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Veröffentlicht am 17.03.2021

Geist, Halbgeist, keinGeist?

Vincent und das Geisterlama (Band 2)
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Es ist dunkel, es ist Nacht, wie man an den Sternen am Himmel sieht. Und nachts kommen Fledermäuse heraus, auch Vincent. Auf dem Cover thront er auf der Nase eines Lamas. und schaut es verduzt an. Darüber ...

Es ist dunkel, es ist Nacht, wie man an den Sternen am Himmel sieht. Und nachts kommen Fledermäuse heraus, auch Vincent. Auf dem Cover thront er auf der Nase eines Lamas. und schaut es verduzt an. Darüber sehen wir ganz in groß und in gelben Lettern den Namen "VINCENT" darunter, ebenfalls in gelb, aber kleiner "und das Geisterlama". Ganz oben erscheint der Name der Autorin Sonja Kaiblinger sowie des Illustrators Fréderic Bertrand.

Wie schon aus dem ersten Band bekannt ist, ist Vincent eine Fledermaus, die ihre Abenteuer mit ihren Freunden erlebt. Jetzt stellt er fest, dass einioge seiner Bekannten und Freunde sogar Halbgeister sind. Er möchte auch ein Geist sein. Oder ist er sogar schon einer? Schließlich ist er doch weit über 300 Jahre alt. Doch was kann er schon besonderes? -

Ein liebenswertes Buch, das für kleine Leseratten bereits ein Pageturner ist. Aber auch zum Vorlesen geeignet und Kinder gehen vielleicht lieber früher ins Bett in Erwartung von Vincent Erlebnissen? Ich könnte es mir vorstellen.

Zumindest mein Enkel, der im 2. Schuljahr ist, liebt dieses Buch, ebenso wie er auch das erste Buch über Vincent liebt. Ganz ungeduldig wurde er, bis endlich jetzt am 10. März 2021 das zweite Buch herausgekommen ist.

Das Buch hat 128 Seiten, je Seite nicht zuviel Text und ganz tolle, sehr große Illustrationen von Fréderic Bertrand. Es wird bei amazon angegeben: ab 7 Jahre. Meines Erachtens kann man es auch gut vorlesen. Nur immer daran denken, es ist ein gruselig-witziges Buch. -

Vincent ist ein Loewe-Wow!-Buch. Loewe-Wow! nimmt Rücksicht darauf, dass sich die Lesegewohnheiten von jungen Leser*innen durch die neuen
Medien stark verändert haben. Die Digital Natives, wie man unsere Kinder nennt, die in der heutigen Zeit aufwachsen, hantieren mit verschiedenen schnellen Medien gleichzeitig. Die Zeit ist reif für ein neues Kinderbuchprogramm. Deshalb treffen hier spannende Geschichten mit einer einzigartigen Erzählweise auf eine neuartige und radikal andere Text-Bild-Gestaltung. Loewe-Wow! ist das außergewöhnliche Buchprogramm für Digital Natives, dennn wir können die Welt nicht mehr ohne digitale Medien sehen. Und - unsere Kinder wachsen mit ihnen auf. Ich glaube mit den Büchern von Sonja Kaiblinger und Fréderic Bertrand bringen wir ihnen das Lesen näher.

Das Buch ist auch bei Antolin gelistet, dies ist ein web-basiertes Programm zur Leseförderung an Schulen.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Das Schicksal spielt mit

Die kleine Patisserie in Paris
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Ein verspieltes Cover in Rosé darauf der Titel "Die kleine Patisserie in Paris" in drei Farben, nämlich blau, weiß und rot, darunter sieben ineinander gestapelte Tassen in eben diesen Farben, stimmen schon ...

Ein verspieltes Cover in Rosé darauf der Titel "Die kleine Patisserie in Paris" in drei Farben, nämlich blau, weiß und rot, darunter sieben ineinander gestapelte Tassen in eben diesen Farben, stimmen schon gut auf den Roman ein. Zudem sehen wir ein Macarone und ein Croissant durch die Szene wirbeln. Erst darunter lesen wir den Namen der Autorin dieses wunderbaren Unterhaltungsromans: Julie Caplin. - Auf der ersten Umschlagseite werden uns durch einen Kartenausschnitt von Paris die Schauplätze dargestellt, die für unsere Begleitung unserer Protagonistin wichtig sind.

Nina ist als Nesthäkchen in einer liebevollen Familie aufgewachsen. Ihre Eltern und ihre vier Brüder sowie deren Familien verhätscheln sie und sehen ihr alles nach, ja mehr, sie machen ihr Vorschläge, die sie als Erwachsene gar nicht mehr hören möchte. Als das Lokal, in dem sie als Kellnerin arbeitet, für acht Wochen schließt, gibt es zwar bei der Familie Möglichkeiten, unterzukommen, doch sie möchte einmal etwas ganz anderes - und zwar alleine - machen.

