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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2019

Disneyland trifft auf Westworld

The Kingdom
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Ein spannender Roman zum Thema Künstliche Intelligenz, der die Frage aufwirft, wie weit die Menschen für ihr eigenes Entertainment gehen würden. Schon heute gibt es starke Kritiker von Zoos und Zirkussen, ...

Ein spannender Roman zum Thema Künstliche Intelligenz, der die Frage aufwirft, wie weit die Menschen für ihr eigenes Entertainment gehen würden. Schon heute gibt es starke Kritiker von Zoos und Zirkussen, die sagen, dass man die Tiere schützen muss - doch wie sieht es aus, wenn die Tiere künstlich erschaffen sind? Haben sie trotzdem Gefühle? Gerade bei "The Kingdom" ist es schwer zu beantworten, da die Autorin hier nicht mehr der klassischen Künstlichen Intelligenz in Roboter-Form arbeitet, sondern sogenannte "Hybriden" erschaffen hat, die halb aus echtem genetischen Material und halb aus Hardware erschaffen wurden. Die Grenzen sind dabei sehr undeutig. Dies wird vor allem bei den Fantastinnen, den sieben Prinzessinnen des Parks (ich vergleiche sie im Kopf gerne mit den Disney-Prinzessinnen) deutlich, die zwar Linsen mit Kameras als Augen haben und einen Motor anstelle eines Herzen, sich aber rasieren müssen und essen können.
Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Wer die Serie Westworld kennt und mag (hier kennt es um einen Erlebnispark mit Robotern), wird eventuell auch The Kingdom mögen, allerdings solltet ihr euch darauf gefasst machen, dass dies die jugendliche Version davon ist und somit hauptsächlich Kinder und Familien die Zielgruppe von The Kingdom sind, und nicht junge Singles, die mit Robotern schlafen wollen und Abenteuer erleben wollen.
Optisch ist das Buch toll gestaltet, denn die Kapitel variieren von der Erzählform (Fließtext, Protokoll, "Chat"). Mir hat das Buch gut gefallen und man konnte es schnell lesen. Das Ende ist für mich so auch stimmig, ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung geben würde, würde aber auch dieses Ende so akzeptieren. Lasst euch nach The Kingdom entführen.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Fantastisch!

Das Labyrinth von London
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Ein Zauberer in London, was kann da schon schief gehen? Ich liebe London als Setting für Fantasy-Romane. "Das Labyrinth von London" hatte aber mehr als nur eine Kulisse zu bieten, sondern auch einen echt ...

Ein Zauberer in London, was kann da schon schief gehen? Ich liebe London als Setting für Fantasy-Romane. "Das Labyrinth von London" hatte aber mehr als nur eine Kulisse zu bieten, sondern auch einen echt spannenden Hauptcharakter, Alex Verus. Er ist Wahrsager und nimmt den Leser nicht nur mit durch die Geschichte, sondern auch durch verschiedene Versionen der Zukunft. Magie ist nicht gleich Magie im London von Alex Verus, so gibt es Elemntarmagier wie Feuermagier oder Todesmagier und eben Wahrsager wie Alex. Spannend ist dabei, dass alle Magier ihre Stärken und Schwächen haben. Während Alex zwar durch sein unglaubliches Wissen als Wahrsager sehr unbesiegbar wirkt, kann er tatsächlich nicht viel anderes, er kann keine krassen Zauber wirken, kämpfen oder teleportieren und das macht die Geschichte so spannend, das Alex zwar unglaublich viele Möglichkeiten hat, aber doch auf die Hilfe von anderen angewiesen ist.
Die Nebenfiguren und seine Unterstützung sind ebenfalls sehr spannende Charaktere, besonders Luna. Luna ist eigentlich ein normaler Mensch, allerdings wurde ihre Familie von einem Fluch belegt, sodass sie Magie nicht nur empfinden, sondern auch erspüren kann.
Gemeinsam sind sie ein spannendes Duo.
Für mich war "Das Labyrinth von London" eines meiner Jahreshighlights und ich würde es allen weiter empfehlen. Müsste ich es mit anderen BÜchern vergleichen, würde ich es als eine Mischung aus Harry Potter, Wächter der Nacht und Witchmark beschreiben. Viel Spaß!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Spannender Roman von Ursula Poznanski!

Thalamus
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Wenn ihr meinen Blog etwas verfolgt, wisst ihr, dass ich ein großer Poznanski-Fan bin. Deshalb habe ich mich gefreut, als ein neuer Roman von ihr erschienen ist und auch Thalamus hat mich nicht enttäuscht, ...

