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Veröffentlicht am 30.01.2018

Schade, dass die Fortsetzung nicht mehr übersetzt wird, denn "Nevermore" ist ein unglaubliches Buch!

Nevermore
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"Die Traumwelt und die Welt deiner Realität haben bereits begonnen, miteinander zu verschmelzen. Alles was du kennst und liebst ist in Gefahr. Es hat gerade erst begonnen. Noch ist es nicht vollendet, ...

"Die Traumwelt und die Welt deiner Realität haben bereits begonnen, miteinander zu verschmelzen. Alles was du kennst und liebst ist in Gefahr. Es hat gerade erst begonnen. Noch ist es nicht vollendet, noch besteht ein kleiner Funken Hoffnung. [...] Doch du musst dem allem jetzt endlich ein Ende bereiten."

Inhalt:
Manchmal sind Realität und Traum, nur einen Hauch voneinander entfernt...

Varen ist ein absoluter Außenseiter. Seine Augen sind dunkel geschminkt, er trägt überwiegend schwarze Anziehsachen, geht seinen Mitschülern aus dem Weg und gehört der Goth-Gruppe an. Niemand sucht seine Nähe.
Isobel ist das glatte Gegenteil von ihm. Sie ist blond, lebensfroh, eine der beliebtesten Schülerinnen ihrer Schule, mit einem begehrten Footballspieler zusammen und die beste Cheerleaderin ihrer Truppe. Demnach ist sie nicht gerade erfreut, als sie dem dunklen Varen, bei einem Englischprojekt zugewiesen wird. Auch ihr Freund Brad, kann und will nicht akzeptieren, dass seine Freundin mit dem Außenseiter zusammen arbeitet.
Allen Versicherungen seiner Freundin zum Trotz, dass zwischen ihnen nichts läuft, macht Brad, Varen, das Leben zur Hölle. Doch Isobel will und kann nicht anders, sie braucht eine gute Englischnote, um weiterhin im Cheerleader-Team bleiben zu dürfen. Also rappelt sie sich auf, stellt sich gegen Brad und arbeitet mit Varen zusammen an einem Referat von Edgar Allen Poe.
Doch Varen hütet ein dunkles Geheimnis, ein Geheimnis, welches ihn und Isobel, bald in einen rasanten, gefährlichen und bedrohlichen Albtraum stürzt. Als Isobel sich des ganzen Ausmaßes bewusst wird, scheint es fast schon zu spät...

Idee/ Umsetzung:
Manchmal wird man schon durch einen, sehr gewöhnlichen Klappentext, dazu gebracht, dass die Erwartungen an eine Geschichte immer und immer kleiner werden. So erging es mir auch zu anfang mit "Nevermore". Ein unglaubliches, verträumtes und atemberaubendes Cover lockte mich zu dieser Geschichte, zu diesem Buch. Wie auch der Titel, versprach mir die ganze Verpackung, eine unglaubliche Geschichte, voller Magie und Fantasie. Sprich: Ein Abenteuer nach meinem Geschmack. Doch als ich dann die ersten Worte aus der Inhaltsangabe verschlang, packte mich eine tiefe Panik, denn mir sprang eine altbekannte Grundidee ins Auge: Schönheit der Schule, wird bei einem Schulprojekt, dem Außenseiter zugewiesen in welchen sie sich dann, wider aller Erwartungen, verliebt. Dies ist neben vielen anderen Ideen, eine der meisten Ausgangspunkte für Geschichten dieser Art. Zunächst war ich unglaublich verunsichert und hatte angst, dass mich der normale Trott, der mich auch schon in anderen Büchern dieser Art erwartet hatte, schnell ermüden würde, doch ich wurde überrascht. Was zu beginn noch auf die "übliche" Geschichte schließen ließ, verwandelte sich schon nach mehreren Seiten in ein rasantes, einmaliges und unglaubliches spannendes Abenteuer, welches seine(n) Leser, zusammen mit Varen und Isobel in eine gruselige und faszinierende Welt entführt.
Dabei schafft es die Autorin durchaus, ihre Liebe für Fatasie und Edgar Allen Poe in einer sehr gelungenen Geschichte, gekonnt miteinander zu vereinen. Dabei verwebt sie echte Literatur mit ihrer eignen Fantasiewelt und schafft so eine überzeugende Grundlage, die sich definitiv von anderen Jugendbüchern abspalten kann. Doch auch die Umsetzung meistert sie mit Bravour. War ich zunächst von der hohen Seitenzahl abgeschreckt, so merkte ich am Ende kaum, wie ich die Seiten hinter mir ließ...

Schreibstil:
Kelly Creagh hat einen sehr einfachen aber angenehmen Schreibstil. Leicht verträumt und mit einem unglaublichen Tempo, führt einen die Autorin durch ihr Werk. Dabei lässt sie umgangsprachliche Elemente weit hinter sich, versüßt dem Leser durch Gedichte die literarische Reise und spielt oft, sehr gekonnt und leicht verträumt mit ihren Worten. Vorallem ihr Schreibstil hat es mir erleichtert, mich auf diesen knapp 600 Seiten, nicht zu langweilen oder gar zu verzweifeln. Man wird regelrecht von der Autorin an die Hand genommen und wie im Flug, durch diese erfrischende und vor allem, sehr spannende und nicht zu kitschige Geschichte geführt. Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn ein(e) Autor(in) nicht ein Talent hat, ihre Geschichte greifbar zu machen und fesselnd zu gestalten, diese(r) besser die Finger von einem Werk dieses Ausmaßes lassen sollte. Doch Kelly Creagh beweist, dass jedes Kapitel, jede Seite, jedes Wort und jeder Buchstabe, die Reise durch Nevermore wert ist.

