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Veröffentlicht am 28.01.2018

Ein typischer Karen-Rose-Thriller - Spannung bis zur letzten Seite!

Todesstoß
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Sie zitterte nun vor Angst, und genau so mochte er es. Die Worte, die durch seine Hand gedämpft wurden, klangen wie "Bitte, bitte". Das sagten seine Opfer immer. Und er mochte höfliche Opfer. [...] "Ich ...

Sie zitterte nun vor Angst, und genau so mochte er es. Die Worte, die durch seine Hand gedämpft wurden, klangen wie "Bitte, bitte". Das sagten seine Opfer immer. Und er mochte höfliche Opfer. [...] "Ich nehme jetzt die Hand weg. Wenn du schreist, bringe ich dich um." Manchmal schrien sie. Immer brachte er sie um. Er ließ seine Hnd von ihrem Mund zu ihrem Hals gleiten. "Tun Sie mir nichts", wimmerte sie. "Bitte. Ich gebe Ihnen auch alle Wertsachen. Nehmen Sie, was Sie wollen." "Oh, das werde ich", sagte er.
"Todesstoß" - Karen Rose
[S. 11]

Inhalt:
Eve Wilson studiert Psychologie in den letzten Zügen und betreut aktuell ein Forschungsprojekt zwecks Persönlichkeitsentwicklung in Online-Spielen. Nebenbei jobbt sie als Kellnerin in einer Polizeibar. Eve lebt ein zurückgezogenes Leben und meidet neue Kontakte und Unterhaltungen, wo sie nur kann. Ihre Vergangenheit ist zu schmerzlich: Sie ist dem Tod und zwei brutalen Killern zweimal, nur ganz knapp entkommen.
Als die junge Studentin herausfindet, dass mehrere Versuchspersonen ihrer Studie Selbstmord begangen haben, ist jede Angst vergessen. Zusammen mit Noah Webster, von der Hat Squad, stürzt sie sich in die Ermittlung und gerät dabei erneut, in tödliche Gefahr und in das Visier eines Frauen mordenden Serienkillers.

Ein neues Ermittlerteam nimmt die Spur eines psychopathischen Serienkillers auf. Wird es das nächstes Opfer rechtzeitig retten können?

Meinung:
Karen Rose, dieser Name steht für atemlose Spannung, Leidenschaft und einen rasanten Handlungsablauf. Karen Rose, dieser Name hat sich im letzten Jahr in mein Gedächtnis gebrannt, mich in Besitz genommen und tief begeistert. Ich liebe die Autorin und ich liebe ihre Werke. Nach ihrer grandiosen Daniel Vartanian-Reihe bin ich in ein schwarzes Loch gefallen und mir wurde schnell bewusst: Der einzige Weg hinaus, führt über ein weiteres Werk der Autorin. Also begann ich mit ihrer Minneapolis-Reihe.

"Todesstoß" ist der erste von zwei Bänden rund um die Hat Squad-Ermittler. Das besondere an dieser Geschichte: Sie ist in der Realität verankert - die Hat Squad gibt es nämlich wirklich. Stadt und Figuren bleiben jedoch reine Fiktion der Autorin. Das besondere Markenzeichen dieser Ermittlergruppe sind Filzhüte. Diese werden - ähnlich wie eine Auszeichnung - an einen Detective verliehen, wenn dieser seinen ersten Mordfall erfolgreich gelöst hat. Da dieser Fakt in der ganzen Stadt bekannt ist, werden sie von den Bewohnern gefeiert und tragen ihren Hut - in allen Farben und Formen - mit Stolz.

Auch wenn Frau Rose eine neue Ermittlergruppe erschafft und einen neuen, brutalen, grausamen und gruseligen Killer ins Rennen schickt, bleibt ihr Grundhandlungskonstrukt erhalten. Sprich: Vorzufinden ist der - von mir so geliebte - Thriller, mit romantischen Elementen. Wieder einmal finden wir zwei Hauptfiguren, die in ihrem Leben einiges erlebt haben, keine Beziehung eingehen oder Nähe zulassen wollen, sich aber trotzdem zueinander hingezogen fühlen und schließlich in tödliche Gefahr und das Visier des Killers geraten. Noah Webster und Eve Wilson, die beiden Hauptfiguren, sind ein wunderbares Gespann, zwischen denen es ordentlich und gewaltig funkt. Trotz allem zieren sich die Beiden bis weit in die Geschichte hinein, bis sie ihre Gefühle zulassen. Die ganze Zeit hofft und bangt man, dass sie endlich zusammenkommen - denn sie haben es, aufgrund ihrer Vorgeschichte, mehr als verdient. Trotz allem wirkt besonders die Geschichte von Eve sehr erzwungen - dies ist und bleibt mein Hauptkritikpunkt am Werk. Sie war schon in zwei anderen Werken der Autorin - die ich leider noch nicht gelesen habe - im Fokus und ist dort nur knapp zwei psychopathischen Figuren entkommen, in "Todesstoß" (ihrem dritten und wohl auch letzten Abenteuer) gerät sie erneut in das Visier eines Mörders und in tödliche Gefahr. Ein Charakter, der so viel Pech anzieht und sich sooft in den Mittelpunkt der Handlung spielt, ist schlicht und einfach unrealistisch.

Man verzeiht der Autorin diesen Fakt jedoch, da sie in anderen Bereichen auf voller Linie überzeugt. Ihre Schreibe ist spannend wie eh und je. Die Liebesgeschichte in alter Rose-Leidenschaft-Manier und die Perspektive des Killers Angst einflößend.

Fazit:
Wieder einmal weiß die amerikanische Bestsellerautorin Karen Rose zu überzeugen und schickt ihre Leser zusammen mit der Hat-Squad in Minneapolis auf Serienmörder-Jagd. Dabei ermöglicht sie Einblicke in die Psyche eines, schon seit etlichen Jahren im Geheimen, Frauen mordenden Täters, dessen großer und grausamer Plan sich erst in den letzten Zügen offenbart. Wie nicht anders von der Autorin zu erwarten, versüßt sie gruselige und beängstigende Schockmomente, gekonnt mit einer leidenschaftlichen und romantischen Beziehung ihrer zwei Hauptcharaktere. Kurzum: Bei diesem gelungenen Thriller, bleibt mir schlicht und einfach die Luft weg!

Veröffentlicht am 28.01.2018

Percy und Co. werden langsam erwachsen

Percy Jackson 2: Im Bann des Zyklopen
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"Menschen existieren nicht auf derselben Ebene wie Unsterbliche. Sie können von unseren Waffen nicht einmal verletzt werden. Aber du, Percy - du bist halb Gott, halb Mensch. Du lebst in beiden Welten. ...

"Menschen existieren nicht auf derselben Ebene wie Unsterbliche. Sie können von unseren Waffen nicht einmal verletzt werden. Aber du, Percy - du bist halb Gott, halb Mensch. Du lebst in beiden Welten. Du kannst von beiden verletzt werden und du kannst beide beeinflussen. Und das ist das ganz Besondere an euch Heroen. Ihr tragt die Hoffnung der Menschheit ins Reich der Ewigen. [...] In jeder Generation fechtet ihr die Schlachten aus, die die Menschheit gewinnen muss, wenn sie menschlich bleiben will [...]."
"Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen" - Rick Riordan
[S. 297]

Inahlt:
Das zweite Jahr im Camp Half-Blood steht bevor und Percy Jackson, Sohn des Poseidon, freut sich schon unglaublich auf seine Rückkehr. Doch dann trifft eine Nachricht von Chiron, Percys ehemaligem Lateinlehrer, Schrägstrich Zentaur ein, dass das Camp diesen Sommer nicht sicher genug für ihn sei und er lieber bei seiner Mutter bleiben solle. Doch damit nicht genug: Grauenhafte Albträume plagen den jungen Halbgott. In seinen Träumen sieht er seinen besten Freund Grover um sein Leben rennen und Hilfe bitten. Für Percy ist klar: Raushalten kann er sich aus alledem nicht, denn er muss seinen Freund und dem Camp zur Seite stehen, komme was wolle.

