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Veröffentlicht am 30.01.2018

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Das Ende der Unschuld
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Wenn ich jetzt an Evie denke, schlüpft sie durch die Schatten. Große, dunkle, gehetzte, blutunterlaufene Augen. Sie rennt über das Fußballfeld, das Gesicht gerötet, die glatten schwarzen Haare kleben ihr ...

Wenn ich jetzt an Evie denke, schlüpft sie durch die Schatten. Große, dunkle, gehetzte, blutunterlaufene Augen. Sie rennt über das Fußballfeld, das Gesicht gerötet, die glatten schwarzen Haare kleben ihr auf dem Rücken. Sie rennt so schnell, der Atem sticht ihr in der Brust von der Anstrengung, noch schneller zu rennen, schneller auf den Rasen einzutrommeln, ihre Beine immer noch schneller zu bewegen, als könnte sie etwas durchbrechen, etwas, das niemand sonst gesehen hat.
[S. 12]

Erster Satz:
Aus dem Augenwinkel: sie, lichtgestreift.

Inhalt:
Lizzie und Evie sind beste Freundinnen, unzertrennlich, seit die Beiden denken können. Sie teilen alles miteinander, jedes Geheimnis, jede Erinnerung. Dies ändert sich jedoch schlagartig im dreizehnten Sommer ihr Lebens. Auf einmal scheint Evie vor Lizzie Geheimnisse zu haben. Doch bevor Lizzie die Veränderungen hinterfragen kann, ist Evie plötzlich spurlos verschwunden und die ganze Kleinstadt in großer Sorge. Lizzie ist die einzige Zeugin. Doch kann das junge Mädchen die Augen öffnen und endlich der Wahrheit ins Gesicht blicken? Die Zeit rennt und das Leben ihrer besten Freundin hängt von den Informationen ab, die sich irgendwo im kleinen Kopf von Lizzie, vor der Welt verstecken.

Idee/ Umsetzung:
Eigentlich wollte ich nur „schauen“. Doch wie das bei mir so ist, sobald ich den ersten Schritt in eine Buchhandlung setze, sind alle guten Vorsätze vergessen und ich gefangen in einer magischen Welt, die ich nur durch einen Buchkauf verlassen kann. Ich stöberte also und stöberte und eigentlich hatte ich schon ein Buch in der Hand, doch dann sprang mir dieses Werk: „Das Ende der Unschuld“ ins Auge. Schnell nahm ich es in die Hand, strich über die Seiten, las den Rückentext und verliebte mich in die ersten, geschriebenen Worte. Schlicht: Ein Spontaneinkauf.

Spntaneinkäufe sind durchaus gefährlich. Denn entweder sind sie der totale Flopp, oder der Star des Monats. In diesem Fall hatte ich das richtige Händchen und so stürzte ich mich also, noch auf dem Weg nach hause, in dieses dramatische, traurige und sehr bewegende Abenteuer von Lizzie und Evie. Die Idee von Megan Abbott hat durchaus Potential, aber auch einen bitteren Beigeschmack. Sehr realistisch und voller Gefühl, erschafft Frau Abbott eine Geschichte voller Facetten und Abgründen. So stürzt sich der Leser Hals über Kopf in das Leben zweier dreizehnjähriger Mädchen, die auf dem Weg sind, erwachsen zu werden. Die Umsetzung ist sehr realistisch und so war ich positiv überrascht, dass die Autorin es geschafft hat, das Leben von jungen Mädchen und ihre Gedanken, so gut einzufangen. Man steht mit Evie und Lizzie an der Schwelle und noch ist unklar, was uns jenseits erwarte.

Schreibstil:
Frau Abbotts Schreibe ist einfach umwerfend und magisch. Ich habe mich direkt in ihren Schreibstil verliebt und konnte mich so im Strom der Geschichte treiben lassen, ohne mich an jeglichem Geäst zu verfangen. Sehr malerisch, baut die Autorin eine Welt voller Farben auf, obwohl die Handlung im Kontrast dazu steht.