Wenn ihr meinen Blog etwas verfolgt, wisst ihr, dass ich ein großer Poznanski-Fan bin. Deshalb habe ich mich gefreut, als ein neuer Roman von ihr erschienen ist und auch Thalamus hat mich nicht enttäuscht, auch wenn ich sagen muss, dass der Einstieg hier teilweise etwas langsamer war, als in andere ihrer Romane. Nach Timos Unfall wird beispielsweise erstmal eine längere Passage über seinen Wach- und Traumstatus beschrieben, allerdings finde ich das im Kontext des Romans passend, da wir so Timos Zustand verstehen können und uns so besser über kleine Verbesserungen seines Status freuen können. Denn Timo wird in einer Klinik für Schädel-Hirn-Trauma gebracht und während sein Körper sich schnell erholt und er auch bald wieder laufen und lesen kann, bleibt sein Sprachzentrum beschädigt, sodass er sich nicht verständigen kann und somit auch niemandem von den seltsamen Vorkommnissen berichten kann, die er nachts in der Klinik beobachtet. Denn etwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Die Hilflosigkeit die Timo verspürt und die Frustration sich nicht ausdrücken zu können hat Poznanski sehr gut rüber gebracht und man konnte wirklich mit Timo mitfühlen, der darüber hinaus dank Sarkasmus und Witzen ein überaus sympathischer Protagonist war. Auch das Ende und die Auflösung war spannend und interessant, darüber möchte ich hier aber keine weitere Auskunft geben, da ich nicht spoilern möchte. Eine Empfehlung von mir!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Toller Fantasy-Roman!

Das Schwert der Könige
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Der Roman hat mir wirklich gut gefallen! Besonders toll fand ich einerseits die von Chris Wood erschaffene Welt, aber auch die Charaktere, die maßgeblich zur Entwicklung der Geschichte beigetragen haben. ...

Der Roman hat mir wirklich gut gefallen! Besonders toll fand ich einerseits die von Chris Wood erschaffene Welt, aber auch die Charaktere, die maßgeblich zur Entwicklung der Geschichte beigetragen haben. Auch Nebencharaktere wie Keel und Fen haben eine ausführliche Backstory erhalten, die ihr Verhalten erklärt hat. Besonders die Freundschaft und Rivalität zwischen Cade und Aren hat den Roman zu etwas besonderem gemacht.
Faszinierend fand ich auch den Weltenaufbau und die unterschiedlichen Götter, die sich Wooding für die einzelnen Königreiche ausgedacht hat. So glauben die unterdrückten Ossianer beispielsweise an die Neun Erscheinungen, die einmal aus einem Gott entstanden sind, während die Krodaner an den Primus glauben, den einzig wahren Gott. Besonders interessiert hat mich auch die Kultur der Skarl mit dem Knochengott, der die Haut seiner Krieger liest und bewertet. Trotz seiner Dicke habe ich den Roman regelrecht verschlungen!

Veröffentlicht am 19.05.2019

Nicht mein Geschmack.

Der Mann, der mit Schlangen sprach
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Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich etwas anderes erwartet. Ich erwartete die Suche eines Jungen nach dem sagenumwobenen Nordlanddrachen. Stattdessen begleiteten wir einen Erwachsenen, der auf ...

Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich etwas anderes erwartet. Ich erwartete die Suche eines Jungen nach dem sagenumwobenen Nordlanddrachen. Stattdessen begleiteten wir einen Erwachsenen, der auf sein verwirktes Leben zurückblickt. Das Buch behandelt den Einzug des Christentums und der Ritter in Estland und während die Menschen bis dahin in einem phantastischen Wald, mit pferdehohen Läusen und Windhütern gelebt hatten, ziehen nun immer mehr in das Dorf der Fremdländer. Leemet steht zwischen der modernen und der alten Welt und dieser Konflikt ist Thema des Romans. Leemet verzettelt sich in lauter Angelegenheiten und aussichtslose Kriege und Kämpfereien. Die Waldmenschen essen nur Fleisch und der Fleischkonsum im Roman ist wirklich ausufernd. Brotessen wird verteufelt. Nach 200 Seiten hatte ich den Eindruck, dass eigentlich alles gesagt war und nicht mehr viel neues passieren würde und dementsprechend habe ich mich durch die restlichen 200 Seiten dann eher durchgequält. Der Schreibstil war emotionslos und vulgär, so wurden z.B. von den Titten der Frauen und den Pimmeln der Menschenaffen gesprochen.