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Veröffentlicht am 20.08.2022

Heiße Spannung

Im Feuer
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„Im Feuer“ von Pernilla Ericson ist der Auftakt zu ihrer neuen spannenden Krimireihe um die Ermittlerin Lilly Hed.
Schweden ächzt unter einer enormen Hitzewelle, die die Brandgefahr in den Wäldern rasant ...

„Im Feuer“ von Pernilla Ericson ist der Auftakt zu ihrer neuen spannenden Krimireihe um die Ermittlerin Lilly Hed.
Schweden ächzt unter einer enormen Hitzewelle, die die Brandgefahr in den Wäldern rasant ansteigen lässt. Die junge Kommissarin Lilly Hed hat sich gerade aus Stockholm in die tiefste Provinz versetzen lassen, obwohl dies ihrer aussichtsreichen Karriere einen Dämpfer verpasst. Doch auch hier in Nynäshamn an der Schärenküste hat Lilly jede Menge zu tun. Der Ort wird von offensichtlich von einem Feuerteufel bedroht, dessen perfide Anschläge bereits Menschenleben forderten. Gemeinsam mit dem Feuerwehrchef Jesper will Lilly den Ursachen auf den Grund gehen, auch wenn die Beweise wortwörtlich in Flammen aufgehen.

Ich bin ein Fan skandinavischer Krimis, die mich mit ihrem einzigartigen und atmosphärischen Stil immer wieder in ihren Bann ziehen können. Pernilla Ericson werde ich mir auf jeden Fall vormerken, denn ihr Auftaktband zu Lilly Hed konnte mich komplett überzeugen.
Lilly ist eine sympathische Hauptfigur, die offenbar vor ihren Problemen aus Stockholm flieht. Es ist immer ein zweischneidiges Schwert, wenn das Privatleben der Ermittler so in den Vordergrund rückt, aber hier passt für mich einfach die Balance. Die privaten Verwicklungen von Lilly sind geschickt mit der eigentlichen Handlung verknüpft und ergeben ein komplexes und packendes Gesamtkonstrukt. Ich habe mit Lilly sowohl privat als auch bei den Ermittlungen mitgefiebert und konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Die Bedrohung durch die Hitzewelle und die unberechenbaren Feuerausbrüche nutzt die Autorin gleichzeitig als Mahnung zu den beängstigenden Klimaveränderungen, die momentan brisanter denn je sind. Einige Szenen sind so beklemmend und plastisch beschrieben, dass ich beim Lesen manchmal einen Kloß im Hals hatte.
Der eigentliche Kriminalfall ist gekonnt aufgebaut und ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Umso überraschender und erschreckender war dann die Auflösung. Die Charaktere sind allesamt facettenreich und komplex und ich konnte mit fast allen mitfühlen. Die Fortsetzung setze ich jetzt schon auf meine Wunschliste, denn von Lilly Hed will ich unbedingt noch mehr lesen.

Mein Fazit:
Ein starker und berührender Krimi aus Schweden, der von mir eine klare Leseempfehlung bekommt!

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Schöner Schein

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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„Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ von Katie Cotugno ist auf den ersten Blick eine leichte Hollywood Romance, die aber auch sehr ernste Themen aufgreifen will.
Fiona St. James war ein gefeierter Kinderstar ...

„Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ von Katie Cotugno ist auf den ersten Blick eine leichte Hollywood Romance, die aber auch sehr ernste Themen aufgreifen will.
Fiona St. James war ein gefeierter Kinderstar mit einer äußerst erfolgreichen Familienserie. Doch ihre permanenten Abstürze und Skandale sorgten für das vorzeitige Ende der Serie und gleichzeitig ihrer aussichtsreichen Karriere. Jahre später hat Fiona all das hinter sich gelassen und arbeitet unerkannt in der Druckerei ihres Vaters. Als die Serie eine Neuauflage erleben soll, taucht plötzliches Fionas Serienbruder Sam Fox in der Druckerei auf. Sam möchte Fiona zu einem Comeback überreden, was diese vehement ablehnt. Aber Sam gibt nicht auf und so verbringen beide immer mehr Zeit miteinander, wobei die Serie fast in den Hintergrund gerät.