Charaktere:
Auch bei den Figuren, die einen durch "Nevermore" begleiten, ist nicht jedes Klischee, gleich wie es scheint. Zwar ist Isobel eine blonde, hübsche, bliebte Cheerleaderin, doch keinesfalls erfüllt sie dessen typische Charakterzüge. Stattdessen überzeugt sie durch ihre eigene Meinung, Durchsetzungsvermögen, Mut und ganz viel Willen. Sie steht hinter ihren Entscheidungen und ist keiner, der sich hinter der Gruppe versteckt. Besonders jenes hat sie in meinen Augen so sympathisch erscheinen lassen. Sie ist anders, als viele Buchheldinnen und ich habe sie wirklich, schnell in mein Herz schließen können. Auch Varen ist nicht der typische Außenseiter, der typische Goth. Er verbirgt seine eigene Geschichte und versteckt einen weichen Kern, den man zusammen mit Isobel, nur allzu gerne, Kapitel für Kapitel entdeckt. Auch die neuen Figuren, die neuen Fantasiewesen der Autorin, konnten mich durch eine gelungene Beschreibung und düstere Charakterzüge, ganz in die Buchwelt entführen.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover ist, wie ich schon einmal beschrieben habe, einfach unglaublich. Es trifft genau meinen Geschmack und hat mich, von Anfang an, zu dem Buch gezogen. Es ist einfach toll: es wirkt fantastisch, verträumt und scheint ein Märchen zu verstecken. Auch im Nachhinein finde ich das Cover einfach gelungen. Die Farbe, die Symbole, alles passt einfach perfekt zu der Geschichte, die sich hinter jeder Seite, lauernd versteckt. Jedoch hätte ich mich, bei diesem Seitenausmaß gefreut, wenn das Buch ein Hardcover geworden wäre, denn so konnte ich es beim Lesen, leider nicht ganz so erhalten, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte und es hat ziemlich leiden müssen.
Von Innen wird der Rabe, vom Cover erneut aufgegriffen und leitet jedes Kapitel, mit einer großen, verschnörkelten Überschrift ein.

Fazit:
Nicht alles ist immer was es zu sein scheint. Dies beweist "Nevermore" mit unglaublicher Eindringlichkeit. Diese Geschichte zeigt, dass man sich nicht von Vorurteilen und Klischees leiten lassen soll, sondern ab und an auch Mut zu mehr haben kann. In diesem Fall, ist dieses Märchen, welches sich auf jeder Seite versteckt, ein Abbild des unglaublichen Titelbildes. Verträumt, mit viel Fantasie und einer großen Liebe zu Edgar Allen Poe, entführt uns die Autorin Kelly Creagh, in ihre Buchwelt und macht "Nevermore" greifbar. In jedem Kapitel warten neue Wahrheiten, Wesen und Abenteuer auf Isobel, Varen und die Leser der Geschichte. In meinen Augen, bietet das Debüt der Autorin einen überzeugenden Auftakt, der sich nicht hinter anderen Werken, seines Genres verstecken muss. Eine magische Grundidee und ein mitreißender Schreibstil, harmonieren und schaffen es gemeinsam, jeden Lesenden aus der Realität, in die Buchwelt zu ziehen. Dabei sollte man sich nicht von der Seitenzahl abschrecken lassen, denn jedes Kapitel vergeht im Flug und am Ende wundert man sich, dass dieses Werk schon am Ende ist. Ein Ende, welches seine Leser in der Luft zurücklässt und mit einem gemeinen Cliffhanger, nun sehnsüchtig, auf den Folgeband warten lässt. Gemessen am Inhalt, der Seitenzahl und dem Ende der Geschichte, bin ich jedoch der Ansicht, dass es ein paar Seiten weniger dann auch getan hätten.

"Nevermore" ist der Stoff aus dem [Buch]Träume sind und deshalb erlangt die Geschichte um Isobel und Varen, einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern.
Sprich: Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Authentische Story, die aber sonst nicht viel her gibt

Vor meinen Augen
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Ich bohrte meinen Stift in das Holz meines Tisches und schrieb den ersten Buchstaben meines Namens. S. Sophie. Ob ich ein völlig neuer Mensch sein könnte, wenn ich einen neuen Namen hätte? Ein Mensch ohne ...

Ich bohrte meinen Stift in das Holz meines Tisches und schrieb den ersten Buchstaben meines Namens. S. Sophie. Ob ich ein völlig neuer Mensch sein könnte, wenn ich einen neuen Namen hätte? Ein Mensch ohne Vergangenheit. Ein Mensch, der nur die Zukunft vor sich hat.

Erster Satz:
Ich blicke auf die Worte hinab, sie sind schwarz wie Tintenspinnen, und ich betrachte die Netze, die sie weben.

Inhalt:
Manchmal brennen sich Bilder in dein Gedächtnis ein, verfolgen dich, wie ein Fluch. Als wollten sie dir zuflüstern:
Du vergisst uns nicht...

Sophie schreibt Tagebuch. Mit Buchstaben, Wörtern und Sätzen fängt sie ihre Tage ein und versucht den letzen, schrecklichen Sommer zu verarbeiten. Zu traumatisch, zu schrecklich ist die Vergangenheit um sie mit ihrer Stimme, mit einem Ton, einem Geräusch, laut in die Welt zu entlassen.
Um das Geschehene zu verarbeiten besucht Sophie eine Psychologin, diese ihr dieses Tagebuch schenkte.
Doch manchmal kann man nicht vergessen, will man nicht vergessen, weil jene Erinnerung, die sich Tag für Tag in dein Herz beißt, einfach zu schrecklich ist. Mit aller Kraft versucht das junge Mädchen die Bilder, vor ihren Augen, abzuschütteln und bekommt dabei, das erste Mal, einen ganz neuen Blick auf ihre Umwelt, auf ihr bisheriges Leben.

