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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2017

Absolut liebenswertes Buch

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Selten habe ich ein so liebevoll geschriebenes Buch gelesen. Stellen Sie sich vor, Sie verlieren den wichtigsten Gegenstand in Ihrem Leben - und dazu zeitgleich, aber unabhängig die wichtigste und liebste ...

Selten habe ich ein so liebevoll geschriebenes Buch gelesen. Stellen Sie sich vor, Sie verlieren den wichtigsten Gegenstand in Ihrem Leben - und dazu zeitgleich, aber unabhängig die wichtigste und liebste Person. Dies geschieht Mr. Peardew, und er hebt alles auf, das er findet, sei es ein Knopf, sei es eine Schleife. Über 40 Jahre sammelt er und bemüht sich, die besitzer zu finden - ohne Erfolg. Dafür schreibt er um die Gegenstände kleine Geschichten. Er hofft, dass er etwas gutmachen kann, ja dass er vielleicht sogar seinen Gegenstand zurückerhält. All das erfährt Laura, die ihm sein Haus führt und die Manuskripte schreibt, als sie alles erbt. Sie soll jedoch dafür seine Arbeit weiter führen und versuchen, die Gegenstände an die Besitzer zurück zu geben. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe - doch da sind noch zwei scheinbar verlorene Menschen, die ihr dabei helfen. Absolut lesenswert und nahegehend.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Wer ist schon normal? Ein Fantasyerlebnis

Dunkelsprung
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Julius ist Goldschmied und ein großer Flohdompteur. Seine Flöhe verstehen ihn und machen alles freiwillig.

In einer schlimmen Nacht überlebt er nur, weil eine Nixe ihn aus dem Wasser rettet. jedoch fordert ...

Julius ist Goldschmied und ein großer Flohdompteur. Seine Flöhe verstehen ihn und machen alles freiwillig.

In einer schlimmen Nacht überlebt er nur, weil eine Nixe ihn aus dem Wasser rettet. jedoch fordert sie dafür, dass er ihre gefangen gehaltene Schwester rettet.

Er sucht Hilfe bei dem Privatdetektiv Green und ist selbst überrascht, dass dieser ihm wohl glaubt. Green bringt ihn zu seinem Therapeuten, der Julius hypnotisiert. Nun weiss er, wo er zu suchen anfangen muss.

Aber es wird leichter - und schwerer. Den nicht nur die Nixe, auch andere Wesen werden festgehalten. Einem von ihnen gelingt die Flucht und gemeinsam nehmen sie den Kampf auf.

Das Buch ist anfangs für mich persönlich recht verwirrend gesessen und ich wollte schon einige Seiten überschlagen oder es gar aus der Hand legen.
Doch genau zum rechten Zeitpunkt hat es mich gefesselt.

Neugier, Spannung und Schmunzeleinheiten sind im richtigen Maß verteilt. Es ist ein Buch, das ich dem Genre Fantasy zuordnen möchte.

Veröffentlicht am 18.10.2017

arme Reiche

Der gefährlichste Ort der Welt
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Lindsey Lee Johnson schreibt in ihrem Debütroman über das Städtchen Mill Valley, das nahe der Bucht von San Francisco liegt.
Es gibt eine Sage, nach der die Liebe hier wohl nicht das Glück findet, ...

Lindsey Lee Johnson schreibt in ihrem Debütroman über das Städtchen Mill Valley, das nahe der Bucht von San Francisco liegt.
Es gibt eine Sage, nach der die Liebe hier wohl nicht das Glück findet, wofür eine Hexe sorgte, nachdem sich ihre Tochter in einen Sohn vom Fuße des Tales verliebt.

In Mill Valley wohnen überwiegend wohlhabende Menschen, und ihren Kindern soll es gut gehen.

Tristan, ein Außenseiter, der die achte Klasse besucht, schreibt an eine Schulkameradin namens Cally einen sehr reifen, schönen Liebesbrief. Cally, die gerade in eine Clique aufgenommen wurde, weiß nicht, ob sie ihn schön finden soll oder ihren Freundinnen zeigen. Sie entscheidet sich für letzteres und schon läuft alles anders, als sie eigentlich möchte, bzw. kann sie nun nicht mehr "halt" rufen.

Es gibt für Menschen, insbesondere Kinder in der Pubertät, nichts schlimmeres als Mobbing - und wenn dies noch über das Internet stattfindet, ist es besonders tragisch. Nun, als Tristan dann Richtung Golden Gate Bridge radelt, kann sich jeder vorstellen, was er nun vorhat. Ich glaube nicht, dass die jungen Leute überhaupt wussten, was sie angerichtet haben.

Die Jugendlichen sprechen so gut wie nie mehr über Tristan, aber alle Beteiligten haben ihn im Hinterkopf.

Die Autorin schreibt ihren Roman aus der Sicht von mehreren Protagonisten bis zum Schulabschluss. Die Schüler*innen haben ihre Pläne, Auszeit, Studium und anderes - dann gerät jedoch eine Party außer Kontrolle.

