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Veröffentlicht am 26.11.2023

softer Mystery-Thriller

Der flüsternde Abgrund
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Schauplatz ist der kleine Ort Granite Creek, nahe dem australischen Regenwald. Callum Haffenden hat den Ort nach seinem Unfall, bei dem er ein Bein verlor, als Teenager verlassen. 30 Jahre sind vergangen, ...

Schauplatz ist der kleine Ort Granite Creek, nahe dem australischen Regenwald. Callum Haffenden hat den Ort nach seinem Unfall, bei dem er ein Bein verlor, als Teenager verlassen. 30 Jahre sind vergangen, jetzt ist er zurück. Ein Mann ist im Regenwald verschwunden, wie schon vor Jahren zwei Mädchen. Eine Legende rankt sich um den Flüsterwald.

Callum befürchtet, dass der Mann sein Sohn ist und will bei der Suche helfen. Doch alle Hilfe kommt zu spät, der Mann kann nur noch tot geborgen werden. Callum stellt zusammen mit seinem ehemaligen Schulfreund, der inzwischen Polizist ist, eigene Ermittlungen an, denn an einen Unfall will er nicht glauben.

Mich hatte nach dem Klappentext vor allem der Schauplatz im Regenwald fasziniert. Die Autorin bringt die Atmosphäre auch sehr gut rüber. Der ständige Regen, der undurchdringliche Regenwald, die Natur, das alles hatte ich bildlich vor Augen.

Allerdings hat die Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllt. Zum einen bin ich mit Callum nicht warm geworden. Er ist zwar gut skizziert, aber mir fehlte der Draht zu ihm.

Zudem hat es gefühlt ewig gedauert bist klar war, wie die Beziehungen zu den einzelnen Personen sind und was damals bei Callums Unfall genau passiert ist. Das hätte ich gern schon viel früher erfahren, um die Personen besser einordnen zu können.

Der nächste Punkt ist die Spannung, die für mich für einen Thriller nicht ausreichend vorhanden war. Ja, es war zeitweise fesselnd, auch ein wenig spannend, aber nicht so, wie ich es von einem Thriller erwarte.

Fazit: Softer Mystery-Thriller, der mit Atmosphäre punktet, aber wenig Spannung bietet.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

mystische Grenzerfahrungen

Himmelfahrt
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"Himmelfahrt" von Nicholas Binge ist kein gewöhnlicher Thriller, sondern ein interessanter Mix aus Scifi, Mystik und Grusel. Themen, auf die man sich einlassen muss. Hier wäre ein kleiner Hinweis im Klappentext ...

"Himmelfahrt" von Nicholas Binge ist kein gewöhnlicher Thriller, sondern ein interessanter Mix aus Scifi, Mystik und Grusel. Themen, auf die man sich einlassen muss. Hier wäre ein kleiner Hinweis im Klappentext hilfreich gewesen, um den Thriller als solchen zu kennzeichnen.

Die Story wird nach einer kurzen Einführung aus der Ich-Perspektive von Harold Tunmores Briefen erzählt. Harold ist ein brillanter Physiker, der schon in seiner Kindheit ungewöhnlich war. Als er eine Einladung erhält, zu einer Expedition aufzubrechen, sagt er nur zu, um seiner Exfrau zu helfen, die als einzige Überlebende der vorherigen Expedition zurückgekehrt ist. Er weiß nicht was ihn erwartet: Ein mysteriöser Berg, der plötzlich im Pazifik aufgetaucht ist. Eigentlich unmöglich....

Die bunt gewürfelte Expedition aus Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete sowie Security macht sich auf eine Bergtour, die alle an ihre Grenzen bringt.

Die Sprache ist sensationell, teils philosophisch angehaucht, bildgewaltig. Sie bringt die eisige Atmosphäre perfekt rüber, genauso wie die Veränderungen, die unmerklich stattfinden. Ich hatte beim lesen das Gefühl hautnah dabei zu sein. Die Protagonisten sind gut beschrieben, die Spannung ist hoch. Auch weil man erst nicht weiß, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird.

Auf die mystischen Themen muss man sich einlassen, sie versuchen nachzuvollziehen, zu verstehen, auch wenn es komplex und schwierig ist. Andernfalls könnte man enttäuscht werden.

Fazit: Bildgewaltiger, mystischer Scifi-Thriller mit Grusel- und Horroreffekten. Mal was anderes abseits des Mainstreams.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

perfides Spiel

Der Mentor
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Schauplatz Heidelberg: Durch anhaltenden Regen werden die vergrabenen Leichen zweier Frauen aus der Erde gespült. Im Wald verscharrt, um niemals gefunden zu werden. Beide Frauen wurden brutal abgeschlachtet, ...

Schauplatz Heidelberg: Durch anhaltenden Regen werden die vergrabenen Leichen zweier Frauen aus der Erde gespült. Im Wald verscharrt, um niemals gefunden zu werden. Beide Frauen wurden brutal abgeschlachtet, in den Nacken wurden ihnen Zahlen eingeritzt. Schnell wird klar, dass es noch weitere Opfer geben muss. Die Ermittler aus Heidelberg bekommen Unterstützung von einer Sondereinheit des LKA München um diesen brisanten Fall so schnell wie möglich aufzuklären.