Idee/ Umsetzung:
Manchmal erfüllen dich Worte, die du aussprechen musst, mit tiefem Unbehagen. So ergeht es mir genau jetzt, in diesem Moment. An "Vor meinen Augen" ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass viele Geschmäcker auseinander gehen. Bisher hatte ich nur gutes über die Geschichte gehört und in groben Zügen wusste ich auch ganz genau, was sich hinter den Seiten für mich verstecken würde - eine gelungene, emotionale und aufwühlende Geschichte. Ich ging also mit all diesen Gefühlen und Erwartungen los, zog das Buch aus meinem Regal und begann zu lesen. Schon nach der ersten Seite, wurde ich von der unglaublichen Wortwahl der Protagonistin verzaubert. Schon allein, wenn man sich den ersten Satz, ganz sanft auf der Zunge zergehen lässt, dann wird man gar nicht anders können: Man muss weiterlesen. Doch was danach kam stürzte mich tiefer und tiefer in eine Welle aus schlechtes Gefühlen. Was nach einem relativ starken Anfang klang, entwickelte sich schon nach wenigen Seiten zu einer langweiligen Geschichte, der man nur bedingt, weiter folgen wollte. Auf dem Umschlag des Buches wird gesagt: "Fast wie in einem Krimi, erfährt der Leser durch Sophies Tagebuch nur Stück für Stück die furchtbare Wahrheit." Was ich mich also als erstes fragte, schon nach wenigen Seiten: "Wo versteckt sich der angebliche Kimi...?" Es ist richtig, dass man der wahren Geschichte, der schrecklichen Vergangenheit, nur sehr langsam und Stück für Stück auf die Schliche kommt, aber die Geschichte mit einem Krimi zu vergleichen, ist wohl sehr abwegig. Ein Krimi hat nämlich vor allem eines für mich: Spannung! Diese kam hier leider gar nicht auf. Stattdessen erzählt Sophie ihren Lesern, bis ins aller, aller kleinste Detail, aus ihrem Leben. Dabei verwischen nicht nur immer und immer mehr die Schwerpunkte, sondern auch die Spannung un der Antrieb des Lesers, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, verlieren sich hinter jeder, scheinbar unnötigen Erzählung.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Alice Kuipers ist wohl, für mich, der einzige Pluspunkt an dieser Erzählung. Gekonnt verwebt die Autorin umgangssprachliche Elemente, wie sie in Tagebüchern üblich sind, mit poetischen Aussagen, wie z.B. Gedichten. Dabei offenbaren vor allem diese poetischen Stellen, die wahren Emotionen der Protagonistin. Zwar neigt die Autorin dazu, viel zu detailreich zu beschreiben, dafür kann sie trotzdem, sehr gelungen, Emotionen zu ihren Lesern transportieren. Der Schreibstil von Alice Kuipers, wäre aus meiner Sicht, der einzige Antrieb, um der Autorin eine erneute Chance, mit einem anderen Werk zu gewährleisten.

Charaktere:
Obwohl die Autorin sehr viele Kleinigkeiten offenbart, die jene Geschichte, nur unnötig in die Länge ziehen, bleiben die meisten Figuren hinter einer dicken Oberfläche verborgen. Zwar konnte ich am Ende eine gewisse Bindung und ein Verständnis für Sophie aufbauen, doch trotzdem blieben viele Gedanken von ihr im Dunkeln. So erging es mir auch mit zahlreichen anderen Figuren. Genau wie bei der Handlung neigt Alice Kuipers dazu, den "Topf" einfach zu überladen. Für eine Geschichte, mit knapp 200 Seiten und einem so dramatischen und emotionalen Grundproblem, hat die Autorin einfach den Fokus falsch platziert. Sie bindet unglaublich viele Personen in das Buch und die Handlung ein und so bleiben die Meisten, für ihre Leser, nur ein grober Schatten. Wenn man sich hier, auf 1-3 Personen beschränkt hätte, wäre eine viel bessere Basis für den Leser entstanden.

Cover/ Innengetsaltung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist unglaublich schlicht und passt so sehr gut zu der Geschichte.
Zur Innengestaltung: Das Buch hat mehrere Kapitel, die in sich, wieder einzelne Abschnitte haben. Diese Abschnitte sind wie Tagebuch-Einträge gestaltet. Werden demnach mit Tag und Datum versehen. Ab und an gibt es dann noch ein paar Gedichte zwischen den Zeilen. Als kleiner Tipp: Behaltet die Überschriften der Kapitel im Auge, denn diese setzten sich am Ende, zu einem Gedicht zusammen.

Fazit:
Wenn es eines gibt, was ich wirklich nicht gerne mache, dann ist es Bücher schlecht zu rezensieren. Doch manchmal muss man sich einfach ein Herz fassen und seinen schlechten Gefühlen Raum verschaffen. "Vor meinen Augen" war ein Buch, an welches ich viele Erwartungen hatte und dem ich mit einer gewissen Vorfreude entgegen getreten bin. Doch leider konnte die Geschichte mir nicht jenes bieten, was mir von so vielen versprochen wurde. Die Geschichte bot, in meinen Augen, leider keinen überzeugenden Spannungsbogen und verdrehte den roten Faden, durch unnötige Figuren und viel zu viele Details. Dabei blieb der Kernpunkt der Geschichte irgendwo, tief hinter den Buchstaben verborgen und trat erst gegen Ende der Geschichte, wirklich in den Mittelpunkt. Bei einem Buch, von knapp 200 Seiten, was in meinen Augen keine lange Geschichte ist, kann man es sich einfach nicht erlauben, dass über die Hälfte des Werkes für die Leser langweilig erscheint. Dabei erwarte ich gar keine Action, Blut oder Grusel. Ich erwarte eine natürliche und authentische Story, die etwas in mir bewegt und mich an dieses Buch fesselt. Leider konnte mich dieses Werk, von Alice Kuipers, nur bedingt überzeugen. Der Schreibstil bietet durchaus Potential, aber die Umsetzung, ging mehr als einmal, unglücklich nach hinten los. Deshalb lege ich euch dieses Buch nur bedingt ans Herz, denn es wird leider nicht, "vor meinen Augen" bleiben und sich schon nach kurzer Zeit, im Strudel der Vergessenheit verlieren.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Das Buch, das mich zum Bücherwurm machte

