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Veröffentlicht am 27.12.2019

Unvergessliche Liebe

Sweet Sorrow
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Das neue Buch von David Nicholls begibt sich mit dem Protagonisten auf eine Zeitreise in die Vergangenheit zurück zu seiner ersten großen Liebe.
Charlie Lewis hält sich selbst für durchschnittlich und ...

Das neue Buch von David Nicholls begibt sich mit dem Protagonisten auf eine Zeitreise in die Vergangenheit zurück zu seiner ersten großen Liebe.
Charlie Lewis hält sich selbst für durchschnittlich und unauffällig und hat damit vielleicht sogar recht. Erst als Fran Fisher in sein Leben tritt, sieht er sich unerwartet mit völlig neuen Gefühlen konfrontiert. Fran stellt seine bisherige Welt auf den Kopf und lässt ihn ganz neue Wege gehen. Ihr gemeinsamer Sommer bringt für Charlie schöne, peinliche und aufregende Erfahrungen, die ihn für sein weiteres Leben prägen. Die erste große Liebe vergisst man nicht und so steht auch Charlie zwanzig Jahre später vor der Entscheidung, ob er Fran wieder gegenübertreten will.

David Nicholls versteht es, den Leser in seinen Büchern tief zu berühren. Auch sein neues Werk macht da keine Ausnahme. Mit seinem unaufgeregten und doch intensiven Schreibstil lässt er einen bis zum Ende nicht mehr los. Humorvoll und emotional lässt er uns am Leben von Charlie teilhaben.
Charlie ist ein typischer englischer Teenager, dessen familiärer Hintergrund ihn vielleicht noch verletzlicher erscheinen lässt. Mit seiner Zukunft hat er abgeschlossen und Ehrgeiz kennt er nicht mehr. Fran zwingt ihn aus seiner Komfortzone und bringt ihn dazu, über seinen Schatten zu springen. Charlie blickt zwanzig Jahre zurück auf den Sommer, der sein Leben veränderte. Die Geschichte wird ausschließlich aus seiner Perspektive erzählt. Dabei wechselt der Blickwinkel zwischen dem jüngeren und dem älteren Charlie. Obwohl diese erste große Liebe die Handlung umspannt, steht sie nicht unbedingt plakativ im Vordergrund. Die persönliche Entwicklung, die Charlie durchmacht, seine Emotionen und Entscheidungen werden vom Autor sensibel und glaubwürdig erzählt, so dass man sie nachempfinden kann.
Es geht um Liebe, Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Chancen und Hoffnung. David Nicholls ist ein außergewöhnliches Buch gelungen, das einen mit einem positiven Gefühl zurücklässt.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung und volle Punktzahl!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2019

Zombie-Apokalypse für Anfänger

Killing Zombies and Kissing You
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Die Zombie-Apokalypse ist passiert und Bea steht plötzlich völlig allein in einer postapokalyptischen Welt da. Die Achtzehnjährige hat noch genug Alkoholvorräte, die den ersten Schock etwas abmildern. ...

Die Zombie-Apokalypse ist passiert und Bea steht plötzlich völlig allein in einer postapokalyptischen Welt da. Die Achtzehnjährige hat noch genug Alkoholvorräte, die den ersten Schock etwas abmildern. Das Haus in dem sie sich verschanzt hat, ist auch noch relativ gut ausgestattet. Aber irgendwann muss sie einsehen, dass sie für ihr Überleben ihren Hintern hochbekommen muss. Als sie erstmals ein Lebenszeichen von einem anderen Überlebenden erhält, ist sie zunächst misstrauisch. Aber völlig isoliert und ohne menschlichen Kontakt ist auch keine erstrebenswerte Zukunft. Also geht sie das Risiko ein. Und schlimmer als Zombies können Menschen doch nicht sein, oder?

