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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2019

Toller Auftaktband

Hurentochter - Die Distel von Glasgow
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„Hurentochter – Die Distel von Glasgow“ ist der Auftakt einer Trilogie von Tabea Koenig, die im viktorianischen Schottland angesiedelt ist.
Hauptfigur im ersten Band ist die junge Emily. Als Tochter einer ...

„Hurentochter – Die Distel von Glasgow“ ist der Auftakt einer Trilogie von Tabea Koenig, die im viktorianischen Schottland angesiedelt ist.
Hauptfigur im ersten Band ist die junge Emily. Als Tochter einer Hure versucht sie alles, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein ehrbares Leben zu führen. Trotz ihres von der Gesellschaft verachteten Umfelds, wächst Emily dank ihrer Mutter Ines im Bordell relativ behütet auf. Ihre Welt bricht zusammen, als ihre Mutter ermordet wird und das Geheimnis ihrer Abstammung mit ins Grab nimmt. Mithilfe ihres Liebsten Liam und ihrer Freundin Christine sucht sie nach dem Schuldigen und schwebt dadurch selbst weiter in Gefahr.
Ich bin ein großer Fan historischer Liebesromane und daher ist mir dieses Buch sofort ins Auge gefallen. Tabea Koenig versetzt den Leser erfolgreich zurück ins Jahr 1876. Die detailreichen und anschaulichen Beschreibungen lassen die zwielichtigen Glasgower Gassen lebendig werden.
Emily war mir gleich sympathisch. Zielstrebig sucht sie nach einem achtbaren Leben und lässt sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen. Ihr unerschütterlicher Glaube an eine bessere Zukunft ist herzerwärmend.
Die Autorin legt natürlich den Fokus auf Emily, aber auch die Nebencharaktere sind äußerst interessant und vielversprechend gestaltet.
Emilys Suche nach dem Mörder ihrer Mutter und nach ihrer Herkunft bleibt bis zum Ende der Geschichte spannend, so dass ich das Buch gar nicht zur Seite legen wollte.
Hochinteressant waren für mich die in die Handlung eingebetteten Ausführungen zur schottischen Historie. Das gab es einiges, was mir bisher so nicht bekannt war. Das Buch ist eine lesenswerte Abwechslung zu den üblichen Schottlandromanen, die sich inhaltlich meist nur den Highlandern widmen. Für ihre historische Recherche kann man die Autorin nur loben.
Auch wenn es sich um eine Trilogie handelt, ist der erste Teil in sich logisch abgeschlossen. Das ändert natürlich nichts daran, dass ich mich gern von den nächsten beiden Bänden wieder in die Vergangenheit entführen lassen möchte.
Von mir gibt es für diesen gelungenen Auftakt volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Abenteuerliche Schatzsuche

Das Apfelkuchen-Geheimnis
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Zippa ist genervt. Seitdem ihre beiden kleinen Brüder auf der Welt sind, haben Mama und Papa überhaupt keine Zeit mehr für sie. Jetzt sollen die kleinen Sabberlinge auch noch ihr Zimmer bekommen! Ausgerechnet ...