Tintenwelt 1. Tintenherz
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"Wenn du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, [...] dann geschieht etwas Seltsames: Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder ...

"Wenn du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, [...] dann geschieht etwas Seltsames: Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder dort sein, wo du zuerst darin gelesen hast. [...] Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut, wie an bedruckten Seiten."

Inhalt:
Meggie ist 12 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrem Vater Mo, auf einem alten Hof. Hier ist die Welt in Ordnung, hier ist die Welt rund, denn hier ist Meggie glücklich. Ihr Vater arbeitet, wie Meggie ihn immer sehr liebevoll beschreibt, als "Bücherarzt". Er schenkt den Büchern, wenn ihr Umschlag vergriffen, oder die Seiten sich gelöst haben, ein neues, markelloses Aussehen. Dabei restauriert er mit Leib und Seele, denn Geschichten und Bücher sind seine und Meggies Leidenschaft. So ist ihr kleines, bescheidenes Heim, bis Oben hin, mit Geschichten und Abenteuern gefüllt.
Doch diese heile Welt gerät ins Wanken, als eines Nachts, ein Unbekannter vor dem Fenster des Mädchens auftaucht. Auf einmal hat ihr Vater Geheimnisse vor Meggie und flüstert mit dem Unbekannten, den Mo nur "Staubfinger" nennt, hinter verschlossenen Türen. Namen wie Capricorn, Basta und Tintenherz füllen den Raum und versetzen Mo in Schrecken.
Doch was hat es mit diesen Namen auf sich? Und wer ist der Unbekannte, Staubfinger? Schon bad merkt Meggie, dass sich hinter den Geheimnissen ihres Vaters, eine eine ganze Welt verbirgt, bereit von ihr entdeckt zu werden...

Es beginnt eine rasante, magische und faszinierende Geschichte, in welcher ein kleines Buch, nur der Grundstein für ein noch größeres Abenteuer ist.

Idee/ Umsetzung:
Manchmal verspricht eine Geschichten die größten Abenteuer, indem es dir leise und verheißungsvoll aus deinem Bücherregal zuraunt. Tintenherz ist eines dieser Bücher. Wenn man ganz leise ist und in die tiefe Dunkelheit seines Zimmers lauscht, dann kann man es flüstern hören.
So hörte auch ich es, eines Nachts, leise und verschwörerisch flüstern. Es erzählte mir von einer großen Geschichte, einer atemberaubenden Reise und versprach mir Magie - also zog ich es aus meinem Regal und begann, voller Neugierde, zu lesen. Doch was mich am Ende erwartete, war viel mehr, als ich mir jemals erträumt hätte. Denn Tintenherz streckte seine Finger nach mir aus und zog mich, mit Haut und Haar, zwischen seine Seiten. Es gibt nur sehr, sehr wenige Bücher, die das Leserherz berühren und fesseln können, doch dieses Werk darf sich durchaus mit dieser Beschreibung schmücken. Selbst nach der letzten Seite, blieben meine Gedanken in der Geschichte zurück und fanden erst nach einiger Zeit zurück in die Realität. Cornelia Funke ist hier ein meisterliches Werk gelungen, welches vor allem durch eine märchenhafte und originelle Idee das Leserherz für sich gewinnen kann. Umsetzung und Grundidee wandern Hand in Hand und machen diese Lesereise zu einem ganz besonderen Spaß.

Schreibstil:
Es wäre wohl weit untertrieben, wenn man behaupten würde, dass der Schreibstil von Cornelia Funke, sehr gelungen sei. Denn er ist weitaus mehr als das. Genau wie die Idee und in Abstimmung mit der Aufmachung des Buches, schreibt die Autorin einfach märchenhaft. Sanft, spannend, mitreißend, mitfühlend, emotional, aufwühlend und einzigartig, wären gelunge Wörter um den Schreibstil in ihrer Geschichte zu charakterisieren. Dabei holt einen jedes Wort, jeder noch so kleine Buchstabe in der Realität ab und lockt einen tief in die Buchwelt. Schauplätze bauen sich direkt vor den Augen des Lesers auf und Charaktere werden nahezu greifbar. Man findet sich nicht nur zwischen den Seiten, sondern in der Welt von Tintenherz wieder und ist quasie mittendrin, in dieser spannenden und abenteuerlichen Reise. Es liegt vorallem an dem Schreibstil von Cornelia Funke, dass der Leser sich ganz fallen lassen und die Geschichte genießen kann.