Von Anfang an bietet der Thriller viel Spannung, ist aber auch ziemlich brutal und blutig. Die Verletzungen, die den Frauen zugefügt werden, die körperliche und psychische Gewalt ist schwer zu ertragen und definitiv nichts für zarte Gemüter.

Die Ermittler sind vier ganz unterschiedliche Typen, die sich zusammenraufen müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass Nova Winter gerne Alleingänge macht. Ich fand die Protagonisten sehr gut gezeichnet, sowohl die Ermittler, als auch die anderen Beteiligten.

Der Plot ist so konstruiert, dass man sich bis zum Ende nicht sicher sein kann, wer als Drahtzieher infrage kommt. Ich konnte miträtseln und wurde immer wieder durch Wendungen überrascht.

Fazit: Fesselnder Thriller mit viel Spannung, ich freue mich auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

genialer Pageturner

The Institution
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Wow, was für ein Pageturner! Für mich war es das erste Buch der Autorin und zugleich ein absolutes Highlight.

Worum geht es? Die Kulisse für die Handlung ist ein Hochsicherheitsgefängnis, abgelegen an ...

Wow, was für ein Pageturner! Für mich war es das erste Buch der Autorin und zugleich ein absolutes Highlight.

Worum geht es? Die Kulisse für die Handlung ist ein Hochsicherheitsgefängnis, abgelegen an einem Stausee inmitten von undurchdringlichen Wäldern und Bergen. Der ideale Ort für ein Gefängnis. Das Gebäude, eine ehemalige Festung, wirkt allein durch seine drei Türme bedrohlich.

In der "Institution" ermittelt die Profilerin Dr. Connie Woolwine undercover in einem bestialischen Mordfall. Einer dort tätigen Krankenschwester wurde das noch ungeborene Kind entnommen, ihr Tod ein Kollateralschaden. Ihre reichen Angehörigen werden erpresst: Geld gegen das Leben des Kindes. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, wird Connie mit ihren Ermittlungen Erfolg haben und das Baby retten können?

Die Story beginnt, als "Dr. Connie" im Gefängnis ankommt und ihre "Kollegen" nacheinander kennenlernt. Nur der Leiter der Klinik ist eingeweiht, außer ihm und dem Mörder weiß niemand, dass Tara Cameron tot ist. Die Station ist in einem der Türme untergebracht, fünf psychopathische Mörder sitzen hier seit Jahren ein ohne Aussicht, jemals etwas anderes zu sehen. Wer von ihnen hat Tara ermordet?
Dr. Connie befragt die Insassen nach und nach, man erfährt deren Geschichten und Verbrechen. Ein jeder könnte der Mörder sein.

Ich konnte miträtseln und fand es wahnsinnig spannend, Connie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Nach dem ersten Drittel, in dem quasi die Einführung stattfindet, entwickelt sich die Story zu einem fesselnden Pageturner. Es fällt schwer, das Buch auch nur kurz aus den Händen zu legen, die Spannung ist auf absolut hohem Niveau. Es gibt einige Wendungen und Überraschungen, alle in sich stimmig und die Atmosphäre ist greifbar, perfekt eingefangen.

Fazit: Genialer Pageturner vor eine grandiosen Kulisse. Muss man gelesen haben.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

eiskalter Krimi

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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"Im Herzen so kalt" von Sandra Åslund spielt im schwedischen, eiskalten Winter. Die Atmosphäre ist perfekt eingefangen, die Kälte im Winterwald ist spürbar. Die Stockholmer Ermittler Maya Topelius und ...

"Im Herzen so kalt" von Sandra Åslund spielt im schwedischen, eiskalten Winter. Die Atmosphäre ist perfekt eingefangen, die Kälte im Winterwald ist spürbar. Die Stockholmer Ermittler Maya Topelius und Pär Stenqvist werden nach Östersund beordert, wo sie ihren Kollegen bei der Aurklärung eines Mordfalls helfen sollen. Ein nicht unumstrittener Umweltaktivist wurde ermordet. Er ist mit einer Aktivistenorganisation der hiesigen Waldwirtschaft ein Dorn im Auge. Ist unter ihnen der Mörder zu finden? Oder war es doch nur ein unglücklicher Jagdunfall, wie die hiesigen Kollegen vermuten?

Maya Topelius und Pär Stenqvist geben ihr Bestes, doch die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist ruckelig, denn diese sind von der städtischen Unterstützung erst mal nicht begeistert. Die Ermittlungen laufen an, kommen aber nur ganz langsam in Schwung.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen, denn die Atmosphäre ist stimmig. Man bekommt einen guten Eindruck von Land und Leuten, die Ermittler sind sympathisch. Ich fand es klasse, dass ein kleines Mädchen eine wichtige Rolle im Fall spielt. Umweltthemen und sexueller Missbrauch sind unter anderem Themen, die die Autorin in ihrer Handlung einbaut.

Fazit: Der Auftakt zur neuen Reihe hat mich überzeugt. Bitte weiter so!


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