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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2019

Auf die Herdplatten und Gaskocher fertig los!

Die Familien-Campingküche
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Wer mit seinen Kindern gerne auf Campingurlaub fährt, sollte sich das neue Buch von Sonja Stötzel „Die Familien-Campingküche“ ansehen, denn hier werden gesunde Rezepte vorgestellt, die der ganzen Familie ...

Wer mit seinen Kindern gerne auf Campingurlaub fährt, sollte sich das neue Buch von Sonja Stötzel „Die Familien-Campingküche“ ansehen, denn hier werden gesunde Rezepte vorgestellt, die der ganzen Familie schmecken. Ich kann mir das Buch aber auch als Begleiter für Jugendliche und junge Erwachsene auf Festivals ganz gut vorstellen, da man darin auch eine Packliste findet, mit welchen Utensilien man sich bestmöglich versorgen und verköstigen kann.
Die einzelnen Rezepte sind sehr vielfältig und beschränken sich nicht nur auf heimische Gerichte. Von Salaten, über Hauptgerichte, bis hin zu der süßen Nachspeise sind Gerichte enthalten, die kinderleicht an den Urlaubsort angepasst werden können, da Sonja Stötzel gleich mehrere Varianten, von Frühstück bis Abendessen, aufzeigt. Außerdem sind alle Gerichte Outdoor-erprobt und lassen sich wirklich unter freiem Himmel mit wenig Aufwand zubereiten.
Das Buch eignet sich für alle Familien-Camper, die genug von Dosenravioli haben und ihren Geldbeutel schonen möchten. Denn so ein Restaurantbesuch kann mit der ganzen Familie schon recht teuer werden. Sonja Stötzel erfindet das Rad zwar nicht neu und vermutlich käme man auch ohne dieses Buch zurecht, ein toller Begleiter ist es aber allemal! Also: Auf die Herdplatten und Gaskocher, fertig los!

Veröffentlicht am 08.06.2019

Istrien abseits der Touristen-Pfade

50 Dinge, die man in Istrien getan haben muss
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Der Reiseführer „50 Dinge, die man in Istrien getan haben muss“ von Silvia Trippolt-Maderbacher ist 2019 im Styria Verlag erschienen.
Istrien ist eine beliebte Sehnsuchtsdestination und eine Genussregion ...

Der Reiseführer „50 Dinge, die man in Istrien getan haben muss“ von Silvia Trippolt-Maderbacher ist 2019 im Styria Verlag erschienen.
Istrien ist eine beliebte Sehnsuchtsdestination und eine Genussregion nicht weit entfernt von meinem Wohnort in der Weststeiermark. In Istrien erwarten die BesucherInnen kilometerlange Küsten- und Strandabschnitte, romantische Hafenstädtchen, kaiserliche Nostalgie und vor allem eine vielseitige Küche. Gerade weil Istrien fast vor der Haustür zu finden ist, habe ich „50 Dinge, die man in Istrien getan haben muss“ gewählt, da das Buch kein herkömmlicher Reiseführer mit den typischen Touristenattraktionen ist, sondern ein Reiseführer fernab der typischen Pfade.
Schon das Vorwort des Buches fängt meiner Meinung nach, den Kern des Buches ein. Die Autorin ist eine Istrien-Liebhaberin und mit diesem Buch möchte sie uns LeserInnen, ihr ganz persönliches Istrien darstellen. Liebevoll hat sie uns 50 Lieblingsplätze zusammengestellt und auch den einen oder anderen Geheimtipp versteckt. So wusste ich beispielsweise noch gar nicht, dass man in Istrien Trüffel finden kann. Sardinien habe ich bereits im Küstenort Fazana verspeist und mir eigentlich geschworen, einen Familienurlaub im kleinen Städtchen am Meer zu verbringen, ein Plan, der mir Dank Silvia Trippolt-Maderbacher wieder in den Sinn kam und schnellstmöglich umgesetzt werden wird. Oder einmal am Kaiser-Franz-Joseph-Palast (Lungomare) in Opatija spazieren gehen und von der längst vergangenen Donaumonarchie träumen? Ja, der Reiseführer hat ganz besondere Sehnsüchte und Fernweh in mir geweckt. Und schon allein deswegen kann ich den liebevoll gestalteten Reiseführer nur voll und ganz weiterempfehlen. Für Istrien-Kenner aber auch für Istrien-Neulinge.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Guter Ansatz, Luft nach oben

Hinterhaus
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Der Kriminalroman „Hinterhaus“ Lioba Werrelmann ist 2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Als die Ich-Erzählerin Caro nach einer Yoga-Stunde nach Hause kommt findet sie eine leere Wohnung vor und ihre ...

Der Kriminalroman „Hinterhaus“ Lioba Werrelmann ist 2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Als die Ich-Erzählerin Caro nach einer Yoga-Stunde nach Hause kommt findet sie eine leere Wohnung vor und ihre Habseligkeit stehen in sieben Umzugskisten im Hof. Ihr Freund Jens, ein Orthopäde, hat sie ohne ein Wort verlassen. Sie ist nun nicht nur obdachlos, sondern verliert auch kurze Zeit später ihren Minijob und dann wird auch noch die Leiche eines lange vermissten Jungen gefunden.
Ich habe einen spannenden Krimi erwartet und bin voller Vorfreude in das Buch gestartet. Die derbe Sprache zu Beginn des Buches, garniert mit den detaillierten Beschreibungen menschlichen Erbrechens hat meinen Lesefluss dann doch gebremst. Besonders hervorheben möchte ich, dass die einzelnen Protagonisten des Buches alle nicht normal erscheinen und alle Charaktere ganz unterschiedliche psychische Auffälligkeiten haben. Die Handlung selbst ist spannend und auch das Ende hat mich überrascht. Alles in Allem ist Hinterhaus ein Buch, das durch eine gute Idee besticht, aber Luft nach oben lässt. 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 04.06.2019

Frauen, zurück an den Herd!

Geht's noch!
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Das Buch „Geht`s noch! – Warum die konservative Wende für Frauen gefährlich ist“ von Lisz Hirn ist 2019 im Molden Verlag erschienen. Die steirische Autorin Lisz Hirn hat Philosophie und Gesang studiert ...

Das Buch „Geht`s noch! – Warum die konservative Wende für Frauen gefährlich ist“ von Lisz Hirn ist 2019 im Molden Verlag erschienen. Die steirische Autorin Lisz Hirn hat Philosophie und Gesang studiert und arbeitet als Publizistin und Philosophin in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Als Abonnentin der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ durfte ich bereits vor diesem Buch einige Publikationen der Autorin lesen und war mir bewusst, dass mich eine philosophische Gesellschaftskritik erwarten wird.
Ich bin selbst in einem liberalen Elternhaus aufgewachsen und konnte mir als Jugendliche und junge Erwachsene nicht vorstellen, dass Feminismus auch heute noch so wichtig sein wird. Spätestens mit der Geburt meines ersten Kindes wurde mir aber bewusst, dass Gleichstellung noch immer nicht funktioniert und unsere Gesellschaft noch fest in alten Rollenmustern steckt. Oder haben Sie schon einmal als Mutter zweier kleiner Kindern einen Aufsichtsratsposten erhalten?
Mit dem Aufstieg von Rechtspopulisten in Österreich, in Europa und der ganzen Welt, werden Frauenrechte wieder eingeschränkt. Alte Männer wollen, wie in Alabama, über Abtreibungsregeln bestimmen und Frauen aller Länder müssen für ihre Selbstbestimmung und ihre Rechte wieder auf die Straßen gehen. Kurz: Es ist wieder schick, konservativ zu sein, Abhängigkeit und Altersarmut inklusive. Und hier setzt das Buch von Lisz Hirn an. Ein Auszug aus dem Klappentext:
Die neuen Biedermänner und Biederfrauen propagieren ein Weltbild, durch das alle verlieren werden: ein Gesellschaftsideal der 1950er-Jahre, das Männer und vor allem Frauen in alte Rollenbilder drängt. Kinder statt Karriere, Mutter statt Managerin? Damit nehmen nicht nur die Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern zu.
Die Autorin zeigt auf eindrucksvolle Weise auf, wie diese Entwicklung unsere offene, demokratische Gesellschaft bedroht. Aber viel mehr noch, sie liefert auch Ideen und Anregungen dafür, wie wir uns alle dagegen wehren können. „Geht’s noch!“ ist eine humorvolle und doch brandaktuelle Gesellschaftskritik, die sich vor allem mit der (bis vor kurzem!) österreichischen Regierung auseinandersetzt, deren Frauenbild mehr als veraltet ist und keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfte. Das Buch sollte meiner Meinung nach vor allem von jungen Frauen gelesen werden, damit sie realitätsnah erfahren, wie gefährlich Populisten sein können und wie weit wir vom goldenen Matriarchat entfernt sind. In diesem Sinne: Girls just wanna have fundamental human rights!

Veröffentlicht am 01.06.2019

Sommerlektüre mit Tiefgang

Im Freibad
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Der Roman „Im Freibad“ von Libby Page ist 2019 im Ullstein Verlag erschienen.
Die knapp 87-jährige Rosemary hat ihr ganzes Leben in Brixton verbracht. Jeden Morgen schwimmt sie in einem Freibad und denkt ...

Der Roman „Im Freibad“ von Libby Page ist 2019 im Ullstein Verlag erschienen.
Die knapp 87-jährige Rosemary hat ihr ganzes Leben in Brixton verbracht. Jeden Morgen schwimmt sie in einem Freibad und denkt dort an die schönen Zeiten mit ihrem Ehemann George zurück. Doch der Vorort von London ist nicht mehr das, was er einmal war. Die Bücherei, in der Rosemary gearbeitet hat, schließt und ihr geliebtes Freibad soll weichen, damit neue Eigentumswohnungen entstehen können. Doch die Bewohner von Brixton wollen dem nicht sang und klanglos zustimmen, denn das Freibad ist das Herz der Nachbarschaft. Bald schon tritt auch die schüchterne Journalistin Kate in die Geschichte, als sie über das Freibad in der Zeitung schreiben soll. Kate und Rosemary werden Freundinnen und beschließen gemeinsam das Freibad zu retten.
Libby Page hat nicht nur einen Roman über einen Ort zum Schwimmen geschrieben, nein. Vielmehr hat sie es geschafft die BewohnerInnen rund um das Freibad im Brixton zu beschreiben. „Im Freibad“ ist ein Buch über eine innige Freundschaft, allen Generationenunterschieden zum Trotz und ein Buch gegen die Schnelllebigkeit in der wir heute leben. Meiner Meinung nach eine leichte Sommerlektüre mit Tiefgang und ein richtiges Herzbuch.