Charaktere:
Wie schon beim "Schreibstil" angesprochen, werden die Figuren vor den Augen des Lesers zur Realität und greifbar. Emotionen springen auf den eigenen Körper über, man liebt, leidet und fürchtet sich mit den Figuren - man ist immer dabei. Dies verleiht jeder Figur, jedem Wesen, eine enorme Authenzität. Zudem ist für jeden Leser ein passender Charakter dabei, den er auf seine eigene Weise ins Herz schließen kann. Eine große Facette an unterschiedlichen Figuren, die der Handlung immer wieder einen eigenen Schubs verleihen, ermöglichen einen ganz neuen, aufregenden Lesespaß. So haben es mir, vorallem der Feuerspucker: Staubfinger, die Büchernärrin: Elinor und die kleine, mutige und tapfere Meggie angetan. Doch nicht nur die "guten" Charaktere überzeugen auf voller Linie, auch die Bösewichte können ihren Platz in der Geschichte verteidigen, denn sie sind wahrlich vorbildliche Bücher-Bösewichte. Sie sind grausam, gemein und ohne Skrupel. Es ist eigentlich seltsam, aber auch hier hat es mir ein Bösewicht besonders angetan: Der abergläubische Basta. Als Bösewicht, mit kleinen Schwächen, war er mir dann doch irgendwie sympathisch.
Demnach sind die Figuren in Tintenherz, alle sehr überzeugend und helfen, dieses Buch zu etwas Besonderem zu machen.

Cover/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung in der Geschichte ist sehr stimmig mit dem Cover, dem Titel und dem Inhalt. Sprich: Sie passt perfekt. Jedes Kapitel wird durch eine Überschrift und ein Zitat eingeleitet, welches immer zum jeweiligen Kapitel passt. Zudem sind einige Abschnitte auch mit Zeichnungen verziert.
Es gibt eine große und facettenreiche Palette an Covern, für diese magische Geschichte. Dies ist wohl auch nicht verwunderlich, denn das Werk wurde in sehr viele Sprachen übersetzt. Dabei muss ich diesmal gestehen, dass mir die deutsche Ausgabe mit am Besten gefällt. Sie ist genau wie der Inhalt, verträumt und märchenhaft, demnach: einfach passend.

Fazit:
Es gibt nicht viele Bücher, die dir nachts zuflüstern und dir mitreißende Abenteuer versprechen, doch Tintenherz ist eines dieser Werke. Zwischen jeder Seite steckt ein Stück Magie. Wenn du also bereit bist, für eine Reise, die auch dein "Tintenherz" zum Schlagen bringen soll, dann bist du hier genau richtig. Mit viel Authenzität, facettenreichen Figuren und einem märchenhaften Schreibstil, lockt die Autorin ihre Leser zwischen die Seiten, hinter die Buchstaben und in die Geschichte. Schnell findet sich der Leser in einem starken Sog wieder, aus welchem er sich selbst nach der letzten Seite noch nicht befreien kann. Tintenherz hinterlässt nach dem Lesen, einen süßlichlichen Geschmack auf der Zunge, der einen nach Mehr verlangen lässt. Jeder der einen Tropfen voll Tintenblut aus diesem Buch kostet, der wird wohl genau wie ich, nie wieder satt werden. Deshalb lausche, horche und achte auf das Flüstern aus deinem Regal, wenn dich ein Buch auf sich aufmerksam machen will und dir Abenteuer verspricht. Denn nur die größten Schätze und die überzeugendsten Abenteuer, vermögen in der Nacht zu wispern.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Herzzerreißend und emotional - haltet eure Taschentücher bereit

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
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Ich versuchte mir einzureden, dass alles noch schlimmer sein könnte, dass die Welt keine Wunscherfüllermaschine war, dass ich mit Krebs lebte und nicht daran starb, dass ich mich nicht von ihm umbringen ...

Ich versuchte mir einzureden, dass alles noch schlimmer sein könnte, dass die Welt keine Wunscherfüllermaschine war, dass ich mit Krebs lebte und nicht daran starb, dass ich mich nicht von ihm umbringen lassen durfte, bervor er mich umbrachte, und dann fing ich an zu murmeln, dumm dumm [...], immer wieder, bis sich der Klang von der Bedeutung löste.

Inhalt:
Hazel Grace Lancester, 16 Jahre alt, hat Krebs. Unheilbar. Unbesiegbar. Ihr stetiger Begleiter durch das Leben. Die Diagnose: Hezl wird nie wieder gesund werden, nur ein Medikament, namens: Phalanxifor verschafft ihr Stunden, Tage, Jahre - schlicht: Zeit.
Der einzige Grund warum das junge Mädchen, Tag für Tag, in den Kampf zieht, sind ihre Eltern.
Doch ein wirkliches Leben hat Hazel nicht. Sie geht weder zur Schule, noch stürzt sie sich sonst in den Trübel des Tages. Die meiste Zeit ist sie für sich, hängt ihren Gedanken nach, liest ihr Lieblingsbuch und träumt davon, eines Tages dem Autoren dieses Werkes zu begegnen. Denn sie hat viele Fragen, zu dem offenen Ende der Geschichte und ihr Herzenswunsch ist es, diese Fragen endlich beantwortet zu bekommen.
Als ihre Mutter, das junge Mädchen, in eine Selbsthilfegruppe schickt, damit sie unter Menschen kommt und ihre Depressionen vertreibt, lernt sie dort den 17-jährigen Augustus Waters kennen. Auch er hatte einst Krebs und verlor im Kampf gegen die Krankheit eines seiner Beine.

Noch weiß Hazel nicht, dass Augustus Waters, ihre kleine Welt auf den Kopf stellen wird. Denn er zeigt ihr, dass man für seine Wünsche kämpfen muss und das dieses Leben lebenswert ist.

Es beginnt eine sanfte, intensive und mitreißende Liebesgeschichte, vom miesen Schicksal verraten...

