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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Lektüre für Grundschulkinder

Die Kaminski-Kids: Short Story 1. Mega Zoff!
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Die Kaminiski-Kids sind Simon, Deborah und Raffi (eigentlich Raffaela), die mit ihrem Hund Zwockel auf dem Blumenhof leben.

In der Schule verschwinden Geldbeutel, in der Nähe wurde eingebrochen und dann ...

Die Kaminiski-Kids sind Simon, Deborah und Raffi (eigentlich Raffaela), die mit ihrem Hund Zwockel auf dem Blumenhof leben.

In der Schule verschwinden Geldbeutel, in der Nähe wurde eingebrochen und dann wird auch noch die jüngste der Kaminski-Kids bedroht ! Doch die Kaminski-Kids halten zusammen und lassen sich so leicht nicht unterkriegen.

Die Geschichte hat 87 Seiten. Die Schrift ist zwar relativ klein für ungeübte Leseanfänger, aber dafür sind die Kapitel schön kurz. Ich habe das Buch mit meinem 8jährigem Sohn gelesen, der nun am Ende der 2. Klasse ist, aber leider immer noch eher ein Vorlese-Kind als ein Selbstlesekind. Wir haben hier aber einen guten Dreh herausgehabt, ich habe ihm einige Kapitel vorgelesen und dann hat er im Anschluß noch ein Kapitel selbst gelesen. Das war für mich neu, denn bisher hat er das ungerne gemacht. Diese Geschichte ist aber soooooo spannend, dass bei ihm natürlich das Interesse auf ein Weiterlesen gegeben war und er hat so einige Kapitel selbst gelesen.

Die Geschicht wird immer wieder kurz unterbrochen mit einer Kurzzusammenfassung der letzten Kapitel (jeweils nur 2-3 Sätze) und dann wird nach der Meinung des Lesers gefragt. Wie würdest du dich in dieser Situation entscheiden ? Hättest du genauso gehandelt ? Was hättest du anders gemacht ? Ein guter Zeitpunkt um bei einem gemeinsamen Lesen auch die Geschichte zu besprechen.

In dieser (ersten) Geschichte geht es um Zusammenhalt, aber auch um Raub und Erpressung, um Strafe und Chance, um Vertrauen, aber auch um Folgen des Handelns. Spannend geschrieben, aber auch ein wenig Humor fehlt hier nicht.

Mein Sohn und ich sind begeister von den Kaminski Kids und freuen uns schon auf die nächsten Bände.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht nur für jugendliche Leser ein gefühlvolles Leseabenteuer

Herzmuschelsommer
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Kim ist 16 als ihre Welt, wie sie sie bisher kannte, zerbricht. Die Eltern, bei denen sie groß geworden ist, sind nicht ihre leiblichen Eltern. Erst jetzt kam heraus, dass sie bei der Geburt vertauscht ...

Kim ist 16 als ihre Welt, wie sie sie bisher kannte, zerbricht. Die Eltern, bei denen sie groß geworden ist, sind nicht ihre leiblichen Eltern. Erst jetzt kam heraus, dass sie bei der Geburt vertauscht worden ist. Ihre wahren Eltern leben inzwischen in Frankreich und möchten sie natürlich kennen lernen. Nach langem Zögern beschließt KIm sie in den Sommerferien 6 Wochen zu besuchen, damit sie heraufinden kann, wohin sie gehört. Gleichzeitig ist es auch eine Flucht vor ihrem Freund Titus, der sie in der letzten Zeit immer mehr bedrängt endlich den entscheidenden Schritt in ihrer Beziehung zu unternehmen. Doch je mehr Titus drängt, umso mehr unsicher ist Kim, ob sie das überhaupt will. Daher ist sie froh ein paar Wochen Beziehungspause einlegen zu können.

Julie Leuze, die Autorin, habe ich schon durch mehrere andere Bücher kennen lernen dürfen. Ihre historischen Australien-Romane "Der Duft von Hibiskus" und "Der Ruf des Kookaburras" haben mich ebenso begeistert wie ihr Liebesroman "Für einen Sommer und immer" und ihr Jugendroman "Sternschnuppenträume". Julie Leuze schafft es jedesmal die verschiedenen Genre gekonnt, abwechslungsreich, fesselnd und mit Tiefe zu bedienen.

Das Buch schildert die Erlebnisse des Sommers aus Sicht von Kim und durch die Ich-Perspektive gelingt es Julie Leuze sehr gut die Gefühle und Gedanken von Kim darzustellen. Was bricht über die Jugendliche nicht auch alles von einem emotionalen Chaos herein ? Identitätsfindung, die Frage nach Freundschaft und Liebe und dem Schritt zum "ersten Mal". Die Reise ins Unbekannte, zu Unbekannten, die doch die leiblichen Eltern sind. All das und vieles mehr wird sehr gut mit Kims Gefühlen verknüpft. Die Protagonistin erscheint dabei sehr authentisch und ihre Gedanken und Handlungen sehr real.
Schon nach wenigen Seiten fühlt man mit und möchte einfach immer nur weiterlesen.

Bretonische Sagen werden mit in die Handlung eingewoben, sowie Leid und Dramatik und am Schluß auch eine gehörige Portion Spannung, so dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen möchte.

Was mir besonders gefallen hat, sind die Zwischentöne des Romans, denn Kim ist trotz ihrer 16 Jahren und ihren Zweifeln, ihrer Selbstfindung ein sehr aufgewecktes und selbstbewusstes Mädchen, das ihren Weg gefunden hat und damit auch die richtigen Signale für die Leserinnen gibt.

Fazit:

Ein tolles Jugendbuch, nicht nur für jugendliche Leser.
Spannend und romantisch und mit vielen Emotionen. Unbedingte Leseempfehlung von mir !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es gibt auch noch Überraschungen

Eine treue Frau
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Eine treue Frau ist der zweite Band der Trilogie um den Anwalt Sir Edward Feathers und seiner Frau Betty. Man kann diesen Band vielleicht auch ohne die Vorkenntnisse des ersten lesen, dennoch empfehle ...

Eine treue Frau ist der zweite Band der Trilogie um den Anwalt Sir Edward Feathers und seiner Frau Betty. Man kann diesen Band vielleicht auch ohne die Vorkenntnisse des ersten lesen, dennoch empfehle ich die chronologische Reihenfolge einzuhalten und erst "Ein untadeliger Mann" zu lesen. Im Oktober 2016 wird im Hanser Verlag dann der dritte Band "Letzte Freunde" erscheinen.

Betty ist genauso wie Eward als "Expat" (außerhalb ihres Mutterlandes England) aufgewachsen. Sie wuchs in Shanghai auf, wo ihre Eltern im Krieg ums Leben kamen. In Hongkong lernen sie sich kennen und ganz im Stil der 50er Jahre zögert Edward (The old Filth) nicht lange und macht ihr einen Heiratsantrag, den Betty annimmt. Beide kennen sich zu diesem Zeitpunkt kaum. Dennoch wird ihre Ehe halten, auch durch Tiefen hinweg.

Jane Gardam, der Autorin, ist es meiner Ansicht nach wunderbar gelungen, im ersten Band den männlichen Part darzustellen und hier in die Haut von Betty zu schlüpfen. Manchmal wird dennoch auch Edwards Gefühle oder Reaktionen beschrieben. Manche Szenen aus diesem Buch kennen wir bereits aus dem ersten - dennoch erfahren wir nun sozusagen die Gegenseite und haben einen anderen Blick auf das Geschehen. Das hat die Autorin wundervoll hinbekommen. Auch manche andere Lebensumstände, wie die Kinderlosigkeit, kommten nun ans Tageslicht.

Vor allem ist es immer der feine britische Humor, den Jane Gardam so treffsicher versprüht, der einen einfach nur so durch die Seiten fliegen lässt - auch wenn die Situationen meist nicht zum Lachen sind, wird durch den ironischen Witz alles aufgelockert.

Ich freue mich schon auf den dritten Band und bin gespannt, mit was für Überraschungen ich hier zu rechnen habe.

Gratulation auch an die Übersetzerin Isabel Bogdan (deren eigenen Roman "Der Pfau" ich auch mit Genuss gelesen habe).

Fazit:
Ein gelungener Pendant zu "Eine treue Frau", der zweiten Band nun aus Bettys Sicht - mit Witz, Tiefgang und Überraschungen - wenn man den ersten Band gelesen hat, unbedingt lesen !

Veröffentlicht am 15.09.2016

very british

Ein untadeliger Mann
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Ein untadeliger Mann ist der Auftaktband einer Trilogie - aber durchaus auch als abgeschlossener Roman zu lesen.

Zum Inhalt:
Es ist die fiktive Geschichte von Edward Feathers, Kronanwalt in Hongkong, ...

Ein untadeliger Mann ist der Auftaktband einer Trilogie - aber durchaus auch als abgeschlossener Roman zu lesen.

Zum Inhalt:
Es ist die fiktive Geschichte von Edward Feathers, Kronanwalt in Hongkong, der seinen Lebensabend wieder in der Heimat England verbringt. Die Autorin Jane Gardam springt in seinem Leben vor und zurück - es ist wie ein vor- und zurückblättern in seinen Erlebnissen. Erst nach und nach kommt die ganze Wahrheit, die Vergangenheit, die ihn hat so werden lassen, wie er ist, zutage.
Edward Feathers hat in seinem 80jährigen Leben vieles erlebt, die einschneidenden Wendungen waren immer die, als er verlassen wurde. Dies begann schon sehr früh und zieht sich wie ein Band durch sein Leben.

Die Autorin:
Jane Gardam ist eine englische Schriftstellerin, die im Jahr 1928 geboren wurde. Ihr erstes Buch erschien 1971. "Ein untadeliger Mann" erschien unter dem Titel "Old Filth" 2004, die deutsche Übersetzung im Hanser Verlag 2015. Großes Lob auch an die Übersetzerin Isabel Bogdan.

Meinung:
Jane Gardam ist es gelungen mit einer trockenen, sehr britischen Schreibweise dennoch viel Gefühl zu vermitteln. Als Leser lernt man erst den älteren Edward (The old Filth) kennen, nach und nach leiden wir mit ihm, wenn die Geschichte in die Vergangenheit schweift. Immer wieder sind es diese Szenen, die berühren, die uns mitnehmen in eine andere Zeit des Empires, in der die kleinen (englischen) Kinder, zum Großwerden aus dem Commonwealth nach "Hause" geschickt werden, um als 5,6,7-jährige bei Gasteltern aufwachsen bis sie reif genug sind für die Prep-Internate.
Der Erzählstil der Autorin passt zu dem Charakter des Edward Feathers, den ich mir sehr knochig, einsam, skurril, aber auch über die Maßen korrekt und klug vorstelle. Immer wieder sind es die entscheidenden Wendepunkte in seinem Leben, die hier - nicht chronologisch - erzählt werden und m.E. auch glaubhaft darstellen, wie er so geworden ist, wie er ist.

Fazit:
very british - kühl, tolle Mischung aus ernsten Themen, wie Verlust und Ängsten, aber auch mit einer großen Prise Humor versehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Hund auf Spurensuche

In Schnüffeln eine 1
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Dies ist eine ganz wunderbare, kindgerechte Geschichte rund um Eddy, einem tollen Hund mit seinem Herrchen Jo und dessen Freundin Flora. Das witzige daran ist, dass diese Geschichte aus Sicht von Eddy ...

Dies ist eine ganz wunderbare, kindgerechte Geschichte rund um Eddy, einem tollen Hund mit seinem Herrchen Jo und dessen Freundin Flora. Das witzige daran ist, dass diese Geschichte aus Sicht von Eddy erzählt wird. Mit ihm begibt sich der Leser auf Spurensuche, hat Teil an seinen Ansichten und Gefühlen, seinen Ideen, seinen schnüfflerischen Erkenntnissen und manchmal auch an seiner Ablehnung (hier will ich nicht zu viel verraten).

Aber zum Inhalt. Jo und Flora und Jos Hund Eddy kümmern sich zweimal die Woche um die betagte Frau Hopstedt und ihrer Hundedame Agathe. Doch als Frau Hopstedt die drei wieder wegschickt, weil Agathe angeblich wegen einer Verletzung nicht mit zum Gassi-gehen kann, wird vor allem Eddy mistrauisch. Doch auch Jo und Flora ahnen bald, da steckt noch mehr dahinter. Es beginnt ein spanndes Abenteuer.

Das Buch habe ich meinem 8jährigen Sohn (2,Klasse) noch vorgelesen. Der Text ist relativ klein geschrieben und daher eher etwas für Lesekönner. Aber uns beiden hat diese gemeinsame Lesezeit sehr gefallen, was vor allem an der wunderbaren Geschichte lag. Denn sie ist abwechslungsreich geschrieben, es fehlte nicht an Spannung und vor allem auch nicht an humorigen Szenen.
Vor allem war es mal einen ganz andere Erzählperspektive. So konnten wir in Eddys Haut schlüpfen und mit ihm nicht nur auf Spurensuche gehen, sondern auch sehen, wie er es geschafft hat, dass auch Jo und Flora von seiner Spürnase profitieren.


Das Cover ist herrlich bunt, kindgerecht, voller Dinge zum entdecken. Auch im inneren gibt es viele farbige Zeichnungen, die immer das gelesene wunderbar darstellen ! Einfach wunderbar!

Fazit:
Ein Buch zum Vorlesen oder für geübte kleine Leser auch zum Selberlesen. Eine Geschichte voller Humor und Spannung und mit einem tollen Team bestehend aus Eddy, dem Hund und Jo und Flora. Bitte mehr davon !