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Veröffentlicht am 25.02.2018

Zu wirre Erzählweise; hat mich leider enttäuscht

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Bei Tick Tack handelt es sich bei mir um einen klaren Fall von zu hohen Erwartungen, die niedergeschmettert wurden von Enttäuschung und Verwirrung.
Enttäuschung, weil ich mir, nachdem ich so viele positive ...

Bei Tick Tack handelt es sich bei mir um einen klaren Fall von zu hohen Erwartungen, die niedergeschmettert wurden von Enttäuschung und Verwirrung.
Enttäuschung, weil ich mir, nachdem ich so viele positive Bewertungen gesehen und Meinungen gehört habe, einfach viel mehr davon versprochen habe.
Verwirrung, weil mir der Erzählstil für diese Geschichte nicht logisch erscheint und ich nicht verstehe, warum die Autorin ihn gewählt hat.

Tick Tack erzählt die Geschichte von Nic, die mir als Protagonistin ehrlich gesagt nicht einmal sonderlich sympathisch war. Sie trifft Entscheidungen, die teilweise rücksichtslos ihren Mitmenschen gegenüber sind, vor allem gegenüber ihrem Verlobten und sie war insgesamt sehr verschlossen. Nicht nur den anderen Charakteren gegenüber, sondern auch ich hatte beim Lesen das Gefühl Nic irgendwie nicht so richtig greifen, nicht wirklich verstehen zu können.
Aber wisst ihr was? Das war gar nicht so schlimm, denn insgesamt war sie eine erträgliche Erzählerin und ich hatte an anderen Stellen viel größere Probleme mit dem Buch, als dass ich mich großartig über die Charaktere auslassen möchte.

Angefangen mit dem Schreibstil, der mir zu kompliziert war um ihn flüssig lesen zu können. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin oft recht lange Sätze gebaut hat, wo man statt einem Komma einfach einen Punkt hätte setzen müssen oder wenigstens ein Semikolon, aber so bin ich immer wieder darüber gestolpert und kam einfach in keinen richtigen Lesefluss. Das hat mich immer wieder enorm gestört und auch geärgert, denn ich meckere eigentlich sehr selten am Schreibstil von Autoren rum, weil er mir nicht gefällt, aber mit dem von Megan Miranda kam ich tatsächlich nicht sonderlich gut klar.

Mit dem Schreibstil hätte ich vielleicht noch leben können, aber mit der Art, wie die Autorin ihre Geschichte erzählt tatsächlich nicht. Ich habe im Vorfeld gewusst, dass der Roman rückwärts erzählt wird, man arbeitet sich beim Lesen also von Tag 15 bis Tag 1 vor und hat am Ende noch ein längeres Kapitel mit der Auflösung, springt chronologisch also wieder an den für mich als Leser Anfang.
Klingt kompliziert? War es irgendwie auch.
Für jemanden der das Buch in einem Rutsch liest mag dieses Prinzip vielleicht funktionieren, aber mich hat es immer wieder aus der Bahn geworfen und ein wenig verwirrt zurückgelassen. Versteht das nicht falsch, ich fand die Idee toll, es war definitiv mal etwas anderes, aber die Umsetzung hat mir einige Probleme bereitet.
Zum einen war es einfach befremdlich von Nics Tag zu lesen und im nächsten Kapitel dann, was sie am Tag davor erlebt hat, zumal man so viele Szenen und Ereignisse miteinander im Geiste verbinden musste, die schon passiert sind, beziehungsweise da wir uns ja zurück bewegen eben noch nicht passiert sind und das war insgesamt für mich einfach zu kompliziert. Ich knobele und denke gerne mit bei Thrillern und Krimis, aber ich mag es nicht verwirrt zurück gelassen zu werden und das hat Tick Tack in diesem Fall mit mir getan. Vielleicht funktioniert dieses Prinzip wie gesagt besser, wenn man das Buch in einem Stück liest, aber das habe ich nun einmal nicht getan und mit den Pausen darin hatte ich teilweise recht große Schwierigkeiten mich an die Details aus den vorangegangen Kapitel und Szenen zu erinnern.