Zippa ist genervt. Seitdem ihre beiden kleinen Brüder auf der Welt sind, haben Mama und Papa überhaupt keine Zeit mehr für sie. Jetzt sollen die kleinen Sabberlinge auch noch ihr Zimmer bekommen! Ausgerechnet da erbt ihre Familie völlig unerwartet eine alte Villa, die einst Urgroßmutter Milas Halbschwester Anna gehörte. In ihrem letzten Brief an Zippa erzählt Mila außerdem von einem Schatz, der in der Villa versteckt ist. Doch Zippa ist nicht die einzige, die auf der Suche nach dem Geheimversteck ist.
Juliane Breinl erzählt in „Das Apfelkuchen-Geheimnis“ aus der Perspektive der elfjährigen Zippa. Dadurch können sich die Kinder sehr gut in die Hauptfigur hineinversetzen. Wohl jedes Kind mit kleineren Geschwistern war wohl schon einmal genervt von ihnen oder eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die die Kleineren von den Eltern erhalten. Gleichzeitig liebt Zippa die süßen Zwillinge über alles.
Zippas abenteuerliche Suche nach dem Schatz wird von der Autorin richtig spannend erzählt. Die kleinen Leser werden zum Mitfiebern eingeladen. Ganz nebenbei gibt es eine wundervolle Lektion in Sachen Freundschaft, die kindgerecht und realitätsnah in die Handlung eingebettet ist.
Das Rezept für den Apfeltaler am Ende des Buches ist der krönende Abschluss.
Die zauberhafte Geschichte um Zippa, ihre Freunde und Familie finde ich ganz wunderbar gelungen und empfehle sie gern weiter. Ich würde mich freuen, wenn es bald weitere Abenteuer von Zippa gäbe.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Sommerleicht und tiefgründig

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Juli hat vor drei Monaten ihren verhassten, aber gut bezahlten Job bei einer Versicherung in Hamburg gekündigt und ist Hals über Kopf nach La Palma gezogen. Dort leben bereits ihr bester Freund Malte und ...

Juli hat vor drei Monaten ihren verhassten, aber gut bezahlten Job bei einer Versicherung in Hamburg gekündigt und ist Hals über Kopf nach La Palma gezogen. Dort leben bereits ihr bester Freund Malte und sein Mann. Auch wenn sie ihren Lebensstandard deutlich herunterschrauben muss, versucht Juli, in ihren Jobs als Dogwalkerin und Verkäuferin in einem Foodtruck, nur noch zu tun, was sie glücklich macht. So richtig angekommen fühlt sie sich aber noch nicht. Auf ihrer Sinnsuche begegnet sie dem pflichtbewussten Quinn, der inmitten seiner Verantwortung für alle möglichen anderen Leute sein inneres Glück auch noch nicht gefunden hat.
Das Setting des Buches ist einfach traumhaft. Kristina Günak beschreibt die Insellandschaft und ihre liebenswerten Bewohner so detailreich und warmherzig, dass man sofort Fernweh bekommt. Man entwickelt beim Lesen bereits nach wenigen Seiten eine Beziehung zu Juli und kann ihre persönlichen Beweggründe absolut nachvollziehen. Ihre Suche nach innerer Zufriedenheit ist stellenweise so unterhaltsam und voller witziger Szenen, dass man auch mit den ernsten Untertönen jede Menge Spaß beim Lesen hat.
Ein zusätzliches Highlight sind die vielen vierbeinigen Akteure, die ich gleich ins Herz geschlossen habe und die ebenso eine wichtige und emotionale Rolle spielen.
Das Buch ist als Urlaubslektüre perfekt geeignet. Gemeinsam mit der Protagonistin kann man im Laufe der Geschichte auf die Suche danach gehen, was im Leben wirklich wichtig ist, und vielleicht auch seine eigenen individuellen Antworten darauf finden. Die Autorin findet die richtige Balance zwischen Leichtigkeit und ernsten Themen und bettet alles in eine schöne Liebesgeschichte.
Von mir gibt es daher gern eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Actionreich und hochspannend

Ich bin die Rache
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„Ich bin die Rache“ ist der sechste Band der Shepherd Reihe von Ethan Cross. Regierungsagentin Maggie ist auf eigene Faust auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder. Dieser wurde als Kind vom geheimnisvollen ...

