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Veröffentlicht am 09.11.2020

Nichts für schwache Nerven!

Teufelseltern
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Ein dunkles Cover zeigt ein Bett, nur mit Lattenrost und einer Decke in einbem schmutzigen Zimmer. Eingenommen wird das Cover von dem Titel, in durchbrochenem Rot "Teufelseltern". Darüber in weiß der Name ...

Ein dunkles Cover zeigt ein Bett, nur mit Lattenrost und einer Decke in einbem schmutzigen Zimmer. Eingenommen wird das Cover von dem Titel, in durchbrochenem Rot "Teufelseltern". Darüber in weiß der Name der Autorin Andrea Reinhardt. Mittig in klein "Erster Fall für Sonderermittlerin Natalie Benett", ganz unten weist das Cover darauf hin, dass dieser Roman ein Thriller ist.

Emilia hat zwei kleinere Geschwister. Sie alle werden von ihren trinksüchtigen Eltern ständig drangsaliert und vom Vater, wenn er von seinen Sauftouren kommt und sich bei seiner Frau ausgetobt hat, erfahren sie noch schlimmeres. Ihre Mutter steht ihnen nicht bei. Wenn der Vater außer Haus ist, tobt sie sich bei ihren Kindern aus. Dies wird im Roman zum Teil minutiös berichtet, deshalb sollten schwache Gemüter die Finger von diesem Buch lassen.

Eines Tages nimmt sich Emilia vor, sich und ihre Geschwister zu retten, doch leider passiert etwas Unvorhersehbares, das nicht wieder gutzumachen ist.
Dies alles passiert 2013.

Drei Jahre später verschwinden von der Kinderstation nacheinander zwei Kinder aus glücklichen Familien. Sonderermittlerin Natalie Benett, geschiedene Ehefrau vom Kinderarzt Dr. Benett, ermittelt mit ihren Kollegen auf dessen Station.
Dieser Fall ist schwer für sie, sie hat selbst vor drei Jahren ein Kind verloren und es wurde nur tot wiedergefunden. Die Ehe zerbrach, sie trank immer mehr. Jetzt hat sie eine Entziehungskur hinter sich und ist wieder im Dienst.

Die Ermittler finden keine Hinweise für die Aufklärung der Entführungen. Hat das Pflegepersonal etwas mit dem Verschwinden zu tun? Erst als zwei Rettungssanitäter bestialisch ermordet aufgefunden werden, ihr Rettungswagen jedoch nicht auffindbar ist, hoffen sie dem Entführer näher zu kommen.

Die Zeitsprünge 2013 und 2016 werden vor den Kapiteln deutlich angezeigt, so dass man sich zurechtfinden kann. Der Roman verlangt dem Leser einiges ab, ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass die Gewalt und der Missbrauch an Kindern sehr ausführlich berichtet werden.

Die Lösung des Falls ist absolut unvorhersehbar. Bis zum Schluss hält die Spannung an und Gott sei Dank hat der Roman seinen Untertitel.

Ich weiß nicht, wie Andrea Reinhardt es fertigbrachte, in dieser Art über Missbrauch und Gewalt zu schreiben. Mir als Leser war häufig danach, das Buch wegzulegen. Aber dafür ist es zu gut geschrieben und spannend bis zum Schluß. Ich bin gespannt auf die nächsten Fälle mit dieser Sonderermittlerin.

Verlegt hat die Autorin den Roman als Self-Publisher bei tredition.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Berlin, Anfang der 1920-er Jahre

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Auf dem Cover schwarz-weißen blickt uns eine junge Frau mit mittellangen nach damaliger Mode frisierten dunklen Haaren und dunklen Augen in einem ebenso dunklen Mantel entgegen. Rechts von ihr lesen wir ...

Auf dem Cover schwarz-weißen blickt uns eine junge Frau mit mittellangen nach damaliger Mode frisierten dunklen Haaren und dunklen Augen in einem ebenso dunklen Mantel entgegen. Rechts von ihr lesen wir den Namen der Autorin Anne Stern. Darunter in goldenen großen Lettern "FRÄULEIN GOLD" und darunter wiederum in weiß "Scheunenkinder".

Im Prolog wird über eine junge namens Frau Ruth berichtet, die sich im Jahr 1902 verliebt und doch weiß, dass sie einen anderen heiraten muss.

Man schreibt das Jahr 1923. Die Menschen sind arm, es gibt wenig zu essen, das aber nur teuer zu erwerben ist. Ihr Geld tragen sie wegen der Inflation in Taschen und Koffern zu den Einkäufen, es ist das Papier nicht wert, auf das es gedruckt wurde. Hulda Gold ist eine gefragte, wenn auch von den Ärzten nicht gern gesehene Hebamme. Bei Schwierigkeiten während der Geburten ruft sie die Ärzte zur Hilfe bzw. sorgt sie dafür, dass die werdenden Mütter ins Krankenhaus gebracht werden. Diese haben jedoch sehr wenig Vertrauen in diese Institutionen.

Sie wird eines Tages ins Scheunenviertel gerufen. Hier wohnen viele Juden, auch ganz strenggläubige. Zu einer der ganz strenggläubigen Familien muss Hulda. Die Schwiegertochter Tamar ist guter Hoffnung. Doch diese hat innerhalb ihrer Familie einen schweren Stand. Sie ist nicht nur keine Jüdin, ist ist auch Armenierin und sehr abergläubig. Ihre Schwiegermutter lässt sie links liegen, sie kann ihr nichts recht machen.

Kurz darauf entbindet Hulda Tamar von einem gesunden Jungen. Der junge Rabbi des Viertels summt dem Neuankömmling Lieder vor, aber insgesamt ist er Hulda nicht geheuer. Als die Hebamme zwei Tage später nach Mutter und Kind sehen will, ist es verschwunden. Alle Fragen innerhalb der Familie nutzen ihr nicht. Doch sie gibt nicht auf. Sie fragt in der Nachbarschaft nach und sucht das Gespräch mit dem jungen Rabbi.
Innerhalb des Scheunenviertels wird es immer gefährlicher, denn die Juden werden angegriffen, wo sie sich auch nur zeigen. Doch Hulda lässt sich nicht von der Suche nach dem Neugeborenen abhalten.

Anne Stern hat uns mitgenommen in die Zeit der Inflation bis zur Einführung der Rentenmark. Heutzutage kann man sich gar nicht vorstellen, wie es den Menschen seinerzeit ging und nur hoffen, dass so etwas nicht wieder passiert.

Eindringlich und doch unterhaltsam berichtet die Autorin uns vom damaligen Leben in Berlin, von seinen Unterhaltungen wie Cafés, Tanz und Kino, aber auch von den Ängsten der Menschen vor Schlägereien, Totschlag, Kinderhandel u.a. und von ihrer Armut. - Hulda Gold ist durch ihren Beruf nah am Geschehen.

Dieser fesselnde Roman ist der zweite aus der Trilogie um "Fraulein Gold". Man kann ihn ohne Kenntnis des ersten "Fräulein Gold - Schatten und Licht" lesen. Jedoch ist es wie immer besser, auch den ersten Teil zu kennen.

Es war schade, dass der Roman zu Ende war. Doch ich wurde dadurch besänftigt, dass es noch eine weitere Ausgabe um die Hebamme Hulda Gold geben wird. Einen Auszug aus diesem Roman, der im Mai 2021 erscheinen soll, kann man im direkten Anschluss an die Danksagung zu diesem Roman lesen.

Veröffentlicht wurde der Roman am 13.10.2020 im Verlag rowohlt POLARIS.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Dialektisch gewöhnungsbedürftig

Die Mutprobe
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over: auf grauem Asphalt liegt eine zerbrochene Barbiepuppe mit hellblauem Röckchen, darüber in hellblau der Titel "Die Mutprobe" und darüber dann der Name der Autorin Lisa Lercher. Das Cover weist darauf ...

over: auf grauem Asphalt liegt eine zerbrochene Barbiepuppe mit hellblauem Röckchen, darüber in hellblau der Titel "Die Mutprobe" und darüber dann der Name der Autorin Lisa Lercher. Das Cover weist darauf hin, worum es in diesem Kriminalroman gehen soll.

Sabine hat sich durchgerungen, zu einem Klassentreffen in ihr Heimatdorf zu fahren. Einerseits ist sie neugierig, was aus den anderen geworden ist, insbesondere aus ihrer Jugendliebe Leonhard. Andererseits möchte sie über ihren eigenen Schatten springen, nach 20 Jahren wieder dorthin zu fahren. Sie sieht es als eine Mutprobe, denn allzu Schlimmes hat sie erlebt, von dem niemand etwas ahnt.

Sie möchte gleich am Abend des Treffens wieder zurück nach Wien, sie hat sich vorgenommen, in eine Therme zu fahren. Doch dann erhält Leonhard einen Anruf, sein jüngster Sohn Max ist nicht nach Hause gekommen. Alle wollen bei der Suche helfen, auch Sabine. Sie steht Leonhards Ehefrau zur Seite, zumal sie Arges ahnt, ist sein Sohn doch nach seiner Nachhilfe verschwunden.

Der Leser sieht fast alles aus der Sicht von Sabine, bekommt ihre Gedanken mit und ihre Qualen. Sie weiß, was Kinder daheim erzählen und was nicht.
Lisa Lercher hat im Roman leise die Spannung steigen lassen. Man leidet mit den Eltern von Max mit.

Die Protagonisten dieses Romans sind eindringlich dargestellt. Für viele Leser wird es schwierig sein, den steirischen Dialekt immer zu verstehen. Die Autorin Lisa Lercher ist in der Steiermark geboren und arbeitet in Wien in der östereichischen Bundesverwaltung im Fachgebiet "Gewalt gegen Frauen und Kinder". Dies läßt sie in ihre Romane einfließen.

Der Roman wurde mit Hajo von Stetten, Peter Weck u.a. verfilmt.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Gruselig und fesselnd

Die Heimsuchungen der Familie Bell
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Ein ansprechendes Cover, es zeigt ein braun verziertes Schlüsselloch, in dem eine Frau im schwarzen langen Kleid zu sehen ist, macht gleich auf den Inhalt des Buchers neugierig. Der Titel ist unübersehbar ...

Ein ansprechendes Cover, es zeigt ein braun verziertes Schlüsselloch, in dem eine Frau im schwarzen langen Kleid zu sehen ist, macht gleich auf den Inhalt des Buchers neugierig. Der Titel ist unübersehbar "DIE HEIMSUCHUNGEN DER FAMILIE BELL", über dem Schlüsselloch der Name der Autorin Christiane Kromp.

In den 1780er Jahren heiratet der ca. 30 Jahre alte John Bell die 12-jährige Lucie aus gutem Hause. Er schließt mit dem Vater einen Vertrag, wonach er erst nach einer gewissen Zeit mit seiner Frau wegziehen kann. Das macht er dann auch so bald es geht, denn ihre Familie mischt sich zu sehr in die Ehe ein. So geht es von North Carolina nach Tennessee, wo sie sich nach einer anstrengenden Reise niederlassen. Lucie schenkt ihm mehrere Kinder und lebt in ihrer Familie so gut es damals möglich war, denn es galt ein strenges Patriarchat, worauf ihr Mann John bestand, wobei er auch nicht vor Gewalt nicht zurückschreckte.

In den 1810er Jahren wird die Familie plötzlich von einem Poltergeist geplagt, der sich nicht austreiben lässt. John leidet am meisten darunter und so sucht er in der Vergangenheit nach seinen Sünden.

Ich bewundere die Autorin, die auch für diesen Roman wieder ausführlich recherechiert hat, denn die Familie Bell soll tatsächlich so gelebt haben. Natürlich hat sich Christiane Kromp auch die Freiheit genommen, uns diesen Roman nach ihrem Dafürhalten zu präsentieren, es ist ja keine Dokumentation. Der Spannungsbogen wird über den gesamten Roman gehalten.

Wie immer hat sie sehr fesselnd geschrieben und man kann sich gut in die damalige Zeit hinein versetzen. Das Buch ist nur schwer aus der Hand zu legen. Da die Handlung im Jetzt die Zeit mit dem Poltergeist ist und John seine Sünden in der Vergangenheit sucht, hat Christiane Kromp die Vergangenheit in der Ich-Form schreiben lassen, damit der Leser nicht durcheinander kommt. Das Buch hat 30 Kapitel auf 362 Seiten und wurde
im August 2020 beim Verlag Franzius veröffentlicht.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Weihnachten aus Katzensicht

Rabauke und Biene feiern Weihnachten
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Das Cover ist schlicht gehalten. Auf weißem Grund lesen wir oben in grüner Schreibschrift "Rabauke und Biene feiern Weihnachten". Darüber klein und in schwarz: Anna Maria Kuppe - das ist die Autorin. Ganz ...

Das Cover ist schlicht gehalten. Auf weißem Grund lesen wir oben in grüner Schreibschrift "Rabauke und Biene feiern Weihnachten". Darüber klein und in schwarz: Anna Maria Kuppe - das ist die Autorin. Ganz unten in grüner Druckschrift "Geschichten rund um das Weihnachtsfewst. Mittig sehen wir das Bild zweier weißer Katzen auf ihren blauen Kissen mit Sternen , die auf hellem Grund vor einem Kamin liegen. Rechts ist ein Christbaum, links eine kleine Kommode mit einem Engel. Die Katzen fühlen sich sichtbar wohl.

Rabauke und Biene, das sind die Kater David und Dennis, die jedoch von ihrer Katzenmama Rabauke und Biene genannt werden. Sie erleben nicht ihr erstes Weihnachtsfest, wissen deshalb auch schon, was auf sie zukommen wird. Mit den Nachbarskindern können sie einen Weihnachtsmarkt besuchen und für die Katzenmama und die Oma Geschenke kaufen. Außerdem sind sie ganz gespannt, was sie geschenkt bekommen vom Christkind. Einen Wunschzettel haben sie ja geschrieben.

Es ist allerliebst, wie sich die beiden Katzen miteinander unterhalten - auch, wie die Katzenmama häufig deren Gedanken lesen kann. Jeder, der eine Katze hat, kann sich hineinversetzen in dieses Familienleben von zwei Katern, Menschen-Katzenmama und Oma. Wie erleben die Vorweihnachtszeit und die Weihnachtstage mit ihnen mit. Und natürlich hat die kluge Biene ihrem Bruder Rabauke wieder einiges zu erzählen, was der noch nicht weiß über Weihnachten.

Anna Maria Kuppe hat wieder ein wunderbares Kinderbuch über ihre Katzen geschrieben, in das sich Kinder gut hineinversetzen können. Es ist auch schön, es vorzulesen, die tollen Illustrationen von Anna Maria und Gabriele Kuppe animieren Kinder dazu, sich das Gelesene noch besser vorzustellen.

Das Buch wurde verlegt und veröffentlicht am 31.08.2020 bei BoD - Books on Demand, Norderstedt.

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