Bei Tick Tack handelt es sich wie gesagt um einen Thriller und dementsprechend hatte ich erwartet, dass es spannend wird. Vielleicht sogar ein bisschen gruselig, denn die Atmosphäre der Stadt mit dem Wald rundherum lädt definitiv dazu ein. Leider empfand ich die Geschichte allerdings weder als spannend, noch als gruselig. Ich würde sie eher in die Kategorie langweilig schieben, wenn ich ehrlich bin.
Erst auf den letzten ~100 Seiten wurde es interessanter, aber die 330 Seiten davor habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass endlich mal etwas passiert und man als Leser aufhört im Dunkeln zu tappen. Nic hat zwar mehrere Anhaltspunkte, die sie verfolgt, aber die verlaufen sich allesamt immer wieder sehr schnell im Nichts und das fand ich auf Dauer etwas frustrierend. Erst während der ersten drei Tage, also am Ende des Buches, nahm die Geschichte an Fahrt auf und es kamen endlich Dinge ans Tageslicht, auf die ich die ganz Zeit gewartet habe.
Aber wenn man sich die Zeitlinie, in der das alles passiert nun einmal vorstellt, ist das ja der Anfang und dass Nic die restlichen Tage nicht einmal darüber nachgedacht hat, was während dieser Tage passiert ist - und glaubt mir, wenn ich sage, dass definitiv Sachen vorgefallen sind, die man nicht einfach so knapp zwei Wochen verdrängt -, finde ich einfach nur - ich weiß, ich verwende dieses Wort gerade zu oft, aber in Ermangelung einer Alternative - unlogisch. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

Obwohl mir das letzte Viertel des Buches besser gefallen hat als der Rest, kann ich nicht sagen, dass das Ende mich sonderlich zufrieden zurück gelassen hätte. Ich habe die letzte Seite umgeschlagen und das Gefühl gehabt Charaktere wären davon gekommen, die nicht hätten davon kommen dürfen und vor allem hatte ich nicht das Gefühl, dass Nic sich weiter entwickelt hätte. Zwar legt sie eine hundertachtzig Grad Wendung hin, aber das war absehbar, je weiter man sich dem Ende genähert hat. Mir fehlte es bei Nic an ehrlicher Reaktion und vielleicht auch ein wenig an Reue oder zumindest Einsehen, da sie selbst kein vollkommen unschuldiger Charakter ist, aber stattdessen wird einem einfach nur ein Happy End für sie vorgesetzt. Was in Ordnung ist, ich kann mit diesem Ende leben, aber ich hätte mir ein anderes gewünscht.

Insgesamt konnte Tick Tack: Wie lange kannst du lügen? nicht überzeugen. Der Anfang war zu langatmig, das Ende zwar spannender, aber für mich nicht unbedingt zufriedenstellend und insgesamt hat mir vor allem das Rückwärtserzählen Probleme bereitet. Wie bereits zu Beginn erwähnt habe ich das Gefühl, dass meine Erwartungen an dieses Buch einfach zu groß waren. Was schade ist, denn ich hatte mich sehr auf diese Geschichte gefreut, aber schließlich kann einen nicht jedes Buch vom Hocker reißen und es hat mich mal wieder gelehrt, dass ich nicht so sehr auf gehypte Bücher setzen darf, sondern mir (auch) anderswo Schätze suchen muss.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Interessanter Auftakt, der mich allerdings nicht vollkommen überzeugen konnte

Save Me
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Mona Kastens Schattentraum-Trilogie konnte mich nicht so wirklich überzeugen, ihre Again-Reihe fand ich insgesamt sehr gelungen, besonders Trust Again und Feel Again und auch ihr erneuter Ausflug in das ...

Mona Kastens Schattentraum-Trilogie konnte mich nicht so wirklich überzeugen, ihre Again-Reihe fand ich insgesamt sehr gelungen, besonders Trust Again und Feel Again und auch ihr erneuter Ausflug in das Fantasy Genre mit Coldworth City hat mir relativ gut gefallen. Meine Erwartungen an die Autorin waren dementsprechend hoch, da ich bisher das Gefühl hatte, als würde sie sich mit jedem weiteren Werk verbessern, zumindest was meinen Geschmack angeht.

