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Veröffentlicht am 15.02.2021

Viele Geheimnisse

Flieh, so weit du kannst
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„Flieh, so weit du kannst“ ist das Thriller-Debüt von Naomi Joy, bei dem noch etwas Luft nach oben bleibt.
Ava ist nach außen hin die strahlende und erfolgreiche Geschäftsfrau, aber privat steckt sie in ...

„Flieh, so weit du kannst“ ist das Thriller-Debüt von Naomi Joy, bei dem noch etwas Luft nach oben bleibt.
Ava ist nach außen hin die strahlende und erfolgreiche Geschäftsfrau, aber privat steckt sie in einer langjährigen gewalttätigen Beziehung mit ihrem drogensüchtigen Freund fest. Als sie sich endlich trennen kann, ist sie dankbar, dass ihr charismatischer Chef David ihr ein luxuriöses Haus für den Übergang zur Verfügung stellt, obwohl dort vorher seine verstorbene Tochter lebte und Ava ein mulmiges Gefühl dabei hat. Aber auch hier hat sie das Gefühl, verfolgt zu werden und bekommt ständig Drohbriefe. Zusätzlich erdrücken sie allmählich Davids Kontrollwahn und seine Fürsorge.

Bei diesem Erstlingswerk der Autorin war ich mir nicht sicher, in welche Richtung das Buch letztendlich gehen will. Als klassischen Thriller würde ich es nicht bezeichnen, aber trotzdem ist die Handlung durchaus spannend. Der Schreibstil liest sich gut und auch der Aufbau der Geschichte hat mir grundsätzlich gefallen.
Zu Beginn wechseln die Perspektiven zwischen Ava und ihrer Kollegin Jade, mit der sie früher offenbar befreundet war und die nun eine Konkurrentin um den Posten als Teamleiterin ist. Jade hat offensichtlich tiefere psychische Probleme, die immer stärker eskalieren. Der Blick in ihren Kopf ist teils verstörend und man schwankt zwischen Mitleid und Gänsehaut.
Ava ist mir von allen Frauenfiguren im Buch zwar am sympathischsten, aber trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich sie sonderlich mag. Ihr Verhalten ist für mich zu widersprüchlich und ihre ständigen Lügen gegenüber so ziemlich allen, sind für mich nicht nachvollziehbar. Ihre angeblichen Gefühle für Josh, der für mich am authentischsten wirkte, erschließen sich mir aus ihrem Verhalten überhaupt nicht.
Einige Zeitsprünge, Rückblicke und Perspektivwechsel zu anderen Personen bringen etwas Dynamik in die Handlung. Man kann bereits früh erahnen, wer der Drahtzieher hinter den ganzen Intrigen und Manipulationen sein könnte und leider gibt es dahingehend auch keine Überraschung. Der Showdown zieht nochmal das Tempo an, aber so richtig packen konnte er mich nicht.

Mein Fazit:
Die Grundidee hat mir gefallen, aber die Umsetzung ist noch ausbaufähig. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung und knappe vier Sterne!

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Aufschlussreiche Irlandreise

Ascheblüte
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„Ascheblüte“ ist der zweite Band der „How to be happy“ Reihe vom Kim Leopold.
Diesmal wird die Story von Ashton weitererzählt, der im ersten Band vor seiner Vergangenheit und seinen Gefühlen nach Toronto ...

„Ascheblüte“ ist der zweite Band der „How to be happy“ Reihe vom Kim Leopold.
Diesmal wird die Story von Ashton weitererzählt, der im ersten Band vor seiner Vergangenheit und seinen Gefühlen nach Toronto flüchtete. Die Handlung setzt zwei Jahre nach Ende des ersten Bandes ein und Ash ist mittlerweile ein erfolgreicher Autor, der seine Geschichte mit Lily und Rose in einem Buch verarbeitet hat. Sein Verlag bekniet ihn, endliche ein zweites Buch zu schreiben und setzt ausgerechnet die Praktikantin Cami darauf an. Cami ist völlig überfordert von dem unwilligen und mürrischen Autor, aber ihr Job hängt vom Erfolg des Auftrags ab. Also reist sie ihm sogar spontan nach Irland hinterher, wohin er sich zu einem Campingtrip flüchten wollte.

Ich war sehr gespannt, wie die Geschichte von Ash weitergeht und ob auch er sein Glück noch findet. Nach seiner größtenteils traumatischen Beziehungshistorie hat er sich zurückgezogen und glaubt nicht mehr an ein Happy End. Cami lockt ihn aus seiner Isolation und entpuppt sich als unerwartet angenehme Reisebegleitung. Ash schwankt zwischen der Hoffnung auf Liebe und seinen starken Verlustängsten, was hier sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben ist.
Cami flieht aus ihrer gewalttätigen Ehe und ist eher unfreiwillig und völlig pleite in Irland gestrandet. Aber auch für sie ist der Trip mit Ash unerwartet schön. Beide öffnen sich langsam und entwickeln Verständnis und immer mehr Zuneigung füreinander. Aber die Verletzungen der Vergangenheit wiegen auf beiden Seiten immer noch schwer.
Die langsame Annäherung der beiden Hauptcharaktere und ihre immer stärker werdenden Gefühle sind genau im richtigen Tempo und sehr authentisch dargestellt. Die Chemie zwischen Cami und Ash funktioniert von Anfang an und zeigt sich in zarten Gesten oder in witzigen Schlagabtauschen. Mir hat ihre berührende Geschichte sehr gut gefallen und ich habe mich auch über das Wiedersehen mit anderen bekannten Charakteren gefreut.

Mein Fazit:
Auch der zweite Band der emotionalen New Adult Reihe hat mich voll überzeugen können und bekommt von mir sehr gern eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Düster und gut

GRIMM - Suicide Love (Band 1)
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„Grimm – Suicide Love“ ist der erste Band einer dunklen Lovestory vom Autorinnenduo Mika D. Mon.
Grimm ist Auftragskiller für den Mafiaclan seines Freundes. Einer dieser Aufträge führt ihn nach Kolumbien ...

„Grimm – Suicide Love“ ist der erste Band einer dunklen Lovestory vom Autorinnenduo Mika D. Mon.
Grimm ist Auftragskiller für den Mafiaclan seines Freundes. Einer dieser Aufträge führt ihn nach Kolumbien in das Haus eines dortigen Mafiapaten. Doch er verschont zum ersten Mal sein Zielobjekt, die achtzehnjährige Lucia.
Sechs Jahre später scheint Lucia am Ziel ihres jahrelangen Trainings angelangt. Ihr Hass auf den Mann, der offensichtlich der Mörder ihrer Eltern ist, führt sie nach Deutschland. Sie will Rache und seinen Tod, egal was es sie kostet. Doch als sie ihm in die Augen blickt, ist sie sich nicht mehr sicher, ob es das ist, was sie wirklich will.

Die Perspektiven wechseln zwischen Grimm und Lucia, so dass man zu beiden Seiten einen tiefen Einblick bekommt. Lucia ist nach dem Mord an ihren Eltern innerlich gestorben und emotional abgestumpft. Erfährt man, was danach mit ihr geschah, ist es schwierig zu beurteilen, ob ihr Grimm damals tatsächlich einen Gefallen getan hat. Sie ist eine starke und vielschichtige Figur und niemals klischeehaft.
Auch zu Grimm gibt es einige aufschlussreiche und gleichzeitig verstörende Rückblicke in seine Kindheit. Er ist kein Bad Boy mit gutem Kern, denn er erledigt seinen Job völlig emotionslos. Er kann einfach nicht anders, denn er weiß es nicht besser. Lucia ist die Erste, die eine tief versteckte Emotion in ihm auslöst und er will mehr davon. Seine Entwicklung im Buch finde ich äußerst spannend.
Grimm und Lucia sind wie zwei dunkle Abgründe, die jedoch zusammen füreinander ein Licht erzeugen. Diese düstere Anziehung erzeugt Gänsehaut und ist unglaublich intensiv und fesselnd beschrieben. Die zwei verlorenen Seelen gehören eindeutig zusammen, obwohl die sonst rosaroten Herzchen hier eher schwarz sind.
Der mitreißende Schreibstil und die hochspannende Story lassen die Seiten nur so dahinfliegen, bis das Ende mit einem richtig bösen Cliffhanger einem den Atem raubt. Hoffentlich lässt die Fortsetzung nicht lange auf sich warten.

Mein Fazit:
Genauso muss Dark Romance sein und ich kann nur eine ganz klare Leseempfehlung geben!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Briefe zum Glück

Für immer nur du
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„Für immer nur du“ von Devney Perry beginnt dort, wo die Liebesgeschichte eigentlich schon zu Ende ist.
Molly und Finn sind seit sechs Jahren geschieden. Während Finn offenbar schon längst nach vorn blickt ...

„Für immer nur du“ von Devney Perry beginnt dort, wo die Liebesgeschichte eigentlich schon zu Ende ist.
Molly und Finn sind seit sechs Jahren geschieden. Während Finn offenbar schon längst nach vorn blickt und schon einige Freundinnen hatte, ist Molly Single geblieben. Doch auch sie will endlich abschließen und ein Date mit ihrem netten Nachbarn wäre doch ein guter erster Schritt. Aber ein alter Brief von Finn, den er kurz nach ihrer ersten Begegnung geschrieben hat, wirft Molly aus der Bahn. Und dann tauchen weitere Briefe auf, die seine Gefühle in wichtigen Momenten ihrer Beziehung offenlegen. Aber da Finn ihr die Briefe nicht geschickt hat, machen sich beide auf die Suche nach dem heimlichen Postboten.

Das Buch beginnt mit der ersten Begegnung von Molly und Finn und man kann dabei zuschauen, wie die Liebe wie der Blitz einschlägt. Dann springt die Handlung fünfzehn Jahre weiter und die große Ernüchterung folgt. Molly und Finn sind nun schon sechs Jahre geschieden und man fragt sich, wie es dazu kommen konnte.
Die Autorin erzählt aus den wechselnden Perspektiven der beiden Hauptcharaktere vom Scheitern dieser großen Liebe. Nach und nach zerbrechen der enge Zusammenhalt und die gegenseitige Kommunikation, so dass sich Molly und Finn immer weiter voneinander entfernen, obwohl sie sich über alles lieben. Die Briefe von Finn drücken die Emotionen aus, die er Molly nicht offen zeigen konnte oder wollte, und zum ersten Mal sprechen sie die damaligen Gefühle und Konflikte offen an.
Diese Art der Vergangenheitsbewältigung ist schmerzhaft und teils herzzerreißend. Die thematisierten Probleme sind authentisch dargestellt und man leidet förmlich mit den Charakteren mit. Aber die schonungslose Offenheit bringt auch Hoffnung mit, denn es ist so absolut offensichtlich, dass die beiden ganz klar zusammengehören.
Der Schreibstil liest sich sehr gut und Devney Perry ist hier ein außergewöhnlicher Roman gelungen, der mir wohl noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

Mein Fazit:
Diese emotionale Lovestory ist einfach wunderschön, zuckersüß, humorvoll, romantisch, manchmal traurig und immer voller Liebe. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Sei mutig

Dein erster Blick für immer
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„Dein erster Blick für immer“ von Zoe Folbigg ist eine eher ungewöhnliche Liebesgeschichte über schicksalhafte Begegnungen und mutige Entscheidungen.
Maya ist Redakteurin bei FASH und hat Spaß an Mode ...

„Dein erster Blick für immer“ von Zoe Folbigg ist eine eher ungewöhnliche Liebesgeschichte über schicksalhafte Begegnungen und mutige Entscheidungen.
Maya ist Redakteurin bei FASH und hat Spaß an Mode und ihrem Job. Sie pendelt jeden Tag mit dem Zug nach London, in dem sie eines Morgens ihren Traummann erblickt. Die hoffnungslose Romantikerin in ihr glaubt an Liebe auf den ersten Blick und Schicksal. Und so projiziert Maya all ihre Wünsche auf den geheimnisvollen Fremden, der schnell zum Highlight ihrer Tage wird. Nach Monaten des leisen Anschmachtens macht Maya endlich den ersten Schritt und überreicht ihm eine Nachricht. Aber werden ihre Träume wahr?

Die Beschreibung klang gut und ich kannte noch kein Buch der Autorin. Aber nach den ersten Seiten habe ich meine Entscheidung fast bereut. Der Schreibstil ist wahrscheinlich gewöhnungsbedürftig und hat mich mit seiner detailverliebten Informationsdichte fast erschlagen. Zudem konzentrieren sich diese Details auf fast ausschließlich auf oberflächliche und unwichtige Dinge, aber das liegt wohl im Auge des Betrachters.
Maya wirkt nett, aber auch sehr verträumt und realitätsfern. Sie fantasiert gefühlte Ewigkeiten über den attraktiven Fremden und schlägt so gezwungenermaßen hart in der Wirklichkeit auf, als seine Reaktion nicht ganz wie erhofft ausfällt.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, wobei es zu Beginn mit der Übergabe der Nachricht startet und dann im zweiten Teil ein Zeitsprung in die Vergangenheit zurück zu allerersten Begegnung erfolgt. Im dritten Teil ist man dann wieder in der Gegenwart angekommen.
Der Aufbau hat mich weniger gestört, sondern eher die unerwarteten Perspektivwechsel zu teilweise völlig unbekannten Personen. Es war als würde man manchmal wahllos von Kopf zu Kopf springen. Am Ende ergibt alles irgendwie schon einen Sinn und ich gebe zu, dass ich erst ab dem letzten Drittel so richtig in die Story eingestiegen bin. Das Ende hat die Qualität deutlich angehoben und die Emotionen der Charaktere waren für mich viel greifbarer und authentischer.
Vielleicht war das die Absicht der Autorin, die damit die Entwicklung ihrer Protagonistin zusätzlich verdeutlichen wollte. Das wäre ein interessanter Kniff, der jedoch nichts daran ändert, dass über die Hälfte des Buches ziemlich zäh ist.

Mein Fazit:
Die Bewertung fällt mir schwer, da ich die Figuren am Ende doch liebgewonnen hatte, aber mich am Anfang ziemlich quälen musste. Ich würde deshalb insgesamt 3,5 Sterne vergeben.

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