Profilbild von tkmla

tkmla

Lesejury Star
offline

tkmla ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tkmla über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2022

Nett für zwischendurch

Ein Haus für die Saison - Eine gute Partie
0

„Ein Haus für die Saison – Eine gute Partie“ von Marion Chesney ist eine leichte Regency Story für zwischendurch.
Der Duke of Pelham kehrt nach vielen Jahren vorübergehend in sein kleines Stadthaus in ...

„Ein Haus für die Saison – Eine gute Partie“ von Marion Chesney ist eine leichte Regency Story für zwischendurch.
Der Duke of Pelham kehrt nach vielen Jahren vorübergehend in sein kleines Stadthaus in der Clarges Street 67 zurück. Der selbstbewusste und arrogante Adlige ist von seinem Leben und der Gesellschaft gelangweilt und beschließt, dass es Zeit für eine fügsame Ehefrau und einen Erben ist. Doch leider gestaltet sich die Brautschau nicht ganz so wie erwartet. Sein Ego erhält einige Dämpfer, als ihm die auserwählten Frauen nicht gleich dankbar zu Füßen fallen. Vor allem die hübsche und sehr eitle Debütantin Jenny Sutherland raubt ihm den letzten Nerv.

Das Buch ist der sechste und letzte Band der Reihe, die in dem vermieten Stadthaus in Mayfair spielt. Diesmal ist es der Hausbesitzer selbst, der hier seine Liebe und sein Glück finden darf. Gleichzeitig enden auch die Geschichten der Dienerschaft, die in der Serie eine große Rolle spielen.
Der Duke of Pelham ist nicht gerade ein sympathischer Sonnenschein und es fällt ziemlich schwer, ihn zu mögen. Er ist sich seiner Stellung und seines guten Aussehens bewusst und fühlt sich anderen überlegen. Daher agiert er auch ziemlich rücksichtslos und schroff auf alles und jeden, der nicht nach seiner Pfeife tanzt.
Jenny ist auch nicht gerade die geborene Sympathieträgerin. Die eitle und hochnäsige Landschönheit steht Pelham in Arroganz in nichts nach, obwohl ihre Tante ihr bestes versucht, den Schaden zu begrenzen.
Es ist definitiv keine Liebe auf den ersten Blick und wohl auch nicht auf den zweiten. Genau genommen ist die Wandlung der beiden Hauptfiguren für mich nur schwer nachvollziehbar und ihre plötzlich ausgebrochene Liebe wirkt eher unecht. Die Emotionen werden zwar beschrieben, aber ich konnte sie beim Lesen nicht unbedingt fühlen.
Die Geschichte ist durchaus unterhaltsam und nett. Da sie recht kurz ist, kann man sie ideal zwischendurch als leichte Lektüre genießen. Der Vergleich mit Downton Abbey und Bridgerton ist aber eindeutig viel zu hoch gegriffen.

Mein Fazit:
Leichte und oberflächliche Regency Romance, die man nebenbei lesen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2022

Schwächer als der Vorgänger

Das schwarze Herz des Winters – Unforgiving
0

„Das schwarze Herz des Winters – Unforgiving“ ist der zweite Band der düsteren Fantasy Trilogie von Emily A. Duncan.
Der erste Band endete mit einem üblen Cliffhanger, an den sich die weitere Handlung ...

„Das schwarze Herz des Winters – Unforgiving“ ist der zweite Band der düsteren Fantasy Trilogie von Emily A. Duncan.
Der erste Band endete mit einem üblen Cliffhanger, an den sich die weitere Handlung nahtlos anschließt. Nadya hat die Stimmen der Götter verloren und fühlt sich nutzlos mitten im Zentrum ihrer Feinde. Der frischgebackene König Serefin verzweifelt innerlich an seinem Schicksal und den wispernden Stimmen in seinem Kopf. Alles, was er wollte, war Frieden. Und nun ist er gefangen zwischen den Intrigen seiner Feinde und dem ungewissen Schicksal seines Königreiches. Malachiasz ist zu dem Monster geworden, welches er mit seinen Taten herausgefordert hat. Aber ist es das, was er wirklich wollte?

Man sollte den Vorgängerband unbedingt gelesen haben und selbst dann hatte ich persönlich einige Startschwierigkeiten, wieder in die Geschichte einzutauchen. Die Perspektiven wechseln erneut zwischen den drei Hauptcharakteren, aber auch noch weiteren Figuren, die für die spätere Handlung wichtig werden.
Die Grundstimmung bleibt extrem düster und fast schon hoffnungslos, womit ich aber grundsätzlich kein Problem hatte. Was mich jedoch spätestens nach dem ersten Drittel des Buches zunehmend gestört hat, war, dass die Charaktere ständig nur in Rätseln und aneinander vorbei sprechen. Dazu kamen die widersprüchlichen Entscheidungen und undurchschaubaren Beweggründe, vor allem von Nadya und Serefin. Das kann zwar in einem gewissen Umfang für Spannung sorgen, aber hier war ich dann ab einem bestimmten Punkt nur noch genervt oder mir war das Schicksal der Protagonisten irgendwann schlicht egal. Ich kann nicht behaupten, dass die Story ihre Komplexität oder Dynamik verloren hätte, aber es hat mich einfach nicht mehr berührt. Im ersten Teil, den ich persönlich deutlich stärker als die Fortsetzung empfand, kam dieses Gefühl weniger auf.
Die Autorin hat wieder überraschende Twists eingebaut, aber gerade am Schluss verursachen diese eher ein Déjà-vu. Ich bin ein großer Fan des Grishaverse und auch wenn es durchaus einige Parallelen gibt, kommt diese Geschichte bei weitem nicht an dessen Niveau heran. Mir fehlte größtenteils die Bindung zu den Charakteren, aber ich würde dem Finale trotzdem noch eine Chance geben.