Meinung:
Nachdem mich der erste Band um Percy Jackson "Diebe im Olymp" nicht nur überraschen, sondern auch tief begeistern konnte, war mein Ticket, zurück zum Olymp und Camp Half-Blood am göttlichen Ticketschalter augenblicklich mit der richtigen Anzahl an Drachmen bezahlt. Dementsprechend packte ich meine Erwartungen nebst Abenteuerlust in meinen (Lese)Reiserucksack und machte mich auf den Weg.

Auch der zweite Band ist besonderes eines: Einmalig und ganz Besonders. Rick Riordan hat es geschafft, dass ich mich vollends neben Percy, Annabeth und Grover wiederfinde, zusammen mit ihnen in wilden und gefährlichen Schlachten kämpfe und dabei das Bund unserer Freundschaft immer mehr knüpfe. Ich liebe den Schreibstils des Autors, denn gerade dieser gibt der Grundidee eine ganz außergewöhnliche Note. Erneut erzählt Riordan auf eindrucksvolle, mit Wissen gespickte Weise und mit ganz viel Humor, von der Welt der Götter und Halbgötter.
Dabei begleiten wir Percy, Annabeth und Tyson - eine neu eingeführte, unglaublich herzliche und niedliche Buchfigur - bei der Suche nach dem magischen Vlies und Grover. Diesen müssen sie aus den Klauen eines riesigen Zyklopen befreien, der als Hauptspeise liebend gerne mal wieder Halbgötter verschlingen würde. Dass diese Reise natürlich nicht einfach wird, ist wohl klar. Nicht nur, dass die Freunde den Auftrag ohne Erlaubnis des Camps ausführen, zusätzlich geraten sie auf ihrem Abenteuer zum See der Monster wieder einmal in Gefahr und brenzlige Situationen, die es schnellstmöglich zu entschärfen gilt. Den nebst der heiklen Lage vom Camp Half-Blood und Grover, plant Luke weiter die Wiedererweckung und Befreiung des Titanen Kronos, der den Olymp und all seine Götter in Schutt und Asche legen will.

"Im Bann des Zyklopen" zeigt eine Weiterentwicklung der Figuren, die nun ein Jahr älter, mehr und mehr in ihre Rollen hineinwachsen und dessen Charakter sich damit immer mehr offenbart. So wachsen einem die drei Freunde und einige Nebenfiguren - besonders auch der neue Charakter Tyson - noch mehr ans Herz, als beim ersten Band. Zusätzlich wird die Handlung deutlich entzerrt und auf die Einführung zu vieler Schauplätze verzichtet. Riordan fokussiert sich in diesem Buch der Reihe mehr, was der Geschichte im Vergleich ein wenig Kurzweile nimmt. So schafft es das Werk, trotz weniger Seiten, ein gutes Bild der Handlung zu malen, die erneut begeistern, mitreißen und überzeugen kann.

Fazit:
Auch in "Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen", weiß der amerikanische Bestseller-Autor Rick Riordan auf voller göttlicher Linie zu überzeugen. Dabei bedient er sich gekonnt seinem Götterwissen, das er auf spielerische und lustige Weise in die Handlung einfließen lässt. Dadurch, dass der Autor zusätzlich die Handlung fokussiert und die Teenager langsam erwachsen werden und ihre Charakterisierung sich ausbaut, wird trotz der eher kleinen Seitenzahl ein ausreichendes und umfassendes Bild dieses Werkes geformt, in dem sich der Leser verlieren kann - so sehr sogar, dass der direkten Weiterreise zu "Percy Jackson - Der Fluch des Titanen" nichts mehr im Weg steht

Veröffentlicht am 28.01.2018

Spannend, mitreißend, voller Fantasie - da ist Rick Riordan!

