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Veröffentlicht am 27.10.2023

Abgründe

Die letzte Nacht
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„Die letzte Nacht“ von Karin Slaughter ist der elfte Band ihrer packenden Reihe um Will Trent und Sara Linton.
Vor fünfzehn Jahren zerbrach Sara Lintons Leben in dem Moment, als sie Opfer einer brutalen ...

„Die letzte Nacht“ von Karin Slaughter ist der elfte Band ihrer packenden Reihe um Will Trent und Sara Linton.
Vor fünfzehn Jahren zerbrach Sara Lintons Leben in dem Moment, als sie Opfer einer brutalen Vergewaltigung wurde, mit deren lebenslangen Folgen sie immer noch zu kämpfen hat. Inzwischen ist sie jedoch eine erfolgreiche Ärztin und heiratet demnächst den Mann, den sie über alles liebt. Doch eine Nachtschicht in der Notaufnahme wirft Sara schlagartig zurück. Eine junge Frau ist offensichtlich vergewaltigt und misshandelt worden und bitte Sara um Hilfe, bevor sie kurz danach ihren Verletzungen erliegt. Sara kämpft unerbittlich um Gerechtigkeit, aber je tiefer sie und Will ermitteln, desto deutlicher wird, dass das Schicksal dieser Frau eng mit dem eigenen Schicksal von Sara zusammenhängen könnte.

Ich denke ja jedes Mal, dass Karin Slaughter nicht noch tiefere menschliche Abgründe zeigen kann, aber auch im elften Teil belehrt sie mich eines Besseren. Dieser Fall ist für Sara und Will einmal mehr sehr persönlich, wenn nicht gar der persönlichste überhaupt. Bereits nach wenigen Seiten hat einen der fesselnde Sog gepackt und man fiebert mit den beiden mit.
Man darf absolut nicht zart besaitet sein, denn Karin Slaughter zeigt die Grausamkeiten und Brutalitäten in ungeschönter Direktheit, so dass man in vielen Szenen einen Kloß im Hals hat. Saras Geschichte ist schon immer äußerst tragisch und schockierend gewesen, aber die wahren Ausmaße und Hintergründe übersteigen die düsteren Vorstellungen noch um Längen.
Ich mag die liebevolle und vertraute Dynamik zwischen Sara und Will, die kurz vor ihrer Hochzeit an ihre emotionalen Grenzen geführt werden. Aber auch Faith und ihr Sohn Jeremy sind ein wichtiger Teil dieser Geschichte und wachsen einem immer mehr ans Herz.
Die Story ist absolut geschickt konstruiert und man kann die Entwicklungen nicht vorhersehen. Dieser Thriller konnte mich komplett mitreißen und löst endlich einige offene Enden auf.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Nicht meins

Gesichtersammler
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„Gesichtersammler“ von Ana Holm ist ein düsterer Thriller, in dem sich ein Serienkiller und die Polizei ein Katz- und Maus-Spiel liefen.
Auf einer Bank im Park sitzt eine gut angezogene junge Frau mit ...

„Gesichtersammler“ von Ana Holm ist ein düsterer Thriller, in dem sich ein Serienkiller und die Polizei ein Katz- und Maus-Spiel liefen.
Auf einer Bank im Park sitzt eine gut angezogene junge Frau mit einer ungewöhnlichen Vogelmaske. Es handelt sich dabei um das erste Opfer eines grausamen Sammlers, der ihr Gesicht durch eine Federmaske ersetzt hat und dann die Frau tötet und mit einem ebenfalls toten Papagei im Park zur Schau stellt. Schnell folgt das nächste Opfer und es scheint nicht, als ob der Killer in nächster Zeit aufhören will. Oberkommissarin Merle Gorski wurde gerade zur Mordkommission versetzt und stürzt sich mit vollem Einsatz in die Ermittlungen. Aber sie und ihre Kollegen scheinen dem Täter immer nur erfolglos hinterherzujagen.

