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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2018

Fortsetzung der Krimireihe um Hamish Macbeth

Hamish Macbeth geht auf die Pirsch
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Als Priscilla, die Tochter eines Gutsbesitzers in Lochdubh, ihren Verloben Henry mitbringt, ist das ganze Dorf aus dem Häuschen. Nur Hamish nicht, der heimlich in die junge Schönheit verliebt ist.
Kaum ...

Als Priscilla, die Tochter eines Gutsbesitzers in Lochdubh, ihren Verloben Henry mitbringt, ist das ganze Dorf aus dem Häuschen. Nur Hamish nicht, der heimlich in die junge Schönheit verliebt ist.
Kaum ist das frisch verlobte Paar angekommen, wird die Leiche eines allseits unbeliebten Captains bei der Moorhuhnjagd erschossen.
Hamish muss wieder ermitteln...

Der zweite Teil rund um den sympathischen, liebenswerten Hamish Macbeth, setzt etwa ein Jahr nach seinem ersten Mordfall an. Die ländliche Idylle von Lochdubh wird jäh gestört, als man den erschossenen Captain Bartlett im Heidekraut findet und so muss Hamish sich aufraffen und einen weiteren Mord aufklären.
Dies tut er mit einer sympathischen Unaufgeregtheit, die mich bereits im ersten Band völlig für ihn eingenommen hat.

Die Autorin hat ein Händchen für einfache, aber liebenswerte Charaktere, die mir vom ersten Moment ans Herz wachsen.
Auch ihre Beschreibungen von der schottischen Landschaft und dem gemütlichen Dörfchen, in welchem die Geschichte spielt, sind sehr bidlhaft und machen aus dem sonst eher schlichten Handlungsstrang einen angenehmen Cosy-Krimi.

Da mir auch dieser Teil der Buchserie sehr gut gefallen hat und für mich angenehme Lektüre ist, die man schnell an einem Nachmittag gelesen hat, vergebe ich wieder fünf Sterne.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Entspannter Krimi ohne Blutrausch

Hamish Macbeth fischt im Trüben
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Hamish Macbeth Police Constable in einem winzigen schottischen Dörfchen, wird jäh aus seinem Nichtstun gerissen, als bei einem Angelausflug eine Lady verschwindet. Als ihre Leiche gefunden wird, sind seine ...

Hamish Macbeth Police Constable in einem winzigen schottischen Dörfchen, wird jäh aus seinem Nichtstun gerissen, als bei einem Angelausflug eine Lady verschwindet. Als ihre Leiche gefunden wird, sind seine Fähigkeiten als Ermittler gefragt...

Dieser erste Krimi aus der Reihe um den kauzigen Hamish Macbeth ist wieder ein typisch locker-leichtes Buch aus der Feder der Autorin Marion Chesney, die hier unter dem Pseudonym M.C. Beaton schreibt.
Von ihren Büchern kannte ich vorher nur die Agatha-Raisin-Krimis, die mich schon vom ersten Band an begeistert haben.

Auch mit diesem Büchlein kann man nicht viel falsch machen. Zum Einen ist es recht kurz, nur 217 Seiten umfassend, und liest sich zum Anderen außerordentlich schnell.
Die Charaktere, wenn auch teilweise etwas klischeehaft dargestellt, sind sehr schön beschrieben und haben mir mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Auch der Protagonist Hamish ist eine echte Marke. Er wird als etwas kauziger, einfältiger Schnorrer dargestellt, der trotzdem liebenswert und sympathisch ist. Zudem wird er offenbar von den meisten anderen Dorfbewohnern unterschätzt, sodass seine Arbeit oftmals eher ins lächerliche gezogen wird.

Was den Schreibstil und die Sprache angeht, so kann man hier kein literarisches Meisterwerk erwarten. Die Autorin hat einen eher umgangssprachlichen Wortschatz und so lässt sich das Buch entspannt an einem Nachmittag durchlesen.

Da mir der Auftakt dieser Krimireihe sehr gut gefallen hat, möchte ich fünf von fünf Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Gute Mischung aus Fiktion und Politik

The President Is Missing
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Der Klappentext:
'The President Is Missing' handelt von einer Bedrohung so gigantischen Ausmaßes, dass sie nicht nur das Weiße Haus und die Wall Street in Aufruhr versetzt, sondern ganz Amerika. Angst ...

Der Klappentext:
'The President Is Missing' handelt von einer Bedrohung so gigantischen Ausmaßes, dass sie nicht nur das Weiße Haus und die Wall Street in Aufruhr versetzt, sondern ganz Amerika. Angst und Ungewissheit halten die Nation in ihrem Würgegriff. Gerüchte brodeln – über Cyberterror und Spionage und einen Verräter im Kabinett. Sogar der Präsident selbst gerät unter Verdacht und ist plötzlich von der Bildfläche verschwunden.

Zuerst ist mir das Buch ins Auge gefallen, weil dick und fett der Name Bill Clinton auf dem Umschlag prangte. Mensch, dachte ich, von dem habe ich bisher noch kein Buch gelesen! Und zusammen mit einem der beliebtesten Thrillerautoren, kann hier ja nur etwas Gutes entstanden sein.
Nachdem ich mir den Klappentext duchgelesen hatte, stand eigentlich fest, dass ich den Thriller haben muss. Kaum zu Hause, habe ich auch schon angefangen zu lesen.

Der Einstieg in diese Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Man ist schon nach den ersten Seiten völlig in der Welt der politischen Mächte eingetaucht und lernt einen amerikanischen Präsidenten von der eher privaten Seite kennen und wie er mit einer außergewöhnlichen Krisensituation umgeht.

Die handelnden Personen sind allesamt sehr realistisch dargestellt, was vor allem daran lag, dass hier jeder seine guten und schlechten Eigenschaften hatte und nicht das klassische und leider oftmals verwendete Schubladendenken von Gut und Böse vorherrschte.

Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und dank vieler Kapitel, die mit einem Cliffhanger enden, noch betont.
Die Story schreitet rasant voran und hat mich völlig gefangen genommen.
Dank des tollen Gemisches aus Insiderinformationen Clintons und des ausdrucksstarken Schreibstils Pattersons, werden politische Ränke und Intrigen in einen spannenden Thriller verpackt.
Seitenhiebe auf Aussagen aktueller Politiker und Bezüge zu derzeitigen politischen Themen (Waffengesetze, Terrorismusbekämpfung, Cyberkriminalität etc...) werden ebenso in die Handlung einbezogen, wie fiktive Ereignisse. Alles zusammen gibt dem Buch eine erschreckend realistische Note.

Leider, so muss ich sagen, ist das Buch zum Ende dann doch wieder in Klischees abgerutscht, was mir auf den letzten Seiten etwas die Begeisterung verhagelt hat.

---SPOILER---
Neben dem steten Mitschwingen des typisch amerikanischen Heroismus, welchen man aus vielen Filmen kennt, gab es auch den klassischen Bösewicht: Russland. Natürlich.
Dieses allzu oft in Büchern und Filmen verwendete Feindbild ist mittlerweile so ausgelutscht, dass es mich nun doch nervte.
Zudem driftete der Thriller im letzten Drittel mehr und mehr ins Langatmige ab.

Ich bin daher etwas zwiegespalten, wie ich dieses Buch bewerten soll. Einerseits gab es diesen spannenden, atemberaubenden Einstieg, der mich anfangs glauben ließ, dass dies mein Thriller des Jahres werden könnte. Doch dann, nach dem strahlenden Beginn, wurde die Handlung stellenweise etwas zäh und schlussendlich kamen doch diverse Klischees zum Einsatz, die mich störten.

Ich vergebe dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Berührend und tragisch

Für immer ist die längste Zeit
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Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten ...

Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

Dank des Fischer-Leseclubs bei Lovelybooks, bin ich auf diesen außergewöhnlichen Roman gestoßen.
Es handelt sich um eine Geschichte, die auch aus der Feder Jody Picoults hätte stammen können, denn es geht hier vordergründig um den tragischen Tod einer Mutter und den Versuchen der hinterbliebenen Tochter und des Ehemanns mit dem Verlust fertig zu werden.