Dementsprechend gefreut habe ich mich auf Save Me, war allerdings auch etwas skeptisch, weil ich kein Fan davon bin ein Pärchen drei Bände lang leiden zu lassen, bis sie endlich zueinander finden. Irgendwann reicht es mir an hin und her und ich habe das Gefühl, dass ich dieses Problem auch mit dieser Reihe bekommen könnte, aber ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen und vor allem soll es jetzt erst einmal um Save Me gehen.

Auf die Vorfreude folgte relativ schnell leichte Ernüchterung, nachdem ich die erste Leseprobe gelesen hatte. Der Einstieg in die Geschichte hat mich an die Bücher von Erin Watt erinnert und das nicht unbedingt positiv. Es wurde gerade zu Beginn sehr viel mit Klischees gearbeitet, wodurch die Autorin mir eine ihrer Hauptpersonen erst einmal denkbar unsympathisch gemacht hat.

Die Protagonistin Ruby mochte ich von Anfang an, lernte sie aber erst später wirklich zu schätzen. Ihre Art hat mir insgesamt einfach richtig gut gefallen - sie ist zielstrebig, sehr organisiert und weiß, was sie will. Sie kämpft für ihren Traum nach Oxford zu gehen und lässt sich von ihren Mitschülern und besonders von James nichts bieten, auch, wenn sie eigentlich am liebsten unter dem Radar bleibt. Ich fand Ruby wirklich sehr sympathisch und das ist einer der größten Pluspunkte an dem Buch für mich gewesen.

Ein großer Minuspunkt dagegen war Rubys Gegenstück James. Wie gesagt legt er gleich zu Beginn ein Verhalten an den Tag, bei dem ich nur den Kopf schütteln konnte und nach den ersten fünfzig Seiten war ich mir sicher, dass ich ihn niemals würde mögen können und habe mich wirklich gefragt, was die Autorin sich bei diesem Charakter gedacht hat. Allerdings nicht nur bei James, sondern auch bei seinen Freunden, die allesamt das Klischee von arroganten und verzogenen reichen jungen Männern erfüllen, die glauben ihnen liegt die Welt zu Füßen. Dementsprechend unsympathisch war die Gruppe mir zunächst.
Aber was soll ich sagen? Es wurde besser. Ich konnte den Anfang zwar nicht vergessen, aber nach und nach konnte ich dennoch auch nicht leugnen, dass ich anfing James zu mögen. Je mehr man über ihn erfährt, desto lieber mochte ich ihn. Sobald er anfängt sich Ruby gegenüber "normaler" zu verhalten und seine Maske ablegt, wird er fast schon sympathisch und ich war an dem Punkt, an dem ich dachte, dass ich Ruby und James zusammen wirklich toll finde. Die beiden passen gut zusammen und die Chemie zwischen ihnen stimmt, aber... ich möchte nicht spoilern, aber gegen Ende trifft James eine Entscheidung, die für mich zu diesem Zeitpunkt unverständlich ist und die mir in dem Moment seine Charakterentwicklung, die so positiv war, wieder ruiniert hat, da er prompt in alte Muster zurückgefallen ist.

Wie nicht anders zu erwarten gewesen war endet das Buch mit einem Cliffhanger, der es in sich hat, der mich aber auch etwas wütend auf James zurückgelassen hat und dementsprechend wenig Lust habe ich im Augenblick auf den Folgeband, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er das wieder gut machen kann, beziehungsweise wäre ich enttäuscht, wenn Ruby sich erneut von ihm um den Finger wickeln lässt. Allerdings wird meine Neugierde letztendlich vermutlich dennoch siegen und vor allem meine Hoffnung, dass Mona Kasten mich nicht enttäuschen wird, weil sie das bisher selten getan hat und ich schließlich auch den Beginn von Save Me nicht ideal fand; ich werde die Reihe also auf jeden Fall weiter verfolgen.

Die Geschichte wird sowohl aus Rubys, als auch aus James' Sicht erzählt und auch wenn mir die Einblicke in de James' Kopf gefallen habe, so mochte ich doch die Kapitel aus Rubys Sicht lieber, weil sie mir einfach insgesamt sympathischer war und ich auch die Nebencharaktere, wie zum Beispiel Rubys Familie, lieber mochte. Wie bereits erwähnt war ich kein großer Fan von James' Freunden, wobei ich mich auch hier gerne im nächsten Teil überraschen und vom Gegenteil überzeugen lassen würde, denn zwischendrin gab es durchaus Momente, in denen ich dachte, dass ich sie doch mögen könnte, aber dann legten sie immer wieder ein unmögliches Verhalten an den Tag.