Magret Kindermann hat für mich genau den richtigen Ton getroffen, den ich mir für Bea in einer zombieverseuchten Welt vorstellen würde. Bea ist impulsiv, unüberlegt, naiv und hat die meiste Zeit nicht wirklich Ahnung, was sie macht. Aber gerade das wirkt authentisch und originell. Ihre Entwicklung im Laufe der Handlung finde ich sehr spannend und unterhaltsam.
Wie man es aus Serien wie Walking Dead kennt, sind die Zombies nicht die größte Gefahr, die es da draußen für Bea gibt. Sie muss ich mit einigen mehr oder weniger gefährlichen Charakteren auseinandersetzen und wird dadurch auch selbst ziemlich schnell stärker. Zumindest setzt sie ihre Prioritäten gewählter und versucht, ihre Menschlichkeit nicht zu verlieren.
Für den romantischen Teil ist ihr ehemaliger Schulschwarm zuständig. Aber er ist im Prinzip auch der Einzige, der zur Auswahl steht. Insofern kann man noch nicht beurteilen, ob es nur das Bedürfnis nach Nähe oder echte Liebe ist. Auf jeden Fall nimmt man den beiden ihre gegenseitige Zuneigung ab und fiebert mit ihnen mit.
Der Schreibstil der Autorin liest sich leicht und flüssig. Es gibt zwar keine neuen Ideen zu einer Welt nach der Zombie-Apokalypse, aber das steht in diesem Buch auch nicht unbedingt im Fokus.
Mir hat das Lesen Spaß gemacht und ich bin schon ganz neugierig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Sommerliebe

Madison & Sam – A San Francisco College Romance (College-WG-Reihe 4)
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Der vierte Teil der College WG Reihe von Christiane Bößel hat mir bisher am besten gefallen.
Madison ist die Cousine von Zane. Nachdem sie bei einem Autounfall ihren Vater und ihren kleinen Bruder verloren ...

Der vierte Teil der College WG Reihe von Christiane Bößel hat mir bisher am besten gefallen.
Madison ist die Cousine von Zane. Nachdem sie bei einem Autounfall ihren Vater und ihren kleinen Bruder verloren hat, findet sie ein halbes Jahr später ihre Mutter tot in der Badewanne. Sie zieht zu ihrem Cousin in die WG nach San Francisco, um neu anzufangen und wieder zu leben und nicht nur zu funktionieren. Am Strand lernt sie den Surfer Sam kennen. Zwischen den beiden funkt es sofort und Madison stürzt sich in eine leidenschaftliche Affäre, die von vornherein auf den Sommer begrenzt ist. Madison will sich an niemanden mehr binden und auch Sam will nach dem Sommer weiterziehen.

Madison hat fast alle Menschen verloren, die sie geliebt hat. Zane ist der Einzige, der sie in dieser schweren Zeit noch aufrecht erhält. Seine Freunde aus der WG fangen Madison auf und helfen ihr, wieder zurück ins Leben zu finden. Sie will nur noch im Moment leben und den Augenblick genießen. Daher will sie sich auch nicht wirklich in Sam verlieben. Leider lassen sich Gefühle aber nicht steuern und auch wenn sie sich etwas vormacht, sieht es tief in ihrem Herzen ganz anders aus.
Sam lebt auch für den Moment und macht keine Zukunftspläne. Er bleibt nie lange an einem Ort und genießt einfach seine Zeit. Nur das Haus seiner Granny in San Francisco ist ein regelmäßiger Anlaufpunkt für ihn. Es ist total herzergreifend, wie liebevoll er sich um sie kümmert.
Es dauert natürlich eine Weile bis Madison und Sam begreifen, dass sie zusammengehören. Bis dahin gibt es viele romantische, traurige, dramatische und gefühlvolle Momente. Auch wenn man die Charaktere manchmal schütteln wollte, kann man sich trotzdem in sie hineinversetzen. Der Schreibstil liest sich sehr gut und dieser Band ist definitiv mein Lieblingsteil der Reihe.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung und gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Hochspannung pur

In den Klauen des Falken
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Im neuen Teil um Kommissar Zack Herry geht es wieder rasant zur Sache.
In einer U-Bahn Station kann Zack in letzter Sekunde den Selbstmordanschlag eines jungen Mädchens verhindern. Irgendwie hat er das ...

Im neuen Teil um Kommissar Zack Herry geht es wieder rasant zur Sache.
In einer U-Bahn Station kann Zack in letzter Sekunde den Selbstmordanschlag eines jungen Mädchens verhindern. Irgendwie hat er das Gefühl, dass die Motive dafür nicht nur terroristischer Natur sind. Gleichzeitig wird die brutal zugerichtete Leiche eines Kollegen aufgefunden, der Undercover im Drogenmilieu ermittelte. Zack wird als neuer Kontaktmann zum eingeschleusten Informanten eingesetzt, um dem einflussreichen Drogenboss endgültig das Handwerk zu legen. Dafür greift er zu allen Mitteln. Auch seinen besten Freund Abdula bittet er um Hilfe, damit dieser seine Kontakte spielen lässt. Aber Zack ahnt nicht, mit wem er es zu tun hat.

