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Veröffentlicht am 02.12.2019

Kuss der Liebe

Patricia: Der Kuss des Vampirs
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„Patricia: Der Kuss des Vampirs“ von Mona Vara ist ein gelungener Mix aus Romance und Fantasy, der mir sehr gut gefallen hat.
Die junge Patricia Smith flieht vor einer ungewollten Verlobung und nimmt eine ...

„Patricia: Der Kuss des Vampirs“ von Mona Vara ist ein gelungener Mix aus Romance und Fantasy, der mir sehr gut gefallen hat.
Die junge Patricia Smith flieht vor einer ungewollten Verlobung und nimmt eine Stelle auf dem Schloss des geheimnisvollen Lord Maximilian Churtham an. Sie soll die umfangreiche Bibliothek des Schlossherrn ordnen. Ihn selbst bekommt sie nie zu Gesicht. Stattdessen hört sie nachts seltsame Geräusche und ist verunsichert von den Gerüchten der Dorfbewohner über Churtham.
Als sie Maximilian endlich begegnet, ist sie sofort fasziniert von ihm. Seine düstere Aura zieht sie magisch an, aber sie fragt sich trotzdem, was an den Gerüchten über Vampire dran ist, die in der Gegend kursieren. Zudem sind in letzter Zeit häufig junge Frauen spurlos verschwunden. Und auch Patricia wird eindringlich vor Maximilian gewarnt.

Mona Vara taucht mit ihrem Roman wieder in die Welt der Vampire, Dämonen und Hexen ein. Die historische Lovestory spielt in England im 19. Jahrhundert. Patricia ist ein liebenswerter Charakter. Mit ihrer unschuldigen und offenen Art wirkt sie sehr sympathisch. Maximilian wird seiner geheimnisvollen und düsteren Rolle überaus gerecht. Erst spät im Laufe der Handlung werden nach und nach seine Geheimnisse aufgedeckt. Dabei baut die Autorin einige überraschende Twists in die Story ein, mit denen ich gar nicht gerechnet hätte. Dadurch bleibt es bis zum romantischen Happy End durchweg spannend und nicht unbedingt vorhersehbar.
Die Chemie zwischen Patricia und Maximilian passt perfekt und die Funken sprühen hier sogar wortwörtlich. Die Nebenfiguren sind ebenfalls sehr interessante Charaktere, die man teilweise aus ihrem Roman „Hexentöchter“ kennt.
Der unterhaltsame Vampirroman konnte mich absolut überzeugen. Der Schreibstil liest sich locker und leicht und man kann mit dem Buch definitiv amüsante Lesestunden verbringen.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung und volle Punkte!

Veröffentlicht am 02.12.2019

Spannende Fortsetzung

Still Crew (Wolf Crew 2)
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„Still Crew“ ist die gelungene Fortsetzung der Wolf Crew Trilogie von Tijan.
Bren ist auf Bewährung und muss daher vorsichtig sein. Durch die Therapie und die Sozialstunden hat sie ihre inneren Dämonen ...

„Still Crew“ ist die gelungene Fortsetzung der Wolf Crew Trilogie von Tijan.
Bren ist auf Bewährung und muss daher vorsichtig sein. Durch die Therapie und die Sozialstunden hat sie ihre inneren Dämonen mittlerweile ganz gut im Griff und läuft nicht mehr wie eine tickende Zeitbombe umher. Sie und Cross sind eine fest zusammengeschweißte Einheit, die niemand trennen kann. Daran ändert auch das Auftauchen eines alten Bekannten nichts.
Die Wolf Crew muss sich mit neuen Problemen auseinandersetzen, denn die Machtverhältnisse in der High School geraten in eine gefährliche Schieflage. Außerdem scheint es jemand auf Bren abgesehen zu haben und noch weiß sie nicht, aus welcher Richtung Gefahr droht.
Auch der zweite steht dem ersten Band in Intensität in nichts nach. Bren ist eine hochinteressante Protagonistin und eine sehr komplexe Figur. Mit ihr bleibt es absolut spannend. Die Geschichte wird bis auf ein Kapitel komplett aus ihrer Perspektive erzählt. Dadurch bekommt man ihre ungefilterten Gefühle und Emotionen noch näher mit.
Mit diesem Teil versteht man das System der Crews noch besser. Bren ist hin- und hergerissen zwischen der harten Welt der Crew und den „normalen“ Dingen, wie Abschlussball und den Zukunftsplänen nach dem Ende der High School. Gegenüber dem ersten Band hat sie sich bereits ein ganzes Stück weiterentwickelt. Aber ihr Leben läuft eben nicht wie bei den „Normalos“.
Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd. Man kann sich der packenden Handlung nicht entziehen und fliegt nur so durch die Seiten. Es gibt immer wieder überraschende Twists, so dass man das Buch gar nicht zur Seite legen will. Man sollte auf jeden Fall den ersten Teil kennen, denn ansonsten wird es schwierig, der Story zu folgen.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für diesen spannenden Mittelteil der Trilogie und volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 30.11.2019