Neben Rubys Familie, die echt klasse ist, mochte ich aber vor allem James' Zwillingsschwester Lydia sehr gerne und bin gespannt, wie ihre Geschichte im nächsten Band weitergehen wird - allein schon deswegen möchte ich dann doch weiterlesen, denn ich glaube Lydia ist ein wirklich interessanter Charakter.

Da ich nun sehr viel über die Charaktere gesagt habe - über die es aber nun einmal auch viel zu sagen gibt -, noch kurz etwas zu der Handlung. Die war für meinen Geschmack fast schon etwas zu dramatisch stellenweise. Gerade wenn es um die Welt der Reichen und Schönen geht, in die Ruby nach und nach durch James eintaucht, wurde gefühlt oft in ein Extrem umgeschlagen, wo die Geschichte ansonsten durch Ruby sehr bodenständig war. Das zeigte zwar die Unterschiede zwischen James und Ruby ganz gut auf, aber dennoch haben diese Party-Alkohol-Drogen-Klischees mir nicht so wirklich gefallen - noch ein Grund, weshalb ich meist lieber aus Rubys Sicht gelesen habe.

Fazit?

Save Me hat mir für mich schwach begonnen, dann jedoch an Fahrt aufgenommen, mich zwischenzeitlich sogar begeistern können und schließlich mit einem großen Cliffhanger geendet, der mich unzufrieden zurückgelassen hat. Obwohl ich das Buch stellenweise nicht unproblematisch fand und einige der Nebencharaktere sowie ein Hauptcharakter mir nicht so recht sympathisch geworden sind, so bin ich irgendwie doch gespannt, wie es mit Ruby und James weitergehen wird, aber das liegt vor allem daran, dass ich Ruby vielleicht ein klitzekleines bisschen ins Herz geschlossen habe. Der Auftakt dieser Reihe konnte mich bei weitem nicht vollkommen überzeugen, aber Fans des Genres und der Autorin wird Save Me wahrscheinlich dennoch ein paar schöne Lesestunden bescheren.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Auf jeden Fall einen Blick wert

125 Tage Leben
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Ich habe bereits mehrere Werke der Autorin gelesen, allerdings noch keines, das in diesem Genre angesiedelt war, weshalb ich umso gespannter war, ob sie mich auch dieses Mal würde überzeugen können - und ...

Ich habe bereits mehrere Werke der Autorin gelesen, allerdings noch keines, das in diesem Genre angesiedelt war, weshalb ich umso gespannter war, ob sie mich auch dieses Mal würde überzeugen können - und Spoiler, ja, das hat sie. Ich liefere euch mal drei gute Gründe, weshalb ihr dem Buch auf jeden Fall eine Chance geben solltet.

1. Harper aka die Protagonistin Ein Highlight an dem Buch war für mich auf jeden Fall die Protagonistin Harper. Ich mochte sie unglaublich gerne, nicht zuletzt, weil ich sie oft genug richtig gut verstehen konnte. Ihre Art wird von den anderen Charakteren gerne mal als Oma-mäßig bezeichnet, wenn sie lieber zuhause bleiben und lesen will, anstatt auszugehen und zu feiern und allein schon das hat sie mir sehr sympathisch gemacht. Aber auch ihre schlagfertige Art gegenüber Liam und dass sie sich niemals kleinkriegen lässt und ihr Leben selbst in die Hand nehmen möchte waren Charakterzüge, die ich an Harper sehr mochte.
2. Liam aka das Love Interest und Gott sei Dank kein Bad Boy (...und weil ich mich nicht an mein eigenes Schema halte, auch das Erzähltempo)Zwar mag ich alle Charaktere sehr gerne, vor allem Harpers Mitbewohnerin Grace, die ihr eine richtig gute Freundin wird, aber ein für Harper sehr wichtiger Charakter ist natürlich auch Liam, der am Anfang wie der typische Bad Boy wirkt, der viel feiert und nicht unbedingt allzu sympathisch ist. Allerdings lernt man nach und nach immer mehr über ihn und muss feststellen, dass er gar nicht so Bad Boy ist wie man zunächst annimmt und eigentlich ein ziemlich korrekter Kerl. Die Konversationen zwischen Harper und Liam waren herrlich amüsant, wie die beiden miteinander umgegangen sind und sich langsam näher kamen, dabei aber nie ihre lockere Art verloren haben, fand ich toll. Das Buch ist lang genug, dass die beiden Zeit hatten sich zu entwickeln und die Autorin hat ihren Charakteren genug Raum gegeben sich kennen und lieben zu lernen. Insgesamt fand ich das Tempo der Geschichte wirklich gelungen, es wurde nie langweilig, nicht zu dramatisch und gleichzeitig war das Buch herrlich bodenständig.