Der beste Freund ihres "Lieblingsbruders" Nick sucht in Paris händeringend eine Unterstützung für einen Patisseriekurs in der Nähe von Sacré-Coeurs, weil er sich ein Bein gebrochen hat. Das ist es! Nina überlegt nicht lange und fährt nach Paris, wo sie ein stets übelgelaunter Sebastian erwartet. Er kommandiert sie wie ein Feldwebel herum. Dies gemeinsam mit seiner ewig üblen Laune vermiesen ihr dermaßen den Spaß an der Arbeit und an Paris, dass sie eigentlich aufgeben möchte. Doch die Teilnehmer des Kurses sind sehr nett und sie hält erst mal durch.

Viel mehr möchte ich vom Inhalt nicht preisgeben. Man taucht ein in ein ganz anderes Leben in Paris und möchte zu gerne so eine kleine Patisserie finden, um selbst gebackene Macarones zum frisch gebrühten Kaffee zu knabbern.

Julie Caplin versteht es, mit leichter Feder, aber dennoch fesselnd durch diesen Roman zu führen. Die Protagonisten lernt man schnell kennen, nur bei Sebastian, der in Ninas Kindheit öfter bei ihrer Familie denn bei sich zuhause war, braucht man etwas länger. Doch nicht nur der Leser benötigt dafür seine Zeit, auch Nina geht es so.

Dies ist ein sehr unterhaltsamer, humorvoller, dabei aber einfühlsamer Roman, bei dem natürlich die Liebeswirrungen nicht fehlen.

Die deutsche Ausgabe wurde veröffentlicht bei Verlag rororo.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Ist der Täter verrückt?

Verrückt
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Ist der Täter verrückt?


Auf dem grauschwarzen Cover sehen wir Teile einer Zwangsjacke, ganz oben lesen wir den Namen der Autorin Dr. Sabine Fitzek, im unteren Drittel ganz groß in roten Lettern den Titel ...

Ist der Täter verrückt?


Auf dem grauschwarzen Cover sehen wir Teile einer Zwangsjacke, ganz oben lesen wir den Namen der Autorin Dr. Sabine Fitzek, im unteren Drittel ganz groß in roten Lettern den Titel des Romans VERRÜCKT. Zugleich wird uns erklärt, dass es sich um einen Kriminalroman handelt, der im Verlag KNAUR erscheint.

Im einem Park in Berlin findet man die 14-jährige Lena. Sie wurde erschlagen, aber auch aufgebahrt wie Schneewittchen. Wie kann jemand so etwas tun, brutal töten und dann liebevoll die Leiche herrichten?

Kommissar Kammowski kann nicht verhindern, dass der Sohn seiner im gleichen Haus lebenden Nachbarin verdächtigt wird. Er hatte Kontakt zu der Toten, die er zuvor in der Nervenklinik kennenlernte und unter seine Fittiche nahm. Oliver leidet unter paranoider Schizophrenie und möchte die Schwachen beschützen. Allerdings lehnt er jede Behandlung ab. Er ist untröstlich, er kann es doch nicht gewesen sein. Aber wer glaubt einem Verrückten schon? Da verschwindet ein weiteres Mädchen, das Oliver auch gekannt hat.

Das sympathische Team um Kommissar Kammowski ermittelt in alle Richtungen und wir lernen die Tücken des medizinischen Systems kennen. Die Autorin, die als Neurologin sehr wohl weiß, worum es geht, schreibt flüssig und hält die Spannung hoch. Sie hat einen sehr spannenden Krimi geschrieben, der den Leser mitermitteln lässt. Ganz wunderbar: die Lösung des Kriminalfalls ist nicht früh absehbar! Für mich war dies der erste Roman von ihr. Es wird nicht der letzte sein.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Spannend mit überraschendem Ende

Sandgrab
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Das düster erscheinende Cover macht neugierig. Magisch angezogen wird der Blick von einem Holzhaus in Schwedenrot, dahinter sind dunkle Wolken, auf denen wir den Titel "Sandgrab" lesen, darüber steht der ...

Das düster erscheinende Cover macht neugierig. Magisch angezogen wird der Blick von einem Holzhaus in Schwedenrot, dahinter sind dunkle Wolken, auf denen wir den Titel "Sandgrab" lesen, darüber steht der Name der Autorin Helene Tursten.

