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Veröffentlicht am 15.09.2016

Frauenroman mit Tiefgang

Nur einen Sommer lang
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"Nur einen Sommer lang" ist das dritte Buch das ich von der Autorin Susanne Rößner gelesen habe. Nach ihren beiden Krimis "Fangermandl" und "Diridari" war ich als bekennender Krimi-Fan auf ihren Frauenroman ...

"Nur einen Sommer lang" ist das dritte Buch das ich von der Autorin Susanne Rößner gelesen habe. Nach ihren beiden Krimis "Fangermandl" und "Diridari" war ich als bekennender Krimi-Fan auf ihren Frauenroman besonders gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Denn hier erwartet die Leserin kein seichter Frauenroman, sondern eine Geschichte mit Tiefgang.

Laura lebt in Berlin, vor wenigen Wochen ist ihre Großmutter gestorben, bei der sie aufgewachsen ist. Nun ist Laura komplett auf sich allein gestellt, denn leibliche Verwandte hat sie keine. Ihre Freunde sind ihre Familie, sie halten zusammen, ein jeder ist für jeden da. Eines Tages erhält sie ein Schreiben von einem Anwalt und erfährt, dass sie geerbt hat. Eine bisher nicht bekannte Tante hat ihr eine Alm in der Nähe des Schliersees in Bayern vermacht, allerdings gibt es diverse Auflagen. Nur wenn Laura ein halbes Jahr auf der Alm lebt, wird das Erbe überschrieben. Für Laura ist der Fall eigentlich klar, denn ein Leben als Heidi auf der Alm kann sich sich nicht vorstellen. Beim Brainstorming mit ihren Freunden ändert sie ihre Meinung, kündigt ihren ungeliebten und macht sich auf den Weg nach Bayern.

Sie merkt schnell, dass sie bei einigen Einheimischen nicht willkommen ist, hat allerdings keine Ahnung weswegen. Ihre neu gewonnene Freundin Franzi erzählt ihr mehr über die Vergangenheit ihrer Großmutter, die einige Jahre in der Gegend gelebt hat und dass es eine Jahrzehnte andauernde Fehde zwischen ihrer Tante und ihrem Nachbarn gab, der die Gemeinde in verfeindete Lager gespalten hat. Jetzt ist klar, wieso Laura nicht willkommen ist. Ausgerechnet der Sohn des Erzfeindes entpuppt sich als smarter Tierarzt, für den Laura mehr empfindet...

Die Geschichte entführt uns nach Oberbayern, für die Berlinerin Laura eine ganz andere, ungewohnte Umgebung. Man verfolgt wie sie sich einlebt und Kontakt zu den Einheimischen aufnimmt, wie sie sich langsam heimisch fühlt. Wie sie Anton kennenlernt, die beiden sich erst mal angiften, ihre Gefühle sich nach und nach aber ändern.

Die schöne Landschaft der bayrischen Berge, die Alm auf der Laura ein neues Zuhause findet hatte ich bildlich vor Augen. Die Natur, die verschiedenen Wetterlagen sind wunderbar beschrieben, die Autorin ist ihrem Schreibstil treu geblieben. Lauras Geschichte ist bewegend und geht zu Herzen. Sie und die anderen Protagonisten sind liebevoll beschrieben, so dass ich nach kurzer Zeit eine genaue Vorstellung der Einzelnen hatte. Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen und war von der Wendung, die die Geschichte nimmt, sehr überrascht. Eine Packung Taschentücher sollte beim lesen nicht fehlen.

Fazit: Frauenroman mit Tiefgang vor der landschaftlich schönen Kulisse Bayerns. Das Ende lässt genug Raum für eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von der dürr-depperten Kampfökowachtel bis zum onverschämten Lompaseckel

Ein Mord und zwei Leichen
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Auch im dritten Teil der Reihe stehen die beiden Hobbydetektive Ludwig Wimmer und seine Enkelin Anna im Rampenlicht. Wie die Motten das Licht scheinen die beiden die Leichen förmlich anzuziehen. Kaum ist ...

Auch im dritten Teil der Reihe stehen die beiden Hobbydetektive Ludwig Wimmer und seine Enkelin Anna im Rampenlicht. Wie die Motten das Licht scheinen die beiden die Leichen förmlich anzuziehen. Kaum ist der letzte Fall überstanden, sind die beiden wieder in einen Fall involviert. Es ist Frühjahr und eine Delegation aus Wolnzach macht sich auf ins Altmühltal, um sich touristische Inspiration zu holen. Denn im Altmühltal ist man findig. Von Picknickkörben die an verschiedenen Rastplätzen stationiert werden bis zum E-Bike-Verleih gibt es einiges abzugucken. Ludwig ist im Auftrag seiner Tochter unterwegs, die einen Cateringservice aufbauen möchte. Der Ausflug verläuft angenehm, bis sich im Bus auf einmal zwei Leichen anfinden. Nebenan wurde fleißig auf den E-Bikes geradelt, während sich ein Mörder an seine grausige Tat machte. Ausgerechnet Anna findet die Leichen.

Kommissar Karl Konrad bricht in seinen wohlverdienten Urlaub auf, die Leitung des Falls wird Kriminaloberkommissar Stimpfle übertragen. So sehr sich Stimpfle darüber freut, endlich die Leitung in einem Fall zu übernehmen, so sehr wurmt es ihn dass ausgerechnet die beiden Hobbydetektive von Scherlock, Pinkerton & Co. vorort waren. Die Busgesellschaft wird befragt, der Bus zur Untersuchung erst mal eingezogen, Motive werden gesucht. Auch wenn Ludwig Konrad versprochen hat, dass er sich aus dem Fall raushält, vom ratschen lässt er sich nicht abhalten. Klar dass er da so allerhand in Erfahrung bringt.

Für mich war es der zweite Fall des liebenswerten Teams aus Großvater und Enkelin, ein Wiedersehen mit den Einwohner von Wolnzach und dem Team der Kripo. Schon bei "Der Tote am Kirchturm" habe ich mich über den feinen Humor und die dialektischen Einlagen amüsiert, die sich auch hier wieder zahlreich finden. Überwiegend Bayrisch, dazwischen Kommissar Dimpfles schwäbischer Dialekt und jede Menge witziger Wortschöpfungen oder Schimpftiraden die auf der Zunge zergehen: "Dürr-depperte Kampfökowachtel mit vegetarischem Hirnschaoßantrieb", "Hasenfutterg´rischperl", "onverschämte Lompaseckel", "Soachbeidl" oder "Quadratbollageggl". Der Schreibstil ist wunderbar lebendig und durch die bayrischen Ausdrücke kommt so viel Atmosphäre und Lokalkolorit rüber, die Seiten fliegen nur so dahin.

Interessant wird es, als herauskommt, was für eine intrigante Person die Getötete war und wie viele nicht gut auf sie zu sprechen waren. Findet sich unter ihnen der Täter? Sowohl die Polizei als auch die Hobbydetektive machen Fortschritte bei den Ermittlungen, sogar Karl Konrad meldet sich aus dem Urlaub, um zu erfahren wie der Stand der Dinge ist. Allerhand falsche Fährten machen die Ermittlungen aber nicht grade leicht.

Fazit: "Ein Mord und zwei Leichen" ist ein wunderbar leichter Regiokrimit mit viel Humor, liebevoll angelegten Charakteren und viel Lokalkolorit. Ich fand den Krimi absolut gelungen und freue mich schon auf den nächsten Fall für das liebenswerte Team.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord in Stralsund

Erst wenn du tot bist
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Fanny bricht mit ihrem alten Leben. Über viele Jahre war sie Kriegsreporterin an unterschiedlichen Schauplätzen, hat durch ihre Arbeit und die ständige Gefahr psychische Probleme in Form von Panikattacken ...

Fanny bricht mit ihrem alten Leben. Über viele Jahre war sie Kriegsreporterin an unterschiedlichen Schauplätzen, hat durch ihre Arbeit und die ständige Gefahr psychische Probleme in Form von Panikattacken bekommen. Sie verlässt ihren langjährigen Lebenspartner und versucht in ihrer alten Heimat Stralsund Fuß zu fassen. Seit ihrer Jugendzeit war sie nicht mehr dort, konnte aber einen Job bei der regionalen Presse, den Ostsee-Nachrichten ergattern. Noch vor Antritt der Stelle findet sie beim joggen eine Frauenleiche, ihr neuer Chef erteilt ihr den Auftrag, über den Mord zu berichten. Ihr Zwillingsbruder Lars ist der ermittelnde Kommissar, nach kurzem Zögern stimmt Lars einer inoffiziellen Zusammenarbeit zu, da es ihm an Personal mangelt.

"Erst wenn du tot bist" ein ein spannender Krimi vor der wunderbaren Kulisse der Hansestadt Stralsund, mit einem Plot der mit einigen Überraschungen aufwartet. Fanny kommt sympathisch rüber, man lernt sie mit all ihren Schwächen kennen. Durch ihre Erinnerungen erfährt man, was sie an den Kriegsschauplätzen als Reporterin erleben musste, welchen Gefahren sie ausgesetzt war. Kein Wunder, dass sie an Panikattacken leidet. Sie recherchiert im Mordfall mit all ihrer Energie, befragt Personen aus dem Umfeld der toten Melanie Schmidt und wühlt in der Vergangenheit. Mit einem Alleingang bringt sie sich letztlich in große Gefahr.

Der Schreibstil ist locker, der Spannungsbogen steigert sich kontinuierlich um am Schluss in einem spannenden Showdown zu enden. Neben den Ermittlungen wird die aktuelle Flüchtlingskrise thematisiert sowie die Meinungsbildung durch die Presse, was der Story einen realistischen Touch gibt. Ein Krimi, bei dem man sehr gut eigene Überlegungen anstellen kann und der eigentlich nach einer Fortsetzung schreit.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannende Thematik mit düsterer Grundstimmung

Nachtblau stirbt die Erinnerung
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"Nachtblau stirbt die Erinnerung" ist der dritte Fall für den sympathischen Polizisten Frank Liebknecht aus dem kleinen Örtchen Vielbrunn. Auf dem Friedhof in Vielbrunn geschieht Mysteriöses, jemand hat ...

"Nachtblau stirbt die Erinnerung" ist der dritte Fall für den sympathischen Polizisten Frank Liebknecht aus dem kleinen Örtchen Vielbrunn. Auf dem Friedhof in Vielbrunn geschieht Mysteriöses, jemand hat bei Nacht und Nebel ein Grab ausgehoben, ein Kreuz steckt falsch herum in der Erde. Bei der Inaugenscheinnahme am nächsten Morgen zusammen mit dem Pfarrer und dem ehemaligen Gemeindarbeiter Hubsi finden sich 30 Münzen im Grab, Münzen aus der ehemaligen DDR. Pfarrer Käppler zieht sofort die Verbindung zur Bibel. Sind die 30 Münzen der Judaslohn für einen Verräter?

Der Trainer von Brunners Tochter Pia bekommt es mit der Angst zu tun, bzieht den Vorfall auf sich und sucht ein privates Gespräch mit dem vorgesetzten von Marcel, Brunner. Doch dazu kommt es nicht mehr, Kommissar Brunner wird brutal niedergeschlagen und liegt seitdem im Koma. Frank, Marcel, Sylvie und sogar Bruni, die sich eigentlich im Ruhestand befindet, beginnen mit ihren Ermittlungen, die sie in die Zeit der ehemaligen DDR führen.

Auch im dritten Fall webt Autorin Brigitte Pons einen dichten, nicht zu durchschauenden Plot für ihren Hautprotagonisten Frank Liebknecht. Die Story ist verzwickt, die Polizei ermittelt in alle Richtungen, aber eine wirklich heiße Spur ergib sich nicht. Erschwerend zu den Ermittlungen kommt die Sorge um Brenner, der schwer verletzt ist und dessen Leben am seidenen Faden hängt. Vor allem Marcel ist schwer getroffen, er war mit Brenner befreundet, kümmert sich nebenbei auch noch um Pia, Brenners Teenagertochter. Kein Wunder dass er bei einem Streitgespräch in einem Lokal die Nerven verliert und sich mit einem Mann der Stammtischrunde anlegt. Dabei muss er Prügel einstecken. Als es einen weiteren Toten gibt laufen die Ermittlungen auf Hochtouren und gehen endlich in die Richtige Richtung, in die Vergangenheit zu DDR Zeiten.

Neben dem Handlungsstrang in der Gegenwart gibt es die Erinnerungen von einer Frau namens Annette, die in der DDR aufgewachsen ist und als junges Mädchen Leistungssport betreiben hat. Doch in welcher Beziehung sie zu den aktuellen Vorkommnissen steht klärt sich erst am Schluss. Ich habe die Story von Anfang an gespannt verfolgt, habe mitgerätselt und eigene Überlegungen angestellt, ein Krimi, wie er sein sollte.