Charaktere:
Die Figuren sind facettenreich und unterschiedlich und geben der Geschichte so zusätzliche Tiefe und Farbe. Dabei ist besonders die dreizehnjährige Lizzie, realistisch beschrieben. Lizzie ist auf dem Weg erwachsen zu werden, aber doch noch ein Kind. Sie ist unentschieden, sucht sich selbst, hält an naiven Denkweisen fest und weiß eigentlich selbst nicht so genau, was sie will. Als ihre beste Freundin dann verschwindet, fühlt sich das junge Mädchen einsam. Sie steht vor einer Klippe, mit tausend verschiedenen Gefühlen un weiß nicht was sie glauben, was sie denken soll. Es ist also nicht verwunderlich, dass Lizzie hin und her gerissen ist und der grausamen Welt noch nicht in die Augen blicken will. Doch das schlimme am Erwachsen werden ist, dass die Monster nie verschwinden.
Frau Abbott ist die Darstellung ihrer Figuren auf einer sehr glaubwürdigen Ebene gelungen und gerade dadurch, wird auch das Geschehen so greifbar, so real, dass wir uns vor dem Ende der Geschichte mehr und mehr fürchten.

Cover/ Innengestaltung:
Das Titelbild gefällt mir sehr gut. Die Farbgebung und das Motiv passen zum Inhalt. Jedoch finde ich das Model auf dem Cover etwas zu alt. Selbst mit ganz viel Fantasie, könnte ich mir nicht vorstellen, dass dieses Mädchen ein dreizehnjähriger Teenager ist. Nummern, leiten im Inneren, die einzelnen Kapitel ein.

Fazit:
Unsere Welt ist voller Farben, doch leider nicht immer, nicht überall. Egal in welchem Land wir sind, egal in welcher Stadt, es gibt mal graue, mal schwarze Flecken, die das Gesamtbild verschmutzen und der Welt ihre Unschuld nehmen. Grausamkeit und Kriminalität gibt es überall und wir können noch so naiv sein, Fakt ist, dass wenn wir unsere Augen verschließen, verschwinden diese Flecken nicht. „Das Ende der Unschuld“, umreißt dieses Gebilde sehr gut. Das Zusammenspiel von Charakteren, die auf dem Weg in die Welt der Erwachsenen,sind, eines Verbrechen und des kläglichen Versuches, seine Erinnerungen an ein Leben ohne Risse zu bewahren, geben dieser Geschichte ihren Reiz. Mir hat an der einen oder anderen Stelle ein Spannungsbogen gefehlt, aber eventuell hätte dieses Buch dadurch seinen besonderen Reiz verloren. Den Reiz der Realität. Denn Megan Abbott, hat hier ein sehr reelles Geschehen auf Papier verewigt und genau jenes zeichnet jede Seite dieses Werkes aus.

Wer auf der Suche nach einer bewegenden und reellen Geschichte ist, die sich langsam entwickelt und tief unter die Haut geht, der sollte sich „Das Ende der Unschuld“, nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Herr Beckett versteht sein Handwerk - mal wieder ein toller Hunter-Band

Leichenblässe
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Uns ist nicht bewusst, wie abhängig wir von Zusammenhängen sind. Wir definieren Menschen durch die Umgebung, in der wir sie normalerweise sehen, aber wenn sie dort herausgerissen werden, wenn sie sich ...

Uns ist nicht bewusst, wie abhängig wir von Zusammenhängen sind. Wir definieren Menschen durch die Umgebung, in der wir sie normalerweise sehen, aber wenn sie dort herausgerissen werden, wenn sie sich an einem anderen und in einer anderen Situation befinden, spielt unser Gehirn verrückt. Alles vertraute wird plötzlich fremd und beunruhigend.
[S.221]

Erster Satz:
Die Haut.

