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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2022

ein weiterer toller Taunus-Krimi!

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Nele Neuhaus neuer Roman ist wieder total klasse. Ich bin ein Fan davon, wie detailliert sie Polizeiarbeit beschreibt und genau berichtet, wer wo mit wem zunächst spricht. Man merkt, dass die Romane gut ...

Nele Neuhaus neuer Roman ist wieder total klasse. Ich bin ein Fan davon, wie detailliert sie Polizeiarbeit beschreibt und genau berichtet, wer wo mit wem zunächst spricht. Man merkt, dass die Romane gut recherchiert sind. Außerdem gefällt mir, dass sehr oft Referenzen auf vergangene Romane zu finden sind -man allerdings nicht alle Bände kennen muss, um den Fall zu verfolgen. Als Leserin der Romane habe ich mich besonders über die Intertextualität gefreut: Henning Kirchhoff ist unter die Autoren gegangen und seine ersten Krimis heißen zufällig so, wie die ersten Krimis von Nele Neuhaus. Außerdem treffen wir auf einer Lesung alte Bekannte aus "tiefe Wunden" wieder.

In diesem Fall spielt ein Großteil des Romans in Frankfurt, denn ein fiktiver Verlag ist Ort des Geschehens, nachdem eine Lektorin nach dreißigjähriger Zusammenarbeit fristlos gekündigt wurde und kurz darauf tot aufgefunden wurde. Hatte jemand aus dem Verlag etwas damit zutun? Immer wieder gibt es kleine Anekdoten aus der Realität und der Roman liefert spannende Einblicke in das Verlagswesen.

Neben dem spannenden Fall sind auch die Privatleben der Figuren sehr komplex, vielschichtig und spannend und man Fiebert richtig mit ihnen mit. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und empfehle ihn allen weiter! Ich möchte nicht zu viel verraten, da alles in einem Krimi ein Spoiler sein kann. Für mich ein Buch, das einen perfekten Anschluss für das Lesejahr 2021 darstellt. Hoffentlich geht es bald weiter!

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Gruselig, grausig - spannend!

Vardari - Eisenwolf (Bd. 1)
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Ich habe noch nie ein Buch wie „Eisenwolf“ gelesen und ich bin immer noch ganz gefesselt von dieser Geschichte, die so ganz anders war als ich erwartet hatte und mich beim Lesen erst vollkommen verwirrt ...

Ich habe noch nie ein Buch wie „Eisenwolf“ gelesen und ich bin immer noch ganz gefesselt von dieser Geschichte, die so ganz anders war als ich erwartet hatte und mich beim Lesen erst vollkommen verwirrt und dann gefesselt hat. Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte mich in der Geschichte und der Welt zurecht zu finden, denn es wurde recht schnell davon gesprochen, dass Blut für Portalsteine verwendet wurde, Menschen Wolfsblut als Luxusgut und Droge „konsumierten“ und allen Menschen die Zähne kontrolliert wurden...wo sind wir denn hier? In Náklav, einer Stadt wie keiner anderen.

Was mir gut gefallen hat war, dass ich absolut keine Ahnung hatte, worauf dieses Buch hinausläuft, bzw. wohin die Reise geht, ich wurde auf jeder Seite überrascht und konnte nicht vorhersehen, was geschieht. Das hat mir sehr gut gefallen- „Eisenwolf“ ist kein typisches Jugendfantasybuch mit viel Kitsch und einer vorhersehbaren Story.

Die fiktive Welt, in der Náklav liegt, orientiert sich grob an der nordischen Mythologie. Der „Böse“ ist ein Wolf, allerdings ist er über die Zeit hin mit dem Begriff des „Teufels“, welches die Christen mitgebracht haben, verschmolzen, sodass die Menschen den Wolf und den Teufel gleichsetzen. In Náklav ist Magie am Leben – zumindest so halb. Es gibt keine offensichtlichen Magier oder Magiewirkenden, sondern vielmehr magische Artefakte, wie Portalsteine oder alte Tore, die nur durch Blut zu aktivieren sind. Ferner Wolfsblut.
Aus diesem Grund gehen Jäger auf die Jagd nach Wölfen. Zu diesen Menschen gehört auch Juva Sannseyr, die eigentlich Tochter einer führenden Gildenmeisterin ist. Allerdings gibt es auch einige Menschen, die das Blut der getöteten Wölfe missbrauchen, in dem sie es konsumieren um sich zu berauschen und süchtig werden. Juva möchte diese Menschen stoppen.

Da Juva zu Beginn durch ihr Trauma eine unzuverlässige Erzählerin ist, sorgt der Roman für besondere Spannung, da wir einige Ereignisse durch die Kindesangst von Juva erleben und daher nochmal krasser wahrnehmen. Ich hoffe, man versteht, was ich sagen will-aber an dieser Stelle kann ich schlecht mehr verraten ohne euch zu spoilern.

Der Roman ist nicht nur heftig, sondern teilweise auch etwas derb geschrieben. Rugen beispielsweise benutzt gerne den Fluch „Wolfsfotze“ und das männliche Genital wird im Roman beispielsweise „Pimmel“ genannt. Wer einen solchen derben Schreibstil nicht mag, muss sich gegebenenfalls daran gewöhnen, es hält sich aber wirklich in Grenzen. In vor allem Rugens Kapiteln wird viel geflucht – aber ansonsten ist der Roman größtenteils „schimpfwortfrei“ geschrieben. Nichtsdestotrotz bleibt er düster und blutig!