Die Beschreibung klang wirklich vielversprechend und spannend, aber bei der Umsetzung ist bei diesem Thriller noch einige Luft nach oben. Ana Holm hat einen protokollartigen Erzählstil gewählt, der zwischen vielen verschiedenen Charakteren wechselt. Das mag ich grundsätzlich gern und auch die kurzen Kapitel verleiten zum ständigen Weiterlesen. Irgendwie bleiben die Figuren in diesem Buch aber einfach zu blass und oberflächlich, so dass ich nicht wirklich mit ihnen mitfiebern konnte.
Merle und ihr Kollege Robert sind sowas wie die Hauptfiguren, aber ich bin überhaupt nicht mit ihnen warm geworden. Es gibt jede Menge Andeutungen über ihr Privatleben, aber eben nur ganz kurz, so dass man die Charaktere oder ihre Emotionen gar nicht greifen kann.
Der Killer wird irgendwann enthüllt, aber seine Motive und möglichen Komplizen bleiben noch länger im Verborgenen. Auch hier fehlte mir irgendwie die Tiefe und manche Dinge waren mir persönlich zu klischeehaft.
Die Story hat grundsätzlich Potenzial und die Grundidee ist gut, aber vieles ist in diesem Buch einfach unglaubwürdig und teils absurd, so dass mich der Thriller nicht mitreißen konnte.

Mein Fazit:
War leider nicht meins.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Für Schokofans

Schokoladenzauber
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„Schokoladenzauber“ von Trisha Ashley erzählt eine etwas skurrile Lovestory mit Small Town Feeling und einem übersinnlichen Touch.
Chloe Lyon ist die erfolgreiche Besitzerin einer Confiserie und ihr Onlinegeschäft ...

„Schokoladenzauber“ von Trisha Ashley erzählt eine etwas skurrile Lovestory mit Small Town Feeling und einem übersinnlichen Touch.
Chloe Lyon ist die erfolgreiche Besitzerin einer Confiserie und ihr Onlinegeschäft mit ihrer berühmten Wunschschokolade, in deren Mitte sich ein Zettelchen mit einer Zukunftsprognose befindet, läuft bestens. Als das Leben ihr Zitronen gab, machte Chloe einfach Schokolade daraus. Mit ihrer eigenen Zukunftsprognose ist Chloe sehr vorsichtig geworden, denn bisher hatte sie privat nur wenig Glück. Vielleicht wäre sie mit ihren Tarotkarten jedoch vorgewarnt gewesen, denn dann hätte sie zumindest geahnt, dass der neue Vikar ihres idyllischen Dorfes ausgerechnet der ehemalige Rockstar Raffy Sinclair ist, der ihre erste große Liebe war und ihr am College unwiderruflich das Herz brach.

Wer Schokolade liebt, der wird mit diesem Buch auf jeden Fall glücklich, denn es gibt die süße Versuchung hier völlig kalorienfrei, außer man probiert die Rezepte im Anhang aus. Trisha Ashley hat einen leichten und lockeren Schreibstil und ihr typisch britischer Humor hat mich oft zum Lachen gebracht.
Die Familie von Chloe ist schon sehr speziell, wenn man ihren Großvater, den selbsternannten Hexenmeister, sieht. Dazu gehören außerdem noch die schillernde Zillah und Chloes Halbbruder Jake, den sie wie einen Sohn aufgezogen hat, nachdem ihre egoistische Mutter ständig verschwunden war.
Chloes Liebesleben ist auch mittlerweile nicht mehr vorhanden, denn als ernsthafte Beziehungen kann sie nur ihre erste große Liebe und eine gescheiterte Verlobung vorweisen. Dumm nur, dass plötzlich beide Männer wieder in ihrem Heimatort und in ihrem Leben auftauchen und Chloe damit in ein Gefühlschaos stürzen.
Die Story ist witzig erzählt, auch wenn der esoterische Anteil über Engel, Hexen und okkulte Rituale einen ziemlich großen Raum einnimmt. Es dauert ein wenig, bis die Handlung in Fahrt kommt, aber die sympathischen Charaktere trösten darüber hinweg. Man muss das Skurrile schon mögen, denn hier erwartet einen nicht die klassische Small Town Romance. Dafür ist das Buch ganz lustig und hat mich gut unterhalten.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Rettung für das Wonderland

Love in Winter Wonderland
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„Love in Winter Wonderland“ von Abiola Bello führt ins weihnachtliche London, wo der kleine Wonderland Bookstore ums Überleben kämpft.
Ariel Spencer ist talentiert und lebt größtenteils für ihre grandiosen ...

„Love in Winter Wonderland“ von Abiola Bello führt ins weihnachtliche London, wo der kleine Wonderland Bookstore ums Überleben kämpft.
Ariel Spencer ist talentiert und lebt größtenteils für ihre grandiosen Kunstwerke, aber leider braucht die Schülerin dringend einen Nebenjob, um die horrenden Gebühren für die Kunsthochschule zu finanzieren. In der Buchhandlung „Wonderland“, die den Eltern eines Mitschülers gehört, findet Ariel durch Zufall einen Aushilfsjob. Aber deren Sohn Trey scheint alles andere als begeistert von Ariels Anwesenheit. Trey ist einer der beliebtesten Schüler und eigentlich immer nett und charmant. Nur bei Ariel vergisst er seine Manieren, was daran liegt, dass der kleine Bookstore kurz vor der Schließung steht. Als Ariel davon erfährt, will sie Trey helfen und so starten beide eine Aktion zur Rettung des Wonderland.