Inhalt:
David Hunter ist zurück und lebendig. Er ist dem Tod knapp von der Schippe gesprungen und kämpft jetzt um einen Alltag ohne Angst. Doch die Angst und der versuchte Mordanschlag sitzen tief unter der Haut. Um wieder zurück ins Leben zu finden, besucht Dr. Hunter einen alten Freund, Tom Liebermann, auf der „Body Farm“ in Tennessee. Eigentlich will der Anthropologe nur herausfinden, ob er jemals wieder in seinem Beruf zu hause sein wird, nach allem was sich in der Vergangenheit ereignet hat, doch ehe er sich versieht, steckt er in mitten einer Mordermittlung. In einer Jagdhütte, in den Smoky Mountains wurde ein Toter gefunden. Sein Mord scheint rätselhaft, das Vorgehen des Mörders gerissen und grausam. Doch das soll erst der Anfang sein...

Eine spannende und mörderische Jagd nach dem Täter beginnt.

Idee/ Umsetzung:
Auch wenn ich kein großer Fan von Thrillern und Krimis bin, hatte ich mich damals, bereits nach den ersten Zeilen von „Die Chemie des Todes“, in Simon Becketts Bücher verliebt. Schnell wurde klar: Ich würde Herr Hunter so schnell nicht aus den Augen lassen. Nachdem ich also gespannt die ersten beiden Geschichten und dem englischen Anthropologen verfolgt hatte, kribbelte es wie verrückt in meinen Fingern: Ich musste wissen wie die Geschichte sich fortsetzt! Dringend! Schnell! Also las ich und las und las und wurde am Ende in den erneuten Sog einer Geschichte von Herr Beckett gerissen. Denn dieser weiß erneut, seine Leser an der Nase herumzuführen und einen Spannungsbogen zu erschaffen, der einer wilden Fahrt auf einer alten Holzachterbahn gleicht: rasant, ungewiss und mit einigen Erschütterungen. Auch wenn sich das vertraute Muster aus den vorherigen Bänden fortsetzt und ich die ganze Zeit eine (richtige) Vermutung auf den wahren Täter hatte, konnte mich dieser Band sehr fesseln und begeistern. Denn auch wenn ich nicht behaupten würde, dass dieser Teil die vorherigen Bände toppt, so war es doch ein sehr gelungener und lesenswerter Band, der Lust auf weitere Hunter-Abenteuer macht.

Schreibstil:
Kurz und knapp: Der Schreibstil von Simon Beckett ist einfach toll. Spannend, mitreißend und immer für eine Überraschung gut. Somit schafft der Autor einen durchaus passenden Fluss, durch seine Geschichte, in welchem man sich, als Leser, nur allzu gerne treiben lässt.

Charaktere:
Von Buch zu Buch erfährt der Leser mehr über den Protagonisten David Hunter. Somit erlangt seine Figur immer und immer mehr Tiefe. Mir gefällt es unglaublich gut, dass Herr Beckett seinen Lesern nur ab und an, ein paar Häppchen über den Protagonisten hinwirft und somit eine gewisse Grundspannung erhält, die sich über jeden Band zieht. So erfährt man immer mehr Hintergründe über den Anthropologen und die Handlung bleibt interessant.

Doch auch die Nebenfiguren sind, wie nicht anders erwartet, wieder sehr interessante und gelungene Persönlichkeiten. Besonders der Täter, aus dessen Sicht einige Passagen beschrieben sind, bekommt sehr düstere und grausame Charakterzüge zugeschrieben und bleibt somit, bis zum Ende, eine sehr faszinierende Figur. Ich würde sogar behaupten, dass ich gerade in diesem Teil, den Täter unglaublich anziehend und toll fand. Denn Simon Beckett ist wohl der Meister der Abgründe und dieser Mörder, reißt wohl mit, die dunkelsten und tiefsten Abgründe auf.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover passt zur Reihe und dann irgendwie doch nicht. Zwar wird das schwarz/ weiße Muster beibehalten, jedoch ist „Leichenblässe“ der einzige Teil der Reihe, welcher einen weißen Einband hat und durch diese Farbe dominiert wird. Im Regal sticht dieser Band demnach besonders hervor. Dabei gibt es keinen ersichtlichen Grund, warum gerade der dritte Band, eine besondere Rolle spielt.