Abby Fabiaschi hat einen sehr einprägsamen und einfachen Erzählstil, der mir manchmal sogar recht nüchtern vorkam. Trotzdem vermittelt das Buch eine großartige Atmosphäre, die mich schnell gefangen genommen hat.
Zudem hat die Autorin Charaktere erschaffen, die mir als Leser in kurzer Zeit ans Herz gewachsen sind.
Dank wechselnder Erzählperspektiven und Tagebucheinträgen der Verstorbenen, gewinnt man einen sehr tiefgreifenden Einblick in die Gefühlswelt der Handelnden und versteht schnell ihre Beweggründe und Absichten.

Der ganze Roman vermittelt aber auch eine tiefergehende Botschaft: Menschen erkennen oft erst wie wichtig ihre Lieben waren, wenn sie nicht mehr da sind.
Aus diesem Grund, regt "Für immer ist die längste Zeit" auch nach Beendigung der Lektüre zum Nachdenken an.

Ich vergebe daher fünf von fünf Sternen.
Die tragische, nachdenklich stimmende Geschichte, verpackt mit viel Gefühl, aber auch einem Hauch von Witz, Ironie und Humor, bekommt von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Leider nicht der beste Roman der Autorin

Sommernachtsträume
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Wie jeden Sommer will Riley Griggs mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann Wendell den Urlaub auf der schönen Insel Belle Ilse verbringen. Doch als Wendell nicht am verabredeten Treffpunkt auftaucht, gerät ...

Wie jeden Sommer will Riley Griggs mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann Wendell den Urlaub auf der schönen Insel Belle Ilse verbringen. Doch als Wendell nicht am verabredeten Treffpunkt auftaucht, gerät Rileys Leben aus den Fugen: Sie erfährt, dass alle ihre Konten gepfändet wurden und ihr Ferienhaus zwangsversteigert werden soll.
Sie macht sich auf die Suche nach ihrem Mann und den Hintergründen für ihre finanzielle Notlage und trifft auf ihre Jugendliebe Nate, der in ihr wieder alte Gefühle aufflammen lässt...

Zur Zeit brauche ich einfache, unaufgeregte Romane um von der täglichen Arbeit abschalten zu können und so habe ich mich für ein weiteres Buch von Mary Kay Andrews entschieden.

Der Beginn des Romans war zwar sehr vielversprechend und hat Spaß gemacht, doch nach einer Weile hat der Zauber des Buches etwas nachgelassen.
Die Handlung brauchte sehr, sehr lange, um in die Gänge zu kommen, wodurch ein Teil des Lesevergnügens verloren ging.
Trotz des leichten und entspannten Schreibstils, der die Autorin auszeichnet, ist mir ab der Hälfte des Buches ein wenig die Lust am Weiterlesen abhanden gekommen.

Was allerdings die Charaktere betrifft, so zeichnet die Schriftstellerin wieder sehr individuelle Persönlichkeiten, die mir als Leser schnell ans Herz gewachsen sind. Die Gestaltung der Handelnden ist zwar recht schlicht, dennoch wirken sie in den meisten Fällen angenehm plastisch und realistisch.

Die Story selbst hat aber einige kleinere Mängel. Nehmen wir das Ende zum Beispiel. Hier kann ich zwar nichts über den Inhalt sagen, da ich ja sonst die Handlung vorweg nehmen würde, aber der Abschluss dieses Romans war für mich etwas unglaubwürdig. Zudem wurde auf nur wenigen Seiten alles geklärt, was geklärt werden konnte und machte auf mich einen etwas lustlosen, schludrigen Eindruck, als hätte die Autorin schnell mit der Geschichte ans Ende kommen wollen.

Da ich euch nicht mit ellenlangen Texten langweilen möchte, will ich nun ebenfalls zum Schluss kommen.
Mein Fazit: drei von fünf Sternen.
Wieso?
Das Buch beginnt vielversprechend, flacht aber zur Mitte und zum Ende der Story mehr und mehr ab. Positiv stechen allerdings für mich die Charaktere heraus und auch der lockere, leichte Schreibstil sowie die anspruchslose Ausdrucksweise.

"Sommernachtsträume" ist schöne Urlaubs- und Feierabendlektüre, mehr aber auch nicht.