Ich liebe London und daher gibt es von mir schon mal Pluspunkte für das Setting in der weihnachtlichen Metropole. Abiola Bello hat ihre Handlung in eine Art Playlist unterteilt, denn die Musik spielt neben Büchern und Kunst ebenfalls eine riesige Rolle im Leben der beiden sympathischen Hauptfiguren. Ariel und Trey wechseln sich in ihren Perspektiven ab, so dass man bei beiden einen hautnahen Einblick in ihre Gefühle und Beweggründe erhält.
Ariel bleibt lieber im Hintergrund, auch wenn sie als Künstlerin gar keinen Grund dazu hat. Ihr Selbstbewusstsein ist durch früheres Mobbing aber immer noch angeschlagen, da ihr Aussehen nicht unbedingt den angesagten Idealen entspricht.
Trey hingegen gehört zu den beliebten Kids, die in der Schule den Ton angeben. Er ist aber einer von den Guten und definitiv niemand, der sich in den Vordergrund drängt.
Wie zu erwarten, nähern sich Ariel und Trey im Laufe der Handlung langsam an. Man kann das leichte Knistern spüren, aber da wäre noch die Tatsache, dass Trey seit zwei Jahren eine feste Freundin hat. Die Entwicklung der Charaktere ist glaubwürdig aufgebaut und ich mochte die Dynamik zwischen ihnen. Das Wonderland, wo ein Großteil der Handlung stattfindet, versprüht definitiv seinen besonderen Zauber, dem ich mich nicht entziehen konnte. Hier fühlt man sich garantiert wohl.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Eingeschneit in Gotland

Ein Fest zum Verlieben
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„Ein Fest zum Verlieben“ von Kristin Emilsson ist eine witzige und weihnachtliche Lovestory, in der Weihnachten mal ganz anders abläuft.
Julia hat Weihnachten schon seit einigen Jahren satt und es graut ...

„Ein Fest zum Verlieben“ von Kristin Emilsson ist eine witzige und weihnachtliche Lovestory, in der Weihnachten mal ganz anders abläuft.
Julia hat Weihnachten schon seit einigen Jahren satt und es graut ihr vor den Feiertagen mit ihrer Familie. Letztes Jahr war eine Katastrophe, aber leider will ihre beste Freundin lieber mit ihrem Freund als mit Julia feiern. Arbeiten ist auch keine Option und so erscheint der Job als Haussitter auf Gotland die einzige Alternative zu sein. Doch als Julia in dem idyllischen Häuschen ankommt, trifft sie auf Petter, der durch ein Missverständnis ebenfalls als Haussitter engagiert wurde. Zwischen beiden herrscht Abneigung auf den ersten Blick, die auch nicht besser wird, als ein heftiger Schneesturm sämtliche Verbindungen zum Festland kappt. Dieses Weihnachten scheint also die Skala der Katastrophen erneut zu sprengen.

Die Handlung ist in eine Art Weihnachtscountdown unterteilt und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Kristin Emilsson hat einen humorvollen und mitreißenden Schreibstil, der mich oft zum Lachen gebracht hat. Hier werden nicht nur traditionelle Weihnachtsfans gut unterhalten, sondern auch alle, die vielleicht eher im Team Julia sind und dem Fest nicht ganz so viel abgewinnen können.
Julia war mit von Anfang an sympathisch. Sie ist etwas chaotisch und verpeilt, aber immer liebenswert mit all ihren Ecken und Kanten. Oft konnte ich absolut mit ihr mitfühlen, denn ehrlicherweise ist der Zauber von Weihnachten als Erwachsener nicht mehr ganz so glänzend wie aus Kindersicht.
Petter ist frisch geschieden und hat noch hart mit der Trennung zu kämpfen. Er ist das völlige Gegenteil von der quirligen Julia und es ist sehr amüsant, wenn die beiden aneinandergeraten.
Neben den beiden Hauptfiguren gibt es einige großartige Nebencharaktere, die einem ebenso schnell ans Herz wachsen. Die warmherzige Story ist wunderschön erzählt und zaubert garantiert ein Lächeln auf das Gesicht. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen.

Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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