3. Der Humor Gerade in Tina Köpkes zuletzt erschienenen Buch League of Fairy Tales ist mir bereits aufgefallen, dass ich ihren Humor und die witzigen Konversationen zwischen ihren Charakteren zu schätzen weiß. Es gab genug Szenen und Sätze, die mich zum Grinsen gebracht haben. Nicht nur Harper und Liam sind unterhaltsam mit ihrem kleinen Anflug von Hass-Liebe, sondern auch Grace, Liams Mitbewohner Jacob oder Riley, mit dem Harper und Grace sich anfreunden, haben mich immer wieder unerwartet zum Lachen gebracht. Vor allem aber Harpers lockere und humorvolle Art ihre Geschichte zu erzählen war es, die mir besonders gut gefallen hat und die ein ganz großer Pluspunkt an der Geschichte für mich war.
...warum ich dem Buch letztendlich trotzdem "nur" 4 Sterne gegeben habe? Weil es mich trotz der vielen positiven Elemente leider dennoch nicht geflasht hat. Charaktere und Handlung haben mir gut gefallen, aber irgendetwas hat gefehlt, eine Kleinigkeit, die dafür gesorgt hätte, dass es mich von den Socken reißt. Obwohl Tina Köpke ein paar gängige Klischees verwendet und mit diesen auch etwas spielt, was ich toll fand, so hat dies doch auch dafür gesorgt, dass ich nur selten überrascht wurde. Ein paar mehr Wendungen und Überraschungen hätten mich gefreut, aber auf die habe ich vergeblich gewartet.
Insgesamt ist 125 Tage Leben dennoch ein gelungenes New Adult Buch und Harpers Geschichte hat wirklich Spaß gemacht, weshalb ich mich schon sehr auf die Fortsetzung mit anderen Hauptpersonen und einen erneuten Besuch in Little Springs freue.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Spannendes Weltraumabenteuer

Constellation - Gegen alle Sterne
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Wieso ich zu dem Buch gegriffen habe?
Ich fand Claudia Grays »Evernight« Reihe nur so mäßig überzeugend, liebe aber ihre »Firebird« Trilogie. Beziehungsweise die ersten zwei Bände, den dritten habe ich ...

Wieso ich zu dem Buch gegriffen habe?
Ich fand Claudia Grays »Evernight« Reihe nur so mäßig überzeugend, liebe aber ihre »Firebird« Trilogie. Beziehungsweise die ersten zwei Bände, den dritten habe ich immer noch nicht gelesen, weil... gute Frage. Wahrscheinlich, weil ich nicht will, dass es vorbei ist, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls habe ich gehofft, dass »Constellation« mich genauso würde überzeugen können, wie »A Thousand Pieces of You«. Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich nicht einmal auf dem Schirm, dass das Buch überhaupt übersetzt worden ist, aber da es schon lange auf meiner Wunschliste stand habe ich jetzt endlich zugegriffen!

Was mir am besten gefallen hat...
... ist eine wirklich schwer zu beantwortende Frage, denn ich bin hin und weg von dem Buch. Ich liebe alles. Die Charaktere, den Schreibstil, die Handlung... eben alles. Für mich ist das Buch rundherum gelungen und ich habe ihm guten Gewissens fünf Sterne gegeben.