Idee/ Umsetzung:
Bei manchen Büchern weiß man einfach, noch bevor man einen einzigen Satz der Geschichte verschlingen konnte, dass sie einem mit der letzten Seite, das Herz brechen werden. Doch trotzdem beginnt man zu lesen, weil man immernoch hofft, dass die Geschichte eine Wendung nehmen wird und am Ende das erwartete Happy End steht. Doch wenn wir ehrlich sind, dann schaffen wir uns diese Illusion, damit wir die Kraft haben uns durch die Seiten zu schlängeln, den Mut haben dem Ende ins Gesicht zu blicken, wenn es uns die nackte Wahrheit eröffnet. Vielleicht sehnen wir uns auch nach Tränen, Schmerz und der Wahrheit - denn schließlich endet auch das Leben nicht immer mit einem Happy End. Das Leben endet mit dem Tod und egal wie wir uns wenden, was für Taten wir vollbringen, wie weit wir laufen, der Tod wartet am Ende des Weges und wird uns, ob wir es wollen oder nicht, die Hand reichen. Dies hat auch John Green erkannt, gekonnt in Worte verpackt und diese Geschichte erschafften. Ein Buch voller Lebensfreude, Traurigkeit, Schönheit, Schmerz und doch voll von Wahrheiten über das Leben und den Tod. Gekonnt und gaubhaft hat der Autor hier ein Werk verfasst, dass sich bei seinen Lesern, bis in die kleinste Ecke des Herzens und Gedächtnisses schleicht, um selbst nach der letzten Seite, noch in einem Strudel der Nachdenklichkeit gefangen zu halten. Dabei wirkt die Idee nicht gekünselt oder erzwungen, sondern unglaublich ehrlich und glaubhaft. John Green hat es geschafft, ein ernstes Thema, mit einer gewissen Leichtigkeit und Schwere zugleich, zwischen den Buchdeckeln zu verstecken. Dabei legt er weniger den Fokus darauf, eine spannende und unterhaltsame Geschichte zu schreiben, als viel mehr eine gewisse Aussage und Nachricht an seine Leser zu formulieren. Denn nach der letzten Seite, merkt man, dass die Geschichte Spuren und Gedanken hinterlassen konnte - und dies schafft nicht jedes Buch.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist einer der Gründe, warum das Buch am Ende stimmig und rund ist. Denn John Green erzählt zwar über ein sehr beklemmendes und trauriges Thema, weiß aber ganz genau wie er auch eine gewisse Leichttigkeit und einen Witz in die Handlung einwebt. So sprüht die Geschichte, trotz des Schattens der Sterblichkeit, der über allem liegt, vor Lachen, Lebensfreude und dem Mut sein Leben zu leben. Mit viel Witz und einer gewissen Selbstverständlichkeit, fließt die Geschichte dahin und reißt seine Leser mit. Dabei versteht sich der Autor darauf, das richtige Timing, für den richtigen Schreibstil zu haben und weiß genau, wann eine gewisse Schwere und wann eine gewisse Leichtigkeit erfordert wird, um die besagte Handlungssituation zu unterstreichen. Alles in allem, ein ausgewogener, harmonischer, fesselnder, mitreißender und überzeugender Schreibstil, von dem ich mich nur allzu gerne in dieses traurige Buch ziehen lassen konnte. John Green wird definitiv ein Name, auf der Liste meiner Lieblingsautoren, denn selten habe ich mich so in eine Art, Handlungen in Wörter zu kleiden, verliebt.

Charaktere:
Die Anzahl der tragenden Figuren in der Handlung ist sehr überschaulich. Im Wesentlichen wird der Fokus auf Hazel und Augustus gelegt. Was ich aber keinesfalls langweilig oder falsch fand. Denn John Green hat sich dafür entschieden, seiner Geschichte durch die Liebesgeschichte zwischen Hazel und Augustus den gewünschten Charakter zu verleihen. Zwar geht es auch um das Familienleben, mit einem Kind, welches an Krebs leidet und man lernt auch Ängste und Gefühle der Eltern kennen, aber im Vordergrund steht die Geschichte zwischen den zwei Jugendlichen, die in dieser, sich anbahnenden Bindung lernen, was wirklich im Leben zählt. Hazel und Augustus sind nicht deshalb liebenswert, weil sie sterbenskrank sind, sondern weil sie zusammen merken, was sie alles aus ihrem Leben machen können. Sie versuchen ein normales Leben zu führen, werden aber durch die Krankheit eingeschränkt. Trotzdem lassen sie sich nicht fallen, sondern sie kämpfen. Selten habe ich Figuren so sehr in mein Herz schließen können, wie diese Beiden. Sie haben diese ganz realistische, erstrebenswerte, intelligente und mutige Haltung dem Leben und Träumen gegenüber - einfach unglaublich. Gerade weil die beiden Protagonisten, einem so schnell ans Herz wachsen können, ist das Ende wahrscheinlich umso schrecklicher und reißt das Leserherz in kleine Papierfetzen, die vom Wind verweht, aber nie vergessen werden können.

Cover/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung ist, wie das deutsche Cover, sehr schlicht. Die Kapitel werden nur durch Kapitelnummern eingeleitet. Trotzdem ist gerade diese Schlichtheit, die sich auch in den anderen Ausgaben, aus anderen Ländern, wiederfinden lässt, sehr überzeugend. In der Geschichte selbst sagt Hazel, dass sie Krebsbücher hasst, deshalb finde ich es auch passend, dass die Cover der Bücher keine große Aufmerksamkeit erregen. Sie sind passend und schön, auf ihre ganz eigene, schlichte Art.
Auch der deutsche Titel des Buches: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", ist passend und regt schon zu beginn, zum Nachdenken an.