Die Innengestaltung ist schlicht und passtt zum Cover. Kleine „Verschnörkelungen“ und Kapitelzahlen, leiten die einzelnen Abschnitte ein. Zudem ist die Sicht des Täters immer kursiv hervorgehoben, was es dem Leser erleichtert, die verschiedenen Teile zu unterscheiden.

Fazit:
Wenn man sich einem Werk von Herr Beckett stellt, sollte man auf einiges vorbereitet sein: Schwitzige Hände, Herzrasen und dem Begehren, zu lesen zu lesen und zu lesen. Denn wer einmal in den Sog der Handlung gezogen wird, gerät immer tiefer, in diese dunkle Geschichte und will nicht mehr ins Licht treten, will das Ende erfahren und endlich wissen, welcher Täter diese schrecklichen Morde zu verzeichnen hat. So erging es mir nicht nur mit den Vorgängerbänden des Autors, sondern auch mit „Leichenblässe“. Ich konnte, nein ich wollte, einfach nicht aufhören zu lesen. Auch wenn ich relativ schnell eine Ahnung hatte, wer der Täter ist, wurde es nicht langweilig. Zwar schneidet dieser Band, im Vergleich, etwas schlechter ab, als seine Vorgänger, ist und bleibt aber ein absolutes MUSS, für eingefleischte Beckett-Fans. Also ran an die Seiten!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Dieser dritte Band der Reihe muss sich nicht hinter seinen Vorgängern verstecken

Rette mich
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"[...] Mein Bewusstsein und mein Herz sind getrennt, aber ich fühle die Wahrheit. Es heißt, dass Menschen, wenn sie das Augenlicht verlieren, besser hören. Ich habe einen Teil meines Gedächtnisses verloren, ...

"[...] Mein Bewusstsein und mein Herz sind getrennt, aber ich fühle die Wahrheit. Es heißt, dass Menschen, wenn sie das Augenlicht verlieren, besser hören. Ich habe einen Teil meines Gedächtnisses verloren, aber vielleicht ist meine Intuition dadurch stärker.“
[S. 270]

Erster Satz:
Auf dem Parkplatz, von dem aus man auf den Friedhof hinunterblicken konnte, kam der schnittige schwarze Audi langsam zum Stehen.

Inhalt:
Fünf Monate lang ist Nora wie vom Erdboden verschluckt. Fünf Monate lang, geht das junge Mädchen durch die Hölle, in welche sie ihr Entführer, immer und immer wieder befördert. Fünf Monate sind eine lange Zeit. Eine Zeit, an welche Nora sich nicht im Geringsten erinnert. Alle Tage, alle Stunden, alle Minuten und Sekunden dieser fünf Monate, sind aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Als sie endlich wieder freigelassen wird, findet sich Nora auf dem Friedhof wieder. Sie weiß, dass etwas nicht stimmt, doch weder ihre erleichterte Mutter, noch ihre beste Freundin Vee, wollen ihr irgendwelche Antworten liefern und so versucht Nora auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich damit in große Gefahr... Kann Patch, ihre große Liebe, an welchen sich Nora auch nicht mehr erinnert, das Schlimmste verhindern? Oder wird das Böse erneut siegen?

Idee/ Umsetzung:
„Bis das Feuer die Nacht erhellt“, der zweite Teil dieser düsteren, romantischen und spannenden Buchreihe, ließ mich geschockt und mit Nerven, zum Zerreißen gespannt, zurück und katapultierte sich ganz weit nach Oben, auf die Liste meiner Lieblingsbücher. Es war also nicht verwunderlich, dass meine Finger vor Erwartung kribbelten, als ich die ersten Seiten des Folgebandes zwischen meinen Fingern hielt und voller Erwartung kurz die Luft anhielt, bevor ich mich in ein erneutes Abenteuer mit Patch und Nora stürzte. Was mich erwartete war eine erneute, sehr gelungene Geschichte, die immer verstrickter, immer düsterer, auf den Höhepunkt der Ereignisse zusteuerte, mich aber (um ehrlich zu sein) nicht ganz so überzeugen konnte wie sein Vorgänger. Rückblickend kann ich gar nicht so ganz genau sagen, was mir an diesem dritten Band fehlte - ist dieser Band doch spannend und sehr mitreißend, wie man es nicht anders von der Autorin gewöhnt ist. Trotzdem fehlte mir das gewisse i-Tüpfelchen.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Becca Fitzpatrick ist düster, mitreißend und zieht seine Leser tiefer und immer tiefer in die Welt der Engel, der gefallenen Engel und vielen weiteren, dunklen und rätselhaften Gestalten, die diesen dritten Band besonders charakterisieren. So strickt die Autorin, mit Hilfe ihrer Wörter, ein verschlungenes Handlungsnetz, welches geschickt auf den Höhepunkt (den vierten Band) zusteuert und den Leser hungernd, nach mehr verlangen lässt. Die Autorin hat diese besondere Gabe, die einzelnen Buchstaben bedeutungslos werden zu lassen, weil ihr Schreibstil so sehr zu der Handlung passt, dass man als Leser, förmlich mit Seite und Inhalt verschmilzt.

