Profilbild von tweed

tweed

Lesejury Star
offline

tweed ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tweed über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2022

Kopfkino pur

The Dark
0

Schauplatz Antarktis: Kate North tritt eine Stelle als Ärztin auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis an, da der bisherige Arzt bei einem Unfall im Eis gestorben ist. Kate will einen Neustart wagen, ...

Schauplatz Antarktis: Kate North tritt eine Stelle als Ärztin auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis an, da der bisherige Arzt bei einem Unfall im Eis gestorben ist. Kate will einen Neustart wagen, zu schmerzhaft sind ihre Erinnerungen. Doch das Zusammenleben mit der Crew ist schwierig, die Kälte, die Dunkelheit und die Einsamkeit belastend. Als Kate dann auch noch herausfindet, dass der Unfall ihres Vorgängers kein Unfall war, eskaliert die Situation.

Endlich mal wieder ein Thriller, der die Bezeichnung auch verdient. Bei diesem Thriller passt einfach alles. Angefangen beim Setting, das für sich schon Gänsehaut verursacht. Unwirtliche Kälte, ewige Dunkelheit, eine Gruppe Menschen, die auf sich allein gestellt ist und keine Hilfe von außerhalb erwarten kann.

Ich war bei dieser Story von Anfang an in der Geschichte drin und habe mit Kate mitgefiebert. Kate hat alles, was eine interessante Protagonistin braucht. Sie hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich, genaueres erfährt man dazu häppchenweise. Sie ist engagiert, hat allerdings ein Suchtproblem, das mich zeitweise etwas genervt hat. Aber auch das ist wichtig für den weiteren Verlauf der Story.

Wir lernen die Crew auf der Polarstation kennen, keiner spricht gern darüber, was bei dem Unfall mit Jean-Luc, dem vorigen Arzt genau passiert ist. Kate spürt nur, dass damit etwas nicht stimmt und versucht herauszufinden, was genau. Dann gibt es den ersten Toten und die Situation eskaliert immer weiter.

Die Story wird aus Kates Perspektive geschildert, der Schreibstil lässt sich schön flüssig lesen. Wirklich genial gemacht, die Spannung ist greifbar und die Spannungskurve auf hohem Niveau, die Handlung lief vor meinem inneren Auge wie ein Film ab. Der Thriller schreit geradezu danach, verfilmt zu werden. Ich habe mitgefiebert und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, es war für mich ein absoluter Pageturner.

Fazit: Begeisterte fünf Sterne für diesen mega spannenden Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2022

genialer Auftakt

Hinter der Dunkelheit
0

"Hinter der Dunkelheit" von Anna Johannsen ist ein grandioser Auftakt zu einer neuen Reihe.

Der Einstieg beginnt mit einer Geiselnahme, bei der sich Hauptkommissarin Hanna Will und der Kriminalpsychologe ...

"Hinter der Dunkelheit" von Anna Johannsen ist ein grandioser Auftakt zu einer neuen Reihe.

Der Einstieg beginnt mit einer Geiselnahme, bei der sich Hauptkommissarin Hanna Will und der Kriminalpsychologe Jan de Bruyn zum ersten mal begegnen. Beide sind keine Teamplayer, so gestaltet sich die Zusammenarbeit etwas schwierig, vor allem Hanna zickt etwas rum. Dank Jan de Bruyns Gespür als Kriminalpsychologe kann die Geiselnahme erfolgreich beendet werden, was der Anlass für das LKA ist, den beiden einen Job anzubieten. Gemeinsam als Team sollen sie bei schwierigen Fällen die örtlichen Behörden unterstützen.

Ein wirklich genialer Einstieg in die Story, denn in dieser brisanten Situation lernt man beide Charaktere kennen und kommt zu einer ersten Einschätzung ihrer Charaktereigenschaften. Während Jan der ruhige, besonnene Typ ist, wirkt Hanna etwas zickig, offensiv. Je weiter die Story fortschreitet, desto mehr erfährt man an interessanten Details über die beiden. Die Charakterzeichnung ist perfekt, mir sind beide sympathisch, vor allem Hanna mit ihren unkonventionellen Ermittlungsmethoden.

Der Schreibstil ist zeitgemäß locker, teils flapsig, genau mein Geschmack. Die Lösung des ersten gemeinsamen Falls und die Zusammenarbeit mit der lokalen Polizeibehörde wirkt authentisch und nachvollziehbar. Falsche Fährten, Sackgassen und neue Wendungen machen die Story fesselnd, durch den Wechsel der Perspektiven kommt eine Dynamik ins Spiel die für absolute Spannung sorgt.

Fazit: Mich hat der erste Fall für Hanna Will und Jan de Bruyn auf ganzer Linie überzeugt, das Buch war für mich ein Pageturner. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2022

spannungsarmer Agententhriller

EAST. Welt ohne Seele
0


tweedledeevor einer Minute

"EAST - Welt ohne Seele" von Jens Henrik Jensen ist der erste Teil einer Trilogie. Vom Autor habe ich schon einiges gelesen und war auf EAST sehr gespannt, denn der Klappentext ...


tweedledeevor einer Minute

"EAST - Welt ohne Seele" von Jens Henrik Jensen ist der erste Teil einer Trilogie. Vom Autor habe ich schon einiges gelesen und war auf EAST sehr gespannt, denn der Klappentext hörte sich vielversprechend an.

Schauplatz ist Krakau, im Mittelpunkt steht der CIA-Agent Jan Jordi Kazanski, der seit dem Tod seiner Frau und Tochter mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Seine Situation ertränkt er mit Alkohol, seine Karriere ist eigentlich gelaufen. Doch dann bekommt er noch eine letzte Chance: in Krakau soll er "die Witwe" finden. In Krakau bringt ihn die Mission aber mehr als einmal in Lebensgefahr, er scheint lediglich eine Schachfigur zu sein, die planlos auf dem Brett umher stolpert. Wird es ihm gelingen, die Witwe zu finden?

