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Veröffentlicht am 19.04.2017

Gute Krimiunterhaltung in britischem Stil

Cherringham - Folge 1 & 2
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Krimiunterhaltung in guter Brit-Manier bietet dieses Hörbuch mit zwei Folgen Mörderjagd in Cherringham. Sarah und Jack sind keine gewöhnlichen Ermittler. Sie ist Maklerin und er ist ein zugereister Amerikaner, ...

Krimiunterhaltung in guter Brit-Manier bietet dieses Hörbuch mit zwei Folgen Mörderjagd in Cherringham. Sarah und Jack sind keine gewöhnlichen Ermittler. Sie ist Maklerin und er ist ein zugereister Amerikaner, ehemals Detectiv in New York. Angesiedelt sind die Fälle in einem beschaulichen Städtchen in einem idyllischen Landstrich irgendwo in der Englischen Provinz. Jeder kennt jeden, die Bewohner sind besonders Zugereisten gegenüber zurückhaltend und mundfaul. Besonders wenn der Jemand auch noch ein Ami ist.

Im ersten Fall ist das Opfer eine Freundin von Sarah. Die örtliche Polizei geht von Selbstmord aus. Doch Sarah möchte das nicht glauben. Als sie Jack kennen lernt und auch er seine Bedenken was den Tod der jungen Frau betrifft, tut sich das Paar zusammen und startet seine eigenen Ermittlungen.

Im zweiten Fall werden die Beiden von einer Bekannten Sarahs angeheuert. Auch in diesem Fall scheint es ein tragisches Unglück gewesen zu sein, doch vieles spricht dagegen. Wer ist Schuld am Tod des Hausherrn? Sind es tatsächlich die Kinder, die hinter ihrem Erbe her sind? Sarahs und Jacks Spürsinn ist geweckt und sie machen sich auf die Suche der Wahrheit.

Sabine Godec fand ich als Sprecherin für diesen Krimi ideal besetzt. Ihre Interpretation der “feinen englischen Art” ist gut gelungen, die Charaktere eindeutig unterscheidbar durch ihre wechselnde Tonlage. Ihrer Stimme zu lauschen war einfach ein Genuss! Sehr passend fand ich auch musikalische Untermalung zwischendurch. Die Musik rundet diesen Krimi wunder ab.

Das Cover ist auch auf diese Art von Krimi zugeschnitten. Die Mischung mit dieser seltsam lichten orangenen Himmelsfärbung und dem satten Grün, lässt schon vermuten, dass in diesem Ort nicht alles harmonisch zugeht. Etwas liegt in der Luft.

Mein Fazit:
Es braucht nicht immer blutrünstig zu sein. Cherringham ist gute klassische Krimiunterhaltung mit einem sympathischen Ermittlerteam. Einiges erscheint zwar nicht ganz logisch, doch ist die Handlung perfekt zum Mit-Raten.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
  • Stimme
Veröffentlicht am 16.04.2017

Mehr Roman als Thriller mit überrschenden Erkenntnissen

Das alte Böse
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Ja, ja, auch Gauner werden einmal alt. Auch Roy ist mit seinen 84 Jahren nicht mehr der Jüngste. Kann, oder will es aber einfach nicht lassen. Er erhofft sich, über einsame ältere Damen, leicht an ihr ...

Ja, ja, auch Gauner werden einmal alt. Auch Roy ist mit seinen 84 Jahren nicht mehr der Jüngste. Kann, oder will es aber einfach nicht lassen. Er erhofft sich, über einsame ältere Damen, leicht an ihr Erspartes zu kommen. Doch er ist auch wählerisch. Nicht jede der Verabredungen entspricht seinem Stil. Doch dann trifft er auf Betty. Sie ist genau die Art Frau, die ihm zusagt. Sie sieht gut aus, achtet auf ihr Äußeres, ist naiv und liebenswert. Uns sie hat Geld! Geld, dass sich der gute Roy gerne unter den Nagel reißen möchte.

Roy ist nicht wirklich ein liebenswerter älterer Herr. Äußerlich mimt er den Gentleman, doch innerlich ist er durch und durch verdorben. Nicht wirklich böse, so scheint es zumindest anfangs, aber ein Gauner ganz und gar. Er nistest sich bei Betty ein und lässt sich von hinten bis vorne von ihr bedienen. Wie sie sich das so einfach gefallen lassen kann! Unfassbar und unverständlich für mich als Leserin. Doch hört man allmählich auch heraus, dass Betty selber etwas im Schilde führt. Etwas das mit Roy zu tun hat. Doch was es ist, kommt erst allmählich zum Vorschein. Und das ist das spannende an der Geschichte!

