wie alles begann
Die Erfindung von Alice im WunderlandDer große Kunstdruckband ist eine Hommage an Lewis Carroll, aber auch an den Illustrator John Tenniel (durch die Illustrationen, die in das Buch aufgenommen wurden) . Wir sehen auf blauem Grund ...
Der große Kunstdruckband ist eine Hommage an Lewis Carroll, aber auch an den Illustrator John Tenniel (durch die Illustrationen, die in das Buch aufgenommen wurden) . Wir sehen auf blauem Grund in Schreibschrift in hellem Gelb "Die Erfindung von Alice im Wunderland," in hellblau "Wie alles begann" und oben rechts in Druckschrift den Namen des Autors Peter Hunt. Unten links wbg THEISS (Wissenschaftliche Buchgesellschaft). Und natürlich können wir Alice sehen, wie sie allen, die einmal Alice im Wunderland gelesen haben, bekannt ist. Alice in weiß, sie schaut hinter einen Vorhang und sieht eine kleine rote Tür.
Der Mathematiker Charles Lutwidge Dodgson schrieb unter dem Namen Lewis Carroll, den er auf Veranlassung des Herausgebers der Comic Times annahm, die Bücher über Alice "Alice im Wunderland" (1865) und "Alice hinter den Spiegeln" (1872). Bebildert wurde "Alice im Wunderland" vom damals bekanntesten Illustrator und Satiriker John Tenniel. 1890 erschien noch "Die kleine Alice".
Charles Dodgson/Lewis Carroll war in Oxford am Christ-Church-College Mathematikdozent, dazu war er noch mit einer Riesenportion Phantasie gesegnet. Seine Lebensgefährten erinnerten sich an ihn als ad hoc - Geschichtenerzähler, Fotograf und nicht müßigen, immer wieder für einen 4-Zeiler guten Stegreifdichter, sobald er ein passendes Objekt dazu sah. Mag sein, dass er das bereits in seiner großen Familie, es waren elf Kinder und er der älterste Sohn von dreien, schon so etwas geübt hatte.
Aber hat Lewis Carroll sich wirklich soviel dabei gedacht, soviele Hintergedanken gehabt, als er dieses Kinderbuch, das eine neue Generation von Kinderbüchern einläutete, schrieb? Nun gut, ich persönlich kann mir vorstellen, dass einem Geschichten einfach so während des Erzählens einfallen. Lewis Carroll mag sie sehr wohl aufgeschrieben, gesammelt und als Buch herausgegeben haben.
Zudem war er ein Pionier der Fotografie. Über all dem muss er seine Dozentenaufgaben in Oxford stark vernachlässigt haben. Der Autor Peter Hunt gibt uns dazu bereits die Hinweise.
Peter Hunt betrachtet in dieser Biografie des Erfinders das wunderbare Werk um "Alice" von allen Seiten. Was für ein Wunder um dieses Buch, dass sich selbst hochgestellte Herrschaften und Politiker darum bemühten. Gibt es tatsächlich so viele Doppeldeutigkeiten? Die Geschichte zeigt, dass sehr viel aus ihm zitiert wird.
Gleich, wie man es ansehen möchte, der Autor dieses wunderbaren Werkes hat sich sehr viel Mühe gegeben, um der Biographie von Charles Dodgson/Lewis Carroll gerecht zu werden. Schon allein durch die Fotos und Zeichnungen, die nicht in die Alice-Bücher gehören, fühlt man sich in das viktorianische England versetzt.
Dieses Buch ist ein kurzweiliges Sachbuch. Insbesondere durch die Illustrationen, vor allem aus den Alice-Büchern, kann man auch mal vom trockenen Stoff, der ja eigentlich gar nicht trocken ist, abschweifen und das zuvor Gelesene verarbeiten. Durch die anderen Zeichnungen und Fotos kann man sich in die Zeit hineinversetzen.
Peter Hunt ist emeritierter Professor für Englische Literatur und Kinderliteratur an der Universität Cardiff.