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Veröffentlicht am 06.01.2019

Spannend, modern, technikaffin und mitreißend...

Elanus
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Jona ist ein kleines Genie. Bereits mit 17 Jahren wird er auf persönliche Einladung des Rektors und ausgestattet mit einem Stipendium an einer Eliteuniversität aufgenommen.
Auf Wunsch seiner Eltern kommt ...


Jona ist ein kleines Genie. Bereits mit 17 Jahren wird er auf persönliche Einladung des Rektors und ausgestattet mit einem Stipendium an einer Eliteuniversität aufgenommen.
Auf Wunsch seiner Eltern kommt Jona bei einer Gastfamilie, den Helmreichs, unter. Da es bei Jona mit seinen sozialen Kompetenzen ein wenig schwieriger bestellt ist, eckt er schnell an und kann sich schlecht in soziale Gefüge eingliedern. Dennoch ist er stets gut über seine Mitmenschen informiert. Dank Elanus. Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.
Jona sieht alles. Scheinbar nichts bleibt ihm verborgen. Doch dann entdeckt er Dinge, die er lieber nicht gewusst hätte und gerät in einen Strudel aus Lügen, Intrigen, Geld und Gewalt. Und nun schwebt Jona in tödlicher Gefahr.

Topaktuell und spannend verpackt beschreibt Ursula Poznanski in ihrer Geschichte die Möglichkeiten der heutigen Technik. Mit Jona schafft die Autorin einen Protagonisten, den man gleichzeitig liebt und hasst. Er hat Ecken und Kanten, ist superinteressant, aber auf den ersten Blick nicht der Mensch, mit dem man auf Anhieb befreundet sein möchte. Der Charakter ist so toll gearbeitet, dass man jede Abneigung, die ihm entgegengebracht wird, nachvollziehen kann, aber dann auch die Zuneigung gewisser Leute verstehen kann. Auf die Nebenfiguren sind realistisch und greifbar beschrieben und passen perfekt in ihre Rollen. Marlene und Pascal fand ich super und auch Silvia’s Beschreibung und Verhalten passten perfekt. Das Buch hat mal wieder erreicht, dass ich mitermittelt und geforscht habe. Ich habe versucht meine Schlüsse zu ziehen und meine eigenen Theorien zum Fortgang der Geschichte aufzustellen. Mit einigen hatte ich recht, mit anderen wiederum absolut nicht. Das Buch ist klasse geschrieben. Der Schreibstil locker und modern ohne großartige Schnörkel. Sehr gradlinig. Cover und Gestaltung passen perfekt zum Inhalt.
Einziger Kritikpunkt für mich das Ende. Mir ging die Auflösung des „Rätsels“ dann etwas zu fix und danach war das Buch dann einfach vorbei. Ich hätte mir noch 1 Kapitel mehr gewünscht mit einem Ausblick, wie es für Jona weitergeht.

Aber alles in Allem ein rundes Gesamtpaket. Modern, spannend, technikaffin und mitreißend. Ursula Poznanski enttäuscht halt nicht.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Spannend, fesselnd und mitreißen von der ersten Seite an

Aquila
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Eingeschlossen, ohne Handy und Schlüssel erwacht Nika in ihrem Zimmer. Dreckig, nass und völlig erschöpft, mit nur einem Schuh, einer Wunde am Kopf und einem Zettel in der Hosentasche mit kryptischen Botschaften. ...