Die Geschichte um Noemi und Abel wird aus zwei Sichten erzählt, was ich sehr interessant fand. Vor allem natürlich, wenn man aus Abels Sicht gelesen hat, der als KI nun einmal ein wenig... sagen wir mal speziell ist, was seine Ausdrucksweise und so weiter angeht. Das hat wiederum dafür gesorgt, dass ich immer wieder lachen oder zumindest grinsen musste, denn durch seine trockene und technische Art kommt es immer wieder zu komischen Dialogen, die aber eben gerade den Charme ausmachen.
Beide Erzählperspektiven mochte ich sehr gerne, Noemi und Abel sind beide zwei sehr starke Charaktere und es hätte einfach etwas gefehlt, wenn die Erzählung auf die Sicht von einen der beiden begrenzt worden wäre. Oft ist es so, dass ich eine Sicht deutlich lieber mag als die andere, aber bei Noemi und Abel könnte ich mich wirklich nicht entscheiden, ich habe beide ins Herz geschlossen. Und ich möchte an dieser Stelle den Klappentext kritisieren, denn der wirft einem praktisch eine Liebesgeschichte vor die Füße, was definitiv nicht der Fall ist. Ich würde sogar sagen, dass es für ein Jugendbuch erstaunlich wenig Liebes-lastig ist, obwohl dieses Thema immer noch eine Rolle spielt. Aber eben nur am Rande, was mir gut gefallen hat. Beide Charaktere haben ihre Prioritäten so gesetzt, wie es sein sollte, und sich nicht vollkommen selbst vergessen, nur, weil sie sich verliebt haben.

Was ich besonders spannend fand, war außerdem die Frage, die Claudia Gray mit ihrem Roman aufgeworfen hat: Ist Abel denn nun eine Maschine oder hat er ein Bewusstsein? Ist er mehr Ding oder Lebewesen? Je mehr man aus Abels Sicht liest, desto sicherer ist man, dass er tatsächlich lebt und Gefühle hat/ entwickelt, gleichzeitig gibt es immer wieder Szenen, während derer man sich sehr bewusst wird, dass er eben doch programmiert ist.
Das hat auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt, denn eine endgültige Antwort auf diese Frage gibt es natürlich nicht.

Die Handlung ist von Anfang an rasant. Man wird direkt in eine abenteuerliche Szene hineingeworfen, die Autorin weiß wirklich, wie sie ihre Charaktere auf Trab hält. Noemi und Abel haben kaum eine ruhige Minute, was wiederum heißt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Ich habe ja vor kurzem »Herrscherin der tausend Sonnen« von Rhoda Belleza gelesen und fand es eher mittelmäßig. Beim Lesen habe ich die Bücher aus irgendeinem Grund die ganze Zeit miteinander verglichen, einfach weil beide im Jugendbuch und Science Fiction Bereich angesiedelt sind und ich musste immer wieder denken: So muss Weltraumabenteuer sein! Also wie in »Constellation«. Für mich zumindest. Ich fand das Worldbuilding der Autorin toll, die Geschichte spielt - wenn ich es richtig in Erinnerung habe - in der Zukunft und die Erde sind die Bösen in unserem Szenario. Es gab eine Handvoll verschiedener Planeten, die allesamt so dargestellt wurden, dass ich ein klares Bild von der Welt, durch die Noemi und Abel sich bewegten, vor Augen hatte.
Immer wieder habe ich auch immer die Charaktere gebangt, habe das schlimmste befürchtet und finde selbst das Ende gelungen, obwohl es anders ist als von mir erwartet und ja, auch ein wenig gewünscht. Trotzdem finde ich, dass die Geschichte erst einmal einen schönen Abschluss gefunden hat, mit dem ich so zufrieden bin, dass ich nicht genau weiß, ob ich den zweiten Teil lesen möchte.

Fazit?
Wie man vielleicht schon gemerkt hat, bin ich rundherum begeistert. Ich mochte den Schreibstil, die Seiten sind nämlich nur so dahin geflogen, ich liebe die Charaktere, die Protagonisten waren beide sehr stark und mussten einige schwierige Entscheidungen treffen. Das Setting war wahnsinnig interessant, die Handlung immer rasant... für mich auf jeden Fall ein Monatshighlight und eine absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 06.12.2017

Ein absolut zauberhaftes Weihnachtsbuch!