Percy Jackson 3: Der Fluch des Titanen
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"Hilf mir", stöhnte Annabeth. Luke kam wieder zu Atem. Sein Gesicht war von Schmutz und Schweiß bedeckt. Er erhob sich schwankend. "Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann." Er entfernte sich, ...

"Hilf mir", stöhnte Annabeth. Luke kam wieder zu Atem. Sein Gesicht war von Schmutz und Schweiß bedeckt. Er erhob sich schwankend. "Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann." Er entfernte sich, während die zitternde Finsternis drohte, Annabeth zu zerquetschen. "Hilf mir", flehte sie. "Ach, mach dir keine Sorgen", sagte Luke. "Für dich ist schon Hilfe unterwegs. Das gehört alles zum Plan. Bis sie kommt, versuche nicht zu sterben." Die Decke aus Finsternis bröckelte weiter und presste Annabeth auf den Boden.
"Percy Jackson - Der Fluch des Titanen" - Rick Riordan
[S. 90]

Inhalt:
Langsam aber sicher spitzt sich die Situation zu. Nachdem klar ist, das ein Halbgottkind der großen Drei über den nahenden Krieg zwischen Göttern und Titanen entscheiden wird und Kronos alles dafür unternimmt, das jeweilige Kind auf seine Seite zu ziehen und eine Armee aufzustellen, ist der Olymp, sowie Camp-Half-Blood in großer Aufruhr. Um im Falle einer Schlacht Kronos gewachsen zu sein, sind Percy, Grover, Thalia und Annabeth eingeteilt worden, Halbblute ausfindig zu machen und sie zur Ausbildung ins Camp zu bringen. Doch dann geht ein Auftrag völlig schief und Annabeth wird entführt. Für Percy Jackson ist klar, er muss alles daran setzen, seine Freundin rechtzeitig zu finden, denn er weiß, dass sie in großer Gefahr schwebt. Als dann auch noch die Göttin Artemis, vor einem wichtigen Rat der Götter, spurlos verschwindet, ist das Chaos perfekt - doch wer hat sich diesen heimtückischen Plan ausgedacht?

Meinung:
Lieber Herr Riordan, wo haben sie bloß so lange gesteckt? Ihre Bücher sind einfach unglaublich! Spannend, mitreißend, voller Fantasie und faszinierender Ideen und mit der richtigen Note an Humor und Witz, die der Handlung immer wieder eine neue Facette verleiht. Lieber Herr Riordan, warum sind nicht mehr Autoren wie Sie?

Meine kleine Ansprache zeigt es schon: Auch "Percy Jackson - Der Fluch des Titanen", konnte mich voller Begeisterung zurücklassen. Ich bin ein wenig atemlos, denn die Bücher rund um Camp-Half-Blood und den Olymp, halten mich ganz schön auf Trapp. Nachdem ich im ersten Band den Herrscherblitz gesuchte habe, im Zweiten meinen besten Freund Grover retten musste und nun auf der Suche nach Annabeth und Artemis erneut in tödliche Gefahr geraten bin, möchte ich am liebsten direkt weiter und das nächste Abenteuer entdecken - denn Kronos muss endlich das Handwerk gelegt werden. Der dritte Band stellt nochmals eine Weiterentwicklung von Handlung und Charakteren dar und lässt die Leser so, immer tiefer eintauchen, in eine magische Welt.
Immer gibt es neue Aspekte zu entdecken. Die Charakterisierung der Götter und aller anderen mystischen Wesen, ist dem Autor sehr gut gelungen. Die Figuren besitzen, trotz teilweise nur kurzer Beschreibung, Tiefe und Persönlichkeit. Ob es nun der aufgeblasene und sehr von sich überzeugte Apollo ist oder seine mutige, gutherzige und starke Schwester Artemis. Jede der Buchfiguren hat eine ganz neue, interessante und erfrischende Charaktereigenschaft, die der jeweiligen Geschichte eine neue Note und Farbe versetzt. Immer tiefer taucht man in die Materie der griechischen Mythologie ein und lernt etwas über mythologische Erzählungen.

