gelungenes Krimi-Debüt mit Spannung und Humor
Libori-LügeFür Komissar Bela Aßmann läuft es momentan nicht rund. Seine Frau hat ihn verlassen und ist jetzt mit einer anderen glücklich. Das nagt an seinem Selbstwertgefühl, auch wenn es zum Ende hin nur noch ein ...
Für Komissar Bela Aßmann läuft es momentan nicht rund. Seine Frau hat ihn verlassen und ist jetzt mit einer anderen glücklich. Das nagt an seinem Selbstwertgefühl, auch wenn es zum Ende hin nur noch ein nebeneinander her leben war, kein miteinander. Seinen Frust bekämpft er mit Alkohol, wird am frühen morgen jedoch jäh geweckt. Sein Kollege Dominik ruft ihn zum Fundort einer Frauenleiche. Der Anblick ist nichts für Zartbesaitete, denn die Frau muss aus großer Höhe gesprungen sein und steckt aufgespießt auf den Ästen einer frisch beschnittenen Forsythie. Kein schöner Anblick. Auf den ersten Blick deutet alles auf einen Selbstmord hin, doch die Routinefragen ergeben so gar keinen Anhaltspunkt für einen Suizid. Die tote Louisa war glücklich, wartete auf die Ankunft ihres Freundes, der für einige Monate in den USA war. Also laufen die Ermittlungen an....
Parallel zur aktuellen Handlung gibt es einen Strang, in dem eine Frau über ihre Kindheit berichtet. Eine Kindheit bei der alleinerziehenden Mutter, die nie Zeit für das Mädchen hatte, immer auf der Suche nach einem neuen Lover war und darüber ihre Tochter vernachlässigt hat. Als Leser ahnt man, dass diese Frau eine wichtige Rolle spielen wird, doch wer sie ist bleibt lange im Dunkeln. Ich konnte Bela Aßmann und seinem Kollegen beim Ermitteln über die Schulter schauen und dabei meine eigenen Theorien entwickeln, wobei ich lange Zeit im Dunklen tappte. Zu dürftig sind die Hinweise, doch nach und nach kommt Licht ins Dunkel.
Der Schreibstil lässt sich wunderbar lesen, die Beschreibungen erzeugen Lokalkolorit und lassen die Stadt Paderborn mit dem Liborifest vor dem inneren Auge aufleben. Der Krimi bietet Spannung und eine gute Portion Humor, was mir sehr gut gefallen hat. Mit Bela Aßmann und seinem Kollegen Dominik hat die Autorin zwei sehr sympathische Charaktere geschaffen. Beide Männer mussten Schicksalsschläge verkraften, sind freundschaftlich verbunden und ein eingeschworenes Team. Was ich sehr entspannend fand, endlich mal ein Krimi ohne Zoff und Reibereien. Neben der Ermittlungsarbeit spielt auch das Privatleben der beiden Kommissare eine Rolle, was die Figuren authentisch macht.
Fazit: Spannender Regiokrimi mit einem sympathischen Duo, auf die weiteren Fälle der beiden Ermittler bin ich schon sehr gespannt.