Wunderbar!
Der BergIm Jahr 1924 bricht eine inoffizielle Expedition auf, um den Himalaja zu besteigen. Die Bergsteiger sind auf der Suche nach verschollenen Kletterern. Doch sie ahnen noch nicht, was sie auf den unwirtlichen ...
Im Jahr 1924 bricht eine inoffizielle Expedition auf, um den Himalaja zu besteigen. Die Bergsteiger sind auf der Suche nach verschollenen Kletterern. Doch sie ahnen noch nicht, was sie auf den unwirtlichen Hängen des höhsten Berges der Welt erwartet...
Dan Simmons Roman "Der Berg" handelt von einem weiteren Versuch den Mount Everest zu besteigen. Hauptperson dieser Handlung ist der junge Bergsteiger Jake Perry.
Simmons hat für dieses Buch einen besonderen Stil verwendet: er erzählt die Ereignisse als eine Art Tagebuch, als Memoiren Perrys.
Zudem versteht er es, die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion verschwimmen zu lassen, sodass man fast nicht mehr unterscheiden kann, was wahre Begebenheiten sind und welche Passagen der Fantasie des Autors entsprungen sind.
Grundlage dieses spannenden Buches bildet der Besteigungsversuch des Everest durch George Mallory und Andrew Irvine, die auf dem Weg zum Gipfel verschwanden. Bis heute ist nicht geklärt, wieso der Aufstieg nicht glückte und ob einer der beiden Bergsteiger je auf dem Gipfel des Berges war.
Zu diesen Fakten gesellen sich schnell wunderbare Charaktere, hier ist besonders der Protagonist Jake Perry hervorzuheben, bei dem man sich bis zuletzt nicht sicher sein kann, ob es sich um eine reale Figur handelt, oder nicht. Auch die anderen Charaktere, welche der Autor in seine Handlung einfügt, sind sehr plastisch und lebensecht dargestellt. Sie wachsen dem Leser schnell ans Herz und haben sowohl ihre positiven als auch negativen Seiten, was die Tiefe der einzelnen Akteure noch unterstreicht.
Was den Schreibstil selbst angeht, so hat Simmons eine sehr eloquente Ausdrucksweise und gibt dem Leser durch viele Beschreibungen die Möglichkeit, vollkommen in die Handlung einzutauchen. Schnell fühlt man sich an die wind - und schneeumtosen Hänge des Mount Everest versetzt und fiebert dem Aufstieg auf weit über 8000 Metern Höhe entgegen.
Ein kleines Manko gibt es allerdings. Der Autor verwendet viele alpine Fachbegriffe, die dem Laien nicht geläufig sind. Was für sehr ausführliche Recherche des Schriftstellers spricht, bringt dem normalen Leser ein paar zusätzliche Minuten Suche ein, damit man zumindest eine grobe Vorstellung der genannten Begrifflichkeiten bekommt.
Aber alles in allem fällt meine Bewertung sehr gut aus: vier Sterne.
Ich bin begeistert! Dieser Roman hat alles, was gute Unterhaltung haben muss. Spannung, Abenteuer und sehr gut ausgearbeitete Charaktere runden die Handlung ab.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung, besonders für Leser, die bereits andere Werke des Autors kennen ("Terror", "Drood" etc.).
"Der Berg" wird nicht das letzte Buch von Simmons sein, das seinen Weg in mein Regal findet.