"Der Fluch des Titanen" schickt Percy und seinen Freund Grover, zusammen mit den neuen Figuren: Zöe Nachtschatten, Bianca Di Angelo und Thalia auf einen neuen Auftrag. Artemis muss vor der Tagung der Götter gerettet werden. Doch damit nicht genug: Denn auch Annabeth wurde entführt und Percy weiß, wenn er nicht die ganze Götterwelt in Bewegung setzt, dann wird sie sterben. Der dritte Band lässt immer mehr vermuten, dass sich die Buchreihe langsam auf ihr Finale zubewegt. So erfahren die Leser nicht nur mehr über den bösen Plan von Kronos, sondern auch eine Veränderung der Beziehung zwischen Percy und Annabeth, die alle Fans darauf hoffen lässt, dass die Geschichte in den Folgenden Bänden eventuell auch endlich eine romantische Note annehmen wird. Für mich ist der dritte Band eine Art Übergangsband, denn die Figuren werden immer erwachsener und die Handlung immer reicher an Details und Dramatik.

Fazit:
Ich kann mich nur wiederholen: Warum gibt es nicht mehr Autoren wie Rick Riordan? Die genauso fantasievolle, einzigartige, lustige und süchtig machende Werke verfassen wie er. "Percy Jackson - Der Fluch des Titanen" von Rick Riordan, überzeugt mich erneut auf ganzer Linie und hinterlässt nach dem Lesen der letzten Seite ein Gefühl von Leere. Auch hier entwickeln sich Handlung und Figuren nochmals - auf positive Weise - weiter und gehen zusammen mit dem Leser einen großen Schritt Richtung Finalband.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Einzigartig und vollkommen neu - grandioser Auftakt!

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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"Was? Was ist denn?" Peony zerrte an ihrem T-Shirt und versuchte den Fleck zu sehen, aber dann bemerkte sie noch einen auf ihrem Handrücken. Ihr wich das Blut aus dem Gesicht. Sie sah Cinder an. "Ein... ...

"Was? Was ist denn?" Peony zerrte an ihrem T-Shirt und versuchte den Fleck zu sehen, aber dann bemerkte sie noch einen auf ihrem Handrücken. Ihr wich das Blut aus dem Gesicht. Sie sah Cinder an. "Ein... Ausschlag?", fragte sie. [...] Im Mondlicht war der Fleck deutlich zu sehen. Er war rot und hatte einen violetten Rand wie ein Bluterguss. Cinders Hand zitterte. Sie wich zurück und sah Peony an. Peony begann zu schreien.
"Wie Monde so silbern" - Marissa Meyer
[S. 53]

Inhalt:
Cinder ist Mechanikerin im asiatischen Staatenbund und lebt bei ihrer Stiefmutter Adri und deren zwei Töchtern Pearl und Peony. Adri verachtet ihr Mündel Cinder, denn sie ist als Cyborg ein verachtungswürdiger Teil der Gesellschaft. Cyborgs sind halb Mensch, halb Maschine. Cinder ist Alleinverdienerin und muss alle ihr zugeteilten Aufgaben, ohne Widerstand ertragen. Ihr größter Traum ist es, vor ihrer bösen Stiefmutter zu fliehen und ein neues, selbstbestimmtes Leben zu führen. Als eines Tages Prinz Kai an ihrem Mechanikerstand auftaucht, weiß sie noch nicht, dass sich damit ihr Leben für immer verändern wird...

