Neue Familienbande trotz flöten gegangener Erbschaft
Das NestVier New Yorker Geschwister in ihren Vierzigern hält nichts zusammen außer die Aussicht, am 40. Geburtstag der Jüngsten eine beträchtliche Geldsumme ausgezahlt zu bekommen, die ihr verstorbener Vater ihnen ...
Vier New Yorker Geschwister in ihren Vierzigern hält nichts zusammen außer die Aussicht, am 40. Geburtstag der Jüngsten eine beträchtliche Geldsumme ausgezahlt zu bekommen, die ihr verstorbener Vater ihnen hinterlassen hat. Alle haben schon den erwarteten Geldsegen verplant - eine will die Kreditraten fürs Haus und die Collegegebühren der Kinder bezahlen, die andere ihr Apartment renovieren, einer das wegen Geschäftsschulden verpfändete Sommerhaus auslösen. Allerdings macht ihnen ihre exzentrische Mutter kurz vor Zahltag einen Strich durch die Rechnung, indem sie das Geld ihrem Ältesten gibt, der sich damit von Scheidungsforderungen und Schadensersatzleistungen aus einem folgenschweren Verkehrsunfall freikauft. Werden seine Geschwister ihre finanziellen Probleme in den Griff kriegen und ihr Leben entsprechend einrichten?
Mit diesem Buch hat die Autorin einen angenehm zu lesenden und gut unterhaltenden ersten Roman abgeliefert. Das farbenfrohe Cover mit den vier Piepmätzen passt gut zum Inhalt, steht jeder von ihnen doch wohl stellvertretend für einen Geschwisterteil. Ebenso hat der Buchtitel Bezug zur Geschichte (was ja längst nicht bei jedem Buch der Fall ist), nennen die Geschwister doch die erwartete Erbschaft „das Nest“. Sehr schön wird die Bredouille dargestellt, in der sich jeder von ihnen vor Antritt der erwarteten Erbschaft befindet und auch danach, als klar ist, dass sie um „ihr“ Geld gebracht wurden. Das lässt sich für den Leser alles gut nachvollziehen, könnte er doch durchaus in ähnlicher Lage sein. Interessant ist,wie auf aktuelle Themen eingegangen wird, z.B. die amerikanische Finanzkrise oder Nine Eleven. Die Auflösung der ganzen Misere erfolgt dann völlig anders als erwartet. Der größere Teil der Geschwister zieht seine Lehren aus dem Ganzen, und anschließend gibt es zwischen ihnen sogar nie dagewesene familiäre Bindungen.
Zu einer kleinen Abwertung komme ich deshalb, weil mir die Schilderung der beruflichen Situation des ältesten Bruders zu lang ausfällt und mir nicht einmal so recht klar ist, was genau er beruflich macht.