Der Klappentext und das Cover lassen eine lockere Rom-Com vor der Kulisse Hollywoods erwarten, was oberflächlich gesehen zumindest teilweise stimmt. Doch bei jedem Blick hinter die geschauspielerte und polierte Fassade lässt Katie Cotugno in ernste und teils sehr dunkle Abgründe blicken. Die Perspektiven wechseln zwischen Fiona und Sam, die beide keine einfachen und absolut sympathischen Charaktere sind.
Fiona hat ihre Karriere offensichtlich willentlich selbst zerschossen und hält nach einer Therapie großen Abstand zur Öffentlichkeit. Ich habe irgendwann erahnen können, was hinter ihrem Verhalten steckt, aber leider wird dieses wichtige und ernste Thema viel zu kurz abgehandelt. Vor allem am Ende hätte ich mir eindeutig noch mehr Aussagen zum weiteren Verlauf gewünscht.
Sam ist charmant und Everybodys Darling. Dabei überspielt er, dass er mit dem Rücken zur Wand steht und für seine Karriere so ziemlich alles tun würde. Das macht ihn nicht unbedingt sympathisch, obwohl ich ihm seine inneren Konflikte bezüglich der Gefühle für Fiona durchaus abnehme.
Ich finde schon, dass die Story die knallharte Scheinwelt von Hollywood sehr gut widerspiegelt. Niemand will ernsthaft sehen, was hinter den Kulissen vorgeht und jedes Aufblitzen von Schwäche wird gnadenlos ausgenutzt, wie die Hexenjagd auf Fiona zeigt.
Die beiden Hauptfiguren sind streitbare Charaktere und voller Ecken und Kanten. Dieses Unperfekte hat mir aber gefallen und auch das langsame Herantasten und die Unbeholfenheit ihrer Beziehung. Ich mag den Humor und die Dynamik der beiden. Bei den schwierigen Themen hätte ich mir jedoch einen Tick mehr Tiefgang erwartet.

Mein Fazit:
Eine schöne Scheinwelt zeigt ihre Schattenseiten. Von mir gibt es dafür insgesamt vier Sterne!

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Back to the roots

Until Us: Susan
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„Until Us: Susan“ ist ein weiteres Spin Off der Until-Reihe, welches Aurora Rose Reynolds in die Hände von CP Smith gelegt hat.
Diesmal geht es ganz zurück zu den Anfängen und die Zeitreise führt uns ins ...

„Until Us: Susan“ ist ein weiteres Spin Off der Until-Reihe, welches Aurora Rose Reynolds in die Hände von CP Smith gelegt hat.
Diesmal geht es ganz zurück zu den Anfängen und die Zeitreise führt uns ins Jahr 1985, wenn James Mayson den Boom aller Booms erlebt und sich in der ersten Sekunde in die attraktive Krankenschwester Susan verliebt. Das Schicksal muss seine Hände im Spiel gehabt haben, als Susan ausgerechnet vor dem Farmhaus von James eine Autopanne hat und ihr der angehende Sheriff zu Hilfe eilt. Leider ist Susan trotz der magischen Anziehung nicht ganz überzeugt, denn sie hält James für einen üblen Herzensbrecher. Zum Gefühlschaos gesellt sich außerdem eine unbekannte Gefahr, die das zukünftige Traumpaar für immer auseinanderreißen könnte.

Für Fans von Aurora Rose Reynolds und ihrer Until-Welt, zu denen ich mich definitiv zähle, ist dieses Buch natürlich ein Muss. Mit ihrer Gastautorin CP Smith hat sie ein gutes Händchen bewiesen, denn ihr Schreibstil und die Gestaltung ihrer Charaktere fügen sich hervorragend in die Erfolgsreihe ein. Das ist gar nicht so selbstverständlich, denn diesmal geht es nicht um ein neues Pärchen, welches vom Boom kalt erwischt wird, sondern diese Lovestory dreht sich um das Traumpaar, mit dem alles angefangen hat.
Die junge Krankenschwester Susan ist neu in der Stadt und hat noch nicht viele Kontakte. Von ihren Kolleginnen weiß sie jedoch, dass sie sich unbedingt von James Mayson fernhalten sollte, wenn sie kein gebrochenes Herz riskieren will. James hat also ein wenig Arbeit vor sich, aber zum Glück hat er ja den Boom auf seiner Seite, der selbstverständlich auch Susan weiche Knie beschert.
Überraschend und wirklich packend ist die spannende Rahmenhandlung, die einige unerwartete Twists auf Lager hat. Obwohl man eigentlich weiß, dass es nichts anderes als ein Happy End geben kann, darf man trotzdem ziemlich mitzittern, denn die junge Liebe wird von tödlichen Gefahren bedroht.
James und Susan sind einfach ein absolut süßes Paar, bei dem der knisternde Boom auch Jahrzehnte später, nach vier Kindern und mittlerweile Enkeln, kein bisschen nachgelassen hat. Die spannende und auch humorvolle Reise zu den Anfängen macht riesigen Spaß und ist ein klares Highlight des Until-Universums.

Mein Fazit:
Ich liebe die Maysons und gebe natürlich sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Prinzessin Rettich

Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After
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„Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean ist einer witzige Plötzlich-Prinzessin-Story mit einer liebenswerten Heldin.
Izumi Tanaka war die letzten achtzehn Jahre ein ganz normaler Teenager ...

„Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean ist einer witzige Plötzlich-Prinzessin-Story mit einer liebenswerten Heldin.
Izumi Tanaka war die letzten achtzehn Jahre ein ganz normaler Teenager in einer amerikanischen Kleinstadt. Ihre japanische Herkunft und ihr unbekannter Erzeuger sorgten zwar für einen gewissen Außenseiterstatus, aber zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihren besten Freundinnen war Izumi glücklich. Erst als sie durch einen Zufall erfährt, wer ihr Vater wirklich ist, ändert sich Izumis Leben abrupt. Es handelt sich um niemand anderen als den japanischen Kronprinzen, der der zukünftige Kaiser werden wird. Plötzlich ist Izumi Prinzessin und wird vom japanischen Kulturschock und dem riesigen Medieninteresse förmlich überrollt.

