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Veröffentlicht am 01.08.2021

Realität und Fiktion

Das letzte Bild
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Der Roman „Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Die Schriftstellerin Eva sieht in der Zeitung ein Phantombild und fühlt sich von diesem Bild angezogen, so dass sie ...

Der Roman „Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Die Schriftstellerin Eva sieht in der Zeitung ein Phantombild und fühlt sich von diesem Bild angezogen, so dass sie die Zeitung kauft. Das Bild zeigt eine Frau, die im November 1970 in Norwegen zu Tode kam und deren Identität niemals aufgedeckt wurde. Diese Frau sieht ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich, aber Evas Mutter ist lebendig und kann mit der Ähnlichkeit konfrontiert werden. Wer war die Isdal-Frau und was hat sie mit Eva zu tun?

Die Autorin hat die wahre Geschichte der Isdal-Frau mit einer fiktiven Handlung verknüpft und dadurch einen wirklich lesenswerten Roman geschaffen. Anja Jonuleit arbeitet in ihrem Buch mit zwei Zeitebenen: In der Gegenwart begleiten wir die Eva, die das Leben der Isdal-Frau verstehen will und dabei ihrem eigenen Familiengeheimnis auf die Spur kommt. In der Vergangenheit begleiten wir eine fremde Frau. Gekonnt werden die beiden Zeitebenen miteinander verknüpft, so dass der Spannungsbogen niemals abflautet. Im Anhang des Buches wird dann noch einmal ausführlich erklärt, was im Roman auf wahren Begebenheiten beruht und was Fiktion ist.

„Das letzte Bild“ ist ein Roman, in dem Anja Jonuleit Realität und Fiktion meisterhaft miteinander verknüpft und somit ein lesenswertes Buch schafft.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Verlust und Erinnerung

Arno und sein Pferd
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Das Kinderbuch „Arno und sein Pferd“ von Jane Godwin mit Illustrationen von Felicita Sala ist im Insel Verlag erschienen.

Arno hat von seinem Großvater ein selbstgeschnitztes kleines Pferd geschenkt ...

Das Kinderbuch „Arno und sein Pferd“ von Jane Godwin mit Illustrationen von Felicita Sala ist im Insel Verlag erschienen.

Arno hat von seinem Großvater ein selbstgeschnitztes kleines Pferd geschenkt bekommen. Doch dann verliert Arno das Pferdchen und trotz aller Suche bleibt das Pferd verschwunden. Erst als Arnos toter Großvater in seinen Träumen erscheint, weiß Arno, wo er das Pferd finden kann.

Der Verlust des Großvaters steht im Kinderbuch nicht im Vordergrund, aber schwingt doch auf allen Seiten mit. Ich fand es ganz bezaubernd, dass das Pferd dadurch gefunden werden konnte, dass Arno sich an die schöne Zeit mit seinem Großvater erinnert hat. Auch die Illustrationen von Felicita Sala passen sehr gut zur Geschichte und und sind wirklich unglaublich schön.

Ein tolles Kinderbuch für Kinder ab drei Jahren über Verlust und Erinnerung, das ich wärmsten empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Tatort Südburgenland

Zuagroast
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Der Gartenkrimi „Zuagroast“ von Martina Parker ist im Gmeiner Verlag erschienen.

Schauplatz Südburgenland. Paul ist mit seiner Frau Eva aus dem Nordburgenland zugezogen. Vera Horvath ist freischaffende ...

Der Gartenkrimi „Zuagroast“ von Martina Parker ist im Gmeiner Verlag erschienen.

Schauplatz Südburgenland. Paul ist mit seiner Frau Eva aus dem Nordburgenland zugezogen. Vera Horvath ist freischaffende Journalistin mit wenig Geld und ist zum Leidwesen ihrer Tochter von der Großstadt ins Haus ihrer Oma gezogen, wo sie wenigstens günstig wohnen kann, aber gegen eine Schneckenplage kämpfen muss. Auch einen Gartenclub gibt es im kleinen Ort Buchschachen, wo die Gründerin Johanna für jedes Problem das passende Kraut in petto hat.

„Zuagroast“ ist ein Regionalkrimi voll schwarzem Humor. Martina Parker hat mit „Zuagroast“ ein großartiges Debüt geschaffen und ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher der Autorin, immerhin wurde die Fortsetzung „Hamdraht“ ja bereits für das Frühjahr 2022 angekündigt. Ganz besonders toll hat mir auch die Übersetzung der Dialekt-Worte in den Fußnoten gefallen, wobei mir als Steirerin der südburgenländische Wortschatz ja nicht völlig fremd ist.
Jedes Kapitel beginnt mit Fakten aus der Tier- oder Pflanzenwelt, was mir auch gut gefallen hat. So hat man neben den Krieg zwischen Einheimischen und Zugezogenen, der Krimihandlung auch viel wissenswertes über Flora und Fauna und das Südburgenland erfahren.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Wir brauchen wieder mehr Gerechtigkeit!

Deutschland ist asozial
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Das Buch mit dem provokanten Titel „Deutschland ist asozial: Wie wir von der Politik systematisch benachteiligt werden – Mechanismen der sozialen Ungleichheit“ von Stefan Daniel Krempl ist im Mai 2021 ...

Das Buch mit dem provokanten Titel „Deutschland ist asozial: Wie wir von der Politik systematisch benachteiligt werden – Mechanismen der sozialen Ungleichheit“ von Stefan Daniel Krempl ist im Mai 2021 als Taschenbuch erschienen.

Viele sozialpolitischen Themen werden vom Autor sachlich und fachlich erklärt, ohne dabei die LeserInnen irgendwie zu beeinflussen. Nein, das Buch regt eher zum Nachdenken an: Finde ich unser Sozialsystem gerecht? Leben wir überhaupt noch in einem funktionierenden Sozialstaat? Wie kann ich mich selbst gegen Benachteiligung einsetzen? Stefan Daniel Krempl zeigt Missstände auf und nennt auch Lösungsvorschläge.

Ich lebe selbst in Österreich, doch viele dieser Missstände sind auch Teil unseres Sozialstaates. Das Buch habe ich regelrecht verschlungen. Auch wenn ich mir immer und immer wieder die Frage gestellt habe, warum die Sozialdemokratie in unserer beiden Länder so wenig WählerInnen gewinnen kann, denn gerade nach der Pandemie in Zeiten von einer Rekordarbeitslosigkeit wären sozialdemokratische Ideen wohl unsere Rettung.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Von Ghana nach Deutschland

Odo und der Beginn einer großen Reise:
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Das Kinderbuch „Odo und der Beginn einer großen Reise“ von Dayan Kodua und Robby Krüger ist im Gratitude Verlag erschienen.

Die kleine Odo lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf in Ghana. ...

Das Kinderbuch „Odo und der Beginn einer großen Reise“ von Dayan Kodua und Robby Krüger ist im Gratitude Verlag erschienen.

Die kleine Odo lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf in Ghana. Odos Vater lebt in Deutschland, wo er als Arzt arbeitet. Und nun soll auch Odo zusammen mit ihrer Mama nach Deutschland auswandern.

Beim Lesen konnte ich zusammen mit meinen beiden Lausbuben den Beginn dieser großen Reise miterleben. Odo hat nämlich nicht nur große Verlustängste, immerhin muss sie ihre Heimat und ihre Freunde verlassen, sondern auch Angst vor dem Neuen. Auch meine beiden Jungs konnten diese Gefühle, dank dem tollen Schreibstil, gut mitfühlen. Toll fand ich es, dass Odo über ihre Ängste und Gefühle spricht. So konnte auch ich mit meinen beiden Kindern ein Gespräch anfangen: Würden wir in ein anderes Land auswandern, wovor hätten sie Angst, worauf würden sie sich freuen.

Ganz besonders toll fanden wir auch das Kochbananen Rezept im Buch, das wir auf alle Fälle ausprobieren werden. Auch die vielen farbenfrohen Illustrationen haben uns gut gefallen.

Ganz nebenbei erfährt man auch viel Wissenswertes über das Leben in Afrika und unterschiedliche Kulturen. Ich würde mir wünschen, dass Diversität in allen Kinderbüchern so selbstverständlich behandelt wird, wie in diesem tollen Kinderbuch, für das ich eine große Leseempfehlung aussprechen möchte

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