Fazit:
Es gibt sie, die Geschichten bei denen man weiß, dass sie einem am Ende das Herz brechen werden. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist eines dieser Werke. Doch trotzdem sollte man sich die Buchstaben, die sich gekonnt zu Wörtern, Sätzen und ganzen Kapiteln zusammensetzen, nicht entgehen lassen. Denn dieses Werk erzählt nicht durchgehend von dem Kampf gegen eine oft, unbesiegbare Krankheit, sondern auch von den schönen und wichtigen Seiten des Lebens. Es erzählzt von dem Willen, für seine Wünsche und Träume zu kämpfen, von dem Mut, sein Leben zu leben und von dem erwachsen werden, auf den verschiedensten Wegen. Dabei wird die Geschichte und die abschließende Moral durch zwei unglaubliche Protagonisten, wie auch einen leichten und zugleich schweren, wie auch traurigen und zugleich witzigen Schreibstil getragen. Noch nie hatte ich das Verlangen, nachdem ich die letzte Seite eines Buches mit Tränen in den Augen zugeschlagen hatte, direkt wieder zu beginnen, doch bei dieser Geschichte wollte ich nichts sehnlicher. Ich wollte erneut Hazel, ich wollte erneut Augustus kennenlernen, ich wollte herausfinden, dass ihn alle lieber Gus nennen, dass die Beiden sich gegenseitig stützen, dass sie für ihre Träume kämpfen. Ich wollte die ganze Geschichte noch einmal erleben, weil ich mich einfach nicht damit abfinden wolllte, dass sie schon vorbei ist, dass ich Abschied nehmen muss. Denn seien wir einmal ehrlich: Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Denn es hat mich in diese Geschichte gelockt und will mich einfach nicht mehr loslassen.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein Jugendbuch, das jeder gelesen haben sollte - spannend bis zum Schluss

Die Auserwählten - In der Brandwüste
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Erinnere dich! Renne! Überlebe!
Thomas umklammerte das Messer fester. [...] Der Crank kreischte. Schweiß strömte Thomas über das Gesicht. Sein Herz hämmerte, pumpte, rasselte. Schweiß in seinen Augen. ...

Erinnere dich! Renne! Überlebe!
Thomas umklammerte das Messer fester. [...] Der Crank kreischte. Schweiß strömte Thomas über das Gesicht. Sein Herz hämmerte, pumpte, rasselte. Schweiß in seinen Augen. Alles an seinem Körper tat weh. Diese fürchterlichen, unmenschlichen Schreie. "Jetzt!" Mit ganzer Kraft stieß Thomas dem Crank das Messer in die Brust.

ACHTUNG! 2. Band einer Trilogie!
~ Rezension könnte ohne Vorwissen des 1. Bandes SPOILER enthalten! ~

Inhalt:
Thomas, und einer überschaulichen Menge, der anderen Lichter, ist die Flucht aus dem schrecklichen und tödlichen Labyrinth gelungen. Erleichterung macht sich breit, denn die Jugendlichen wiegen sich nach langer Zeit der Angst, endlich in Sicherheit. Noch ahnen sie nicht, dass sie gerade erst am Anfang einer noch gefährlicheren Reise stehen.
Sie finden sich in Verwirrung, Panik und einem schrecklichen Überlebenskampf wieder. Ein Unbekannter, der Organisation ANGST, erzählt Thomas und seinen Freunden, dass die Welt durch eine Sonneneruption zerstört wurde und ein grausamer, unheilbarer Virus sich seinen Weg des Todes bahnt: Der Brand.
Um ihn zu besiegen und um ein Gegenmittel für die Menscheit zu finden, haben die Jugendlichen nur ein Ziel: Sie müssen sich durch die sengende Hitze einer Wüste kämpfen und in zwei Wochen einen vorgegebenen Punkt erreichen. Denn sie alle sind bereits mit dem Virus, dem Brand, infiziert.

Es beginnt eine grauenhafte und schreckliche Reise - Von Monstern bedroht, die Angst im Nacken und das Ticken der Zeit im Ohr, versuchen die Jugendlichen um ihr Leben zu kämpfen.

Idee/ Umsetzungen:
Wenn man den ersten Band einer Reihe, geradezu überragend und unglaublich fand, dann ist es oftmals schwer zu galuben, dass der zweite Band sich noch irgendwie steigern kann. So habe auch ich mir, als ich das Buch erhielt, nicht allzu große Hoffnungen gemacht, dass es dem ersten Band den Rang ablaufen könnte. Trotzdem war mein ganzer Körper zum Zerreißen gespannt, weil der erste Teil: "Die Auserwählten: Im Labyrinth", im letzten Jahr, mein absolutes Highlight war. Voller Vorfreude stand ich diesem Band entgegen, aber auch skeptisch, welchen Eindruck er in meinem Kopf hinterlassen würde. Ich fing also an zu lesen, doch was mich schon nach den ersten Seiten erwartete war viel mehr, als ich mir jemals erhofft hätte. Schon die ersten Seiten, streckten ihre Klauen nach mir aus und rissen mich brutal und ohne Gnade in dieses, nervenzerreißende Abenteuer. James Dashner hat hier, eine unglaubliche Fortsetzung geschaffen, die seinen Vorgänger, weit im Schatten zurücklässt. Dabei schafft er eine gelungene und spannende Grundverraussetzung, indem er nathlos an den kleinen Cliffhanger, des ersten Bandes anknüpft, jedoch einen sehr radikalen Kulissenwechsel einbindet. Nun ist der Hauptort des Geschehens nicht mehr das Labyrinth, sondern eine unheimliche Wüste, voller Monster und einem schrecklichen Gewitter. Des weiteren fließen aber auch neue Figuren in die Welt von Thomas & Co. ein, die für einen frischen Wind und neue Spekulationen sorgen. Zusammen bilden alle Komponenten das große Ganze und eine unglaublich, gelungene Idee, sowie Umsetzung.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist weder besonders poetisch, noch besonders anregend, aber er ist sehr flüssig und erlaubt so, ein angenehmes Lesetempo. Dieses, relativ schnelle und flüssige Lesetempo, ist auch nötig, denn die Handlung ist so unglaublich spannend, dass man als Leser geradezu durch die Geschichte rast. Dabei versteht sich der Autor darauf, sehr unvorhersehbar zu schreiben und damit wird der Leser, fast an jedem Kapitelende, mit einem neuen Schock, vor den Seiten zurückgelassen. Viele Wendungen, eine temporeiche Handlung und immer wieder neue, schokierende Offenbarungen, sind die deutlichen Stärken des Autors. Um ehrlich zu sein, ist genau dieses Zusammenspiel, der drei Punkte, auch der Grund, warum sich James Dashner mein vollstes Lob verdienen konnte. Denn schon lange hat es kein Autor mehr geschafft, mich so sehr in die Irre zu führen, dass ich am Ende fast vergessen hätte, wo Oben und Unten ist. Herr Dashner ist ein wahrer Meister der Überraschungen, dies hat er, nicht nur im ersten Band gezeigt, sondern auch im zweiten Band, mit voller Eindringlichkeit bestätigt.

