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Veröffentlicht am 25.07.2021

Die erste Begegnung

Shadow Hearts – Folge 1: Die Gabe
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„Shadow Hearts - Folge 1: Die Gabe“ ist der Auftakt zu einer neuen Vampirjäger-Reihe von J. T. Sheridan.
Toni hat ihr Psychologie-Studium geschmissen und hält sich momentan als Barkeeperin in Amsterdam ...

„Shadow Hearts - Folge 1: Die Gabe“ ist der Auftakt zu einer neuen Vampirjäger-Reihe von J. T. Sheridan.
Toni hat ihr Psychologie-Studium geschmissen und hält sich momentan als Barkeeperin in Amsterdam über Wasser. Seit einiger Zeit fällt ihr ein mysteriöser Gast auf, der jeden Abend in den Pub kommt, den gleichen Drink bestellt und ansonsten sehr schweigsam ist. Als sie zum ersten Mal mit ihm spricht, spürt sie eine unheimliche Verbindung, die sich noch verstärkt, als sie ihn berührt. Es folgt eine heiße Nacht, aber danach ist Finn verschwunden. Dafür taucht im Abfallcontainer des Pubs die Leiche von Tonis brutal ermordeter Kollegin auf, die die gleichen Bisswunden am Hals aufweist, wie Toni nach ihrem leidenschaftlichen Intermezzo.

Ich kenne bisher nur die Office-Romances der Autorin und war überrascht, dass sie diesmal in den Fantasybereich abbiegt.
Das neblige Setting von Amsterdam bildet die perfekte Kulisse für ihre schaurige Vampirstory, die trotz des sicher millionenfach verwendeten Themas einige neue Impulse enthält. Dazu gehört zum einen der ungewöhnliche Schauplatz, denn Amsterdam ist eher nicht der übliche Hot Spot für Vampire, und zum anderen das unerwartete Team Toni und Brent, mit ihren jeweils völlig unterschiedlichen Backgrounds.
Das Buch ist recht kurz und erzählt die Vorgeschichte, wie Toni und Brent zusammenfinden. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und viel zu schnell ist man bereits am Ende der Geschichte angelangt. Am Schluss bleiben natürlich viele Fragen offen, aber es gibt keinen wirklichen Cliffhanger. Die Story von Toni und Brent erinnert eher an eine klassische Vampirserie mit einer folgenübergreifenden Rahmenhandlung und in sich abgeschlossenen Abenteuern der Protagonisten. Ich bin jetzt schon sehr neugierig, wie es weitergehen wird, denn die beiden grundverschiedenen Hauptfiguren sorgen definitiv für Unterhaltung.

Mein Fazit:
Folge 1 ist ein gelungener Auftakt und bekommt von mir gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Blutiger Alleingang

Blutbringer
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„Blutbringer“ von Paul Cleave ist ein packender Thriller, dessen Titel nicht zu viel verspricht.
Deputy Noah Harper überschreitet bei der Suche nach der verschwundenen siebenjährigen Alyssa viele Grenzen ...

„Blutbringer“ von Paul Cleave ist ein packender Thriller, dessen Titel nicht zu viel verspricht.
Deputy Noah Harper überschreitet bei der Suche nach der verschwundenen siebenjährigen Alyssa viele Grenzen und schreckt auch vor Folter nicht zurück. Dadurch kann er Alyssa zwar retten, aber er selbst verliert seinen Job, seine Frau und seine Heimat. Zwölf Jahre und gefühlt ein ganzes Leben später erreicht ihn ein Anruf, der erneut alles zum Stillstand bringt. Alyssa ist wieder verschwunden und Noah muss sein damals gegebenes Versprechen einhalten, auch wenn es ihn alles kosten könnte. Er kehrt zurück in seine Heimatstadt und macht sich auf die gefährliche Suche nach Alyssa.

Ich habe noch kein Buch von Paul Cleave gelesen und musste mich erst einmal an seinen Stil gewöhnen. Alles wird aus der Perspektive von Noah erzählt und die kurzen Sätze sorgen dafür, dass man sich fühlt, als würde man direkt in seinem Kopf sitzen und seine Gedanken verfolgen. Das entwickelt nach kurzer Zeit eine solche Sogwirkung, dass man das Buch gar nicht zur Seite legen kann.
Noah ist ein loyaler und pflichtbewusster Polizist, der bei der Suche nach Alyssa in einen Gewissenskonflikt gerät. Er trifft eine Entscheidung, die jeder moralisch anders bewerten kann und die auch im Laufe der Handlung in einem anderen Licht erscheint. Noah ist sich der Konsequenzen absolut bewusst und nimmt sie für Alyssas Leben in Kauf. Das gleiche passiert auch jetzt, zwölf Jahre später. Nur hat er diesmal noch weniger zu verlieren, was ihn für seine Gegner noch viel gefährlicher macht.
Noah ist ein unfreiwilliger Einzelgänger, der alle Ungerechtigkeiten gegen ihn stoisch gelassen hinnimmt. Ihm geht es nur um das Leben von Alyssa und sein Versprechen, was ich unglaublich beeindruckend finde. Es ist auch nicht so, dass er in Dirty Harry Manier einen blutigen Feldzug startet, sondern meist reagiert er einfach nur, zumindest am Anfang.
Noah ist ein unglaublich tiefgründiger Charakter, mit dem ich bis zum Schluss mitgefiebert habe. Allein dadurch, dass man so direkt an Noah dran ist, bleibt das Spannungsniveau beständig hoch. Paul Cleave greift in diesem Thriller reale Bezüge auf, die absolut erschreckend und düster sind. Überraschende Wendungen, jede Menge Action und das rasante Erzähltempo machen diesen Thriller zu einem Lesevergnügen.

Mein Fazit:
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Pulverfass der Emotionen

On Stage in London
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„On Stage in London“ ist der zweite Teil der Backstage - Dilogie von Mina Mart.
Nach dem Ende des ersten Bandes ist man sprachlos zurückgeblieben und hat sich gefragt, ob dieser Bruch zwischen Finn und ...

„On Stage in London“ ist der zweite Teil der Backstage - Dilogie von Mina Mart.
Nach dem Ende des ersten Bandes ist man sprachlos zurückgeblieben und hat sich gefragt, ob dieser Bruch zwischen Finn und Eliza jemals wieder gutzumachen ist. Die Antwort erfolgt in dieser Fortsetzung, auch wenn sie natürlich keine einfache ist. Eliza entscheidet sich nach dem traumatischen Zwischenfall für eine Weiterführung ihres Studiums in London, während Finn nach seinem schrecklichen Aussetzer in tiefe Abgründe stürzt. Um Eliza seine Liebe zu beweisen, stürzt er sich in seine Musikerkarriere und folgt ihr einige Zeit später nach London. Doch auch wenn Eliza ihn immer noch liebt, ist ein Happy End noch lange nicht in Sicht.

Man muss den ersten Band unbedingt gelesen haben, denn nur so kann man die schwierige Beziehungsdynamik und die Hintergründe der Flucht von Eliza verstehen. Die Handlung geht nahtlos weiter und wird wieder abwechseln aus den Perspektiven von Finn und Eliza erzählt.
Wer noch vom Vorgängerband ein Schleudertrauma von der Gefühlsachterbahn der beiden hat, der sollte vorbeugend seine Halskrause wieder anlegen, denn es geht turbulent weiter.
Durch die Offenbarung von Finns Vergangenheit und seiner Krankheit konnte ich in diesem Teil sein Verhalten viel besser nachvollziehen und verstehen. Viele Fragezeichen im Kopf lösen sich jetzt endlich auf und einiges wird klarer.
Bei Eliza blieben ein paar Fragezeichen bestehen, denn ihre kindischen Spielchen, das ewige hin und her und ihr stures Ignorieren von klaren Aussagen, nervten manchmal. Aber stellenweise wirkte ihr Verhalten auch endlich mal erwachsener und reifer, was mich sehr gefreut hat.
Die Story von Finn und Eliza ist unglaublich emotional und für mich fast schon zu emotional. Die beiden können nicht mit und nicht ohne einander und immer noch hat ihre Beziehung etwas leicht Toxisches. So erscheint mir auch das Ende leider auch sehr fragil.

Mein Fazit:
Die Dilogie erzählt eine leidenschaftliche Lovestory zwischen den Extremen. Man muss sich einfach nur mitreißen lassen. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Gefühlvoll und dramatisch

Feels like Loss
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„Feels like Loss“ ist der zweite Band der emotionalen Feels-like-Trilogie von Sarah Heine.
Nach den schweren Schicksalsschlägen im ersten Band scheint wieder alles gut zu sein. Leo hat die Operationen ...

„Feels like Loss“ ist der zweite Band der emotionalen Feels-like-Trilogie von Sarah Heine.
Nach den schweren Schicksalsschlägen im ersten Band scheint wieder alles gut zu sein. Leo hat die Operationen und Behandlungen gut überstanden und kann nun wieder voll durchstarten. Zum Leidwesen von Mila gibt er dabei etwas zu viel Gas und stürzt sich erneut in zahlreiche Projekte gleichzeitig. Zum ersten Mal müssen sich die beiden auch mit einem gemeinsamen Beziehungsalltag auseinandersetzen, was zusätzlich für Spannungen sorgt. Die rosarote Brille verliert langsam an Strahlkraft und Liebe allein hilft im täglichen Stress nicht unbedingt weiter. Nun muss sich entscheiden, ob es für Leo und Mila eine gemeinsame Zukunft geben kann.

Ich denke, dass man den ersten Teil unbedingt gelesen haben sollte, damit man der rasanten Beziehungsachterbahn von Leo und Mila auch tatsächlich folgen kann. Was wunderschön, romantisch und hoffnungsvoll mit Leos Rückkehr beginnt, hält leider nicht allzu lange an. Der Sturz von der Wolke 7 ist schmerzhaft und weder Mila noch Leo haben Erfahrung darin, wie sie ihre große Verliebtheit auf Dauer in ihren bis zum Limit vollgepackten Tagen am Leben erhalten können. Die Nerven liegen blank und man kann nur hilflos zuschauen, wie beide auf eine Katastrophe zusteuern.
Mir hat bereits der Vorgängerband richtig gut gefallen und ich war sehr neugierig, wie die Geschichte von Leo und Mila weitergeht. Ich kann nur sagen, dass es auf keinen Fall langweilig wird und es mir fast schon zu viele Dramen und Tragödien waren, die Leo und Mila hier durchleiden müssen. Trotzdem sind sie immer authentisch und durch die wechselnden Perspektiven hat man einen hautnahen Blick auf ihre innersten Gefühle. Sarah Heine lässt ihren Charakteren Ecken und Kanten, so dass sie menschlich und nahbar wirken, wenn sie eben auch mal unüberlegte Entscheidungen treffen. Und so kann man gar nichts anderes, als bis zum Schluss mit ihnen mitzufiebern.

Mein Fazit:
Die außergewöhnliche Lovestory von Leo und Mila ist noch nicht zu Ende und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Hic sunt dracones

Angstrichter (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 4)
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„Angstrichter“ von Lars Schütz ist ein neuer spannender Thriller mit den beiden Profilern Jan Grall und Rabea Wyler.
In Nürnberg geschieht ein grausamer Mord, der an mittelalterliche Bestrafungsmethoden ...

„Angstrichter“ von Lars Schütz ist ein neuer spannender Thriller mit den beiden Profilern Jan Grall und Rabea Wyler.
In Nürnberg geschieht ein grausamer Mord, der an mittelalterliche Bestrafungsmethoden erinnert. Das Opfer wurde offenbar gevierteilt und die Reste seines Körpers aufgehängt an den Stadttoren öffentlich zur Schau gestellt. Die Geschichtsprofessorin Ellen fühlt sich nicht nur als Mittelalterexpertin betroffen, sondern das Opfer war einer ihrer Studenten. Sie kennt Jan Grall noch vom Studium und hat seinen spektakulären Werdegang verfolgt, so dass sie ihn spontan um Hilfe bittet. Kurze Zeit später taucht ein Video vom Mord im Internet auf, welches bestätigt, dass tatsächlich ein Scharfrichter seiner blutigen Aufgabe nachgeht.

Jan Grall und Rabea Wyler gehen seit ihrem letzten Fall beruflich eigentlich getrennte Wege, aber als Jan Rabea um Hilfe bittet, ist sie sofort zur Stelle. Der vierte Fall führt die beiden in die Welt des Mittelalters, in der drakonische Strafen und grausame Foltermethoden an der Tagesordnung waren. Wer die Reihe kennt, der weiß, dass diese vom Autor auch sehr plastisch und detailreich beschrieben werden, so dass man nicht allzu zarte Nerven haben sollte.
Das Profilerduo hat eine großartige Dynamik, die auch nach längerer Trennung nahtlos funktioniert. Die Perspektiven wechseln zwischen den verschiedenen Charakteren und man bekommt dabei nicht nur Einblicke in die Gedanken von Jan und Rabea, sondern auch in die Köpfe der Opfer und des Täters. Das erzeugt wie gewohnt eine beklemmende und packende Atmosphäre, der man sich gar nicht entziehen kann.
Die Handlung ist absolut spannend und voller überraschender Twists. Ich liebe diese Thrillerreihe, die mich jedes Mal begeistern kann. Das Privatleben von Jan und Rabea ist genauso interessant wie der Fall und mir gefällt sehr, wie sich die beiden Charaktere im Laufe der Bücher weiterentwickelt haben. Gleichzeitig wird die mitreißende Story nicht von den privaten Verwicklungen dominiert, sondern Lars Schütz findet genau die richtige Balance.

Mein Fazit:
Auch mit dem vierten Band konnte mich der Autor komplett begeistern. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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