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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2018

Romantik und Drama in Salzburg

Das Erbe von Schloss Silberwald
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Das Erbe vom Silberwald ist für Freunde des romantisch-kitschigen Heimatfilms genau das Richtige. Das Cover führt leicht in die Irre, da das Buch ausschließlich in der Gegenwart spielt.
Das Buch umfasst ...

Das Erbe vom Silberwald ist für Freunde des romantisch-kitschigen Heimatfilms genau das Richtige. Das Cover führt leicht in die Irre, da das Buch ausschließlich in der Gegenwart spielt.
Das Buch umfasst drei Geschichten, die sich jeweils mit einem der drei Kinder des adligen Patriarchen Ferdinand von Sternberg befassen. Durch sein egoistisches Verhalten hat von Sternberg alle seine Kinder aus dem Haus getrieben und jeglichen Kontakt zu ihnen verloren. Nach seinem zweiten Herzinfarkt steht es nicht gut um seine Gesundheit und er bereut sein Verhalten in der Vergangenheit. Seine zufällige Lebensretterin, die Medizinstudentin Sophie, spannt er für seinen Plan ein, sich mit seinen Kindern auszusöhnen. Doch diese Mission wird nicht einfach werden.
Die Schauplätze der Geschichte sind idyllisch und wunderschön. Durch die bildliche Sprache fühlt an sich sofort ins weihnachtliche Salzburg oder nach Sankt Moritz versetzt. Die Geschichten sind allesamt hochromantisch mit einer Prise Drama und einer dicken Schicht Zuckersirup am Ende obendrauf. Alle folgen dem gleichen Muster mit kleinen Variationen in der Vorgeschichte der Figuren. Die Charaktere sind alle sympathische nette Menschen mit einem hohen Moralkodex. Die einzige unsympathische Figur ist Ferdinand von Sternberg, der aber auch vor seinem Ende geläutert ist. Insofern werden alle Klischees eines klassischen Heimatfilms bedient.
Man kann beim Lesen wunderbar abschalten und sich einfach in die wunderschöne Gegend hineinträumen. Die Geschichte selbst war mir persönlich etwas zu dick aufgetragen.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Unterhaltsame Biografie

Das Scheiße-Gold-Prinzip
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Panagiota Petridou war mir bereits aus „Biete Rostlaube, suche Traumauto“ sehr sympathisch. Daher hat mich ihre Geschichte auch sehr interessiert.
Als Kind griechischer Einwanderer hatte sie es nicht immer ...

Panagiota Petridou war mir bereits aus „Biete Rostlaube, suche Traumauto“ sehr sympathisch. Daher hat mich ihre Geschichte auch sehr interessiert.
Als Kind griechischer Einwanderer hatte sie es nicht immer leicht, aber sie hat sich immer durchgeboxt und nie aufgegeben. In dieser Hinsicht fand ich ihre Story sehr inspirierend. Ihr Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen ist wirklich bewundernswert. Mir tat die kleine Panagiota am Anfang sehr leid, aber ihre Eltern haben eben aus ihrer Warte das Beste gegeben. Ohne ihren Kampfgeist und ihr Durchhaltevermögen hätte sie sicher nicht erreicht, was sie jetzt hat. Aber da sie bereits seit dem Kindergarten gelernt hat, wie man seine Ziele auch auf anderen Wegen erreichen kann, lässt sie sich nicht so schnell unterkriegen.
Ihr Schreibstil ist sehr unterhaltsam und ich musste beim Lesen der Anekdoten aus ihrem Leben oft lachen. Panagiota kann wahrscheinlich tatsächlich aus Scheiße Gold machen, trotzdem ist sie erfreulich bodenständig und natürlich geblieben. Ich würde wohl viele Sachen nicht genauso angehen wie sie, aber ihre pragmatische Herangehensweise kann man sich schon als Vorbild nehmen.
Das Buch ist weniger ein Ratgeber, sondern eher eine witzige und unterhaltsame Biografie der besten Autoverkäuferin Deutschlands.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Sommerliche Urlaubslektüre

Deine Träume, mein Leben und unsere Liebe
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Mina hat ihr Leben komplett umgekrempelt. Sie hat sich vom oberflächlichen Modelbusiness verabschiedet und baut sich auf Gran Canaria eine neue Existenz auf. Um ihr Geschäft bekannter zu machen, engagiert ...

Mina hat ihr Leben komplett umgekrempelt. Sie hat sich vom oberflächlichen Modelbusiness verabschiedet und baut sich auf Gran Canaria eine neue Existenz auf. Um ihr Geschäft bekannter zu machen, engagiert sie den Mietkoch Tim Dehl, der eher zufällig an den Job gerät. Es ist offensichtlich, dass beide aus völlig verschiedenen Welten kommen, aber trotzdem ist die gegenseitige Anziehung nicht zu leugnen.
Der Versuch, rein professionell zu bleiben, scheitert natürlich nach kurzer Zeit. Beide beschließen, dass sie die gemeinsamen zwei Wochen genießen und sich dann ihre Wege wieder trennen. Doch dieses Vorhaben wird schwerer als gedacht.
Die beiden Hauptcharaktere habe ich sofort ins Herz geschlossen. Beide versuchen trotz aller widrigen Umstände, ihren persönlichen Weg zu gehen und kämpfen für das, was ihnen wichtig ist.
Der Schreibstil ist locker und leicht. Mina und Tim erzählen abwechselnd aus ihrer jeweiligen Perspektive. Dadurch erfährt man einiges aus der Vergangenheit der Figuren, was ihre Beweggründe in manchen Situationen erklärt.
Alexandra Schwarting erzählt eine romantische Liebesgeschichte zweier vordergründig gegensätzlicher Charaktere. Im Laufe der Geschichte kann der Leser jedoch hinter die Fassade blicken.
Der Schauplatz Gran Canaria garantiert das richtige Sommerfeeling beim Lesen. Man kann die Sonne förmlich spüren.
Der Roman ist genau die passende Sommer- und Urlaubslektüre.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Düstere Krimikost