Eingeschlossen, ohne Handy und Schlüssel erwacht Nika in ihrem Zimmer. Dreckig, nass und völlig erschöpft, mit nur einem Schuh, einer Wunde am Kopf und einem Zettel in der Hosentasche mit kryptischen Botschaften. „Das Blut ist nicht deines“ oder „Halte dich von Adler und Einhorn fern“. Ihre Mitbewohnerin Jenny ist verschwunden. Genau wie die Erinnerung an die letzten zweieinhalb Tage. Auf der Suche nach Jenny, dem Sinn der Botschaften auf dem Zettel und den Geschehnissen der letzten Tage streift Nika durch Siena und kommt dabei nach und nach den Rätseln der letzten Tage auf die Spur.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an total gepackt. Spannend, mitreißend und fesselnd reichen eigentlich nicht aus um dieses Buch zu beschreiben. Zusammen mit Nika versucht man als Leser den Geheimnissen der letzten Tage auf die Spur zu kommen, Zusammenhänge zu verstehen, Brücken zu bauen, Rätsel zu entschlüsseln und das Geschehene zu rekonstruieren. Doch immer wieder muss man seine Vermutungen über den Haufen werfen, Annahmen überdenken oder Ideen gänzlich über den Haufen werfen. Nika als Protagonistin ist so überzeugend und realistisch, kämpferisch, aber auch nahbar und bis zum Ende hin, bleibt sie sich treu. Die Nebencharaktere sind ebenfalls klasse ausgearbeitet und passen perfekt in die Ihnen vorgegebenen Rollen. Die Story spielt im italienischen Siena. Die Beschreibungen der Stadt, der Stadtteile, der Gebäude, der Landschaften und Orte hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin schafft es Bilder in meinen Kopf zu zaubern, die mich so beeindruckt haben, dass ich mir gerne selbst ein Bild von Siena machen würde. Ich konnte dieses Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, weil mich die Story und das Miträtseln einfach so gefesselt hat.

Dieses Buch war definitiv eines meiner Jahreshighlights und ich werde es auf jeden Fall in ein paar Jahren noch einmal lesen. Ich möchte dieses Buch definitiv weiterempfehlen. Lest dieses Buch!

Veröffentlicht am 17.12.2018

Nimmroth ist definitiv eine Reise wert...

Nimmroth
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Eltern die Geheimnisse vor einem haben sind schrecklich. Das findet auch Lynni und drängelt und drängelt um das große Geheimnis ihrer Familie endlich zu erfahren. Doch ehe sie sich versieht, landet sie ...

Eltern die Geheimnisse vor einem haben sind schrecklich. Das findet auch Lynni und drängelt und drängelt um das große Geheimnis ihrer Familie endlich zu erfahren. Doch ehe sie sich versieht, landet sie in einer anderen Welt - in Nimmroth. Geheimnisvoll, anders und traumhaft schön. Dort findet Lynni alles, wovon sie immer geträumt hat: Abenteuer, Freiheit, eine "neue" tolle Familie, eine neues zu Hause und scheinbar auch ihre große Liebe - Tarou. Doch wer die eine Welt will, muss die andere hinter sich lassen. Beim Versuch das Leben beider Welten zu vereinen, stößt Lynni auf die Vergangenheit der Familie. Auf Lügen, Verrat und Geheimnisse und plötzlich steht alles auf dem Spiel. Ein Leben, die Familie und ihre Liebe zu Tarou.

