Mein böser, böser Zwilling
Nova und Avon 1: Mein böser, böser ZwillingNova und Avon ist ein Buch in dessen Altersklasse ich nicht mehr so ganz hineingehöre und meistens habe ich zugegeben auch keinen wirklichen Spaß mehr an Büchern, die für jüngeres Publikum ausgelegt sind. ...
Nova und Avon ist ein Buch in dessen Altersklasse ich nicht mehr so ganz hineingehöre und meistens habe ich zugegeben auch keinen wirklichen Spaß mehr an Büchern, die für jüngeres Publikum ausgelegt sind. Aber Tanja Voosen ist nun einmal eine meiner liebsten deutschen Autorinnen und deshalb wollte ich auch dieser Geschichte eine Chance geben - zumal das Cover wirklich traumhaft schön ist und das Buch mit knapp 12€ sehr erschwinglich.
Wie eben schon erwähnt tue ich mich mit Charakteren die sagen wir mal ungefähr jünger als sechzehn sind ziemlich schwer. Meist kann ich mich einfach nicht mehr so gut in die etwas kindlicheren Gedanken reinversetzen, wodurch ich mich dann alt fühle (was ich mit neunzehn ja nicht bin) und das nimmt mir dann den Spaß an der Geschichte. Das Problem habe ich zum Beispiel schon bei Kerstin Giers Silber-Trilogie ein wenig gehabt, weshalb ich auch etwas skeptisch war, ob ich mit Nova, die ja erst 13 Jahre ist, als Erzählerin klarkommen würde.
Die Sorgen habe ich mir ganz umsonst gemacht, denn Nova war von Anfang an super sympathisch. Sie hat an ihrer Schule keine Freunde, ihre Eltern, die etwas ungewöhnliche Berufe haben, sind ihr peinlich und sie wird dauernd von der fiesen Viola heruntergemacht, in dessen Bruder Fitz sie total verknallt ist, mit dem sie aber vor Nervosität kein Wort wechseln kann. Zu Beginn tat Nova mir echt Leid, sie lässt sich viel von Viola gefallen, aber im Laufe der Geschichte entwickelt Nova immer mehr Rückgrat und wächst über sich hinaus, was mir richtig gut gefallen hat.
Aber nicht nur Nova, sondern auch die Nebencharaktere sind toll gewesen. Ihre Eltern etwas "anders", aber dennoch sympathisch, Fee, die Nova aus der Patsche helfen soll und die Freundin wird, die Nova so bitter nötig hat und natürlich Fitz, in den Nova heimlich verknall ist. Gerade Fitz hat es mir angetan, ich fand den Jungen einfach knuffig. Die kleine sich anbahnende Liebesgeschichte am Rande war zuckersüß und genau richtig für mich und ich freue mich sehr auf mehr von den beiden im nächsten Band.
Was ich wiederum etwas schade fand, war, dass die Handlung sich hingezogen hat. Der ganze Teil mit Avon nämlich ziemlich kurz geraten ist. Novas böse Doppelgängerin taucht wirklich erst sehr spät im Buch auf und wirbelt das Leben unserer Protagonistin durcheinander. Davor passieren natürlich auch ein paar Dinge, aber die waren bei weitem nicht so spannend wie die Szenen mit Avon fand ich. In der ersten Hälfte des Buches empfand ich die Handlung noch als etwas träge, im zweiten Teil (mit Avon) wird es dann wie gesagt spannender, denn Novas böser Zwilling ist wirklich... nun ja, böse eben. Bin ich froh, dass ich nicht so eine Doppelgängerin habe.
Dafür, dass Avon so spät erst aufgetaucht ist, ging mir das Ende dann etwas zu schnell, aber da es nächstes Jahr einen zweiten Band geben wird, heißt das ja auch, das Avon noch nicht Geschichte ist, sondern bestimmt noch weiter Unruhe stiftet - und ich freue mich drauf. Also auf den zweiten Band, denn so eine Doppelgängerin wünscht man wirklich niemandem
Insgesamt war Mein böser, böser Zwilling ein richtig schönes Buch für Zwischendurch, das ich in einem Rutsch gelesen habe. Dank des lockeren Schreibstils der Autorin flogen die Seiten nur so dahin, ich musste an einigen Stellen herzlich lachen und auch wenn die Handlung für mich noch ausbaufähig gewesen wäre, so kann ich Nova und Avon trotzdem wärmstens empfehlen!