Der einsame Bote
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„Der einsame Bote“ ist die Fortsetzung von „Der letzte Pilger“ und „Teufelskälte“. Man sollte zum besseren Verständnis die anderen Teile kennen.
Die Handlung setzt nicht lange nach dem Vorgängerteil ein. ...

„Der einsame Bote“ ist die Fortsetzung von „Der letzte Pilger“ und „Teufelskälte“. Man sollte zum besseren Verständnis die anderen Teile kennen.
Die Handlung setzt nicht lange nach dem Vorgängerteil ein. Tommy Bergmann hat sich noch mehr als bisher isoliert und steht auf verlorenem Posten in der Osloer Polizei. Er ist der Einzige, der glaubt, dass der Mörder Jon-Olav Farberg noch am Leben ist und dass es sich bei dem verbrannten Leichnam um jemand anderen handeln muss. Selbst seine Kollegin Susanne Bech zweifelt an seinen Ansichten, auch wenn sie selbst die irrationale Angst um ihre Tochter Mathea nicht ablegen kann.
Als plötzlich einige Beteiligte Postkarten aus Vilnius erhalten, die mit Zitaten des geisteskranken Dichters Fröding beschrieben sind, ist sich Tommy absolut sicher, dass Farberg noch lebt und die vermisste dreizehnjährige Amanda in seiner Gewalt hat. Die Zeit drängt und Tommy fliegt auf eigene Faust nach Litauen, um Farberg endgültig zur Strecke zu bringen.
Tommy Bergmann ist eindeutig kein Sympathieträger. Es fällt sehr schwer irgendein Mitgefühl mit ihm zu entwickeln. Sein ganzes Denken kreist um ihn selbst. Welche Menschen er mit in den Abgrund reißt, ist ihm eigentlich völlig egal. Im Gegensatz zu seinen persönlichen Problemen hat er als Ermittler aber unschlagbare Instinkte. Diesen folgt er unaufhaltsam wie ein Bluthund.
Gard Sveen ist eine fesselnde Reihe um den streitbaren Kommissar gelungen, die über mehrere Teile Hochspannung garantiert. Die Charaktere bewegen sich alle in der Grauzone, wobei Tommy Bergmann wohl in die dunkelsten Abgründe von allen blickt. Der Krimi ist sehr düster und brutal.
Ich mag die Reihe von Sveen sehr, auch wenn ich jedes Mal aufs Neue meine Abneigung gegen Bergmann überwinden muss, um mich auf die Geschichte einzulassen. Das wird aber mit düsterer Krimiaction aus Norwegen belohnt, die auf jeden Fall lesenswert ist.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Atemlose Flucht

Schwarzmond
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„Schwarzmond“ ist lang erwartete Fortsetzung des Mittelalter-Fantasy-Romans „Blut schreit nach Blut“.
Die Handlung setzt nahtlos an den Vorgängerteil an. Luna ist nach ihrer spektakulären Verwandlung ...

„Schwarzmond“ ist lang erwartete Fortsetzung des Mittelalter-Fantasy-Romans „Blut schreit nach Blut“.
Die Handlung setzt nahtlos an den Vorgängerteil an. Luna ist nach ihrer spektakulären Verwandlung die erste Urwölfin seit tausenden von Jahren. Sie rettet Astrum vor dem Tod und ist nun mit ihm auf der Flucht. Sie flüchten nicht nur vor den anderen Urwölfen, auf deren Todesliste sie ganz oben stehen, sondern auch vor Lodwig, der den Biss überlebt hat und zu einer Halbmondbestie geworden ist. Er sinnt auf blutige Rache an den beiden, da er mehr als nur seine Braut verloren hat. Die Flucht scheint endlos und Luna begreift langsam, was es heißt, die einzige Urwölfin zu sein.
Wie auch im ersten Teil sind hier Mittelalter und Fantasy perfekt vereint. Der Vorgänger beschränkt sich auf die Schwarzburg und ihre nähere Umgebung. Im zweiten Teil weitet sich die Handlung über mehrere Kontinente aus. Mit Lunas Verwandlung hat sich quasi eine neue Welt für sie eröffnet. Zusätzlich werden neue Charaktere eingeführt, die der Geschichte frische spannende Impulse geben. Der Fokus liegt immer noch bei Astrum und Luna, aber durch die neuen Figuren bleibt es interessant und es eröffnen sich ganz neue Handlungsstränge.
Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und spannend. Die vielen Details zu den Schauplätzen und zum mittelalterlichen Alltag lassen den Roman lebendig wirken.
Mir hat der zweite Teil sogar noch besser gefallen als der Vorgänger und ich bin wahnsinnig neugierig, wie es im nächsten Teil weitergeht.