Nimmroth ist einfach traumhaft. Die Autorin schafft es durch ihre bildhaften und detaillierte Beschreibungen eine Welt entstehen zu lassen, in die sich jeder gerne träumen würde. Man fühlt sich mitgenommen, eingeladen und irgendwie auch "unterwegs", wenn die Protagonisten durch Nimmroth reisen und Abendteuer erleben. Dieses Buch schafft es einem das Gefühl zu geben mit Lynny zusammen über und von Nimmroth zu lernen, die Zusammenhänge und die Funktionsweise der neuen Welt zu verstehen, als ob man selbst seine Lektionen bekommen würde. Ich war sehr schnell in Love mit der Familie und den Figuren. Genau so stelle ich mir das Zusammenleben in einer Familie vor. Zusammenhalt, viel Lachen, ernste Gespräche und auch mal kleinere Reibereien. Alles wirkt so ungekünstelt und echt. Eine ganz große Rolle im Buch spielen Mut und Zuversicht. Die Protagonisten vertrauen sich untereinander voll und ganz und die Dynamik und Rollenverteilung in der Gruppe sind super toll beschrieben.
Der Schreibstil des Buches hat mir sowieso total gut gefallen. Leicht und beschwingt, flüssig und immer wieder mit einem Schuss Ironie und dieser gewissen "norddeutschen" Art gespickt. Allgemein gefiel mir total gut, dass immer wieder der Bezug zum Meer, zur Küste, zum Wasser und so weiter da war.
Die Spannung der Geschichte wurde immer weiter aufgebaut. Es folgten Irrungen und Wirrungen und auch kleine Rückschläge, bis zum "großen Finale" in Nimmroths Traumwelt. Ein Traum eben.
Auch optisch macht das Buch jede Menge her. Ein wundervolles Cover, direkt zum Anfang eine liebevoll gezeichnete Karte und zauberhaft illustrierte Kapitel, werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Im Laufe der Geschichte tauchen im Buch auch immer wieder Briefe auf, die als Bilder in verschiedenen Schriften oder auch mal mit Tintenkleksen oder so abgedruckt sind. Auch das machte dieses Buch noch viel, viel schöner und greifbarer für mich.

Nimmroth hat mir wirklich sehr gut gefallen. Eine Welt der Träume. der Abenteuer und der Liebe die man so schnell nicht vergisst. Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung und auf weitere Reisen nach Nimmroth.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Kein typischer Musso (Achtung Spoiler in der Rezension)

Was wäre ich ohne dich?
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Nach einem kurzen aber intensiven Sommer der Liebe muss der junge Martin San Francisco verlassen, um in seine Heimat nach Frankreich zurückzukehren. Voller Hoffnung, dass seine Liebe zu Gabrielle hält, ...

Nach einem kurzen aber intensiven Sommer der Liebe muss der junge Martin San Francisco verlassen, um in seine Heimat nach Frankreich zurückzukehren. Voller Hoffnung, dass seine Liebe zu Gabrielle hält, wird Martin leider bitter enttäuscht.
Jahre später will das Schicksal, dass sich sein und Gabrielles Weg wieder kreuzen. Als Polizist auf die Aufklärung von Kunstdiebstählen spezialisiert, jagt Maritn seit Jahren den Meisterdieb Archibald MacLean. Durch diesen Kunstdieb wird Martin mit seiner Vergangenheit konfrontiert und aufgerollt. Zufall, Schicksal oder etwas ganz anderes?

Ich bin riesengroßer Musso-Fan und werde es auch bleiben, dennoch war ich von diesem Buch etwas enttäuscht. Typisch Musso enthält auch dieses Buch jede Menge Wendungen und Wirrungen, sodass einem das Lesen Freude bereitet. Die Protagonisten haben Ecken und Kanten, Witz und Charme und Musso schafft es immer und immer wieder, mich durch seine Ortsbeschreibungen in Reiselust zu versetzen. Ich kam ungewohnt holprig ins Buch. Der Anfang gefiel mir leider garnicht. Der Schreibstil in der "Rückblende" wich vom Stil des übrigen Buchs ab (zum Glück!). Der Anfang klang mir teils zu poetisch und wirkte ungewohnt seicht auf mich.
Nach und nach nahm die Story fahrt auf, konnte mich aber nicht wie bei anderen Musso-Büchern fesseln. Als sich die Story dann dem Ende zuneigte, wurde meine Enttäuschung groß. Das Ende und diese Wendung hatte ich bei diesem Buch nicht erwartet. Ich mag die Mischung aus Lovestory und Thriller, die Musso oft schreibt. Seine Bücher mit "übernatürlichem" Inhalt gefielen mir meist etwas weniger. Ich bin vom Klappentext und dem Verlauf der Story also von der gewohnten und geliebten Mischung ausgegangen. Mit dem "Übernatürlichen" hatte ich nicht gerechnet und habe es auch absolut nicht gemocht. Ein kniffeliger Plott und ein großes Finale wären mir lieber gewesen.