Meinung:
Als Kind habe ich mein Märchenbuch geliebt. Ich bin nie ohne es aus dem Haus gegangen und habe Stunden damit verbracht, auf der Terrasse meines Opas zu sitzen und die Geschichten zu entdecken. Deshalb ist es verwunderlich, dass ich so lange gebraucht habe um: "Wie Monde so silbern" zu verschlingen. Denn das habe ich: Ich habe die Geschichte um Cinder und Prinz Kai förmlich aufgesogen, mit Haut und Haaren.

Der erste Band der Luna-Chroniken beruht auf dem Märchen "Aschenputtel" (bzw. Cinderella). Wer nun denkt, das Buch schon zu kennen, der täuscht sich. Auch ich bin mit der Haltung an die Seiten gegangen, dass ich das, was mich erwarten, schon kennen würde. Cinderella hat noch nie zu meinen Lieblingsgeschichten gehört. Obwohl es hier keinen Bösewicht im herkömmlichen Sinn gibt, haben mich die Sticheleien und Boshaftigkeiten von Aschenputtels Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern immer zutiefst verstört. Des Weiteren verkörpert Aschenputtel im Märchen ein sehr altes Frauenbild, das ich weder vertreten, noch beim Lesen ertragen kann - glücklicherweise bricht Frau Meyer in ihrem Werk mit all diesen Kritikpunkten und erschafft einen vollkommen neuen und modernen Handlungsrahmen. So finden wir uns in diesem Werk weit in der Zukunft wieder, nach dem Vierten Weltkrieg. Die Welt hat sich zwar grundlegend futuristisch verändert, ist jedoch im Grundlegenden noch in gewissen Aspekten mit unserer Gegenwart verankert.

Es braucht einige Seiten, bis sich Meyers neue Buchwelt vollkommen erschließt. Die Autorin verzichtet ganz bewusst auf eindeutige Erläuterungspassagen, sondern taucht unmittelbar in die Geschichte ein. Damit wirft sie den Leser ins kalte Wasser und überlässt es ihm selbst, das Wesen und die Atmosphäre ihrer Welt zu erforschen und zu erschließen. Man bekommt nicht alles auf dem Silbertablett serviert, sondern muss selbst ein Fantasiebild der Geschichte aufbauen und ausschmücken. Dabei schreibt sich Meyer nachhaltig in den Kopf der Leser und überzeugt durch Leichtigkeit, Fantasie und einen gewissen Anspruch. Selbstsicher reiht sie Wort an Wort, erzählt von einer Welt, als ob sie immer schon da gewesen wäre und hackt sich nur bei wenigen Aspekten in das ursprüngliche Märchen ein. Was am Ende entsteht, hat dann plötzlich gar nichts mehr mit unserer vertrauten Cinderella gemein. Aber genau dadurch setzt sich Cinders Geschichte durch, bis sie letztlich sogar das alte Märchen überlagert, indem sie sich mit voller Schärfe, selbstsicher behauptet. Der erste Band der Luna-Chroniken beißt sich im Gedächtnis seiner Leser fest und ergänzt den eigenen Mechanismus um das entscheidende Zahnrad. Dieses Zahnrad setzt unseren Mechanismus in Gang und treibt uns unwiderruflich in Meyers neue Welt.

Diese Welt kreiert Meyer rund um Asien und den dortigen asiatischen Staatenbund, einer von sechs, nach dem Krieg bestehenden Großmächten der Welt. Das Bild der Stadt, welches die Autorin sehr eindringlich zeichnet, ist düster, aber zugleich atmosphärisch. Obwohl die Blaue Pest durch die Straßen zieht und Menschen infiziert und Androiden (Roboter) im Alltag ein fester Platz zukommt, vermag sich dieses düstere Zeitalter bei seinen Lesern zu behaupten. Ich bin nicht oft in Abenteuern unterwegs, die sich in Asien abspielen, was eigentlich sehr schade ist, denn ich finde diesen Teil der Welt faszinierend und inspirierend. Und obwohl ich noch nie selbst dort war, schafft es Frau Meyer mit Leichtigkeit, meinen Körper in der Buchwelt zu materialisieren.