Unterhaltsam und spannend

Eine unerschrockene Lady
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Christi Caldwell ist eine spannende historische Romanze gelungen, deren Protagonisten eher abseits der feinen Gesellschaft agieren.
Die Geschichte spielt in London im Jahr 1825. Der berüchtigte Hell & ...

Christi Caldwell ist eine spannende historische Romanze gelungen, deren Protagonisten eher abseits der feinen Gesellschaft agieren.
Die Geschichte spielt in London im Jahr 1825. Der berüchtigte Hell & Sin Club der ebenso berüchtigten Black Familie steht in Flammen. Der Black Clan, allen voran der düstere Adair Thorne, verdächtigt sofort die Killoran Familie, die den Konkurrenzclub Devil´s Den betreibt. Er will Rache, aber durch eine Vereinbarung zwischen den Familien muss er sich zurückhalten. Die scharfzüngige Cleopatra Killoran, die Königin des Devil´s Den und rechte Hand ihres Bruders, begibt sich freiwillig in die Obhut der Blacks, um die früher getroffene Vereinbarung zu erfüllen. Und auch wenn sich beide überhaupt nicht über den Weg trauen, fühlen sie doch die gegenseitige Anziehung.

In diesem Buch sind die Figuren keine Mitglieder der höheren Gesellschaft, sondern gehören eher zum Adel der Londoner Unterwelt. Durch eine langjährige Fehde sind beide Familien verfeindet und nur ein fragiler Waffenstillstand hält den Frieden.
Cleopatra ist eine starke Frau, die gelernt hat, wie man in der Unterwelt überlebt. Sie hat trotzdem ihre moralischen Standards und Ehrgefühl. Daher gerät sie auch immer wieder mit Adair aneinander, der ihr beides abspricht. Die Streitereien und Wortgefechte der beiden sind sehr unterhaltsam. Die Funken sprühen und die Chemie zwischen Cleo und Adair ist nicht zu übersehen.
Etwas verwirrend sind die Erklärungen zur Vergangenheit der beiden Familien, aber sie sind auch notwendig, um die Zusammenhänge zu verstehen. Wenn man die vorangegangene Hell & Sin Reihe der Autorin nicht kennt, wird es sonst etwas schwierig.
Der Schreibstil von Christi Caldwell liest sich sehr gut. Mich konnte die Geschichte bis zum Ende fesseln, da es immer spannend bleibt. Der Fokus liegt auf den Protagonisten, während die Nebenfiguren etwas in den Hintergrund treten.
Eine spannende und unterhaltsame historische Romanze, die ich sehr gern weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 29.11.2019

Cold Case

Wisting und der Tag der Vermissten
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„Wisting und der Tag der Vermissten“ ist der erste Teil einer Reihe des Autors Jorn Lier Horst.
Jedes Jahr am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen trifft sich Kommissar Wisting mit dem Ehemann ...

„Wisting und der Tag der Vermissten“ ist der erste Teil einer Reihe des Autors Jorn Lier Horst.
Jedes Jahr am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen trifft sich Kommissar Wisting mit dem Ehemann der Verschwundenen, Martin Haugen. Dies geht nun schon seit 24 Jahren so. Jedes Mal greift er erneut zu den Fallakten, in der Hoffnung, dort etwas Neues zu finden und den Fall endlich aufzuklären. Doch dieses Jahr erscheint Martin nicht zu ihrem Treffen. Er scheint spurlos verschwunden zu sein. Zum gleichen Zeitpunkt trifft der Sonderermittler Adrian Stiller ein. Er ermittelt gegen Martin Haugen als Hauptverdächtigen in einem anderen Vermisstenfall. Und Wisting soll ihm dabei helfen.