Ich möchte nicht zu viel vom Roman verraten, aber es ist ein ruhiges Buch mit stetiger Spannung. Es ist schön, dass man sich so gut in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen kann. Und ja, ich habe auf den letzten Seiten mit einem anderen Ausgang der Geschichte gerechnet. Mir war nicht klar, dass plötzliche Einsicht vorhanden war, auch wenn es natürlich besser ist.

Veröffentlicht am 17.10.2017

Ständig steigende Spannung

Brandmal
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John Sinclair - BRANDMAL

Mark Benecke und Florian Hilleberg haben mit dem vorliegenden neuen Fall für den Geisterjäger John Sinclair einen rundum passenden und spannenden Roman um zwei Ermittlerteams ...

John Sinclair - BRANDMAL

Mark Benecke und Florian Hilleberg haben mit dem vorliegenden neuen Fall für den Geisterjäger John Sinclair einen rundum passenden und spannenden Roman um zwei Ermittlerteams geschaffen.

Dr. Mark Benecke ist Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe und auf der ganzen Welt unterwegs, um mithilfe seiner speziellen Kenntnisse und Methoden Leichen zu identifizieren und Kriminalisten wie Archäologen, Historikern und Paläontologen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Florian Hilleberg ist langjähriger Sinclair-Autor und kennt das Universum des berühmtesten Geisterjägers wie seine Westentasche.

Der Roman:

In London wird einer Frau beim Joggen dermaßen heiß, dass sie meint zu verbrennen. Sie stürzt sich ins Wasser, als man sie retten möchte, entzündet sich ihr Körper. Diese spontane Selbstentzündung ist Grund für die Polizei, John Sinclair einzubeziehen. Dieser denkt gleich an Vampire, aber warum sollten diese sich dem hellen Licht aussetzen?
Weitere Vorfälle folgen, auch in Deutschland gibt es spontane Selbstentzündungen. Dort zieht das Bundeskriminalamt den Kiminalbiologen und Forensiker Mark Benecke hinzu.
John Sinclair und Mark Benecke wollen gemeinsam dieser geheimnisvollen und um sich greifenden Angelegenheit auf den Grund gehen.

Die beiden Ermittlerteams kommen sehr gut miteinander aus, auch wenn es noch von Seiten der Kriminalbiologen viele Fragen gibt, die jedoch schneller, als ihnen lieb ist, gelöst werden.

Der Roman ist in zwei Zeiten geschrieben, einmal im Mittelalter und einmal in der Jetzt-Zeit, in der es zu diesen Selbst-Entzündungen kommt. Die Spannung steigt stetig und man muss sich zurückhalten, um nicht Seiten zu überspringen. Denn es wird ein Erzählstrang an der spannendsten Stelle abgebrochen, um einen anderen wieder aufzunehmen. Eigentlich möchte man ja gerne wissen, wie geht es hier jetzt weiter. Aber das macht gerade die Gesamtspannung dieses John Sinclair -Romans aus.

Das Cover regt auf jeden Fall dazu an, das Buch in die Hand zu nehmen - und wie ich meine, auch zu kaufen.

Der Roman erscheint im Verlag Bastei-Lübbe und ist eine Sonderedition. Er umfasst 464 Seiten, ist also keines dieser bekannten Heftchen. Er ist als Taschenbuch für 10€ zu erwerben, als e-book und audio-book erhältlich.

  • Einzelne Kategorien
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  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 05.10.2017

Zu schön, um wahr zu sein

Herrn Haiduks Laden der Wünsche
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Florian Beckerhoff schreibt über das Glück, so es das denn gibt.

Das Buch beschreibt einen zugezogenen älteren Herrn, der im modernen Berlin einen kleinen Kiosk betreibt, wie man ihn eher aus ...

Florian Beckerhoff schreibt über das Glück, so es das denn gibt.

Das Buch beschreibt einen zugezogenen älteren Herrn, der im modernen Berlin einen kleinen Kiosk betreibt, wie man ihn eher aus südlicheren Ländern kennt. Herr Haiduk hat alles, was seine Kunden sich wünschen, Tabakwaren, Zeitungen, Zeitschriften und Süßigkeiten, selbst eine kleine Poststelle und natürlich eine Lottoannahmestelle. Man hat die Möglichkeit, ein paar Worte mit den Nachbarn zu wechseln und das Leben plätschert dahin.

Bis, ja bis er an seiner Tür in kleines Blatt findet, das seine ruhige und sonst so zurückhaltende Kundin dort und anderswo angebracht hat: sie hat eine Lottoquittung für die Jackpotziehung über 13 Mio. Euro gefunden.

Doch wie herausfinden, wer der rechtmäßige Besitzer ist? Alma ist überzeugt, sie könne das. Gemeinsam mit Herrn Haiduk nimmt sie diese Aufgabe in Angriff.

Das Buch beginnt ruhig und steigert sich immer mehr. Ich bin ganz begeistert und habe das Gefühl, Herr Haiduk hat mir das Geschehen persönlich geschildert. Den Laden kenne ich in- und auswendig. Und von außen sieht er für mich genau so aus wie auf dem Cover.

Ich empfehle dieses Buch unbedingt.