Der Roman hat mir gut gefallen und war eines meiner Lese-Highlights 2021

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Ein neues Märchen von J.K. Rowling

Der Ickabog
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Ich hatte den Eindruck, dass der Roman sich nicht so recht entscheiden konnte, ob er ein Märchen oder eine düstere und tragische Geschichte sein wollte. Denn für ein Kinderbuch ist das Buch doch erstaunlich ...

Ich hatte den Eindruck, dass der Roman sich nicht so recht entscheiden konnte, ob er ein Märchen oder eine düstere und tragische Geschichte sein wollte. Denn für ein Kinderbuch ist das Buch doch erstaunlich düster und zählt zahlreiche Tote.

Trotzdem gab es immer wieder eher alberne Momente, wie z.B. der Name bestimmter Charaktere (Lord Schlabberlott) oder Speisen, die einen daran erinnert haben, dass man eben gerade eine Kindergeschichte liest. Auch das Happy End würden wir eher dem Genre des Märchen zuschreiben.

Die Charaktere, vor allem der etwas dümmliche und naive König Fred, sind sehr überzeichnet, was wieder dem Märchencharakter entspricht.

Der Schreibstil ist leicht, flüssig und man kann dem Geschehen gut folgen, besonders als Hörbuch. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und muss sagen, dass ich positiv von Heike Makatsch als Leserin überrascht wurde, die das Buch sehr gut rübergebracht hat und der man gerne zugehört hat.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Spannend mit einem Hauch von Südamerika

Nocturna - Das Spiel des Fuchses
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Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass in den Harry Potter Romanen beispielsweise lateinische Wörter benutzt wurden, um Zauber heraufzubeschwören? (Lumos/Nox), in Castallan, Alfies Reich, werden spanische ...

Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass in den Harry Potter Romanen beispielsweise lateinische Wörter benutzt wurden, um Zauber heraufzubeschwören? (Lumos/Nox), in Castallan, Alfies Reich, werden spanische Wörter benutzt.

Maya Motayne konfrontiert uns hier mit einer ganz anderen, neuartigen Magie. Magier sind hier Elementarmagier, und zusätzlich haben einige von ihnen noch ein Proprio, eine besonders Gabe, die nur ihnen gehört, die sich in Form eines eigenwilligen Schatten manifestiert. Generell fand ich das ganze Konzept der Magie in dieser Welt sehr spannend- die Protagonistin Finn beispielsweise kann dank ihres Proprios ihre Gestalt verändern.

Insgesamt hat mir Nocturna überraschend gut gefallen und besonders die Welt und das Magiesystem konnten mich überraschen und mitreißen. Ich hatte das Gefühl etwas zu lesen, was ich nicht schon bereits aus anderen Fantasyromanen so kannte und das hat mir gut gefallen. Das Ende der Geschichte war besonders spannend, wenn auch gefühlt sehr schnell wieder vorbei- es wirkte im Vergleich zum Aufbau des Romans, fast etwas plötzlich- allerdings passend zur Geschichte. Ich vermute, dass hier in der Fortsetzung noch mehr aufgegriffen wird und ein paar offene Punkte noch besprochen werden.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Spannende Fantasy aus Korea

Der Wald der verlorenen Schatten
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Ich bin durch diesen Roman auf Lovelybooks aufmerksam geworden und das Cover hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Der Klappentext hat mich schließlich überzeugt, dem Roman eine Chance zu geben.

Cover ...

Ich bin durch diesen Roman auf Lovelybooks aufmerksam geworden und das Cover hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Der Klappentext hat mich schließlich überzeugt, dem Roman eine Chance zu geben.

Cover und Gestaltung: Das Cover ist sehr dunkel gehalten, mit einem schwarzen Sternenhimmel, der einen Großteil der Fläche einnimmt. Zu sehen sind noch der tief stehende Vollmond und die Silhouette eines Baums. Als ich den Roman zum ersten Mal gesehen habe, hat das Cover auf jeden Fall sein Interesse auf mich gezogen, sodass ich den Klappentext gelesen habe.

Mit diesem Buch muss man definitiv zu Beginn etwas Geduld haben, denn Fragen werden erstmal nicht beantwortet. Beim Lesen habe ich mich natürlich relativ zu Beginn gefragt, wieso es so schlimm für den Verlobten war, dass sie elternlos ist und ob das noch geklärt wird. Gleichzeitig hätte ich erwartet, dass Hyoju das Dorf Dogi mit Fragen darüber löchert, wieso sie nicht von der Existenz ihrer Großmutter wusste, denn das gesamte Dorf scheint sie zu kennen und teilt ihr mit, dass die Tote bedauert habe, sie nicht mehr gesehen zu haben. Hyoju allerdings stellt nicht viele Fragen, was für den neugierigen Leser natürlich frustrierend ist.

Für mich nimmt das Buch eine besonders spannende Wendung an, als Hyoju den Wald betritt. Der Wald versprüht eine magische Aura und birgt viele Geheimnisse und vor allem geisterhafte Naturwesen- was eine tolle Atmosphäre schafft. Besonders die Dynamik zwischen Hyoju und dem erst namens- und emotionslosen Muyeong machen den Roman besonders spannend. Zuerst bleibt Hyoju anstrengend, da sie dem netten, namenslosen Mann, der ihr helfen möchte, sehr unfreundlich gegenübertritt, aber dann wird man als Leser mit ihr warm. Ich würde die Geschichte irgendwo zwischen Fantasy und Märchen einordnen, mit einer Prise realem Leben. Magische Flammen, verzauberte Fußspuren und sonderbare Kobolde- es warten eine Vielzahl sonderbarer Wesen im Wald.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen – wie gesagt fand ich die Atmosphäre sehr mitreißend. Der Roman besitzt etwas unter 300 Seiten und kann so schnell gelesen werden. Der Schreibstil ist einladend und gut zu lesen.

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