Dieser Krimi überzeugt eher auf die leise und unaufgeregte Art. Wisting ist verwitwet, hat zwei erwachsene Kinder und ist sogar schon Großvater. Seine Tochter Line ist Journalistin und genauso clever, wie ihr Vater. Man darf nicht den Fehler machen, ihn zu unterschätzen. Durch seine Erfahrung ist er ein ausgezeichneter Ermittler, der auf seine Art Adrian Stiller weit überlegen ist. Ich finde ihn sehr sympathisch und überzeugend. Seine Hartnäckigkeit in diesem Fall ist bewundernswert. Erfreulicherweise ist er keiner dieser gebrochenen Polizisten, die einen riesigen Packen psychischen Ballast mit sich herumschleppen.
Der Fokus liegt hier nicht auf vordergründiger Action und Gewalt, sondern allein auf dem Spiel der Charaktere. Trotz der lang zurückliegenden Verbrechen gibt es keine Rückblenden und keinen Wissensvorsprung des Lesers. Das fehlt aber auch nicht. Man muss sich dem langsamen Tempo anpassen und Schritt für Schritt die Puzzleteilchen aufdecken und miträtseln. Der Autor hält die Spannungskurve bis zur Auflösung oben, obwohl sich gegen Ende schon etwas erahnen lässt.
Dieser Krimi hebt sich durch seine ruhige und doch fesselnde Art von vielen anderen ab. Wer diesen Ansatz mag, dem würde ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Blick in den Abgrund

Der Mensch ist böse
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Nichts ist grausamer als die Realität. Das zeigt auch das Buch von Julian Hannes eindrucksvoll.
Anhand von dreizehn wahren Kriminalgeschichten zeigt der Autor, dass das Böse nicht abstrakt, sondern meist ...

Nichts ist grausamer als die Realität. Das zeigt auch das Buch von Julian Hannes eindrucksvoll.
Anhand von dreizehn wahren Kriminalgeschichten zeigt der Autor, dass das Böse nicht abstrakt, sondern meist in unmittelbarer Nachbarschaft existiert. Der Fokus liegt nicht unbedingt auf der Tat an sich, sondern Julian Hannes versucht, die Motive der Täter und das Vorgehen der Ermittler zu hinterfragen.
Alle vorgestellten Fälle sind aktuell zum größten Teil noch nicht aufgeklärt. Das macht sie umso beklemmender. Die Bandbreite der Fälle reicht von historischen Verbrechen bis zum bekanntesten aktuellen Fall in Deutschland.
Der Autor hat definitiv sehr gut recherchiert. Die Fälle werden von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Auch wenn Julian Hannes seine persönliche Meinung mit einfließen lässt, gibt es keine pauschalen Verurteilungen irgendeiner Seite. Der Leser kann sich sein eigenes Urteil bilden, was oft gar nicht so einfach ist. Denn wie die Fälle zeigen, gibt es nicht unbedingt immer nur schwarz und weiß, sondern jede Menge Grautöne. Auch wenn der Autor natürlich seine eigene Position hat, geht er trotzdem mit allen Beteiligten respektvoll und sensibel um. Dass hier niemand reißerisch in eine Ecke gedrängt wird, finde ich sehr positiv.
Zu Wort kommt als Experte auch der Kriminal- und Geheimdienstanalyst Mark T. Hofmann, der zu jedem vorgestellten Kriminalfall in einem Interview seine professionelle Meinung erläutert. Außerdem werden viele oft falsch verwendete Begriffe, wie z. B. Psychopath oder Stalking, exakter erläutert.
Der Schreibstil liest sich sehr gut. Die Fälle sind übersichtlich und verständlich aufbereitet und trotzdem fesselnd geschildert. True Crime ist immer ein schwieriges Thema, bei dem viel schief gehen kann. In diesem Buch wurde es sehr gut umgesetzt, obwohl keine wirklich neuen Erkenntnisse geliefert werden.
Ein gelungenes und spannendes Buch, das ich gern weiterempfehlen kann!