Leider nicht so spannend wie erhofft
Deadly Ever AfterObwohl mich die letzten Bücher der Autorin alle ein wenig enttäuscht hatten, stand Deadly Ever After eine gefühlte Ewigkeit auf meiner Wunschliste. Umso froher bin ich, dass ich es jetzt endlich lesen ...
Obwohl mich die letzten Bücher der Autorin alle ein wenig enttäuscht hatten, stand Deadly Ever After eine gefühlte Ewigkeit auf meiner Wunschliste. Umso froher bin ich, dass ich es jetzt endlich lesen konnte, denn Deadly Ever After war endlich mal wieder ein Armentrout der mir gefallen hat. Es ist kein Buch das ich liebe und wie ich finde auch bei weitem nicht das beste Buch der Autorin, aber trotz allem hat dieses Werk mir ein paar entspannte und unter anderem auch spannende Lesestunden geschenkt.
Deadly Ever After beginnt mit Sashas Rückkehr in ihre Heimat, wo sie vor zehn Jahren beinahe einem grausamen Serienmörder zum Opfer gefallen ist. Aufgrund dieses traumatischen Erlebnisses hat sie der Kleinstadt und auch fast all ihren sozialen Kontakten den Rücken zugekehrt und ist abgehauen.
Ich fand Sasha als Protagonistin durchaus sympathisch. Leider nicht sonderlich markant, sie ist denke ich kein Charakter, der mir in Erinnerung bleiben wird, denn dafür war sie zu oft einfach zu… langweilig? Sasha ist kein sonderlich aufregender Charakter, eher eine graue Maus, auch, wenn alle ihr immer einreden wie toll sie ist und wie stark, weil sie den Bräutigam überlebt hat. Aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich Sasha gar nicht mal als so starken Charakter empfunden. Beziehungsweise fand ich sie zeitweise recht passiv und Ich-bezogen, sie hat mir nicht genug gehandelt, sondern viele Dinge einfach passieren lassen und abgewartet.
Sie hat auch nach zehn Jahren noch ein paar Probleme mit ihrer Heimatstadt, was man gleich zu Anfang bemerkt. Zum Beispiel rennt sie völlig panisch am helllichten Tag vom Auto ins Haus oder sie tut sich schwer damit mit ihrer alten Freundin in der Öffentlichkeit essen zu gehen, aus Angst auf ihre Geschichte angesprochen zu werden. All das fand ich ziemlich nachvollziehbar und die ersten Kapitel haben mir insgesamt auch gut gefallen - aber dann ist aus dem Nichts Cole aufgetaucht.
Kein Witz, ich fing gerade an mich zu wundern, dass die Autorin es tatsächlich schafft mal eine Story zu bauen, bei der das Love Interest nicht sofort eingeführt wird und in der der Fokus auf der Protagonistin liegt, aber Pustekuchen! Denn kaum habe ich das gedacht ist Cole aufgetaucht und das regelrecht aus dem Nichts. Und danach ging es ziemlich lange erstmal nur darum, dass Cole und Sasha ihre Beziehung von vor zehn Jahren wieder aufnehmen und das im übrigen in einem Tempo, das mir nicht gefiel. Ich meine, die beiden haben sich zehn Jahre nicht gesehen und es war kaum komisch zwischen ihnen, eigentlich war beiden sofort klar, dass sie noch etwas füreinander empfinden - das war für mich einfach nicht sonderlich realistisch. Was ich der Autorin allerdings zugute halten muss, ist, dass sie die Bettszenen zwischen den beiden relativ kurz gehalten hat und vor allem nicht zehn Mal wiederholt.
Die Handlung war insgesamt leider auch recht träge und gefühlt sehr auf die Beziehung zwischen Sasha und Cole ausgelegt, was ich etwas schade fand, da ich den Handlungsstrang mit dem Bräutigam durchaus spannend fand. Nur hatte ich relativ schnell eine Vermutung (beziehungsweise zwei) wer der Täter sein könnte und die hat sich letztendlich dann auch bestätigt. Was nicht unbedingt heißt, dass die Geschichte vorhersehbar ist, es gab durchaus Aspekte die ich nicht hatte kommen sehen und die die Spannung etwas oben gehalten haben. Wobei ich auch sagen muss, dass ich mit der Protagonistin nicht so richtig mitgelitten habe, dafür wusste ich einfach zu wenig über Sasha, konnte keine richtige Verbindung zu ihr aufbauen. Für mich hat ihr die Tiefe gefehlt, die ich gebraucht hätte, um wirklich mit ihr mitleiden und -fiebern zu können.
So, das klingt jetzt alles recht negativ, aber das war es in Wahrheit gar nicht. Zumindest nicht allzu sehr. Ja, der Roman hat für mich durchaus seine Schwächen, aber wie gesagt, er hat mir auch ein paar schöne Lesestunden bereitet und ich habe das Buch so gut wie an einem Tag ausgelesen, weil die Seiten nur so dahingeflogen sind.
Insgesamt war Deadly Ever After für mich ein eher durchschnittlicher Roman, den ich zwar mochte, aber eben nicht liebe. Ein typisches „Kann man lesen, muss man aber nicht“. Für Fans der Autorin natürlich trotzdem irgendwie ein Muss.