Vom Revolutionär zum Kaiser der Franzosen
NapoleonDie Napoleon-Biografie „Napoleon – Revolutionär auf dem Kaiserthron“ von Günter Müchler ist 2019 im wbg Theiss Verlag erschienen.
Der Autor, Günter Müchler, hat Geschichte und Politikwissenschaft studiert ...
Die Napoleon-Biografie „Napoleon – Revolutionär auf dem Kaiserthron“ von Günter Müchler ist 2019 im wbg Theiss Verlag erschienen.
Der Autor, Günter Müchler, hat Geschichte und Politikwissenschaft studiert und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Französischen Revolution und Napoleon. Anders als bei anderen Napoleon-Biografien, die es in Hülle und Fülle auf dem Markt gibt, verliert sich der Journalist dabei nicht in rein chronologische Aufzeichnungen, sondern greift auch immer wieder in die Zukunft, wenn es der Situation entspricht. Müchler erklärt so immer wieder die Gesamtsituation, in dem er die Ursachen, Hintergründe und Zusammenhänge der politischen Verhältnisse beschreibt, und kann so auch ein Publikum bedienen, das kein Geschichtsstudium absolviert hat.
Günter Müchler hat mit „Napoleon – Revolutionär auf dem Kaiserthron“ eine fulminante Biographie geschaffen und zeigt auf beeindruckende Weise Napoleons Werdegang, vom Jungen in Korsika, der Französisch erst lernen musste, bis zum Sterben im Exil. Vom kometenhaften Aufstieg bis zum tiefen Absturz Napoleons. Besonders hervorheben möchte ich hier auch den letzten Teil des Buches, der unter dem Titel „Nachhall“ beschreibt, was nach dem Tod Napoleons geschehen ist und wie sich die französische Bevölkerung mit ihrem großen Feldherrn versöhnt hat. Denn vor allem dieser Nachhall wird in vielen anderen Napoleon-Biografien ausgelassen. So als wäre Napoleons Einfluss auf Europa mit seinem Tod zu Ende gegangen.
Doch der Autor beschreibt nicht nur Napoleons Leben, sondern setzt auch die Umstände der Zeit der Revolution wie Puzzlestücke ineinander und zeigt den LeserInnen so ein Bild vom großen Ganzen. Dass Günter Müchler kein Historiker, sondern Journalist ist, zeigt sich auf allen Seiten des Buches. Doch gerade sein besonderer Schreibstil, der an manchen Stellen aber auch wertend erscheint, macht diese Biografie lesenswert, da sie sich so von anderen Biografien abhebt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung mit vier Sternen.