„Ich bin die Rache“ ist der sechste Band der Shepherd Reihe von Ethan Cross. Regierungsagentin Maggie ist auf eigene Faust auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder. Dieser wurde als Kind vom geheimnisvollen „Taker“ entführt. Nun ist sie ihm bei ihren Ermittlungen gefährlich nah gekommen und gerät selbst in seine Fänge. Ihr Freund Marcus Williams und sein Bruder, der Serienkiller Francis Ackerman junior, zetteln auf der Suche nach ihr einen blutigen Krieg an, der jede Menge Opfer fordert.
Ich bin ein großer Fan der Reihe und staune jedes Mal wieder, wie enorm sich die Charaktere im Laufe der Bücher entwickelt haben. Für mich ist immer noch Francis Ackerman junior die spannendste und interessanteste Figur der Reihe. Ethan Cross zeigt, dass auch ein brutaler Serienmörder zum Sympathieträger taugt. In dieser Hinsicht kann man ihn durchaus mit Hannibal Lector vergleichen.
Dieser sechste Teil hält sein rasantes Tempo bis zum Schluss durch. Die beiden Brüder sind eine Zwei-Mann-Armee, die sich durch nichts und niemanden aufhalten lässt. Der Autor legt den Fokus auf die krachende Action, die einen wirklich kaum zum Luftholen kommen lässt.
Ohne Vorkenntnisse wird es wohl schwierig sein, der Handlung zu folgen. Man sollte also auch die Vorgängerbände gelesen haben. Im Vergleich ist dies vielleicht nicht der stärkste Teil der Reihe, aber das tut der Spannung keinen Abbruch.
Mich konnte dieser hochspannende Thriller bis zum Finale fesseln. Für Fans der Reihe ist er auf jeden Fall zu empfehlen. Ich hoffe nur, dass dies nicht wirklich der letzte Band war, denn es gibt noch jede Menge Potential für weitere Fortsetzungen.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Romantik pur

One of a kind - Emma & Jake
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Maywood ist eine amerikanische Kleinstadt, wie sie im Buche steht. Ungekrönte Königin dieser kleinen idyllischen Stadt mit ihren schrulligen, aber liebenswerten Einwohnern, ist Emma. Deren heile Welt gerät ...

Maywood ist eine amerikanische Kleinstadt, wie sie im Buche steht. Ungekrönte Königin dieser kleinen idyllischen Stadt mit ihren schrulligen, aber liebenswerten Einwohnern, ist Emma. Deren heile Welt gerät ins Wanken, als ihr verhasster Exfreund Jake nach zwölf Jahren wieder in die Stadt zurückkehrt. Einst hatte er Emma auf die schlimmstmögliche Art das Herz gebrochen und war dann ohne Erklärung weggegangen. Nun steht er mit seinen unwiderstehlichen Grübchen erneut vor ihr und ihre Rachepläne lösen sich langsam in Luft auf.
„One of a Kind“ ist der Auftakt der Maywood Reihe von Tina Köpke. Mit Maywood hat die Autorin eine amerikanische Bilderbuchkleinstadt geschaffen, die hinter Stars Hollow oder Bluebell in keinster Weise zurücksteht. Die Bewohner sind in ihrer schrulligen Einzigartigkeit einfach nur liebenswert, die Bürgerversammlung, die verschiedenen Clubs und natürlich das Gründerfest. Wie die Einwohner versuchen, Emma zu beschützen, ist absolut einzigartig. Tina Köpke haucht dieser zauberhaften Kulisse mit ihrem tollen Schreibstil echtes Leben ein.
Emma ist mir sofort sympathisch gewesen. Ihre offene und positive Art wirkt total authentisch. Außerdem zeigt sie in der Geschichte wahre Größe und kann über ihren Schatten springen. Auch Jake ist im Grunde ein netter Kerl, der mittlerweile zu seinen Fehlern stehen kann. Die Annäherung der beiden ist richtig unterhaltsam und hochromantisch.
Ich liebe die Maywood Reihe jetzt schon. In diesem Buch ist die die romantischste Szene enthalten, die ich seit langem gelesen habe. Und es gibt noch jede Menge interessante Charaktere, von denen ich in den Fortsetzungen gern mehr lesen würde.
Von mir gibt es für alle Freunde romantischer Liebesgeschichten eine klare Leseempfehlung.