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Veröffentlicht am 06.08.2023

eine Nacht die alles verändert

Die letzte Nacht
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Im elften Teil der Georgia-Reihe geht es um ein brisantes Thema, ein Thema das Sara Linton ganz persönlich betrifft. Während Saras Dienst in der Notaufnahme behandelt sie eine junge Frau, die missbraucht ...

Im elften Teil der Georgia-Reihe geht es um ein brisantes Thema, ein Thema das Sara Linton ganz persönlich betrifft. Während Saras Dienst in der Notaufnahme behandelt sie eine junge Frau, die missbraucht wurde. Sara versucht alles, um Danis Leben zu retten, leider ohne Erfolg. Dani Cooper stirbt, doch Sara hat sich geschworen, den Verantwortlichen vor Gericht zu bringen. Die eigentliche Handlung findet drei Jahre später statt, als der Prozess gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger läuft und Sara mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird.

Für mich war es der erste Teil der Reihe. Ich habe zwar einige Bücher der Autorin gelesen, aber noch keinen Teil der Georgia-Reihe. Der Einstieg war flüssig, die Charaktere werden eingeführt, ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte einzusteigen. Sara wirkt sympathisch, ich konnte mit ihr fühlen und ihre Reaktionen verstehen. Auch die anderen Figuren sind sehr gut gezeichnet, so dass ich ein gutes Bild von ihnen hatte.

Die Thematik geht nahe, Karin Slaughter packt das Thema feinfühlig an, so dass ich mich in die Protagonisten hinein versetzen konnte. Die Story ist packend und auf subtile Weise spannend. Für mich zwar kein typischer Thriller, dennoch so fesselnd, dass ich am liebsten ohne Pause gelesen hätte. Verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Lilly Heds zweiter Fall

Im Sturm
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Schauplatz Nordschweden, Skageby: Der Mord an einem älteren Mann ist seit Wochen ungeklärt, die örtliche Polizei erhält Unterstützung von Lilly Hed und Liv Kaspi. Die beiden Kommissarinnen gehören zur ...

Schauplatz Nordschweden, Skageby: Der Mord an einem älteren Mann ist seit Wochen ungeklärt, die örtliche Polizei erhält Unterstützung von Lilly Hed und Liv Kaspi. Die beiden Kommissarinnen gehören zur Operation Speerspitze". Doch kaum in Skageby angekommen, kündigt sich ein Sturm an, der den kleinen Ort von der Außenwelt komplett abschneidet. Kein Strom, kein Wasser, kein Telefon- und Mobilfunknetz. Lilly Hed und Liv Kaspi ermitteln unter erschwerten Bedingungen, bis der Täter erneut zuschlägt. Wieder wird ein älterer, alleinstehender Mann ermordet und er ist nicht der letzte auf der Liste des Täters.

Nach dem ersten Teil "Im Feuer" thematisiert die Autorin auch "Im Sturm" den Klimawandel in sehr drastischer Weise. Ich war mitten im Geschehen, habe mit den Kommissarinnen gezittert und die bedrohliche Lage hautnah erlebt. Der Autorin gelingt es sehr gut, die dramatische Wettersituation plastisch darzustellen, auch die Landschaft und die Orte hatte ich direkt vor Augen, die Atmosphäre ist perfekt eingefangen.

Mit Lilly Hed hat die Autorin eine starke Ermittlerin geschaffen, die sehr sympathisch rüberkommt, genauso wie ihre Freundin und Kollegin Liv Kaspi. Die Figurenzeichnung ist gelungen, Lilly gewinnt an Tiefe. Die private Geschichte der beiden kommt auch nicht zu kurz, so dass beide authentisch wirken.

Die Handlung ist durchweg spannend, perfekt um eigene Überlegungen anzustellen und zu rätseln, wer und welches Motiv hinter den Morden steckt. Immer wieder geraten die Ermittlungen unter den erschwerten Bedingungen ins Stocken und enden in einer Sackgasse. Es gibt einige Wendungen und Blindspuren. Ich muss zugeben, dass mich die Auflösung überrascht hat, auch wenn ich eine kleine Ahnung hatte.

Fazit: Gelungene, spannende Fortsetzung der Reihe, ich bin schon auf den nächsten Fall gespannt.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

düster

Engelsgabe (Ewert Grens ermittelt 3)
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Im dritten Teil der Reihe um Kriminalkommissar Ewert Grens packt der Autor ein brisantes Thema an: Menschenhandel. Junge Frauen kommen nach Schweden, um ein besseres Leben, eine bessere Zukunft zu haben. ...

Im dritten Teil der Reihe um Kriminalkommissar Ewert Grens packt der Autor ein brisantes Thema an: Menschenhandel. Junge Frauen kommen nach Schweden, um ein besseres Leben, eine bessere Zukunft zu haben. Doch der Traum entwickelt sich zum Alptraum, denn sie haben bei den Menschenhändlern Schulden, die sie abarbeiten müssen. Mit käuflichem Sex, doch wenn ihr Marktwert sinkt und nicht mehr genug Geld in die Kasse kommt, bleibt nur ein Ausweg um die Schulden zu tilgen: Sie müssen ein Organ verkaufen. Auf diese Aktivitäten wird die Polizei bei einer telefonischen Überwachungsaktion aufmerksam, Ewert Grens und sein Kollege Sven Sundkvist kommen ins Spiel. Das Desaster nimmt seinen Lauf.