EAST ist ein Agentenkrimi, in meinen Augen nicht wirklich ein Thriller, da mir vor allem die Spannung fehlte, die einen guten Thriller für mich ausmacht. Positiv ist der Schreibstil, der anspruchsvoll ist und eine düstere Atmosphäre erzeugt, allerdings auch eine Atmosphäre, die beim lesen runter zieht.

Verschiedene Stränge laufen irgendwann zusammen, das hat der Autor sehr gut hinbekommen. Ich habe mich lange gefragt, wie die einzelnen Stränge zusammenpassen, aber am Ende werden sie stimmig verknüpft.

Mit den Protagonisten bin ich leider nicht warm geworden, insofern konnte auch nicht wirklich mitfiebern.

Fazit: Kann man lesen, muss man nicht. Meine Erwartungen waren wohl zu hoch, ich werde die Reihe jedenfalls nicht weiter verfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2022

Hanna Ahlanders erster Fall

Kalt und still
0

Hanna Ahlanders Welt zerbricht auf einen Schlag: bei der Stockholmer Polizei ist sie nicht mehr erwünscht, ihr wird nahegelegt, sich einen neuen Wirkungskreis zu suchen. Dann setzt sie ihr langjähriger ...

Hanna Ahlanders Welt zerbricht auf einen Schlag: bei der Stockholmer Polizei ist sie nicht mehr erwünscht, ihr wird nahegelegt, sich einen neuen Wirkungskreis zu suchen. Dann setzt sie ihr langjähriger Freund vor vollendete Tatsachen: Er hat eine Neue und Hanna soll innerhalb weniger Tage seine Wohnung räumen. Für Hanna zerbricht eine Welt, sie versinkt in Selbstmitleid. Ihre große Schwester Lydia hilft, sie bietet ihr an, in ihrem Ferienhaus in Åre zu wohnen, bis sie sich neu sortiert hat. Hanna ist über das luxuriöse Haus erstaunt, genießt es aber, auf andere Gedanken zu kommen.

In Åre ist die 18jährige Amanda nach einer Party nicht zu Hause angekommen, die Eltern befürchten das Schlimmste. Die Suche beginnt und Hanna schließt sich einer Suchmannschaft an. Werden sie Amanda rechtzeitig finden?

Wow, was für ein genialer Thriller! Ich habe viel von Frau Sten gelesen, hier ist ihr wieder mal ein großer Wurf gelungen. Das Setting in der kalten Umgebung von Åre kommt perfekt rüber, beim lesen kann man die Kälte fast spüren.

Die Figurenzeichnung ist sehr gut gelungen, man lernt die Protagonisten kennen, kann sie einschätzen und erfährt auch von den Ermittlern etwas über ihr Privatleben. Hanna wirkt sympathisch, mit ihr konnte ich mitfühlen. Verständlich, dass sie auf andere Gedanken kommen muss und ihr Bestes gibt, um bei der Suche nach Amanda zu helfen. Dabei ist es von Vorteil, dass sie als Kind viele Urlaube mit ihrer Familie in Åre verbracht hat und die Örtlichkeiten kennt. Der Ort ist klein, man kennt sich untereinander und alle helfen bei der Suche nach Amanda mit. Dass sie nebenbei noch eine Entdeckung macht, ist ihrem kriminalistischen Instinkt geschuldet.

Die Story ist fesselnd, atmosphärisch und mega spannend. Ich bin begeistert und vergebe verdiente 5 Sterne.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2022

Mord im Kunstmilieu

Blanke Gier
0

Schauplatz Salzburg: Der bekannte Kunstexperte Otto Bachinger hat sich in seiner Wohnung erhängt, Chefinspektor Martin Ruprecht wird mit dem Fall betraut. Auf den ersten Blick scheint es klar zu sein, ...

Schauplatz Salzburg: Der bekannte Kunstexperte Otto Bachinger hat sich in seiner Wohnung erhängt, Chefinspektor Martin Ruprecht wird mit dem Fall betraut. Auf den ersten Blick scheint es klar zu sein, dass sich Otto Bachinger erhängt hat, doch Ruprecht hat ein Bauchgefühl und das sagt ihm, dass etwas nicht stimmt an dem Szenario. Wie sich dann herausstellt, hat ihn sein Bauchgefühl nicht getrogen, es handelt sich nicht um Selbstmord, sondern um Mord. Die Ermittlungen führen ihn tief in das Kunstmilieu und Ruprecht kommt einer großangelegten Kunstraub-Mafia auf die Spur...

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bildhaft, er schafft Atmosphäre, so dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte, in die Story einzusteigen. Die Figurenzeichnung ist gelungen, mit Martin Ruprecht hat der Autor einen richtig sympathischen Typen geschaffen. Ruprecht ist ehrlich, gemütlich und lebt in einer Beziehung mit seiner Hündin Ella, die für ihn seine Familie ist. Zu seiner Schwester und Nichte hat er einen guten Draht, endlich mal ein Protagonist ohne große private Probleme.

Die Story führt tief ins Kunstmilieu, der Plot ist geschickt angelegt, so dass man lange nicht weiß, wer der Drahtzieher hinter der Kunst-Mafia ist. Ich konnte mit Ruprecht mitfiebern, besonders gut kam die Atmosphäre in Salzburg rüber, perfektes Lokalkolorit. Der Krimi kommt ohne große Gewaltszenen aus, er punktet mit leisen Tönen.

Fazit: Alles in allem ist der Krimi ein toller Auftakt, ich freue mich auf den nächsten Fall für Martin Ruprecht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere