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Veröffentlicht am 27.03.2018

Dieses Buch habe ich in einem durch gelesen

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Jörg Reiter und Peter Gallert schildern in ihrem tollen Krimi/Thriller mit viel Lokalkolorit aus Sicht des Polizeiseelsorgers Bauer wie aus der besten Absicht einen Menschen zu retten, sich alles umkehren ...

Jörg Reiter und Peter Gallert schildern in ihrem tollen Krimi/Thriller mit viel Lokalkolorit aus Sicht des Polizeiseelsorgers Bauer wie aus der besten Absicht einen Menschen zu retten, sich alles umkehren kann.

Ein Polizist will Selbstmord begehen, indem er wartet, dass er sich nicht mehr auf einer Rheinbrücke halten kann. Der Seelsorger hält ihn davon ab, indem er selbst in den kalten Fluss springt und sich von dem Polizisten retten lässt.
Was er nicht verstehen kann, ist, weshalb derselbe Polizist ein paar Stunden später zerschmettert vor einem Parkhaus liegt. Soll er sich so getäuscht haben? Er hatte schwören können, er hätte ihn von seinen seinen Gedanken
abgebracht.
Tilo, der verwaiste Sohn, sieht seinen Vater nur noch als Feigling. Herr Bauer möchte diese Einstellung bei denn Jungen ändern, zumal er nicht überzeugt ist, dass es ein Selbstmord war. Seine Kollegin von der Kripo ist davon noch nicht überzeugt.
Was hat der Eros-Club mit den jungen Ausländerinnen mit dem Fall zu tun? Warum verbot Tilos Vater seinem Sohn, vom 10m-Brett zu springen?
Fragen über Fragen, - aber Bauer weiß noch nicht, wie gefährlich die Lösung dieses Falles für seine Familie werden wird.

Das Buch steigert in jedem Kapitel die Spannung.
Absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Tiefgründig auf dem Weg zur Wahrheit

Der Fall Kallmann
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Leon hat seine Frau und seine Tochter bei einem Fährunglück verloren. Seine Bekannte Ludmilla schlägt ihm vor, in K. eine freigewordene Lehrerstelle für Schwedisch zu übernehmen. So zieht er sieben Monate ...

Leon hat seine Frau und seine Tochter bei einem Fährunglück verloren. Seine Bekannte Ludmilla schlägt ihm vor, in K. eine freigewordene Lehrerstelle für Schwedisch zu übernehmen. So zieht er sieben Monate nach dem Verschwinden seiner Familie dorthin und beginnt seine neue Anstellung in der Bergtunaschule - was soll er auch sonst machen, um aus der tiefen Trauer heraus zu kommen?

Ludmilla ist eine alte Bekannte von Leon und an der Bergtunaschule als Beratungslehrerin tätig. Bei uns sagt man dazu wohl eher Vertrauenslehrerin oder "sozialer Dienst". Sie ist sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer zuständig. Eigentlich hatte sie ihren Vorschlag, dass Leon nach K. kommen solle, gar nicht so ernst gemeint, aber er hatte ihr halt so leidgetan.

Ein weiterer Lehrer, Igor (Mathematik und Naturwissenschaften), hatte wohl als einziger der Kollegen Kontakt mit Leons Vorgänger, mit dem beliebten Schwedischlehrer Kallmann.

Kallmann wurde im Deutschen Haus tot aufgefunden. Niemand weiß, ob es ein Unfall, Selbstmord oder Mord war. Die Polizei hat wohl die Ermittlungen eingestellt.

Ein Schüler, Charlie, hatte engeren Kontakt zu ihm. Zwei weitere Schüler bilden eine "Privatdetektei", um Licht ins Dunkel zu bringen. Das gleiche machen Leon, Ludmilla und Igor, nachdem Leon einen Stapel Tagebücher gefunden hat. - Kallmann behauptet darin, in den Augen anderer sehen zu können, ob diese Mörder sind. Hat er einen Mörder entlarvt, der ihn daraufhin ermordet hat?

Håkan Nesser schreibt in seiner bekannt subtilen Weise einen Roman, der immer mehr Fahrt aufnimmt und spannender wird. Wenn man glaubt, JETZT kommt die Lösung, wird man jedoch wieder enttäuscht. Der Roman beginnt im Sommer 1995 und endet nach einer langen Pause mit einer überraschenden Lösung im Frühjahr 2015.

Die Kapitel sind zeitgleich nach den einzelnen Protagonisten getrennt und in dort der Ich-Form geschrieben.

Zusammenfassend ist zu sagen, es ist immer wieder schön, einen so stimmigen Roman von dem hochdekorierten Schriftsteller zu lesen.

Das Buchcover lädt zum Lesen ein; der Roman erschien bei btb in der Verlagsgruppe Randomhouse,
ISBN 9783442757282

Veröffentlicht am 13.03.2018

Freundschaft geht über alles

Kleine Stadt der großen Träume
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Fredrik Backman schreibt in seinem neuen Buch "Kleine Stadt der großen Träume" von Freundschaft - Freundschaft in guten wie in ganz schlechten Zeiten.

Aber er schreibt auch über den Sport Eishockey, dem ...

Fredrik Backman schreibt in seinem neuen Buch "Kleine Stadt der großen Träume" von Freundschaft - Freundschaft in guten wie in ganz schlechten Zeiten.

Aber er schreibt auch über den Sport Eishockey, dem sich ein ganzes Städtchen verschworen hat. Die Juniorenmannschaft muss Meister werden, damit in die Stadt investiert wird, damit die Sponsoren "am Puck" bleiben.



Im Städtchen Björnstadt ist man für oder gegen Eishockey, man gehört zu den "Björnstädter Bären" oder nicht. Da macht es nichts aus, ob man arm oder reich ist. Doch in anderen Bereichen, nämlich bei den Eltern, beachtet man das sehr wohl.

Fredrik Backman schreibt über die Freundschaften von Erwachsenen aber insbesondere von Jugendlichen, 15- und 17-jährigen. Er berichtet uns, was diese Freundschaften aushalten können - und auch, wie schnell sie zerbrechen können.

Ich habe selten ein dermaßen fesselndes Buch gelesen. Die Spannung brennt in jeder Zeile.
Immer wieder war ich drauf und dran, zum Ende vorzublättern - doch ich habe es natürlich nicht getan. Ich habe jeden spannenden Satz ausgekostet. - Und am Ende fand ich es schade, dass das Buch schon ausgelesen ist.

Dieses Buch kann ich Euch ganz besonders empfehlen.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Mord in der Normandie

Strandgut
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Benjamin Cors hat so eine besondere Note, seinen Roman immer wieder spannend zu halten. Häufiger zu Beginn manches Kapitels nimmt er dessen grob umschriebenes Ende vorweg, und macht damit uns Leser neugierig. ...

Benjamin Cors hat so eine besondere Note, seinen Roman immer wieder spannend zu halten. Häufiger zu Beginn manches Kapitels nimmt er dessen grob umschriebenes Ende vorweg, und macht damit uns Leser neugierig.

Nicolas ist als Personenschützer eines Politikers angestellt, als ihm in Cannes ein grober Schnitzer passiert. Daraufhin wird er von seinem Chef nach seinem Heimatort Deauville abgeordnet, um die dortige Polizei zu beraten. Im Casino in Deauville wird in wenigen Tagen der Gipfel stattfinden. Nicolas ist dort lediglich als Berater tätig und darf nicht eingreifen.

Da überschlagen sich die Ereignisse, die wahrscheinlich nichts mit dem Gipfel zu tun haben. Eine abgehackte Hand wird angeschwemmt. Ein alter Fotograf verschwindet vom Trawler seines Freundes, er ist wohl über Bord gegangen. Nicht zuletzt verschwindet ein Gast aus dem Hotel, in dem Nicolas' Mutter eine Boutique betreibt.

Nicolas wohnt über der Wohnung des vermissten Fotografen. Er findet in seinem persönlichen Briefkasten ein Bild mit einer Drohung, ähnliche landen bei der Polizei. Ist der Gipfel in Gefahr?

Abgesehen von einem seit drei Jahren andauernden persönlichen Trauma, ist Nicolas hilflos. Die Polizei von Deauville möchte seine Beratung nicht, sie möchte auch die neue Praktikantin nicht gerade jetzt beschäftigen. So sind sie froh, dass sich die beiden zusammentun.

Die Handlung wird immer spannender, man hat gar nicht damit rechnen können.

Benjamin Cors hat einen für den Leser atemlosen Roman geschrieben.

Ich empfehle diesen Roman sehr. Er ist der erste einer neuen Reihe mit dem Personenschützer Nicolas

Es wurde herausgegeben bei dtv, ISBN 978-3-423-21716-3

"Benjamin Cors ist politischer Fernsehjournalist und hat viele Jahre für die ARD Tagesschau, die ARD Tagesthemen und den Weltspiegel berichtet. Heute arbeitet er als landespolitischer Korrespondent für den SWR. Er ist Deutsch-Franzose und hat die Sommer seiner Kindheit in der Normandie verbracht. 2016 erhielt er den Friedrich-Glauser-Preis (Debut-Krimi-Roman)" (dtv)

Veröffentlicht am 24.02.2018

Erbarmungslos und hinterhältig

DNA
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Ein Mörder, der erbarmungslos mit seinen Opfern umgeht, läuft frei herum. Er überrascht sie in ihren eigenen vier Wänden und geht bestialisch vor.

Kommissar Huldar bekommt diesen Fall als verantwortlicher ...

Ein Mörder, der erbarmungslos mit seinen Opfern umgeht, läuft frei herum. Er überrascht sie in ihren eigenen vier Wänden und geht bestialisch vor.

Kommissar Huldar bekommt diesen Fall als verantwortlicher Leiter zugewiesen, sein erster Fall. Bisher hat er unter anderen Verantwortlichen gearbeitet. Aber dass er jetzt an diesem Fall arbeitet, ist nicht unbedingt sein Verdienst, eher eine Notlösung.

Im ersten Mordfall gibt es eine Zeugin. Ein kleines Mädchen. Doch dieses möchte nicht sprechen. Da sie sich gut versteckt hat, gehen die Beamten und die zuständige Psychologin davon aus, dass der Täter nichts von ihrer Existenz weiß.

Hinzu kommt, dass es Probleme privater Natur zwischen Huldar und der Psychologin Freyja gibt. Sie haben sich unter anderen Umständen kennengelernt, jedoch hat der Kommissar seinen Beruf verheimlicht. Aber sie sind beide erfahren genug, diese Probleme außen vor zu lassen.

Warum will das Kind nicht zu Hause bei seinem Vater sein und geht lieber ins Kinderhaus, das mit dem Jugendamt zusammen arbeitet. Wer ist der schwarze Mann? Fragen über Fragen.

Mit der Weiterentwicklung des Falls und den Abgründen, die sich auftun, hat jedenfalls niemand gerechnet. Man kommt dem Täter, wenn überhaupt, erst sehr spät auf die Spur.

Dies ist der erste Fall der beiden, ich freue mich auf weitere.

Die Autorin hat den Spannungsbogen nicht einmal gelockert, deswegen konnte ich das Buch auch nicht aus der Hand legen. Der Roman ist stimmig und ein toller spannender Krimi.

Das Cover macht neugierig, wenn man das Buch liest, weiß man auch, was es darstellt und warum es so gut aussieht. Auf jeden Fall regt es (mich) zum Kauf an.

Yrsa Sigurdadsdóttir schreibt sehr abwechslungsreich, ihre Protagonisten sind sehr gut dargestellt, man kann sich auch prima in sie hineinversetzen. Das Buch weist keine überflüssigen Längen auf.

Sie ist eine preisgekrönte isländische Spannungsautorin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Reykjavik.