Roys Untaten kommen in Rückblicken ans Licht. Nach und nach erfährt man wen er betrogen oder hintergangen hat, ebenso das Wie und Warum. Zeitlich durchlebt man seine Missetaten von der frühen Vergangenheit bis in seine Jugend. Seine Gaunereien scheinen erst mal schlimm, aber nicht bösartig. Erst die Vorkommnisse in Roys Jugend zeigen sein Böses ich. Ab hier hat man dann als Leser dann auch eine erste Ahnung, wie Bettys Plan in die Geschichte passt.

Ich fand diese Rückblicke genial, ebenso die Auflösung! Roys Leben steht zwar im Mittelpunkt der Handlung und Betty’s bleibt außen vor, wieso dem so ist, eröffnet sich aber dann auch. Das Ende: originell, gerecht, schonungslos.

Mein Fazit:
Die Geschichte, der Schreibstil und die Art der Erzählung haben mir wirklich gut gefallen. Es war interessant und auch spannend. Spannend für einen Roman, als Thriller im herkömmlichen Sinn würde ich ihn aber nicht einstufen.

“Das alte Böse” ist der Debütroman von Nicholas Searle. Die Filmrechte sind auch schon vergeben. Ich kann mir die Handlung als spannende Verfilmung gut vorstellen. Auf jeden Fall würde ich mir den Film ansehen wollen!

Veröffentlicht am 12.04.2017

Tod im Paradies

Sie werden dich finden
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Machtkämpfe und Intrigen, und eine junge Mutter, die darum kämpft wieder ein normales Leben leben zu können. Für sich und für ihre Tochter. Das ist die Handlung in wenigen Worten zusammengefasst. Eigentlich ...

Machtkämpfe und Intrigen, und eine junge Mutter, die darum kämpft wieder ein normales Leben leben zu können. Für sich und für ihre Tochter. Das ist die Handlung in wenigen Worten zusammengefasst. Eigentlich ein recht spannendes Thema also.

Spionage und Geheimagenten sind an und für sich doch immer für spannende Unterhaltung gut. Auch dieser Thriller begann spannend. Die Handlung bot einen guten Einblick in die korrupte Welt der Politik und Spionage. Und der Hauptteil war noch dazu bildhaft in einem Land angesiedelt, wo andere Urlaub machen. Die Abwechselnden perspektiven, der verschiedenen Charaktere waren interessant. Man kann sich schon gut vorstellen, wie man in solchen Organisationen vorgeht, wie korrupt und verlogen so manche Person ist nur um möglichst das Beste herauszuholen. Das fand ich schon sehr gut und realistisch dargestellt.

Das Cover zeigt eine trügerische Idylle und das ist es auch, denn auch im Paradies lauern die Gefahren.

Mein Fazit:

Ein guter und solider Roman, der einiges an Spannung und Abwechslungsreiche Szenarien bietet. Richtig vom Hocker gerissen und atemlos hinterlassen hat mich der Thriller allerdings nicht.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Düster und spannend!

Drei Meter unter Null
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Die Mörderin erzählt aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte, wie sie war und wie sie wurde wie sie jetzt ist. Der Einstieg in die Geschichte mit dem Prolog beginnt unspektakulär, ja fast langweilig. Die ...

Die Mörderin erzählt aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte, wie sie war und wie sie wurde wie sie jetzt ist. Der Einstieg in die Geschichte mit dem Prolog beginnt unspektakulär, ja fast langweilig. Die namenlose Protagonistin erzählt aus ihrer Kindheit. Wie jedes Kind hat auch sie Zukunftsträume und –wünsche. Doch diese sind bei ihr sehr fantasievoll und entsprechen nicht der Norm. Sie ist eben doch nicht wie alle anderen Kinder, hat keine Freunde und wird für ihre Fantastereien gemieden. Verständnis für ihre rege Fantasie findet sie nur bei ihren Eltern. Besonders der Vater unterstützt sie dabei. Richtet liebevolle Zufluchtsorte in ihrem Kinderzimmer her. Dort kann sie, ganz sie sein und ihre Träume ausleben.

Nach dem Prolog schlägt die Stimmung um. Der Ton wird härter, voller Wut, mit viel Hass. Ich wusste gar nicht was da auf mich zukam. Wusste nicht, was ich von “ihr” halten soll. Wieso diese Verbitterung, wieso diese Wandlung? Etwas ist passiert, zwei Jahre vorher”. Dieses Erlebnis hat “sie” zu der Person gemacht, die sie ab nun verkörpert. Sie wird zur Mörderin. Schildert in Rückblicken, wie es dazu kam. Peu à peu erfährt man als Leser den Grund, warum “sie” zu dem wurde, was sie ist. Die Rückblicke wechseln sich mit den Geschehnissen in der Gegenwart ab. Sie ist auf der Jagd. Sie ist ein Raubtier. Sie will töten, sie muss töten. Denn sie will Vergeltung. Der Auslöser für diese Taten sind schockierend und man kann den Hass und die Wut dann auch verstehen.

Die Geschichte selber ist mit 250 Seiten recht kurz, überzeugt aber durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und vor allem durch die drakonischen Wendungen. Zwar hat man als Leser immer einen entsprechenden Hintergedanken, die Wahrheit selber ist aber noch um einiges grausamer.

Das Cover und der Titel lassen schon vermuten, dass e.s düster wird in diesem Thriller. Was sich hinter den “Drei Meter und Null” verbirgt ist schrecklich und abartig, entspricht aber leider auch so manches Mal der Realität.

Marina Heib war mir bisher als Autorin unbekannt. Mit diesem Roman hat sie mich aber zu Hundertprozent überzeugen können, es wird bestimmt nicht das letzte Buch von ihr für mich gewesen sein!

Mein Fazit:

Ein durch und durch gelungener Thriller. Düster und spannend, gern mehr davon!

Veröffentlicht am 12.04.2017

Sehr spannend, allerdings ziemlich viele Charaktere

Das Mädchen aus dem Norden
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Der Einstieg in die Geschichte verspricht schon Spannung. Ein Anruf von einem Unbekannten auf Saszas Festnetzanruf. Wer ist er? Was will er von ihr? Die Stimme kommt ihr bekannt vor, doch zuordnen kann ...

Der Einstieg in die Geschichte verspricht schon Spannung. Ein Anruf von einem Unbekannten auf Saszas Festnetzanruf. Wer ist er? Was will er von ihr? Die Stimme kommt ihr bekannt vor, doch zuordnen kann sie sie nicht. Sie kennt ihn aus ihrer Vergangenheit, mit der sie abgeschlossen hat. An die sie nicht mehr denken will. Doch der Anrufer belehrt sie eines Besseren. Das mir Nicole Engels als Sprecherin in diesem Hörbuch gefallen wird, beweist sie mir bereits in diesen wenigen Hörminuten.

Dann plötzlich ein Schnitt. Martin Bross übernimmt das Sprechen. Andere Personen, andere Szene. Man befindet sich in irgendeiner polnischen Stadt. Drei Jungs, ein Mädchen, korrupte Polizisten und eine Gruppe Gauner stehen im Fokus der Handlung. Was harmlos beginnt, entwickelt sich zu einer tödlichen Geschichte. Wie dies mit Sasza und dem Anruf in einer Zeitspanne von 20 Jahren später zusammenhängt, erfährt man nach und nach.

Die Beschreibungen der Vorkommnisse sind sehr ausführlich, durch die beiden unterschiedlichen Stimmen hört man diesen aber sehr gerne zu. Die Geschichte hat allerdings sehr viele Mitwirkende, was es durch die fremden Namen nicht wirklich leicht mach, alle immer richtig zuzuordnen. Mit der Zeit klappte das aber auch ganz gut. Die Handlung ist gut auf das Milieu abgestimmt. Vom guten bis zum korrupten Bullen, von den schweren Jungs bis zum geläuterten Pfarrer und anderen frommen Personen ist alles dabei. Die Auflösung ist spannend, überraschend und gut durchdacht. Ein rundum gelungener Krimi, mit etwas vielen Namen.

Beide Sprecher - Nicole Engels und Martin Bross - fand ich richtig klasse. Sie gaben den Handlungen das richtige Tempo und den Personen die richtige Tonlage. Ein Aufhören am Zuhören war fast nicht möglich.

Das Cover wirkt idyllisch, täusch eine friedliche Atmosphäre vor, deren Abgründe erst allmählich zu Tage bekommen.

Mein Fazit:
Ein durch und durch gelungener Krimi, der als Hörbuch zwar überzeugt. Durch die vielen Charaktere ist es manchmal aber doch schwierig den Überblick zu behalten!