Dennoch bleibe ich natürlich Musso-Fan und hoffe, dass mir das nächste Werk wieder mehr zusagen wird.
Dieses Buch würde ich nur bedingt weiterempfehlen. Musso-Fans sollten es der Vollständigkeit halber und um Vergleichsmöglichkeiten zu haben lesen.

Veröffentlicht am 23.11.2018

"Tritt ein. Oder kehr um. Dies ist Erebos."

Erebos
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"Tritt ein. Oder kehr um. Dies ist Erebos."

An einer Schule in London macht ein geheimnisvolles Computerspiel die Runde - Erebos. Die Regeln sind streng und klar:
1. Du hast nur einen Versuch Erebos ...

"Tritt ein. Oder kehr um. Dies ist Erebos."

An einer Schule in London macht ein geheimnisvolles Computerspiel die Runde - Erebos. Die Regeln sind streng und klar:
1. Du hast nur einen Versuch Erebos zu spielen.
2. Sprich nicht über Erebos, auch nicht mit deinen Freunden.
3. Spiele nur, wenn du allein bist.
4. Verstößt du gegen diese Regeln, bist du raus.

Erebos zieht die Schüler der Reihe nach in seinen Bann. Es beobachtet dich, es spricht mit dir und es leitet dich an - auch im Leben außerhalb des Spiels, so als wäre Erebos lebendig. Die Grenzen zwischen Spiel und Realität verwaschen mehr und mehr. Wer ist Freund und wer ist Feind? Und was bezweckt Erebos?
Nur eins! Erebos will töten.

Dieses Buch ist durch und durch gelungen und hat mir enorm gut gefallen. Durch ihre Wendungen und Kniffe schaffte es die Story mich bis zum Ende zu packen und zu begeistern. Durch den Wechsel zwischen Szenen in der wirklichen Welt und dem Spiel malte Erebos durch lebhafte und detaillierte Beschreibungen das Bild eines Computerspieles in meinen Kopf. Teilweise fühlte es sich schon fast so an, als wenn man selbst spielen würde. Aber würde ich das wollen?

"Mit jedem neuen Tag verliert meine Realität an Wert. Sie ist laut und ohne Ordnung, unvorhersehbar und mühevoll."

Während des Lesens kamen mir immer wieder Gedanken wie: "Wie hätte ich mich verhalten?" oder "Hätte ich das auch gemacht?". Das Buch weißt anhand eines Computerspiels darauf hin, wie leicht sich Jugendliche manchmal beeinflussen lassen und wie weit anonyme Botschaften aus dem Internet eine Gruppe junger Leute beeinflussen können.

"Sprich nicht über den Inhalt des Spiels. Bist du dämlich, oder was?"

Alle Protagonisten waren sehr überzeugend und realistisch. Im Buch kommen alle "Typen" vor, die in einer normalen Schulklasse auch zu finden wären. Doch durch das geheimnisvolle Spiel werden die klassischen Rollenklischees aufgeweicht und die Dynamik der Gruppe verschiebt sich. Plötzlich sind alte Freundschaften dahin und neue Allianzen bilden sich.

Mit diesem Buch hat Ursula Poznanski ein Meisterwerk der Jugendliteratur geschaffen, das vor Augen führt wie empfänglich wir im Zeitalter der Digitalisierung, von Facebook, Instagram und Co für anonyme Aussagen aus dem Internet sind und wie schnell eine künstlich herbeigeführte Gruppendynamik Verstand und Vernunft außer Kraft setzen kann. Die Geschichte erinnert mich ein bisschen an die Gruppendynamik aus "Die Welle". Dieses Buch wäre perfekt als Pflichtliteratur in der 9./10. Klasse der Schule geeignet.