In einer schwedischen Kleinstadt verschwinden ganz kurz hintereinander zwei kleine Kinder. Kriminalinspektorin Embla Nyström der mobilen Einheit der Bezirkskriminalpolizei Västra Götaland übernimmt den Fall mit ihren Kollegen Hampus, Göran und Paula.

Die Einwohner der Kleinstadt richten ihren Verdacht und Zorn auf den sonderbaren Autististen Kristoffer, der von seinem Vater und seiner Tante beschützt wird. Plötzlich bricht bei diesem ein Brand in der Scheune aus. Im Krankenhaus wird Kristoffer von der Polizei und von seiner Tante bewacht, doch auch hier ist er nicht sicher.
Die große Frage ist: läuft im idyllischen ein Serienmörder herum und vor allem: leben die Kinder noch?

Helene Tursten schafft es immer wieder, dass die Spannung wieder steigt, wenn auch nicht so stark wie man es von den Irene Huss-Romanen kennt. Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet, allerdings ist Emblas Team als solches nicht homogen. Das Ende des Romans ist absolut überraschend.

Der Roman wurde übersetzt von Antja Rieck-Blankenburg, er erscheint bei btb.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Wunderbare unbekannete Märchen

Flo, der Flummi und das Schnack
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Wunderbare unbekannte Märchen


Ein phantasievolles Cover schmückt dieses Märchenbuch. Auf dunkelblauem Grund sehen wir in den Ecken in Gelb Phantasiewesen und Spielzeug, mittig in Rot der Titel des Buches ...

Wunderbare unbekannte Märchen


Ein phantasievolles Cover schmückt dieses Märchenbuch. Auf dunkelblauem Grund sehen wir in den Ecken in Gelb Phantasiewesen und Spielzeug, mittig in Rot der Titel des Buches "Flo, der Flummi und das Schnack", darunter in kleinerer Schrift und in gelben Lettern "und andere Vorlesegeschichten für Kinder und Eltern, die sich nicht langweilen möchten".

Die Märchen, die sämtlich zumindest mir unbekannt sind, wurden dem Familienmagazin NIDO (die Zeitschrift für junge Familien) entnommen. Geschrieben haben sie bekannte Schriftstellerinnen, Musikerinnen und Künstler*innen, die für diese zweimonatlich erscheinende Familienzeitschrift, die von April 2009 bis Juli 2019 erschien, eine Vorlesegeschichte schreiben durften. Die besten Geschichten wurden nun für dieses Buch zusammengefasst.

Die Vorlesegeschichten sollen für Kinder von 3 - 8 Jahren sein. Doch lediglich eine Geschichte ist für 8-jährige. Alle anderen sollen für Kindergarten- und Vorschulkinder sein. Nach meinem Dafürhalten sind die meisten Märchen sehr wohl für phantasiebegabte Kinder ind den ersten Schuljahren geeignet. Vielleicht sollten diese ihren kleineren Geschwistern die Märchen vorlesen, dann macht es ihnen auch viel mehr Spaß.

Sprechende Tiere und Wollknäuel, reine Tiergeschichten, aber auch die Problematik, wenn sich eine Oma im Alter verändert - all dies wird in allerliebste Märchen verpackt - von Alina Bronsky, Feridun Zaimogly, Lena Gorelik, Olli Schulz, Selim Özgodan, Tino Hanekamp, Tex Rubinowitz, Juli Zeh, Nora Gantenbrink, Rocko Schamoni, Jochen Distelmeyer, Harriet Köhler, Niels Frevert, Moritz Rinke, Alexa Hennig von Lange, Gisbert zu Knyphausen, Michal Hvorecky, Katharina Hagena, Wladimir Wiktorowitsch Kaminer, Frank Schulz, Bernadette La Hengst, Eva Menasse, Jochen Schmidt, Olga Grjadnowa, Paul Maar, Flake, Laura Tonke, Peter Praschl, Florian Sump, Amelie Fried, Frank Spilker. Für jede einzelne Geschichte hat Martina Liebig eine wunderbare Illustration beigefügt.

Es sind fesselnde Gute-Nacht-Geschichten. Da sie immer gut ausgehen, werden die Kinder anschließend auch gut schlafen. Ich als erwachsene Oma war auf jedenfall gefesselt von diesen Märchen, die wohl lange nicht alle kennen. Ich habe mir vorgestellt, am Bett eines kleinen Kindes zu sitzen und vorzulesen. Und wenn alles gut ausgegangen ist, können dem Kind beruhigt die Augen zufallen.

Zum bevorstehenden Weihnachtsfest kann ich diese Buch, das im Verlag Kiepenheuer und Witsch herausgegeben wurde, wärmstens empfehlen, aber natürlich auch zu einer anderen Gelegenheit.

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