Charaktere:
Auch die Figuren in „Rette mich“, bekommen einen etwas düsteren Touch und rutschen so immer tiefer in das gefährliche Netz der Nephilim. Zudem tauchen bekannte Charakter aus den Vorgängern auf und geben der Handlungen eine ganz neue Richtung. Mir hat diese „schwarze Seite“, die diesen Band definitiv dominiert, ob auf die Handlung oder die Figuren bezogen, sehr gut gefallen. Denn damit spitzt sich alles zu und läuft auf das „große“ Ende zu. Besonders die Entwicklung der Protagonistin Nora, hat mir zugesagt. Langsam aber sicher, wächst sie in ihre Rolle und legt alte Verhaltensweisen ab, wird in meinen Augen ein Stück reifer und legt naive Denkweisen ab. Jedoch auch der Bösewicht hat mir unglaublich zugesagt, denn er ist wohl der typische „Bilderbuch“-Schurke und verleiht der Handlung einige ´Oh mein Gott, das ist gerade doch nicht wirklich passiert - Momente`.

Cover/ Innnengestaltung:
Das Cover dieses, dritten Bandes, fügt sich in die Gestaltung der Reihe ein und passt auch im Bezug auf den Titel, sehr gut. Kurz und knapp: Gute Umsetzung.
Die Innengestaltung entspricht auch der ihrer Vorgänger und ist schlicht und einfach - Kapitelzahlen leiten die einzelnen Abschnitte ein.

Fazit:
Verstecken muss sich „Rette mich“, der dritte und vorletzte Band der Reihe: „Engel der Nacht“, definitiv NICHT hinter seinen Vorgängern, denn er punktet durch seinen eigenen und hervorstechend dunklen und düsteren Charakter. So führt uns der Schreibstil von Becca Fitzpatrick, immer tiefer und tiefer, in einen labyrinthartigen Keller des „Grauens“ und der Macht und sperrt ihre Leser mit gekonnter Grausamkeit in einem der alten Kellerräume ein, wartend auf den finale und alles beendenden Band, welcher hoffentlich endlich alle offenen Fragen klärt und mit einem ähnlichen Spannungsbogen punktet. Eine eindeutige Leseempfehlung, auch wenn „Bis das Feuer die Nacht erhellt“, in meinen Augen, bisher ungeschlagen mein Lieblingsband bleibt.

Veröffentlicht am 30.01.2018

„Weg bist du noch lange nicht“ist ein kleiner Leckerbissen und im Nu verschlungen

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht
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Als Emma die in schiefer Handschrift verfasste Botschaft las, gefror ihr das Blut in den Adern. Hör auf zu schnüffeln, sonst tue ich dir nächstes Mal wirklich weh. Emma keuchte auf. „Wer ist da?“, schrie ...

Als Emma die in schiefer Handschrift verfasste Botschaft las, gefror ihr das Blut in den Adern. Hör auf zu schnüffeln, sonst tue ich dir nächstes Mal wirklich weh. Emma keuchte auf. „Wer ist da?“, schrie sie. „Zeig dich!“ Aber der Verfasser der Botschaft antwortete nicht.
[S. 200]

Erster Satz:
Wenn man tot ist, fehlen einem hauptsächlich die Kleinigkeiten.