Der Weihnachtosaurus
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Warum ich zu dem Buch gegriffen habe?
Wie mittlerweile jeder mitbekommen haben sollte, bin ich dieses Jahr außerordentlich früh und außerordentlich doll in Weihnachtsstimmung. Deshalb habe ich mir vorgenommen ...

Warum ich zu dem Buch gegriffen habe?
Wie mittlerweile jeder mitbekommen haben sollte, bin ich dieses Jahr außerordentlich früh und außerordentlich doll in Weihnachtsstimmung. Deshalb habe ich mir vorgenommen über den Dezember ein paar Weihnachtsbücher zu lesen und da mir »Der Weihnachtosaurus« dauernd über den Weg gelaufen ist und so viele davon geschwärmt haben, habe ich gedacht: Wieso nicht?
Ein Kinderbuch erschien mir ein ziemlich guter Anfang um in Weihnachtsbücher einzusteigen und in der Annahme habe ich mich auch nicht getäuscht, denn ich fand »Der Weihnachtosaurus« ganz zauberhaft!

Was mir am besten gefallen hat...
... waren - und ja, ich weiß, wie oberflächlich das klingt - die Illustrationen. ICH WEIß! Aber habt ihr euch die Illustrationen mal angeguckt? Gibt es etwas niedlicheres als diesen Dinosaurier? Ich weiß gar nicht wie oft ich beim Lesen aufgehört habe, nur um meinem Freund das Buch unter die Nase zu halten und zu sagen: Guck mal! Ist das nicht süß? Oder? Komm schon, das ist doch voll niedlich!

Ebenfalls gut gefallen...
... hat mir der Humor in dem Buch. Auf dem Schutzumschlag steht, dass die Geschichte für Kinder ab acht Jahren geeignet ist, was aber nicht heißt, dass es ausschließlich jüngerem Publikum gedacht ist. Das Gefühl hatte ich zumindest beim Lesen nicht. Auch mit zwanzig Jahren hatte ich wahnsinnig Spaß mit William und dem Weihnachtosaurus, habe über einige Witze lachen müssen und auch ansonsten sehr oft schmunzeln. Das Buch macht einfach gute Laune.

... hat mir neben dem Humor ganz allgemein die Stimmung in dem Buch. »Der Weihnachtosaurus« versprüht regelrecht Weihnachtsstimmung, man sehnt sich nach einer Tasse Tee und Schnee und dass doch endlich, endlich Weihnachten ist. So ging es mir zumindest.
(Wobei, ich genieße auch die Vorweihnachtszeit, wie ich zugeben muss. Aber Lust auf Weihnachten macht das Buch trotzdem.)

Nicht so gut gefallen...
... (ist vielleicht eine etwas harsche Formulierung, denn insgesamt finde ich das Buch immer noch grandios) hat mir die Handlung. Beziehungsweise, wie langsam sie voran geschritten ist. Ich habe irgendwie erwartet, dass William und der Weihnachtosaurus sehr viel früher aufeinander treffen, aber tatsächlich hat das sehr, sehr lange gedauert. Zumindest für meinen Geschmack. Vielleicht lag das auch einfach nur daran, dass ich etwas anderes erwartet habe, aber ich war ein bisschen enttäuscht davon, wie wenig Screen-Time die beiden doch zusammen hatten.
Auch waren viele Szenen vorhersehbar, aber das will ich eigentlich gar nicht mal anprangern, denn hey, das hier ist eben ein Kinderbuch und deshalb handlungstechnisch nicht wahnsinnig komplex. Meinen Spaß hatte ich definitiv trotzdem mit der Geschichte.

Fazit?
»Der Weihnachtosaurus« ist ein fast rundum gelungenes Weihnachtsbuch, das mich bis auf einen klitzekleinen Kritikpunkt vollkommen überzeugen konnte und vor allem ein paar Stunden sehr gut unterhalten hat. Ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte mal gewesen sein wird, dass ich dieses Buch zur Weihnachtszeit lese! Wer also noch ein wenig künstliche Weihnachtsstimmung braucht: Kaufen! Sofort! :)