Charaktere:
Die Hauptfigur in der Geschichte ist erneut Thomas. Diesen durfte man als Leser, ja schon im ersten Band, bei seiner Reise begleiten. Auch im zweiten Band bekommt man Einblicke in seine Gedanken, in seine Gefühle und ist immer hautnah dabei. Ganz eindringlich, legt er die aktuellen Situationen dar und erinnert sich zusätzlich, immer mehr, an seine Vergangenheit. Denn nach und nach, bekommt Thomas einen Eindruck davon, wie sein Leben vor dem Experiment von ANGST aussah.
Neben den bekannten Lichtern aus dem Labyrinth, lernt man als Leser aber auch neue Figuren kennen, die den Handlungen einen erneuten Schubs geben und zum Nachdenken anregen.
Doch in groben Zügen, bleiben die meisten Charakter nur grobe Umrisse. Zwar erfährt man immer wesentliche Eigenschaften und Informationen, über die verschiedenen Figuren, der größte Teil bleibt aber im Dunklen zurück. Dies ist aber kein Faktor, der mich als Leser gestört hätte. Im Gegenteil, da es relativ viele Figuren gibt, war ich auch froh damit, dass nur die wichtigsten Eigenschaften angeschnitten wurden und die Handlung selbst, im Vordergrund der Geschichte blieb.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover des Buches gefällt mir gut, jedoch kann ich dem Gesicht auf ihm, keinen Namen zuordnen. Denn irgendwie sieht die Person, ganz anders aus, als auf dem ersten Cover.
Die Innengestaltung des Werkes, enspricht der, des ersten Teiles. Am Anfang jedes Kapitels, wird ein Ausschnitt des Covers gezeigt. Diese setzten sich dann nach und nach, zum Gesamtbild zusammen. Das letzte Kapitel, bietet demnach das letzte Puzzleteil um das Gesamtbild zu vervollständigen. Dies erinnert auch an die Gefühle des Lesers, denn auch wenn sich viele Fragen nicht klären, so hat man am Ende wenigstens einen Überblick und das Gesamtbild der Geschichte.

Fazit:
Lieber Herr Dashner,
noch nie hatte ich Tränen in den Augen, weil ich ratlos, wütend oder erschrocken war. Doch Sie haben es geschafft, meine Augen zu Fluten und mich zum Weinen zu bringen. Es gab diese eine Stelle in Ihrem Buch, die mir fast den Atem genommen und mich so ungalublich wütend gemacht hat, dass es mir die Tränen über die Wange trieb. Zudem haben Sie meine Nerven, so unverschämt strapaziert! Ihr Buch kann man in keinem Fall am Abend lesen, zumindest ich konnte es nicht. Sie haben meine Nerven in der Luft zerrissen und ich habe kaum eine seichte Stelle gefunden, an welcher ich das Buch überhaupt, hätte unterbrechen können. Spannung, Wut, Misstrauen, Angst, Panik, Schockierungen, sowie Irrungen und Wirrungen. Selten war ich so gefesselt und schockiert von einem Buch. Die letzte Seite kam viel zu schnell und ich wäre fast durchgedreht. Voller Verzweiflung wendete ich sie - hin, zurück, hin, zurück - nur um festzustellen, dass ich keine Antworten mehr bekommen würde, zumindest nicht mehr auf diesen Seiten, dieses Bandes. Wieder lassen Sie mich, zappelnd und voller Neugierde, in der Luft hängen. Jetzt muss ich erneut zittern, erneut bangen und hoffen, dass die Zeit, bis zum 3. Band, ganz schnell vergeht. Eine kleine Warnung, vor den Folgen dieses Buches, wären wahrscheinlich nicht schlecht gewesen, denn nun durchsuche ich abends, bevor ich zu Bett gehe, meine Kleiderschränke nach Cranks. Vielleicht, lieber Herr Dashner, sollten sie auf die erste Seite folgenden Vermerk schreiben: "Vorsicht, dieses Buch könnte Ihnen, sowie den Lesern in Ihrer Umgebung, einen großen Nervenkitzel, atemberaubende Spannung und schockierende Wendungen servieren. Bei Nebenwirkungen und Fragen, wenden Sie sich bitte an ihren Autor oder ihren Bücher-Seelenberater." Vielleicht nehmen Sie sich meinen Rat zu Herzen. Denn es wäre zu schade, wenn anderen Lesern, dieses Werk entgeht - absolutes Lesehighlight - Gefühl!

Alles Liebe!
Ihr neuer Fan