Mein Fazit:
Die Fortsetzung ist etwas schwächer als der Auftaktband und erreicht bei mir insgesamt 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2021

Es ist kompliziert

Only Us - Unvergesslich
0

„Only Us – Unvergesslich“ ist der zweite Band der Cloverleigh Farms Reihe von Melanie Harlow.
Chloe und Oliver kennen sich quasi seit dem Tag ihrer Geburt. Ihre Mütter sind beste Freundinnen und schon ...

„Only Us – Unvergesslich“ ist der zweite Band der Cloverleigh Farms Reihe von Melanie Harlow.
Chloe und Oliver kennen sich quasi seit dem Tag ihrer Geburt. Ihre Mütter sind beste Freundinnen und schon immer waren die beiden unzertrennlich. Doch ihre besondere Dynamik war nicht immer ungefährlich, zumindest für Chloe. Oliver forderte sie jedes Mal aufs Neue heraus und Chloe konnte nicht widerstehen. Mit elf Jahren war es noch ein gebrochenes Bein beim Sprung von der Scheune, aber später war es Chloes Herz, was in tausend Stücke zerbrochen war. Jetzt ist Oliver wieder zurück und erneut muss sich Chloe fragen, ob sie auch diesmal den Sprung mit ihm wagen will.

Melanie Harlow lässt ihre Handlung immer wieder in die Vergangenheit blicken, wo die gemeinsame Geschichte von Chloe und Oliver aufgerollt wird. Dadurch kann man die Hintergründe und die Entscheidungen der Charaktere besser nachvollziehen oder eben auch nicht. Zumindest ging es mir persönlich bei Chloe so, die zuerst ziemlich tough und selbstbewusst wirkt, aber in Olivers Gegenwart nach gefühlten Sekunden einknickt und mit einem fröhlichen Lächeln in den Abgrund springt. Und zwar jedes einzelne Mal, als ob sie nichts gelernt oder absolut kein Rückgrat hätte.
Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, hier schon nicht mehr From-Enemys-To-Lovers das Thema ist, sondern objektiv gesehen eine toxische Beziehung. Die wechselnden Perspektiven lassen Oliver zum Glück in einem nicht so ganz negativen Licht erscheinen, aber sein zuletzt geplanter Schachzug ist einfach nur abgrundtief fies, manipulativ und hochgradig selbstsüchtig und rücksichtslos.
Natürlich haben die beiden eine knisternde Chemie, aber nach den Nummern, die Oliver bisher mit ihr durchgezogen hat, würde ich mich an Chloes Stelle noch nicht einmal im selben Bundesstaat aufhalten wollen. Meine Faszination für diese Geschichte bestand eher darin, dass ich fassungslos beobachtet habe, wie Oliver erneut mit seiner Masche durchkommt, denn diesmal meint er es ja wirklich ernst. Genau.
Auf der positiven Seite muss ich den Schreibstil und den Aufbau der Story loben, denn hier kann Melanie Harlow definitiv punkten. Die streitbaren Charaktere sind Geschmackssache.

Mein Fazit:
Insgesamt vergebe ich 3,5 Sterne, denn bei diesem Happy End bekomme ich persönlich eher Bauchschmerzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2021

Etwas farblos

Right Here (Stay With Me)
0

„Right Here (Stay With Me)“ von Anne Pätzold ist der Auftakt zu ihrer emotionalen On Ice Reihe.
Lucys große Liebe ist das Eislaufen, welches seit 14 Jahren viel mehr als nur ein Zeitvertreib für sie ist. ...

„Right Here (Stay With Me)“ von Anne Pätzold ist der Auftakt zu ihrer emotionalen On Ice Reihe.
Lucys große Liebe ist das Eislaufen, welches seit 14 Jahren viel mehr als nur ein Zeitvertreib für sie ist. Ihr Studium im Marketing hat sie nach zwei Semestern zunächst auf Eis gelegt, damit sie ausreichend Zeit für professionelles Training hat. Das Ultimatum ihrer Eltern läuft aber bald ab und immer noch ist Lucy von einer Platzierung unter den Besten weit entfernt. Dies ist jedoch Voraussetzung, damit sie ihr Studium nicht wieder aufnehmen muss. Bei einem Zusammenstoß im Training lernt sie Jules kennen, der ihr Herz zum flattern bringt. Aber kann sie sich eine zusätzliche Ablenkung erlauben?

Mir hat die NXT-Reihe der Autorin sehr gefallen und daher war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch. Diesmal ist die Geschichte in sich abgeschlossen, obwohl das übergreifende Thema Eislauf gleich bleibt.
Lucy ist komplett auf ihre Eislaufkarriere fixiert und hat abseits davon keine anderen Interessen. Ihr Sozialleben befindet sich traurigerweise bei Null und wahrscheinlich wechselt sie mit ihrem Kaninchen mehr Worte als mit anderen Menschen. Durch den Druck ihrer Eltern ist auch diese Beziehung auf dem Tiefpunkt und erst durch den unfreiwilligen Zusammenstoß mit Jules kleinem Bruder wird sie aus ihrer selbstzerstörerischen Blase gerissen.
Anne Pätzold schildert die Emotionen und Gedankengänge von Lucy sehr ausführlich und detailliert, so dass man ihre Gefühlsregungen komplett mitbekommt. Die gesamte Story wird aus Lucys Perspektive geschildert und manchmal hätte ich mir gern ein Kapitel aus Jules Sicht gewünscht.
Jules bricht alle typischen Klischees und wird als unsicher und sehr zurückhaltend dargestellt. Das ist erfrischend anders und am Anfang der zarten Annäherung der beiden minderte dies das Knistern in keiner Weise. Im Laufe der Handlung war für mich persönlich jedoch zu wenig Leidenschaft und romantische Chemie spürbar. Lucy und Jules erschienen immer mehr wie gute Freunde, aber nicht wie ein frisch verliebtes Paar. Dazu braucht es auch keine expliziten Szenen, aber hier flogen irgendwie überhaupt keine Funken mehr.
Die Entwicklung von Lucy hat mir gut gefallen, auch wenn ich nicht unbedingt mit ihr warmgeworden bin. Dafür konnten die Nebenfiguren Hannah und Eiza bei mir punkten, deren gegenseitige Anziehung wesentlich feuriger war, als das dahinplätschernde Verhältnis von Jules und Lucy.

Mein Fazit:
Die Lovestory konnte mich in diesem Buch nicht ganz überzeugen, denn sie kam über „nett“ nicht hinaus. Das ist auch nicht schlimm, aber auf Dauer wäre mir „nett“ zu wenig. Wen das nicht stört, dem kann ich das Buch gern empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Tragische Familiengeschichte

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
0

„The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie“ von Alice Hoffman erzählt die Familiengeschichte der Owens, in der eine neue Generation den Umgang mit ihren Hexenkräften lernen muss.
Die Story beginnt ...

„The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie“ von Alice Hoffman erzählt die Familiengeschichte der Owens, in der eine neue Generation den Umgang mit ihren Hexenkräften lernen muss.
Die Story beginnt Anfang der 60er Jahre und dreht sich um die drei Geschwister Franny, Jet und Vincent Owens. Sie leben in New York und sind keine gewöhnlichen Teenager. Bereits in ihrer Kindheit merkten sie, dass sie ganz besondere Kräfte besitzen, die andere Menschen nicht haben. Ihre Mutter Susanna hat ihnen strenge Regeln auferlegt, die sie nur zu gern brechen. Das magische Erbe ihrer Familie drängt immer stärker nach außen und der Sommer bei ihrer Tante wird sie für immer verändern.

Alice Hoffmann erzählt in diesem Buch die Vorgeschichte zu „Practical Magic. Zauberhafte Schwestern“, zu dem am Ende die Brücke geschlagen wird.
Ich weiß nicht genau, mit welchen Erwartungen ich an die Geschichte herangegangen bin, aber irgendwie hatte ich wohl anhand des Klappentextes nicht mit einer derart düsteren und vor allem traurigen Story gerechnet.
Die Handlung ist in mehrere große Abschnitte untergliedert und macht auch zwischendrin immer mal wieder kleinere und größere Zeitsprünge. Man begleitet fast das gesamte Leben der drei ungleichen Geschwister als stiller Beobachter im Hintergrund, wobei immer eine gewisse Distanz zu den Figuren gewahrt bleibt. Trotzdem berühren einen die ständigen heftigen Schicksalsschläge, die für eine durchgehend melancholische und bedrückte Grundstimmung sorgen. Diese ist selbst in den seltenen Momenten des Glücks zu spüren, was für meinen persönlichen Geschmack einfach zu deprimierend war.
Der Schreibstil von Alice Hoffman liest sich gut, aber der im Buch angesprochenen Magie konnte ich kaum etwas Positives abzugewinnen. Alles wird vom zerstörerischen Familienfluch überlagert, der nur für Verletzungen und Trauer sorgt. Einzig der Familienzusammenhalt ist etwas ganz besonderes, was im Kontext aber auch schon wieder höchst tragisch ist.

Mein Fazit:
Vom Erzählstil ist das Buch wirklich großartig, aber für mich persönlich einfach viel zu traurig. Wer damit kein Problem hat, dem kann ich diese Geschichte gern empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere