Profilbild von vielleser18

vielleser18

Lesejury Star
offline

vielleser18 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit vielleser18 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2020

Zum Ein- und Abtauchen

Über dem Meer tanzt das Licht
0

Maria lebt mit ihrem Freund Simon und ihren zwei Töchtern Morlen und Hannah auf Norderney. Sie liebt ihr Café Strandmuschel und das Surfen. Alles läuft perfekt, meint man. Doch dann braucht Simon eine ...

Maria lebt mit ihrem Freund Simon und ihren zwei Töchtern Morlen und Hannah auf Norderney. Sie liebt ihr Café Strandmuschel und das Surfen. Alles läuft perfekt, meint man. Doch dann braucht Simon eine Auszeit und Maria muss sich mit ihrer Vergangenheit beschäftigen, die sie so viele Jahre gekonnt verdrängt hat. Maria findet im Haus ihrer verstorbenen Mutter Tagebücher, die in Briefform an sie verfasst wurden. Nur etappenweise schafft sie es, sich darauf einzulassen. Zudem tauchen noch Toni, mit der sie vor Jahren um die Welt gegondelt ist und Jan, der Vater von Morlen, der seine eigenen Probleme hat, fast gleichzeitig auf Norderney auf. Für Maria wird es nicht leicht, sich endlich mit ihren so lang unterdrückten Gefühlen, aber auch ihren eigenen Wünschen auseinanderzusetzen, denn zeitgleich muss sie sich auch noch mit einer kostspieligen Reparatur des Cafés, und damit auch mit finanziellen und existeziellen Ängsten auseinandersetzen.

Ich habe den ersten Roman von Meike Werkmeister (Sterne sieht man nur im Dunkeln) noch nicht gelesen (was ich unbedingt nun nachholen will). Doch ich habe natürlich die vielen begeisterten (Leser)Stimmen dazu gelesen und war daher sehr neugierig auf ihre Romane. "Über dem Meer tanzt das Licht" ist ein über 400 Seiten Buch, dass ich innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen habe. Es ist ein Roman, in dem man eintaucht, abtaucht und erst am Ende wieder (wehmütig) auftaucht. Alle Protagonisten, vor allem voran Maria, sind sehr lebendig und vor allem gefühlvoll beschrieben. Sie wachsen einem mit ihren Problemen und Gedanken, Gefühlen und Sorgen, aber auch mit ihrer Freude, ans Herz.

Maria, die ohne Vater aufwuchs und ihre Mutter im letzten Jahr verloren hat, hat sich innerlich abgekapselt. Gefühle lässt sie nicht groß zu, schon als junge Frau wollte sie nur eins, um die Welt ziehen und sich treiben lassen. Nun, da sie seit einigen Jahren wieder seßhaft geworden ist, kann sie ihre innere Unruhe allerdings immer noch nicht abstellen

Immer wieder passiert irgendetwas im Roman, immer wieder erfährt der Leser häppchenweise neue Details aus Marias Leben, verändert sich irgendetwas und vor allem die Entwicklung, die Maria im Laufe des Romans macht, ist authentisch. So hat man immer eine gewisse Spannung, was passiert als nächstes, wie entscheidet sich Maria, welchen Weg wird sie gehen. Dazu schafft es Meike Werkmeister die Landschaft und das Leben auf Norderney bildhaft zu machen, so dass man beim Lesen regelrechtes Urlaubsfeeling hat und sich am liebsten gleich auf nach Norderney machen möchte.


Fazit:

Der Roman ist abwechslungsreich, nachdenklich stimmend, humorvoll, lebensnah, spannend, unterhaltsam, voller Liebe, fesselnd beschrieben, mit Höhen und Tiefen der Protagonistin, hat tolle Wendungen, ist einfallsreich und stimmungsvoll.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2020

Informativer Ratgeber

Histaminintoleranz aus einem völlig neuen Blickwinkel
0

Dadurch, dass meine Tochter auch unter einer HIstaminintoleranz (kurz HIT) leidet, haben wir uns schon vieles selbst durch Recherchen aneignen müssen (da leider viele Ärzte sich nicht damit auskennen) ...

Dadurch, dass meine Tochter auch unter einer HIstaminintoleranz (kurz HIT) leidet, haben wir uns schon vieles selbst durch Recherchen aneignen müssen (da leider viele Ärzte sich nicht damit auskennen) bzw. haben auch schon viel durch eigene Erfahrungen herausgefunden. Zudem kommt ja, dass bei jedem die Auswirkungen der HIstaminintoleranz verschieden ausfallen und man sich an dieses Thema dadurch auch durch Ausprobieren der eigenen Toleranzschwelle heranarbeiten muss. Als ich durch Zufall auf das Buch von Dirk Schweigler gestoßen bin, war ich vor allem eines: neugierig. Das Buch ist in folgende Kapitel eingeteilt:

-Was ist eigentlich dieses mysteriöse Histamin

- Ernährung - Was darf ich trotz meiner Histaminintoleranz eigentlich noch essen?

-Diagnose und Therapie

-Tipps und Tricks für den Alltag

Ergänzt wird es durch den Anhang mit Tabellen zu unverträglichen Medikamenten, Anästhetika, Narkosemitteln und Röntgenkontrastmitteln

Dirk Schweigler ist selbst Betroffener und daher empfanden wir den Ratgeber von jemanden, der aus eigenen Erfahrungen schreiben kann, nicht nur als sehr informativ, sondern auch sehr gut beschrieben. Obwohl wir schon einiges wussten, hat er uns in unseren eigenen Erfahrungen bestärkt, aber uns auch sehr viel Neues vermitteln können. Viele Zusammenhänge wurden klarer, aber auch Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. Denn viele Tipps richten sich auch an die Ursachenbekämpfung. Zudem gibt er Ratschläge zur allgemeinen Gesundheit. Viele Grafiken und Tabellen eignen sich auch zum späteren einfachen schnellen Nachschlagen, gerade wenn es um Medikamente, bestimmte Nahrungsmittel oder Untersuchungen geht.

Für alle, die unter Histaminintoleranz leiden oder vielleicht auch dies erst nur einmal vermuten, ist dieser Ratgeber eine wichtige und sehr nützliche Hilfe. Der Autor hat es geschafft, seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz einerseits sehr locker und unterhaltsam, anderseits aber informativ und begründet darzustellen.

Daher habe ich nun auch seine weiteren Ratgeber, mit dem Themen: „Aphten“ und „Reizdarm“ gekauft, da weitere Familienmitglieder darunter leiden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.06.2020

Auszeit einer Ehe

Auszeit bei den Abendrots
0

Helene und Josef sind seit über 25 Jahren ein (eigentlich) glückliches Paar, der erwachsene Sohn ist schon längst ausgezogen, Josef ist ein erfolgreicher Chirurg. Helene gibt ein paar Stunden die Woche ...

Helene und Josef sind seit über 25 Jahren ein (eigentlich) glückliches Paar, der erwachsene Sohn ist schon längst ausgezogen, Josef ist ein erfolgreicher Chirurg. Helene gibt ein paar Stunden die Woche Sprachunterricht, hat eine Kolummne in einer Hundezeitschrift, führt den Haushalt und kredenzt Josef aufwendige Mahlzeiten. Doch anscheinend ist nicht alles so wie es scheint, denn auf dem Weg in den gemeinsamen Urlaub, der nach Venedig gehen sollte, ist schon auf der Fahrt eine gehörige Disharmonie spürbar. Und in Venedig kommt dann auch nur Helene an, denn Josef zieht urplötzlich die Reißleine in ihrer Ehe und verlässt ohne ein Wort oder eine Aussprache das Auto, als sie an einer Mautstelle halten müssen, und verschwindet. Erst nach einigen Tagen meldet er sich kurzbündig per Mail bei Helene und bittet um eine Auszeit. Dass diese Auszeit Nathalie heißt und nur etwas so halb so alt wie Josef, dass weiß Helene nicht. Doch einfach nur abwarten bis diese Auszeit vorbei ist, davon bringt sie ihre treue Freundin Adrienne schnell ab. Und so macht sich Helene selbst auf die Suche nach ihren Wünschen und Vorstellungen vom Leben und entdeckt sich wieder neu. Will sie um ihre Ehe kämpfen? Und was will Josef? Eine sehr turbulente Zeit mit einigen überraschenden Wendungen beginnt.

Wieder einmal hat mich der filigrane Erzählstil, der humoriges mit Tiefsinn, realistische Figuren verbindet, kombiniert mit einer feinen Prise Tragik, Drama und Komödie, gefesselt. Alexandra Holenstein erzählt abwechselnd aus den Perspektiven der Eheleute, wenn auch Helene die wahre Heldin des Romans ist und ihre Sichtweise daher auch die Ich-Perspektive. Durch beide Sichten kann der Leser die Gefühle, die Euphorie und Trauer, die inneren Kämpfe, aber auch die Entwicklung, die die beiden nehmen, miterleben. Starke Worte, ausdrucksstarke Sätze, bildhafte Begebenheiten, gelungene Dialoge, Situationskomik, aber auch Ernsthaftigkeit - das ist das, was man alles in diesem Roman findet. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz, sogar Josef ! Vielleicht auch , weil gerade bei Josefs oft impulsives Verhalten einige Klischees bedient und aufs Korn genommen werden, so dass man als Leser ziemlich oft auch schmunzeln muss, weil seine Aktionen mitunter sehr humorvoll und vor allem bildhaft beschrieben werden. Aber auch Helene tappt in die ein oder andere ungeplante und lustige Situation. Zudem gibt es einige sehr gut pointierte Nebencharaktere, die einem beim Lesen ebenfalls gute Laune machen. Aber es ist auch ein Roman, der einem zum Nachdenken anregt, der vieles hinterfragt, gerade rückt , der beleuchtet, dass zu einer Ehe immer zwei gehören und dass jeder wichtig ist.

Mit hat die Mischung aus guter Unterhaltung, Witz, aber vor allem auch Tiefsinn sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2020

Zum mitträumen

Träume in Meeresgrün
0

Die letzten Tage habe ich in Nova Scotia, genauer gesagt in Lunenburg, einer Stadt an der kanadischen Ostküste, verbracht. Der neue Roman von Miriam Covi hat mich genauso verzaubert, wie "Sommer in Atlantikblau" ...

Die letzten Tage habe ich in Nova Scotia, genauer gesagt in Lunenburg, einer Stadt an der kanadischen Ostküste, verbracht. Der neue Roman von Miriam Covi hat mich genauso verzaubert, wie "Sommer in Atlantikblau" und "Sommer unter Sternen".

Amelie, ihr Vater und ihre Schwester mit Freund reisen zu einem gemeinsamen Urlaub nach Kanada. Ein Wunsch des Vaters. Amelie versteht den Grund nicht, ihr Vater hüllt sich seltsam in Schweigen, wenn er danach gefragt wird, doch da er vor einem Jahr einen Schlaganfall hatte, will sie ihm den Wunsch erfüllen, auch wenn das bedeutet längere Zeit mit Lars, dem Freund ihrer Schwester, zusammenzusein. Denn sie hat Lars schon angehimmelt, als er noch nicht mit ihrer Schwester zusammen war. Doch Amelie hat in ihrem Leben schon öfters zurückstecken müssen, vielleicht auch, weil sie die schüchterne der Schwestern ist. Zudem ist sie nicht bereit so etwas wie Glück in ihrem Leben zuzulassen, zu sehr belastet sie der Tod der Mutter, der zwar schon so lange zurück liegt, immer noch.

Schon am ersten Urlaubstag begegnet sie in Lunenburg Callum. Schon nach der ersten Begegnung knistert es gewaltig zwischen den beiden, doch Amelie fällt es schwer, sich das einzugestehen.

Viele Verwicklungen und ein lang gehütetes Geheimnis macht aus diesem Roman ein tolles Leseerlebnis und bietet romantische und vor allem sehr knisternde Unterhaltung, so dass ich das Buch mit immerhin fast 500 Seiten, in 3 Tagen durchgelesen hatte. Die symphatischen Protagonisten, die in ihrem Leben bereits Höhen, aber vor allem auch viele Tiefen erlebt haben, berühren. Die Nebencharaktere sind interessant und man würde am liebsten selbst durch Lunenburg bummeln und mit dem ein oder anderen eine Tasse Tee oder Kaffee trinken. Vor allem auch die so liebevoll beschriebene Stadt und die Umgebung haben mich in Urlaubsstimmung versetzt.

Träume in Meeresgrün verleiten zum mitträumen, mitfiebern und miterleben einer romantischen, abwechslungsreichen und fesselnden Geschichte mit überraschenden Wendungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2020

Abwechslungsreich und romantisch

Hin und nicht weg
0

Anabel, eigentlich immer auf dem Sprung, tätowiert und mit grell gefärten Haaren, braucht wieder einmal eine Auszeit. So kommt ihr die Hochzeitseinladung ihres Cousins Lasse wie gerufen. Dort begegnet ...

Anabel, eigentlich immer auf dem Sprung, tätowiert und mit grell gefärten Haaren, braucht wieder einmal eine Auszeit. So kommt ihr die Hochzeitseinladung ihres Cousins Lasse wie gerufen. Dort begegnet sie dem attraktiven Tierarzt Rob, der zufällig keine Sprechstundenhilfe hat und arbeitsmäßig total überlastet ist. Durch gewisse Umstände ergibt sich, dass sich zwischen den beiden so verschiedenen Protagonisten durch die Arbeitsstelle eine win-win-Situation ergibt, auch wenn sie eher wie abstoßede Pole eines Magnete aufeinander wirken. Anabel hat nun eine Unterkunft und eine Ausrede für ihren Vater, Rob eine Helferin......doch so banal oder seicht, wie es vielleicht klingt, ist es nicht. So dachte ich jedenfalls auch nur am Anfang des Romans, doch meine Meinung hat sich ziemlich schnell geändert und die Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Lisa Keil erzählt aus zwei Persepektiven, abwechselnd von Rob und Anabel, so dass man beide sehr gut kennenlernt und vor allem hinter ihre Fassaden schaut. Rob ist weder der Beau, Anabel keine ausgeflippte Aussteigerin. Beide haben ihr Herz am rechten Fleck und beide haben ihre eigenen Probleme, die sie aber gut vor dem anderen verheimlichen können.

Die Autorin hat mich durch fesselnde Dialoge der beiden, durch spannende Tierarzt-Einsätze, aber vor allem durch die Entwicklung, die Rob und Anabel durchleben, bestens unterhalten Dazu haben die überraschenden Wendungen, ihr übriges dazu beigetragen, dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich war wirklich hin und weg von dieser Lovestory.

Übrigens gibt es bereits einen ersten Band. der von Kyla und Lasse erzähtl, den ich aber vorher nicht kannte. Aber nun nachholen werde.

Fazit:

Eine romantische, lustige, aber auch tiefgehende und immer wieder abwechslungsreiche Lovestory.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere