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Veröffentlicht am 05.10.2022

der Nebel

Wenn der Nebel schweigt
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Wenn der Nebel schweigt ist ein geschickt aufgebauter Thriller, der bis zum Ende spannend und nicht durchschaubar ist. Dabei zieht sich eine unheimliche Atmosphäre durch die gesamte Geschichte. Doch worum ...

Wenn der Nebel schweigt ist ein geschickt aufgebauter Thriller, der bis zum Ende spannend und nicht durchschaubar ist. Dabei zieht sich eine unheimliche Atmosphäre durch die gesamte Geschichte. Doch worum geht es?

Janas Mutter wurde vor mehr als dreizehn Jahren ermordet, der Täter konnte nie ausgemacht werden, allerdings war ihr Vater lange Hauptverdächtiger. Jana konnte den Mord an ihrer Mutter nur verarbeiten, indem sie ihren Heimatort verließ und nach England zog und alle Kontakte mit der Familie auf Eis gelegt hat. Als sie jetzt einen Anruf vom besten Freund ihres Vaters bekommt, dass etwas mit ihrem Vater geschehen ist, hat sie keine andere Wahl als sich ihrer Vergangenheit zu stellen, sie reist in ihre alte Heimat, das Tal. Ihr Vater will ihr erst nicht öffnen, als die Tür dann doch auf geht, bekommt sie einen Schock, das ganze Haus ist vermüllt. Noch weiß sie nicht, was sie sonst noch erwarten wird.....

Wow, was für ein spannender Thriller! Die Geschichte wird aus Janas Ich-Perspektive erzählt, so dass ich an ihren Gedanken und Gefühlen ganz nah dran war. Die gruselige Atmosphäre im Tal ist perfekt eingefangen, es wirkt zum Teil bedrohlich, aber auch ausgestorben und trostlos. Definitiv kein Ort, an dem man gerne leben möchte.

Wir verfolgen Jana, die von einer bedrohlichen Situation in die nächste stolpert und versucht, Zusammenhänge zu finden, zwischen den Ereignissen die aktuell geschehen, als auch denen der Vergangenheit. Es gibt jede Menge Cliffhanger, so dass es schwer fällt, das Buch auch nur mal kurz zu pausieren.

Der Plot ist fesselnd, wahnsinnig spannend und nicht zu durchschauen. Jede Menge Action, ein genialer Showdown am Ende machen das Buch zu einem Pageturner. Verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

fesselnde Story

Sturmrot
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"Sturmrot" ist mein erstes Buch der Autorin, ihr Schreibstil und die Story haben mich auf Anhieb überzeugt.

Schauplatz Schweden: Olof Hagström ist unterwegs, er überführt ein Auto. Einem Impuls folgend ...


"Sturmrot" ist mein erstes Buch der Autorin, ihr Schreibstil und die Story haben mich auf Anhieb überzeugt.

Schauplatz Schweden: Olof Hagström ist unterwegs, er überführt ein Auto. Einem Impuls folgend fährt er spontanen bei der kleinen Stadt vorbei, in der er aufgewachsen ist. Seit zwanzig Jahren ist er weg, hat zu seinem Vater keinen Kontakt. Als er vor seinem Elternhaus steht steigt er aus, aufgeregtes Hundegebell ist von drinnen zu hören. Wie damals findet er den Schlüssel unter Stein, wo er immer lag. Ihn erwartet eine böse Überraschung. Sein Vater liegt tot im Badezimmer, erstochen.

Die Polizistin Eira Sjödin kommt an den Tatort, sie kann sich noch gut an Olof erinnern, auch wenn er einige Jahre älter ist. Damals war Olof 14 Jahre alt und wurde beschuldigt, ein Mädchen vergewaltigt und ermordet zu haben, die Leiche von Lina wurde jedoch nie gefunden. Für die Bewohner der Umgebung steht schnell fest, dass Olof seinen Vater ermordet hat, in den sozialen Medien gibt es Hass und Hetze und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Der Plot ist vielschichtig und dicht, die Figurenzeichnung perfekt. Ich hatte die Hauptfiguren plastisch vor Augen, sie wirken lebendig und vielschichtig.

Die Story ist fesselnd und spannend und nimmt eine unvorhersehbare Wendung. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

genialer zweiter Teil

Pirlo - Falsche Zeugen
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"Pirlo-Falsche Zeugen" ist Teil zwei der Reihe um die Strafverteidiger Anton Pirlo und seine Partnerin Sophie Mahler. Vom ersten Teil war ich begeistert, der zweite Fall ist mindestens genauso gut, wenn ...

"Pirlo-Falsche Zeugen" ist Teil zwei der Reihe um die Strafverteidiger Anton Pirlo und seine Partnerin Sophie Mahler. Vom ersten Teil war ich begeistert, der zweite Fall ist mindestens genauso gut, wenn nicht noch ein Stück besser.

Faruk Maliki , der jüngste Spross einer Clan-Familie ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Er will eigentlich nur helfen, als er den sterbenden Anführer einer Rockerbande regungslos auf dem Boden liegen sieht. Doch sagt er die Wahrheit? Dumm nur, dass die beiden sich vor vielen Zeugen einen handfesten Streit lieferten bei dem Faruk tönte, Rainer Waßmer abstechen zu wollen. Als dieser wenig später ermordet wird ist Faruk der Mann mit dem stärksten Motiv.

Pirlo und Sophie bekommen das Mandat, ob sie wollen oder nicht. Ihr Ruf nach dem spektakulären letzten Fall eilt ihnen voraus, die Verteidigung von Faruk abzulehnen kommt nicht infrage. Doch die Arbeit ist mühsam, Faruk rückt nicht so richtig mit der Sprache raus, Pirlo ist durch seine neue Flamme abgelenkt und nicht ganz bei der Sache. Sophie bekommt ein Jobangebot, sie fühlt sich von Pirlo wieder mal allein gelassen.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Reihe so in den Bann zieht. Ich liebe den flapsigen Schreibstil, den Humor und Witz. Aber vor allem die Figuren, die so wunderbar charakterisiert sind. Im zweiten Teil gewinnen sie an Tiefe, Sophie mausert sich und Pirlo hat die rosarote Brille auf. Ein jeder ist auf seine Art sympathisch, lebendige Charaktere mit Tiefgang.

Spannend ist der Schlagabtausch vor Gericht zu verfolgen, es kommt keine Langeweile auf, man merkt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Hier prallen Welten aufeinander, die Clans treffen auf Gutbürgerlichkeit und Pirlo ist mittendrin. Und dazu noch die privaten Verwicklungen....

Fazit: Genialer zweiter Teil, die Reihe punktet mit außergewöhnlichen Protagonisten. Wieder die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 09.09.2022

eher ruhiger, atmosphärische Thriller

Der Sturm
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Kieran kehrt mit seiner Freundin Mia und der gemeinsamen kleinen Tochter in seine alte Heimat Tasmanien, nach Evelyn Bay, zurück, um seine Eltern zu besuchen. Sein Vater ist dement und soll in ein Pflegeheim ...

Kieran kehrt mit seiner Freundin Mia und der gemeinsamen kleinen Tochter in seine alte Heimat Tasmanien, nach Evelyn Bay, zurück, um seine Eltern zu besuchen. Sein Vater ist dement und soll in ein Pflegeheim umsiedeln, Kieran möchte seine Mutter unterstützen und beim packen helfen. Seit dem Sturm vor zwölf Jahren war er selten dort, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen für ihn. Bei dem damaligen Sturm verhielt sich Kieran leichtsinnig und brachte seinen Bruder und dessen Freund in Gefahr, die beiden starben als das Boot kenterte. Zugleich verschwand ein Mädchen in den Fluten und wurde nie gefunden.
Kieran hat mit den Jahren gelernt mit seiner Schuld zu leben, seine kleine Familie gibt ihm Halt. Jetzt trifft er seine alten Freunde Ash und Sean von damals wieder, es ist als wäre keine Zeit vergangen. Nur wenig später wird die Leiche einer Frau am Strand gefunden, Kieran sieht Verbindungen zu den Geschehnissen von damals. Ihm wird klar, dass er auf Spurensuche gehen und tief in die Vergangenheit eintauchen muss.
"Der Sturm" von Jane Harper ist mein erstes Buch der Autorin und wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. In einem angenehmen, flüssigen und zugleich anspruchsvollen Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Kieran. Der Thriller hebt sich von der Masse ab, er überzeugt mit leisen Tönen. Er ist intensiv geschrieben, die Gedanken und Gefühle der Protagonisten sind perfekt herausgearbeitet. Die Figuren wirken lebendig, sind sehr gut charakterisiert. Dazu kommt die Atmosphäre perfekt rüber, die Landschaft und ihre Menschen sind wunderbar beschrieben, ich hatte das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.
Es geht um Geheimnisse aus der Vergangenheit, Schuld, Vergebung und komplizierte Beziehungen. Ein Thriller, der mich überzeugt hat und den ich gern weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Tonis sechster Fall

Raue Havel
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In "Raue Havel", dem sechsten Fall für Hauptkommissar Toni Sanftleben, wird es sehr persönlich. Der Skelettfund in einem alten Bootshaus an der Havel wirft viele Fragen auf. Toni Sanftleben ermittelt mit ...

In "Raue Havel", dem sechsten Fall für Hauptkommissar Toni Sanftleben, wird es sehr persönlich. Der Skelettfund in einem alten Bootshaus an der Havel wirft viele Fragen auf. Toni Sanftleben ermittelt mit seinem Team auch noch im Fall einer ermordeten Journalistin, die in der Vergangenheit recherchierte. Ihre Unterlagen sind verschwunden, gibt es Verbindungen zu dem Leichenfund im Bootshaus? Toni geht der Fall nahe, er reflektiert und fragt sich, wie lange er diesen Job noch machen kann. Noch ahnt er nicht, dass der Fall ihn persönlich betrifft.


Ich habe die Reihe von Anfang an begeistert gelesen und mich gefreut, Toni und die bekannten Charaktere wiederzutreffen. Die Handlung geht auch gleich spannend los. Im Prolog, der im Jahr 1946 spielt, verfolgen wir das Schicksal von vier Jugendlichen, die in der von den Sowjets besetzten Zone die Schule geschwänzt haben und denen nun die Hinrichtung droht. Die Handlung in der Gegenwart wird durch Kapitel ergänzt, die in der Nachkriegszeit spielen. Es geht um eine Spionagefall, der seine Kreise bis in die Gegenwart zieht.

Toni und seine Teammitglieder, aber auch die neuen Figuren sind gekonnt gezeichnet. Charaktere, die lebensecht wirken und deren Gedanken und Gefühle greifbar sind. Toni macht von Fall zu Fall eine Entwicklung durch, er ist ein absoluter Sympathieträger, der trotz seines Jobs menschlich geblieben ist.

Tim Pieper hat in diesem Krimi, der so spannend wie ein Thriller ist, historische Fakten eingebaut, was die Handlung umso realistischer erscheinen lässt. Ich habe mit Toni mitgefiebert, es war schwer, das Buch auch nur mal kurz zu pausieren.

Fazit: Gelungener Krimi mit historischen Fakten, dazu die besondere Atmosphäre im Havelgebiet, die die Reihe für mich besonders macht. Verdiente 5 Sterne.

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