Schwierige Bewertung...
AchtNachtAm 08.08. um 20:08 Uhr bricht für Ben die Hölle los. Er wird für ein grausames Spiel auserwählt, das erst mit seinem Tod endet. Demjenigen, der ihn zur Strecke bringt, dem Gewinner der AchtNacht, winken ...
Am 08.08. um 20:08 Uhr bricht für Ben die Hölle los. Er wird für ein grausames Spiel auserwählt, das erst mit seinem Tod endet. Demjenigen, der ihn zur Strecke bringt, dem Gewinner der AchtNacht, winken 10 Millionen Euro.
Ben rennt um sein Leben...
Wer sich den Klappentext durchliest, wird unweigerlich an den Horrorfilm "The Purge" erinnert und dies hat mich veranlasst, das Buch zu kaufen. Fitzek schreibt sogar, dass ihm dieser Film als Inspiration diente.
Leider hat mich die Story nicht zu 100% überzeugen können. Vielleicht lag es daran, dass hier die Handlung in Berlin spielte, in unserem peniblen, gesetzestreuen Deutschland, und so die Geschichte in meinen Augen eher unglaubwürdig erschien. Vielleicht hat es auch daran gelegen, dass in dem Buch eine einzige Nacht beschrieben wird, in der alles passiert, angefangen bei Raub, Schlägereien und Vergewaltigung bishin zu Mord.
Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass dies auch die Spannung und Action im Thriller ausmachte. Trotzdem - ich bin hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Enttäuschung.
Um hier nicht in Kritik von vielen Kleinigkeiten abzudriften, möchte ich nun zum Schreibstil kommen.
Fitzek hat wieder ein rasantes Tempo an den Tag gelegt, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt und keine Längen entstehen. Sprache und Satzlängen sind nicht übermäßig anspruchsvoll und sorgen für einen guten Lesefluss. Auch die Tatsache, dass er geschickt den Drahtzieher der "AchtNacht" bis zum Showdown geheimhalten kann, bringt dem Buch Pluspunkte ein. Allerdings gibt es auch hier wieder einen Kritikpunkt meinerseits. Ich hätte mir gewünscht, besser miträtseln zu können, wer hinter dem perfiden Mord-Spiel steckte. Da das nicht gegeben war, hatte ich am Ende leichte Schwierigkeiten die Auflösung zu akzeptieren, da sie mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen vorkam.
Was die Charakterisierungen der Handelnden betrifft, so konnte ich keine besondere Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Was ihnen passierte, hat mich nicht sonderlich berührt.
Mir fällt es daher sehr schwer, eine Bilanz zu ziehen. Einerseits ist die Geschichte an sich sehr vielversprechend und spannend. Die Idee eines Sozialexpeiments, welches völlig aus dem Ruder läuft, ist faszinierend. Andererseits wirkte die Kulisse nicht überzeugend. Hier in Deutschland kann ich mir eine solche Anarchie nicht vorstellen, da beispielsweise die Waffengesetze deutlich verschärfter sind als in den USA (Handlungsort von "The Purge"). Dort hätte die Handlung wahrscheinlich besser hingepasst.
Ich vergebe daher zweieinhalb Sterne, weil ich zwischen "Sehr gut" und "viel zu überspitzt" schwanke.