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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

Wem kann man vertrauen?

Im dunklen Nebel
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Der Roman „Im dunklen Nebel“ von Jürgen Ehlers ist 2018 bei Books on Demand erschienen und nach „Tod von oben“ bereits der zweite Band aus der Trilogie rund um den Fallschirmagenten Gerhard Prange und ...

Der Roman „Im dunklen Nebel“ von Jürgen Ehlers ist 2018 bei Books on Demand erschienen und nach „Tod von oben“ bereits der zweite Band aus der Trilogie rund um den Fallschirmagenten Gerhard Prange und die Jüdin Sofieke Plet.
Niederlande im November 1942. Europa ist mitten in Krieg und die Flucht von Gerhard Prange und Sofieke Plet ist gescheitert. Gerhard versucht nun weiterhin als Doppelagent nicht aufzufallen. Sofieke, die den Kontakt zu ihrer Familie schon lange abgebrochen hat, bekommt überraschend Nachricht von ihrem totgeglaubten Bruder. Doch kann sie der Nachricht trauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? Und dann ist da noch Sara, ein sechsjähriges Mädchen, das beschützt werden sollte.
Was mir auch an diesem Band wahnsinnig gut gefällt ist, dass das Buch auf historischen Tatsachen beruht. Gerhard und Sofieke wurden als fiktive Charaktere in die Handlung verwoben. Ich habe Gerhard und Sofiekes Werdegang schon im letzten Band voller Spannung verfolgt und bin auch diesmal vom Schreibstil des Autors überzeugt. Die einzelnen Charaktere werden gut und authentisch beschrieben. Ein Personenregister am Anfang des Buches gibt Ausschluss darüber, welcher Charakter real und welcher Charakter fiktiv ist. Ganz nebenbei erfährt man so beim Lesen viel über die Zeit der Besatzung in den Niederlanden und ich bin schon jetzt ganz gespannt auf den letzten Band der Reihe.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Ein "Kriminal"roman für zwischendurch

Das namenlose Mädchen
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Der Roman „Das namenlose Mädchen“ von Jacqueline Sheehan ist als Taschenbuch im Aufbau Verlag erschienen.
An einer abgelegenen Straße wird ein fünfjähriges Mädchen mit blutbespritzter Kleidung gefunden, ...

Der Roman „Das namenlose Mädchen“ von Jacqueline Sheehan ist als Taschenbuch im Aufbau Verlag erschienen.
An einer abgelegenen Straße wird ein fünfjähriges Mädchen mit blutbespritzter Kleidung gefunden, von den Eltern des Mädchens fehlt jede Spur. Kurz darauf werden in einem Haus in der Nähe drei Leichen entdeckt, doch kein Toter ist mit dem Mädchen verwandt gewesen. Die Sozialarbeiterin Delia Lamont ist kurz davor ihren Job an den Nagel zu hängen, als das kleine Mädchen in ihre Obhut kommt.
Anders als der Klappentext vermuten lässt, handelt es sich bei „Das namenlose Mädchen“ nicht um einen spannungsgeladenen Kriminalroman, der die Suche nach der Mutter des Mädchens im Vordergrund hat. Viel mehr erzählt der Roman die Geschichte der Sozialarbeiterin Delia, die Pflegestellen für Kinder vermittelt. Doch am Ende des Buches wird es dann doch richtig spannend und die Ereignisse scheinen sich beinahe zu überschneiden.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Ein Café in Wiesbaden

Café Engel
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Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer ...

Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich im Jahr 1945.
Deutschland 1945. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende und das Café Engel in Wiesbaden blieb von der Zerstörung des Krieges, wie durch ein Wunder, verschont. Hilde und ihre Mutter Else Koch kümmern sich um die Wiedereröffnung und hoffen, dass das Café auch nach dem Krieg so schillernde Persönlichkeiten wie davor einlädt. Luisa, aufgewachsen als uneheliche Tochter eines Adligen auf einem Gutshof in Ostpreußen, flieht vor den Russen nach Westen und möchte ihr Ziel, das Café ihres Onkels in Wiesbaden erreichen.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Dabei wählt die Autorin die Länge der einzelnen Perspektiven für meinen Geschmack zu kurz, so dass ich beim Lesen die einzelnen Personen nicht „greifen“ konnte und mich folglich auch nicht mit ihnen identifizieren konnte. Ob ich die beiden weiteren Teile der Trilogie lesen werde, sei dahingestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 04.03.2019

Regionalkrimi Piemont - Simon Strassers erster Fall

Lago Mortale
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Der Kriminalroman „Lago Mortale“ von Giulia Conti ist im Atlantik Verlag erschienen und spielt in Piemont. Es handelt sich dabei um den ersten Fall für Simon Strasser, einen ehemaligen Polizei- und Gerichtsreporter. ...

Der Kriminalroman „Lago Mortale“ von Giulia Conti ist im Atlantik Verlag erschienen und spielt in Piemont. Es handelt sich dabei um den ersten Fall für Simon Strasser, einen ehemaligen Polizei- und Gerichtsreporter.
Simon Strasser hat sein hektischen Großstadtleben in Frankfurt hinter sich gelassen, um am italienischen Lago d‘Orta zusammen mit seiner Ziehtochter Nicola zur Ruhe zu kommen. Eines Tages entdeckt Simon ein herrenlos treibendes Segelboot auf dem See, das macht den ehemaligen Polizei- und Gerichtsreporter neugierig. Auf dem Boot findet er die Leiche eines bekannten Fabrikantensohns, Marco Zanetti. Alles sieht nach Unfall aus. Doch Simon Strasser ist sich nicht sicher und beginnt zu ermitteln.
Der Schreibstil von Giulia Conti hat mir sehr gut gefallen. Spannung und Tempo bauen sich erst langsam auf. In den ersten Seiten des Buches träumt man während des Lesens von gutem Wein und leckerem Essen und sitzt beinahe selbst am Ufer des Lago d’Orta. „Lago Mortale“ ist meiner Meinung nach eine geeignete Sommerlektüre, für leichte Spannung am See oder am Meer.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Paris der 40er Jahre

An den Ufern der Seine
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Der Roman „An den Ufern der Seine“ von Agnès Poirier ist als deutsche Ausgabe 2019 im Verlag Klett Cotta erschienen und erzählt über „Die magischen Jahre von Paris 1940 – 1950“. Die englische Originalausgabe ...

Der Roman „An den Ufern der Seine“ von Agnès Poirier ist als deutsche Ausgabe 2019 im Verlag Klett Cotta erschienen und erzählt über „Die magischen Jahre von Paris 1940 – 1950“. Die englische Originalausgabe ist unter dem Titel „Left Bank. Art, Passion and Rebirth of Paris 1940 – 1950“ erschienen.
Ausnahmezustand in Europa. Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen und dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs erlebt Paris in den 40-er Jahren seine intellektuelle Wiedergeburt: nach dem Ende des Krieges erlangt eine Generation eine neue Freiheit. Agnès Poirier erzählt vom Anfang und Ende des Krieges, von der deutschen Besatzung und die Zeit danach, ohne aber ihr Hauptaugenmerk auf die Politik zu legen. Viel mehr erzählt die Autorin von Schriftstellern, Künstlern und anderen Intellektuellen, insbesondere erzählt sie die Geschichte von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre.
Der Autorin ist es sehr gut gelungenen Leser mit auf eine Zeitreise durch diese Epoche zu nehmen und hat ein Sachbuch geschaffen, dass auch emotional berührt. „An den Ufern der Seine“ hat mein Interesse für französische Literatur geweckt und ich habe mir nach der Lektüre bereits weitere Werke von Albert Camus und Jean-Paul Sartre für meine Büchersammlung bestellt.