Mons Kallentoft garantiert in seinen Thrillern absolute Hochspannung. Zack Herry gehört zu meinen liebsten Buchcharakteren und ich fiebere jedem neuen Teil der Reihe entgegen. Gleichzeitig habe ich Angst, was Kallentoft seiner Hauptfigur diesmal wieder antut. Und auch „In den Fängen des Falken“ tut das Weiterlesen stellenweise fast weh. Zack Herry ist ein Getriebener, dem ich endlich einmal Frieden gönnen würde, aber der wird ihm auch in diesem Band nicht gegeben. Die große Rahmenhandlung umgibt wie immer die aktuellen Ermittlungen. Daher sollte man die Vorgängerbände im besten Falle kennen, um die persönlichen Verwicklungen der verschiedenen Figuren besser nachvollziehen zu können.
Das Erzähltempo ist wie gewohnt atemberaubend. Man kommt gar nicht zum Luftholen und kann diesen Pageturner einfach nicht zur Seite legen. Der Autor zeigt tiefste menschliche Abgründe und den glaubwürdigen Kampf von Zack und seinen inneren Dämonen. Falsche Fährten und immer neue überraschende Twists lassen die Spannung auf ganz hohem Niveau bleiben. Ich kann den nächsten Band kaum erwarten, auch wenn ich befürchte, dass Zack Herry wohl nie ein Happy End vergönnt sein wird.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und volle Punktzahl für meine liebste Thrillerreihe!

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Veröffentlicht am 21.12.2019

Gelungener Abschluss

Hurenglück - Die Lilien von London
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„Hurenglück“ ist der letzte Band der Trilogie von Tabea König, der die Geschichte zu einem gelungenen Abschluss bringt.
Mittlerweile haben wir das Jahr 1908. Die Kinder von Emily und Liam sind fast erwachsen ...

„Hurenglück“ ist der letzte Band der Trilogie von Tabea König, der die Geschichte zu einem gelungenen Abschluss bringt.
Mittlerweile haben wir das Jahr 1908. Die Kinder von Emily und Liam sind fast erwachsen und kurz davor, ihr eigenes Leben zu führen. Ihre älteste Tochter Margery erlebt in London ihr Debüt und wird dem König vorgestellt. Ihr einziger Sohn und Erbe Victor wohnt bei Christine Pike und ihrem Ehemann, da er in London Kunst studiert. Sein Herz gehört einer verbotenen Liebe, die ihn und seine Familie ins Unglück stürzen könnte. Und ihre jüngste Tochter Ines schließt sich auf der Suche nach einer Bestimmung im Leben der Suffragettenbewegung an.

Die Geschichte um Emily und Liam geht nun mit der nächsten Generation weiter. Aber auch wenn diesmal die Kinder im Fokus stehen, bleibt die Handlung um Emily, Liam Christine und John weiter spannend. Auch an ihnen gehen die Veränderungen der Zeit nicht spurlos vorüber. Vor allem Christine muss sich mit Problemen auseinandersetzen, die durchaus auch heute noch aktuell sind. Die Charaktere wirken authentisch und man kann ihre Gefühle beim Lesen nachvollziehen.
Natürlich gib es auch wieder einen bösen Gegenspieler, der für ausreichend Spannung in der Handlung sorgt. Dadurch wird es nicht langweilig und man fiebert bis zum Schluss mit.
Tabea König verknüpft ihre fiktive Geschichte gekonnt mit vielen historischen Ereignissen und Personen der Epoche. Die persönlichen und familiären Probleme der Figuren überschneiden sich mit den Umbrüchen, die damals in der Gesellschaft stattfanden.
Dieser letzte Teil der Trilogie bildet den krönenden Abschluss, der die Handlungsfäden zu einem für den Leser zufriedenstellenden Ende zusammenführt. Grundsätzlich kann man das Buch auch unabhängig lesen, aber schöner ist es natürlich, wenn man die Vorgeschichten kennt.
Ich kann für die gesamte Reihe nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

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