Dieser Teil der Reihe ist harter Tobak, eine Geschichte die mich mitgenommen hat, die berührt, wütend und traurig macht. Die Geschichte lebt durch den Protagonisten Ewert Grens, einem verschlossenen Mann, der seine Gefühle nur schwer zeigen kann. Durch die Begegnung mit dem zwölfjährigen Hugo beginnt er, sich zu öffnen und Gefühle zuzulassen. Grens ist perfekt skizziert, ich konnte seine Gefühle und Gedanken nachvollziehen, habe mit ihm mitgelitten.

Die Handlung ist durchweg spannend, ich war tief in der Geschichte drin. Allerdings ist sie absolut düster, zieht beim lesen runter. Unnötig zu erwähnen, dass es kein Happy End gibt.

Fazit: Fesselnder und berührender dritter Teil der Reihe. Eine Story, die unter die Haut geht und mich so schnell nicht loslassen wird.


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Veröffentlicht am 06.07.2023

Satire?

Blue Skies
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Mein erster Boyle, so viel schon von seinen Büchern gehört, das Thema brandaktuell, insofern war ich ziemlich gespannt.

Positiv: Boyles Schreibstil ist gewaltig, er zeichnet Bilder mit Worten, man fühlt ...

Mein erster Boyle, so viel schon von seinen Büchern gehört, das Thema brandaktuell, insofern war ich ziemlich gespannt.

Positiv: Boyles Schreibstil ist gewaltig, er zeichnet Bilder mit Worten, man fühlt sich in der Szenerie zu Hause. Nimmt die Umgebung, die Wetterlagen wahr, fühlt sich als Teil der Geschichte. Großartige Atmosphäre mit zwei Schauplätzen in den USA. Florida und Kalifornien. Wobei Florida im Wasser zu versinken scheint, während Kalifornien austrocknet und brennt.

Vor diesem Hintergrund leben die Protagonisten ihr Leben, und hier wird es grotesk. Eine Familie, von Schicksalsschlägen gebeutelt, die man sich nicht ausdenken kann. Ich wusste teils nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, aber so ganz erst konnte ich die Figuren nicht nehmen, die ziemlich überzeichnet sind. Ottilie und Frank haben zwei Kinder hervorgebracht: Cooper, der Insekten erforscht, immer noch an seiner Dissertation feilt, die wohl nie fertig werden wird. Und Cat, die berufsmäßig "Influencerin" werden will. Hat sie überhaupt etwas gelernt? Geht nicht hervor, es sei denn, ich habe es überlesen. Cat ist so herrlich naiv (um nicht zu schreiben blöd) und weltfremd, ich kam aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. Ihr Lover und Ehemann Todd veranstaltet für Bacardi Partys, er ist so oberflächlich, dass man sich fragt ob es solche Menschen im real life wirklich gibt. Cooper wird nach seinem Schicksalsschlag verbittert, wo er zuvor verbissen war. Seine Beziehungen wechseln immer wieder. Ottilie folgt den Empfehlungen ihre Sohnes akribisch, ohne zu hinterfragen. Sie will krampfhaft das Richtige tun.

Und ganz nebenbei spielt der böse Klimawandel eine Rolle. Der Autor malt ein Weltuntergangszenario, das sich gewaschen hat. Meine Güte! Hier wird dick aufgetragen und kein Punkt ausgelassen. Sintflutartige Regenfälle, Fäule und Moder auf der einen Seite, Trockenheit, Dürre und Waldbrände die andere. Die Familie isst Insekten, betreibt eine Zucht um immer frisch an die leckeren Proteine zu gelangen. Fleisch aus dem Reagenzglas, Covid-Impfungen, Elektroautos, die Familie tut alles, um die Welt zu retten. Hilft nur nicht.

Aber was immer zu helfen scheint, ist Alkohol, der in rauen Mengen fließt. Prost!

Fazit: Der wirklich wunderbare Schreibstil hat mich bewogen, das Buch zu Ende zu lesen. Allerdings wirkt die Story wie Satire, ernst nehmen kann ich die Handlung nicht.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

super spannend

Nicht ein Wort zu viel
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Andreas Winkelmanns neuester Thriller "Nicht ein Wort zu viel" führt in die Buchbloggerszene. Die Buchbloggerin Faja sieht einen Clip ihres Bloggerkollegen: Claas sitzt nur mit Unterwäsche bekleidet auf ...

Andreas Winkelmanns neuester Thriller "Nicht ein Wort zu viel" führt in die Buchbloggerszene. Die Buchbloggerin Faja sieht einen Clip ihres Bloggerkollegen: Claas sitzt nur mit Unterwäsche bekleidet auf einem Stuhl, in Frischhaltefolie an einem Stuhl fixiert, um den Hals ein Schild: „Erzähle mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.“ Da Claas für seine manchmal merkwürdigen Humor bekannt ist, denkst sich Faja nichts dabei, antwortet lapidar. Wenig später ist Claas tot. Handelt es sich um die Rache eines Autors, den Claas mit seinen Kommentaren gekränkt hat? Die Polizei ermittelt, gleichzeitig versucht Faja mit den anderen Bloggern der Gruppe Nachforschungen anzustellen.

Der Thriller hat mich von Anfang an gefesselt, locker leicht geschrieben lesen sich die Seiten im Nu weg.

Winkelmann hat seine Charaktere sehr gut gezeichnet, ich konnte sowohl mit den Ermittlern als auch mit den Bloggern mit fiebern, auch weil die Figuren überwiegend sympathisch rüberkommen.

Das Setting im Buchbloggerbereich hat mir sehr gut gefallen, die Spannung ist hoch und die Story bietet einige Twists. Daumen hoch und 5 Sterne.

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