Inhalt:
Emma Paxton hat das glamouröse und aufregende Leben ihrer ermordeten Zwillingsschwester Sutton Mercer angenommen. Nur der oder die Mörderin und ihr neuer Verbündeter und Freund Ethan, wissen von Emmas eigentlicher Identität. Aber wer ist der oder die Mörderin? Emma stellt Nachforschungen an, überprüft Alibis und versucht krampfhaft den Täter zu entlarven, doch ihre Suche ist gefährlich und so muss sie schon bald feststellen, dass jemand sie auf Schritt und tritt beobachtet und wenn sie nicht aufpasst, dann gesellt sich Emma bald zu Sutton. So gut es geht, versucht sie ihre Rolle zu spielen, doch die Angst verfolgt sie auf Schritt und Tritt und so nimmt die Handlung ihren Lauf...

Idee/ Umsetzung:
Bis vor einigen Tagen hattest du ein ganz normales Leben, kein einfaches, gewiss nicht, aber es war DEIN Leben. Doch nun hat sich alles verändert. Erst erreicht dich die glücklichste Nachricht seit langem: Du hast eine Familie, eine Zwillingsschwester, doch dann zerbricht deine Welt mit erneuter und viel grausamerer Macht. Deine Schwester wurde ermordet, du sollst ihren Platz einnehmen und darfst keinem dein Geheimnis verraten, denn der Mörder behält dich im Auge. Immer. Überall.

Idee/ Umsetzung:
Schon bei meiner Rezension zum ersten Band hatte ich erwähnt, wie gut mir die Idee gefällt und wie enttäuscht ich war, dass Sara Shepard so wenig aus dieser herausgeholt hat. Ich wollte also schon fast aufgeben, Emma und Suttons den Rücken kehren, entschied mich dann aber doch anders und diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Der zweite Band ist um einiges spannender und konnte mich voll und ganz fesseln und begeistern. Ich hing an jedem Buchstaben, jedem Wort, jedem Satz und wollte nichts sehnlicher, als endlich zu erfahren, wer die oder der grausame Mörder ist, welcher Emma in Angst und Schrecken versetzt. Die Handlung des zweiten Bandes und auch die Umsetzung, schlägt die des ersten Teils um Längen und ist durchaus lesenswert.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Sara Shepard ist leicht, flüssig und passt sich dem Stil ihrer Handlung an, ist demnach auch sehr jugendlich. Die Autorin versteht sich darauf jedes Kapitel spannend enden zu lassen und auch das Ende dieses Teiles, lässt den Leser hungrig zurück. Man muss einfach immer weiter lesen, bis man schließlich die letzte Seite zwischen seinen Fingern hält und enttäuscht innehält.

Charaktere:
Die verschiedenen Figuren sind facettenreich und jede scheint ein dunkles Geheimnis zu verbergen, was der Handlung das nötige Feuer verleiht.

Da wir in der gleichen Position sind, wie Emma, tappen auch wir im Dunklen und schauen den einzelnen Figuren bis vor die Stirn, aber nicht weiter. Jeder könnte die oder der Mörder sein und genau dies macht die Geschichte aus. Zudem bietet Emma, als komplettes Gegenteil ihrer Zwillingsschwester, welche einige „Leichen im Keller“ hatte, eine nette und passende Fläche der Identifikation für den Leser. Da sie aus ärmlichen und schlechten Verhältnissen stammt und ohne Vorahnung in dieses Verbrechen befördert wird, fällt es dem Leser leicht sie direkt ins Leserherz zu schließen und mit ihr auf Mörderjagd zu gehen.

Cover/ Innengestaltung:
Die Cover der ganzen Reihe sprechen für sich. Ich mag sie unglaublich gerne und finde
zudem, dass sie super zum Thema passen. Ich kann es, ehrlich gesagt, gar nicht erwarten, wie sich alle Teile der Reihe in meinem Bücherregal machen.
Im Innenleben von „Lying Game“, werden die einzelnen Abschnitte durch Kapitelzahlen und Überschriften eingeleitet. An dieser Stelle auch ein kleiner Minuspunkt: Neben Emmas Sicht, bekommt der Leser ab und an ein paar Einschübe von ihrer Zwillingsschwester Sutton zu lesen, welche ihre Schwester, als Geist, verfolgt. Leider sind gerade diese Abschnitte sehr schwer zu erkennen und so habe ich recht lange gebraucht, bis ich mich an eben diese Einschübe gewöhnt hatte. Es wäre vielleicht besser gewesen, man hätte diese beiden Ansichten durch eine Leerzeile, eine andere Schriftart oder eine kursive Darstellung voneinander getrennt.


Fazit:
„Weg bist du noch lange nicht“, der zweite Band der Lying Game – Reihe von Sara Shepard, ist ein kleiner Leckerbissen und im Nu verschlungen. Von Seite zu Seite, schlittert man immer tiefer in eine Welt gestrickt aus Lügen, Intrigen und Geheimnissen. Im wahrsten Sinne des Wortes: „Weg bist du noch lange nicht“, denn diese Buchreihe, wird dich solange verfolgen, bis du weißt, wer diese Mörderspielchen spielt – und da ich das noch nicht weiß, verbleibe ich gespannt und auf der Hut. Definitiv eine Mörderjagd wert!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Hunter – Fans werden definitiv auf ihre Kosten kommen, doch Spannungsfanatiker bleiben auf der Strecke.

Verwesung
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Eins. Zwei. Acht. Die Ziffern des Zerfalls. In diesem Verhältnis verwesen alle Organismen, ob groß, ob klein. An der Luft, im Wasser, unter der Erde. […] Eins. Zwei. Acht. Eine einfache Formel – und eine ...

Eins. Zwei. Acht. Die Ziffern des Zerfalls. In diesem Verhältnis verwesen alle Organismen, ob groß, ob klein. An der Luft, im Wasser, unter der Erde. […] Eins. Zwei. Acht. Eine einfache Formel – und eine unveränderliche Wahrheit. Je tiefer wir etwas vergraben, desto länger wird es überleben.
[S. 8]

Erster Satz:
Eins.

Inhalt:
Die Vergangenheit ist ein Teil von uns. Die Vergangenheit ist unveränderbar, auch wenn wir uns manchmal das Gegenteil wünschen. Die Vergangenheit macht uns aus, macht uns zu der Person, die wir im Hier und Jetzt sind. Die Vergangenheit ruht – jedoch nicht in allen Fällen. Denn manchmal kann die Vergangenheit auch zur erneuten Gegenwart werden, wie im Fall von David Hunter.
Vor acht Jahren, sind drei Mädchen spurlos verschwunden und Jerome Monk, ein Serienkiller, gesteht. Doch er will nicht verraten, wo sich die Leichen verstecken.
In der Gegenwart, bricht der gefürchtete Mörder aus dem Gefängnis aus und ein rasantes und spannendes Abenteuer beginnt. So wird der englische Pathologe, wie vor acht Jahren, erneut in die grausamen Ereignisse verstrickt und muss nicht nur einen alten Fall wieder auferstehen lassen, sondern auch seine ganz persönliche, schreckliche und schmerzende Vergangenheit erneut durchleben.

Idee/ Umsetzung:
Mein erster Gedanke, als ich den schweren und vierten Band der David Hunter – Reihe in meinen Händen „Endlich!“. Endlich, bekommt der Leser mehr als ein paar kleine Häppchen über das Leben des Protagonisten. Endlich, erfährt der Leser was sich wirklich hinter der Vergangenheit von David Hunter verbirgt. Endlich, wird aufgerollt, was so lange verborgen blieb.
So begann ich zu lesen, voller Vorfreude und Neugierde auf das, was ich nun erfahren würde, über das Leben, einer meiner absoluten Lieblingsbuchcharaktere. Ich erwartete also den Schlüssel zu allem und zusätzlich eine spannende Geschichte – wie ich es nicht anders von Herrn Beckett gewöhnt war. Doch trotz aller Zuversicht, wurde ich dann leider doch enttäuscht. Zwar werden endlich alle Geheimnisse um die Vergangenheit des englischen Pathologen enthüllt, jedoch hält sich die Grundspannung des Werkes eher in Grenzen. So konnte ich schnell erahnen, worauf das Ende des Buches zusteuert und was sich `damals`, wirklich ereignet hat. Die Idee des vierten Bandes hat mir gut gefallen, denn wie erwähnt, kommt Herr Beckett endlich auf den Knackpunkt, welchen er uns in den vorherigen Bänden immer vorenthalten hat. Aber ansonsten schneidet dieser Band, im Vergleich zu seinen Vorgängern, eher schlechter ab. Idee und Umsetzungen harmonieren demnach nicht wirklich und die Umsetzung bleibt im langen Schatten der Idee hungernd zurück.

Schreibstil:
Herr Beckett ist ein wahrer Meister – ein Meister des Krimis. Denn er hat es geschafft, mich als Krimi-Muffel, zum Lesen seiner Reihe zu bewegen. Ach was sage ich... er hat mich nicht nur dazu bewegt, sondern mich ziemlich begeistert. Sein Schreibstil ist mitreißend und spannend und eröffnet nicht nur einen menschlichen Abgrund, sondern direkt eine ganze Palette an Schrecken und Grausamkeit. Auch im vierten Band der Reihe beweist der Autor gekonnt, dass er sein Handwerkszeug, aus den vorherigen Bänden, noch immer beherrscht, kann einen Nerven aufreibenden Spannungsbogen aber nicht dauerhaft aufrecht erhalten.

Charaktere:
Die Figuren in „Verwesung“ verhalten sich leider nach dem typischen Beckett-Muster. Sprich: Ihr Verhalten ist vorhersehbar und entspricht ähnlichen Mustern aus den vorherigen Bänden. Dies erleichtert es dem Leser zu erahnen, auf welchen Höhepunkt das Buch zuläuft. Der einzige Lichtblick ist definitiv David Hunter als Protagonist der Geschichte. Seit dem ersten Teil der Reihe hat mich sein Charakter fasziniert und ich habe gespannt mitverfolgt, was er erlebt und in welche Abenteuer er schlittert. In dieser Hinsicht ist der vierte Band ein absolutes MUSS. Denn endlich erfahren eingefleischte David Hunter – Fans mehr über seine geheimnisvolle Vergangenheit. Ansonsten bleibt der Band, auch in der Sparte der Charaktere, weit hinter seinen Vorgängern zurück. Besonders enttäuscht war ich vom Täter, denn dieser war nicht so schön, schaurig, gruselig, wie die Bösewichte aus Teil 1-3.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover reiht sich perfekt in die Reihe ein und setzt gestalterische Elemente fort.
Das Innenleben des Buches ist in zwei Teile geteilt. So erfährt der Leser im ersten Teil, was vor acht Jahren passiert ist, und wird dann im zweiten Teil zurück in die Gegenwart geführt. Die Kapitel werden zudem durch ein kleines Symbol und Kapitelzahlen eingeleitet.

Fazit:
Endlich! Endlich, bekommt der hungrige David Hunter – Fan den Schlüssel. Den Schlüssel zum Charakter der Figur. Den Schlüssel zum lang gehüteten Geheimnis seiner Vergangenheit. Dies ist wohl auch das große Plus am vierten Band der Reihe, denn durch diesen Aspekt bekommt dieser Teil seinen einzigartigen Schliff. Würde dieser Aspekt jedoch nicht die Handlung maßgeblich mitbestimmen, hätte „Verwesung“ gegen seine Vorgänger keine Chance. Denn diese Geschichte steht den vorherigen in vielen Dingen nach. Ob es um Spannung, Gesamtkonzept oder die Charaktere geht, in keiner Kategorie kann dieser Band wirklich mithalten und garantiert so leider eher ein mittelmäßiges Lesevergnügen. Deshalb diesmal nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Hunter – Fans werden definitiv auf ihre Kosten kommen, doch Spannungsfanatiker bleiben auf der Strecke.