Wie gewohnt ist Frau Pons Schreibstil sehr detailreich, so dass ich mich beim lesen an die Schauplätze versetzen konnte. Die Stimmung ist diesmal ausgesprochen düster, der Winter ist noch nicht ganz vorbei, es ist kalt und neblig, die Stimmung vor allem durch Brenners Verletzung sehr gedrückt.

Man trifft auf alte Bekannte, aber auch neue Personen spielen eine Rolle. In diesem Teil stehen Frank und Marcel im Vordergrund, über Marcel erfährt man diesmal einige interessante Neuigkeiten. Franks 30. Geburtstag steht bevor, er ist immer noch Single und muss seine Gefühle für eine Bekannte, für die er mehr empfindet, genau prüfen. In diesem Teil gewinnen die Charaktere an Tiefe, Frank, Marcel und Sylvie sind mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen.

Fazit: Brigitte Pons hat es geschafft mich mit ihrem Thema, das eigentlich immer aktuell ist, zu fesseln und zu bewegen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

starke Frauen - ein perfekter Krimi und eines meiner Lesehighlights

Solothurn trägt Schwarz
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Schauplatz Solothurn. Am Ufer der Aare wird ein übel zugerichteter Mann aufgefunden. Hände und Zunge abgetrennt, kurze Zeit später verstirbt er. Hat der Tod des Journalisten etwas mit seinen Recherchen ...

Schauplatz Solothurn. Am Ufer der Aare wird ein übel zugerichteter Mann aufgefunden. Hände und Zunge abgetrennt, kurze Zeit später verstirbt er. Hat der Tod des Journalisten etwas mit seinen Recherchen zur Balkan-Mafia zu tun? Dominik Dornach und sein Team ermitteln in dem Fall, Unterstützung bekommen sie von Major Jana Cranach aus Österreich, die einschlägiges Wissen über die Mafia hat. Nur allzu schnell wird wieder eine Leiche gefunden. Eine junge Frau, die mit Dominiks Tochter Pia bekannt ist, wird brutal ermordet. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen...

"Solothurn trägt Schwarz" von Autor Christof Gasser hat mich von der ersten Seite an gepackt, was für ein geniales Krimidebüt! Hier stimmt einfach alles, angefangen beim Schreibstil, der jede Situation super trifft. Locker und lebhaft, einfühlsam an den richtigen Stellen. Denn die Thematik befasst sich auch mit dem Bosnienkrieg, mit all den Gräultaten des Krieges. Christof Gasser schafft Atmosphäre, der bildhafte Schreibstil macht es leicht, sich die Menschen und Orte vorzustellen, an vielen Stellen hatte ich Kopfkino.

Die Handlung ist fast durchweg spannend, komplex und bis fast zum Ende nicht zu durchschauen. Themen wie Mafia, Bosnienkrieg, Organhandel und Transplantationen werden angeschnitten, wechselnde Sichtweisen sorgen für Dynamik und ein hohes Tempo. Die eigentliche Handlung wird ergänzt durch Briefe an eine Person. Mit jedem Brief wird klarer, worum es geht, doch wer ist die Person die sie geschrieben hat?

Am meisten haben mich seine Protagonisten beeindruckt, interessante und vielschichtige Charaktere. Auch wenn Dominik Dornach der Hauptprota ist, so spielen doch viele starke Frauen in seinem Umfeld eine wichtige Rolle. Angela Casagrande, die Staatsanwältin, seine Tochter Pia zu der er ein tolles Verhältnis hat und nicht zuletzt Jana Cranach, die mein eigentlicher Lieblingscharakter ist. Was für eine taffe Frau! Sie fährt so gut Motorrad wie sie schießen kann und hilft Dominiks Team und seiner Tochter aus der Patsche. Das Beziehungsgeflecht ist sehr schön herausgearbeitet, es menschelt, ganz wie ich es mag. Ich konnte ganz tief in die Geschichte eintauchen, war nicht nur von der Story, sondern auch emotional gefesselt.

Fazit: Ich bin begeistert, ein perfekter Krimi mit starken Charakteren, der zu meinen Lesehighlights des Jahres zählt. Für Fans von spannenden Krimis und komplexen Handlungen uneingeschränkt zu empfehlen! Ich hoffe sehr dass es eine Fortsetzung geben wird.