Was in meinen Augen die Geschichte jedoch am Meisten auszeichnet, sind die Figuren in ihr. Besonders Cinder schafft es schnell, die Sympathie der Leser zu gewinnen. Als Mechanikerin, die keine Probleme damit hat auch mal dreckig zu werden, überzeugt sie durch das richtige Händchen und Intelligenz. Zudem ist sie sehr mutig und rebellisch, schafft es aber trotzdem ihre Herzlichkeit in dieser, zugegeben sehr düsteren Stadt, zu bewahren. Das, was sie tut, tut sie aus Überzeugen und mit ganzer Kraft. Aber auch Cinders stetige und treue androiden Begleiterin Iko, färbt die Atmosphäre der Geschichte noch einmal neu ein. Iko ist in gewissen Sinne Cinders gute Fee, bringt viele Dinge auf den Punkt und sagt unverblühmt heraus, was Cinder sich lediglich zu denken traut. Iko ist Berater, Schwester und beste Freundin zugleich, weshalb man sie einfach lieben muss! Abwechslungsreich ist zudem die Tatsache, dass wir hier zwar erneut eine böse Stiefmutter wiederfinden, aber lediglich nur eine böse Stiefschwester. Cinders kleine Schwester Peony, bildet somit ein weiteres Herzstück der Geschichte. Ihr Charakter ist sehr naiv und leichtgläubig, aber sie liebt Cinder durch und durch, was sie schnell zum weiteren Liebling der Geschichte macht.

Letztlich gibt es so viel in "Wie Monde so silbern" zu entdecken, dass ich gar nicht alle Aspekte in dieser Rezension aufgreifen kann. Es ist ein Buch, welches vor Ideen und Eindrücken fast aus allen Nähten platzt und viele gute Eigenschaften bündelt, die es schließlich zum absoluten Leckerbissen macht. Mich hat einzig gestört, dass von den ersten Seiten an das Ziel der Geschichte relativ deutlich war und erst auf den letzten Seiten klar ausformuliert wurde. Hier möchte ich auch noch kurz auf die Vorgeschichte "Das mechanische Mädchen" zurückkommen. Hier erfahren wir, wie Cinder zu ihrer Stiefmutter gekommen ist. Die Kurzgeschichte ist lediglich als e-Book zu erhalten. Ich würde euch raten, diese erst nach "Wie Monde so silbern" zu lesen, denn durch diesen kleinen Schmöker, wird das große Finale des Folgebandes noch eindeutiger und somit vorhersehbarer.

Fazit:
Niemals hätte ich gedacht, dass ich, als Science-Fiction-Muffel, einmal in solch einem Werk versinken würde. Marissa Meyer ist jedoch eine überzeugende Buch-Mechanikerin, die in "Wie Monde so silbern" alle Elemente zusammenschweißt, die zusammen gehören und damit eine einzigartige und mitreißende Geschichte in Gang setzt. Dabei bedient sie sich Werkzeugen wie einem atmosphärischen, starken und gleichzeitig leichten Schreibstil, ausgereiften Buchfiguren und einer klar ausgearbeiteten futuristischen und interessanten neuen Welt. So verzeiht man es dem Schmöker gerne, dass er seine Intention schon auf den ersten Seiten enttarnt und sehnt den weiteren Bänden der Luna-Chroniken entgegen.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Mein Lieblingsband der Reihe

Percy Jackson 4: Die Schlacht um das Labyrinth
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Mir blieb keine Wahl. Ich rief das Meer. Ich horchte in mich hinein und erinnerte mich an die Wellen und die Strömungen, an die endlose Macht des Ozeans. Und ich ließ all dem in einem einzigen grauenhaften ...

Mir blieb keine Wahl. Ich rief das Meer. Ich horchte in mich hinein und erinnerte mich an die Wellen und die Strömungen, an die endlose Macht des Ozeans. Und ich ließ all dem in einem einzigen grauenhaften Schrei seinen Lauf. Später konnte ich nie beschreiben, was dann passierte. [...] Das Letzte, woran ich mich erinnere, ehe ich die Besinnung verlor, ist, dass ich flog, ich flog so hoch, dass Zeus mir niemals vergeben wird, und dann fiel ich, und Rauch und Feuer und Wasser strömten aus mir heraus. Ich war ein Komet, der der Erde entgegen geschleudert wurde.
"Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth" - Rick Riordan
[S. 244]

Inhalt:
Der große Titan Kronos ist unterwegs und seine Armee wird immer stärker. Ihr Ziel: Erst Camp Half-Blood zerstören und danach den ganzen Olymp. Das Camp ist in hohem Aufruhr und rüstet sich, aber sie haben doch nichts zu befürchten, schließlich ist ihr Lager vor Monstern geschützt, oder? Weit gefehlt! Als Annabeth und Percy durch Zufall im Camp einen Eingang in das magische Labyrinth des Dädalus finden, wird ihnen schnell klar, was das zu bedeuten hat: Die Armee des Kronos wird kommen und gegen die Halbblüter kämpfen. Doch es gibt einen Weg das zu verhindern: Dädalus, den Erbauer des Irrgartens, vor Luke zu finden und ihm damit die Chance zu nehmen, sich im Labyrinth zu orientieren - denn das Labyrinth ist gefährlich, sogar tödlich, seine Gänge sind verworren und nicht selten, haben Menschen und Halbblüter in ihm den Tod gefunden.

Annabeth, Percy, Tyson und Grover begeben sich auf Mission, doch werden sie Luke zuvor kommen können und somit das Camp retten?

Fazit:
"Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth" von Rick Riordan, ist das erste Buch der Reihe, welches nicht nur die 5-Sterne-Marke knackt, sondern sich auch den Lieblingsbuchstatus erkämpft. Ich weiß nicht genau, wie Herr Riordan das macht, aber er schafft es immer wieder, noch einen drauf zu setzen und übertrifft sich im vierten Band selbst. Eindrucksvoll baut er hier eine Buchwelt auf, die durch ihren Ideen- und Facettenreichtum, kleine Augen ganz groß werden lässt. Dadurch, dass sich die Geschichte in diesem Werk ganz von der realen Welt löst und sich ihr Schauplatz vollkommen auf einen magischen Irrgarten verlegt, schafft der Autor ganz viel Raum für seine Ideen und weiß diesen auch mit Leichtigkeit und Kreativität zu nutzen. Zahlreiche faszinierende Wesen, neue und interessante Götterfiguren und der altbekannte, fast schon spielerische Schreibstil, der auch der dunkelsten Szene, ein wenig Schärfe, nicht aber die Spannung raubt. Dieses Buch weiß erstmals das volle Potenzial des Autors zu nutzen und vereint alles, was es für ein aufregendes Leseerlebnis braucht: Spannung, Liebe, Freundschaft, Geheimnisse, Überraschungen und mehrere nervenaufreibende Schlachten und Kämpfe. Die Handlung ist dicht geschrieben und arbeitet fokussiert auf den Finalband hin, an den wir nach der letzten Seite von "Schlacht um das Labyrinth" schon ganz viele Fragen stellen können: Werden sich die aufkommenden Beziehungsprobleme entwirren und zu einer Liebesgeschichte entwickeln? Ist Kronos überhaupt zu schlagen? Und was hält die Weissagung bereit? Kein Wunder also, dass ein Buch, welches so neugierig und bewegt zurücklässt, das einen quasi in das Finale schubst, sich den Lieblingsbuchstatus verdient hat.