Es ist definitiv ein gutes Zeichen, wenn ich schon auf den ersten paar Seiten laut lachen muss und meine gute Stimmung hielt auch den Rest des Buches an. Emiko Jean hat einen lockeren und leichten Schreibstil und ich liebe den trockenen Humor ihrer unkonventionellen und sympathischen Hauptfigur.
Izumi ist ein typischer Teenager, deren bisheriges Leben sich um ihren Schulabschluss, ihr zukünftiges College und vor allem Spaß mit ihren Freundinnen drehte. Ein Vater fehlte Izumi nach außen hin nicht, aber als sie von ihm erfährt, wird ihr klar, dass sie doch ihre Wurzeln unbedingt kennenlernen möchte. Ihre unfreiwillige Rolle als kaiserliche Prinzessin macht dieses Vorhaben jedoch nicht unbedingt einfacher. Ihr Weg ist mit Fettnäpfchen gepflastert und auch die Beziehung zu ihrem Vater gestaltet sich schwieriger als gedacht.
Die Autorin verbindet den amüsanten Culture Clash mit der berührenden Suche von Izumi nach sich selbst und ihrer eigenen Identität. In Amerika ist sie eine Außenseiterin, aber auch in Japan gehört sie nicht dazu. Das Ganze ist natürlich auf humorvolle Art und Weise beschrieben und sicher auch eine ganze Portion weichgezeichnet. Die strenge japanische Monarchie hat in der Realität mit ihren harten Regeln schon viele ihrer eigenen Mitglieder in die Flucht geschlagen, aber hier bezaubert Izumi mit ihrer authentischen und erfrischenden Art letztendlich alle.

Mein Fazit:
Die unterhaltsame Feelgood-Story macht Spaß und mein Highlight ist die grandiose Powergirl-Gang von Izumi und ihren großartigen Freundinnen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Tödliche Medizin

Die versteckte Apotheke
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„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner erzählt vom Schicksal dreier Frauen auf zwei Zeitebenen.
Ende des achtzehnten Jahrhunderts gibt es für Frauen in Not einen geheimen Ausweg. Im Verborgen raunt ...

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner erzählt vom Schicksal dreier Frauen auf zwei Zeitebenen.
Ende des achtzehnten Jahrhunderts gibt es für Frauen in Not einen geheimen Ausweg. Im Verborgen raunt man sich die Adresse einer versteckten Apotheke zu, wo man einen letzten Ausweg geboten bekommt, um sich von gewalttätigen oder bösartigen Männern zu befreien. Die mysteriöse Apothekerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zu helfen, die sonst keine andere Möglichkeit haben. Doch ihr letzter Auftrag wird ihr selbst zum Verhängnis. In der Gegenwart stößt die Historikerin Caroline Parcewell bei einem Touristenausflug an der Themse zufällig auf eine Phiole der Apothekerin, die ihre Neugier weckt. Sie versucht das Geheimnis zu ergründen und gleichzeitig selbst einen neuen Weg im Leben zu finden.

Das Buch erzählt vom Schicksal der beiden Frauen Nella und Caroline, und eigentlich gehört auch die junge Eliza definitiv dazu. Erst durch die Recherchen von Caroline wird die Verbindung hergestellt, denn ansonsten würde ich im Leben der Protagonistinnen nicht unbedingt Parallelen sehen. Die Handlung wechselt kapitelweise zwischen den beiden Zeitebenen, wobei ich die Parts aus der Vergangenheit etwas spannender fand.
Nella hat ihre persönlichen Gründe für ihre Mission, die nach und nach offenbart werden. Eliza ist der Schlüssel, dass sich Nella öffnet und ihr eigenes Leben reflektiert. Während Nella eher ein düsterer und desillusionierter Charakter ist, steht Eliza für die Zukunft und Hoffnung. Die toughe und mutige Eliza war in diesem Buch mein Lieblingscharakter.
Caroline hat kürzlich erfahren, dass ihr Ehemann sie betrügt und so begibt sie sich allein auf den Pärchentrip nach London. Ihre historischen Recherchen wecken ihre alte Leidenschaft und lassen ihre Träume wieder lebendig werden. Ehrlich gesagt mochte ich Caroline nicht besonders. Ich konnte ihre Handlungen und Beweggründe oft nicht wirklich nachvollziehen. Sie sieht die Schuld gern bei anderen, ist aber selbst in Sachen Kommunikation kein Vorbild. Die Verbindung zu Nella und Eliza war für mich persönlich nicht erkennbar.

Mein Fazit:
Die Atmosphäre des alten Londons hat mich hier auf jeden Fall in ihren Bann gewogen, während die unbeholfenen Beziehungsprobleme in der Gegenwart nicht so meins waren. Trotzdem gebe ich insgesamt gute vier Sterne!

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