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Veröffentlicht am 29.01.2020

Pageturner mit Tiefgang und Emotionen

Die Schleusen des Himmels
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Allie und ihr Mann haben schon lange Zeit große Probleme. Ihr letztes Telefonat besteht von ihrer Seite nur aus Vorwürfen und bösen Worten. Nur noch wenige Milen trennen Jake von Allie, als er mit dem ...

Allie und ihr Mann haben schon lange Zeit große Probleme. Ihr letztes Telefonat besteht von ihrer Seite nur aus Vorwürfen und bösen Worten. Nur noch wenige Milen trennen Jake von Allie, als er mit dem Sattelzug einen katastrophalen Unfall baut.

Joseph( Jo-Jo) Brooks lebt zurückgezogen in den Bergen. Aber dann eilt er einer jungen Frau mit ihren Kindern zur Hilfe, die auf der Flucht sind. Gleich zwie rasante Kapitel als Einstieg, bei denen es gleich am Anfang hart zur Sache geht, Leben auf dem Spiel stehen und es nicht zimperlich zugeht.

Durch Zufall ist Jo-Jo kurz danach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bei einem Abstecher, den er an seinen Heimatort machen will, eigentlich unerkannt und in aller Stille, erfährt er vom Unfalltod des Ehemannes seiner Jugendliebe Allie. Auch hier kann er nicht anders, er muss ihr helfen, nachdem er festgestellt hat, wie verzweifelt ihre Situation ist. Doch immer wieder wacht er schweißgebadet auf, immer wieder hat er Aussetzer, Ausraster, Ausfälle....seine Vergangenheit kann der 64jährige nicht abstreifen und nun muss er auch darum kämpfen sein lange gehütetes Geheimnis nicht preiszugeben.


Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber nicht ein dermaßen packendes Buch! Hier wird man regelrecht hineingesogen. Ich jedenfalls konnte es kaum aus meinern Händen legen.

Zum einen ist die Figur des Jojo sehr einfühlsam beschrieben, seine Ecken und Kanten, sein hilfreiches Wesen, dass so im Kontrast zu seiner eher rauen und verschlossenen Schale steht. Man wird lange nicht schlau aus seinem Verhalten, doch nach und nach bekommt seine Schale Risse, man kann hinter seine Fassade ins Innere schauen. Alles spannend und packend erzählt, so dass man peu á peu mehr erfährt und ihn immer mehr verstehen kann, aber auch emotional durch seine Geschichte berührt wird.

Und das ist das zweite, was Charles Martin so fantastisch hinbekommen hat: nicht nur den Spannungsfaktor hoch zu halten, sondern auch den emotionalen Schalter an den richtigen Stellen umzulegen, so dass man am Ende die Figuren mit Wehmut zurück lässt.


Der packende Erzählstil rundet das ganze noch ab. Die Dialoge, die Gedanken, die Wechsel der Perspektiven an den richtigen Stellen, der ein oder andere Cliffhanger, die überraschenden Wendungen, ergeben zusammen einen wahren Pageturner.

Den Stoff zum Nachdenken in "Die Schleusen des Himmels" bieten posttraumatische Belastungstörungen, sowe die Themen Liebe ,Hass, Familienbande, Schuld, Vergebung, Erinnerungen und Vergessen-Können.

FAZIT: Packender Erzählstil, ein Pageturner mit viel Stoff zum Nachdenken und Tiefgang, sowie vielen Emotionen

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Veröffentlicht am 16.01.2020

spannender Jugendthriller

Two can keep a secret
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Die 17jährige Ellery und ihr Zwillingsburder müssen wohl oder übel nach Echo Ridge zu ihrer fast unbekannten Großmutter ziehen. Noch nicht einmal richtig angekommen, entdecken sie den angefahrenen Lehrer ...

Die 17jährige Ellery und ihr Zwillingsburder müssen wohl oder übel nach Echo Ridge zu ihrer fast unbekannten Großmutter ziehen. Noch nicht einmal richtig angekommen, entdecken sie den angefahrenen Lehrer der örtlichen High School, der allerdings noch am Unfallort verstirbt. Der Unfallfahrer hatte Fahrerflucht begangen. Im Laufe der nächsten Tage tauchen zudem unheimliche Botschaften an öffentlichen Orten auf, Morddrohungen, die an eine vor 5 Jahren ermordete junge Frau erinnern. Und dies war nicht der erste bislang unaufgeklärte Fall in Echo Ridge, denn vor 25 Jahren verschwand schon Ellerys und Ezras Tante spurlos. Wer steckt hinter allem? Wer ist die nächste? Als dann wirklich wieder ein Mädchen verschwindet, ist einfach jeder verdächtig....

Mir hat der Jugendthriller von Karen McManus sehr gut gefallen, ich kenne ihren ersten Roman noch nicht, aber den muss ich jetzt unbedingt auch noch lesen. Der Schreibstil ist flüssig, man kann sich in die Personen hineinversetzen und hat jederzeit ein unheimliches Grundgefühl beim Lesen. Die Autorin erzählt aus der Sicht von Malcolm, dem Bruder eines Verdächtigen, und aus Sicht von Ellery, kapitelweise wechseln die Perspektiven. Dadurch ist der Leser hautnah am Geschehen und bekommt ziemlich viele Einsichten. Wöhrend Ellery ziemlich misstrauisch ist und hinter jedem in Echo Ridge einen Verdächtigen sieht, ist Malcolm mit seinen Familienproblemen (die allerdings auch Ellery hat) ziemlich beschäftigt. Zusammen ergeben sie aber ein tolles Team. Sie versuchen, da sie der Polizei nicht trauen, auf eigenen Faust mehr heraus zu finden und begeben sich damit auf gefährliches Terrain.
Ich als Leser war jedenfalls immer auf der falschen Fährte, habe mich öfters hinters Licht führen lassen und habe bis zum Schluss wirklich keine Ahnung gehabt. Das Ende ist noch mal sehr spektakulär und spannend und ja, die Auflösung hat mich wie gesagt überrascht, ist aber auch schlüssig.

Ein packender Jugendthriller mit gutem Spannungsbogen, mit einem aufregendem Ende und einer sehr gut ausgefeilten Geschichte und Protagonisten, die man sich gut vorstellen kann

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Gefühlvoll, tragisch und bewegnd

Geteilt durch zwei
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Als Zwillingsmutter hatte mich das Thema sofort angesprochen und ich habe schon lange kein Buch mehr so schnell durchgelesen wie dieses.


Zum Inhalt: Nadja wusste zwar schon seit ihrer Kindheit, dass ...

Als Zwillingsmutter hatte mich das Thema sofort angesprochen und ich habe schon lange kein Buch mehr so schnell durchgelesen wie dieses.


Zum Inhalt: Nadja wusste zwar schon seit ihrer Kindheit, dass sie adoptiert worden ist, allerdings ahnte sie immer, dass ihre Adoptivmutter ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Durch Zufall entdeckt sie, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Pia und sie sind eineiige Zwillinge, doch obwohl sie sich äußerlich ungeheuer ähnliche sehen, ist nicht nur ihre Vergangenheit völlig verschieden, sondern auch ihr Wesen und jetziges Leben. Auch Pia weiß wenig über die gemeinsame Mutter und die Hintergründe der Adoption, obwohl sie bei der leiblichen Tante aufgewachsen ist. Gemeinsam begeben sich Nadja und Pia auf die Spurensuche nach ihren Wurzeln.

Meine Meinung:


Dies ist so eine Geschichte, die aus dem wahren Leben gegriffen sien könnte. Von Anfang an hat mich der ruhige, aber fesselnde Erzählstil der Autorin gefangen genommen, ich wolllte mehr wissen, mehr von der Vergangenheit und den Gründen der Adoption. Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, dabei ist es kein nervenaufreibender Thriller, kein Pageturner im klassischen Sinne. Es ist aber diese gemeinsame Reise mit der Autorin, dieser auch ruhige Erzälmodus, bei dem man sich irgendwie dabei fühlt, der mich so gepackt hatte.

Aus Sicht von Nadja erleben wir als Leser diese Suche nach den Wurzeln und Gründen und je mehr Nadja herausfindet, desto stärker fühlte ich mit . Barbara Kunrath hat mich mit dieser Geschichte völlig in den Bann gezogen.

Eine Geschichte voller Gefühle, Familiengeheimnissen, Liebe und Schuld, Schicksal, Lebensplänen, Missverständnissen und Gegebenheiten, die ans Herz gehen.


Ein wunderbar fesselnder Erzählstil und eine fesselnde Geschichte.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Konnte mich wieder völlig fesseln

Die Letzten ihrer Art
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Dies ist mein drittes Buch von Maja Lunde. Nachdem mich ihr letztes Buch " Die Geschichte des Wassers" nicht so sehr gefesselt hatte wie "Die Geschichte der Bienen", hat mich "Die letzten ihrer Art" wieder ...

Dies ist mein drittes Buch von Maja Lunde. Nachdem mich ihr letztes Buch " Die Geschichte des Wassers" nicht so sehr gefesselt hatte wie "Die Geschichte der Bienen", hat mich "Die letzten ihrer Art" wieder völlig gefesselt.

Maja Lunde verwebt auch in diesem Roman wieder drei Zeitebenen, drei verschiedene Erzählstränge, miteinander. Diesmal ist der gemeinsame Kern die Urpferde, den Takhis, einer sehr selten gewordenen Pferderasse und der Kampf gegen deren Aussterben.

1881 - in St. Petersburg lebt der Zoologe Michael. Zusammen mit dem Deutschen Wilhelm Wolff macht er sich auf in eine abenteuerliche Reise in die mongolische Steppe um Wildpferde für den Zoo in St. Petersburg und anderen Zoos zu fangen. Maja Lunde gestaltet diesen Teil als Erfahrungsbericht, den Michael erst nach der Rückkehr schreibt. Im Vordergrund stehen aber auch seine persönlichen Verhältnisse, seine Gedanken, aber vor allem auch seine Gefühle. Gefühle, die er eigentlich nicht haben dürfte.....

1992: die deutsche Tierärztin reist mit ihrem erwachsenen Sohn Mathias in die Mongolei um Wildpferde wieder auszuwildern. Inzwischen gibt es keine freilebenden Wildpferde mehr, nur durch die Zoobestände konnte die Art gerettet werden. Nun will Karin sie wieder in ihrer ursprünglichen Heimat ansiedeln. Auch hier erfährt der Leser nach und nach, warum Karin so ist wie sie ist. Warum die Beziehung zu ihrem Sohn so schwierig ist, warum ihr die Pferde so wichtig sind.

2064. Eva und ihre 14jährige Tochter Isa leben alleine auf ihrem Hof. Einst war der Hof ein großes Tiergehege für aussterbende Rassen, inzwischen leben aber nur noch eine Handvoll Nutztiere auf dem Hof und zwei Takhis. Die Umgebung ist wie ausgestorben, die meisten Menschen sind auf der Flucht. Doch dann taucht plötzlich mit Luise eine fremde Frau bei ihnen auf..


Maja Lunde knüpft mit Luise auch an ihr vorheriges Buch wieder an, denn Luise spielt auch in diesem Roman eine Rolle, ihre Geschichte geht hiermit weiter. Dennoch kann man das Buch auch ohne jegliche Vorkennntnisse lesen, denn es ist eine eigenständige Handlung.

MIch hat sie mit der Geschichte der Wildpferde gefesselt, jeder der Erzählstränge war sehr informativ und geschickt erzählt. Ich habe von diesen Urpferden bisher noch nichts gehört gehabt, habe mich aber ein bisschen informiert während des Lesens und die wahren Begebenheiten nachrecherchiert. Auch wenn Lundes Figuren fiktiv und die Handlungen erfunden sind, hat sie doch einiges in Bezug der Wildpferde, wie z.B ihre Auswilderung , auf wahre Begebenheiten begründet.



Durch die immer wieder wechselnden Zeiten und Erzählstränge blieb ich gefesselt. Nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild und je weiter ich gelesen hatte, desto weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen. Die Autorin hat es geschafft, dass mir ihre Figuren ans Herz gewachsen sind und ich mitfühlen und mit ihren Augen sehen konnte. Michael, Karin oder Eva, sie alle sind verbunden durch ihre Liebe zu den Takhis, sie sind Kämpferfiguren, die jeder mit anderen Problemen zu kämpfen hatten. Lunde hat es geschafft, dass ich diesmal wirklich jeden Erzählstrang als sehr spannend und fesselnd empfunden habe.


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Veröffentlicht am 03.01.2020

Ein Koch- und Lesebuch zum genießen

Mit dem LITTLE LIBRARY COOKBOOK durchs Jahr
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Ein literarisches Kochbuch?! Ja, denn eigentlich ist "Mt dem little Library Cookbook" (wie der Name schon sagt) nicht nur ein Kochbuch. Es geht vielmehr um die Liebe zur Literatur und zum Essen. Die Rezepte ...

Ein literarisches Kochbuch?! Ja, denn eigentlich ist "Mt dem little Library Cookbook" (wie der Name schon sagt) nicht nur ein Kochbuch. Es geht vielmehr um die Liebe zur Literatur und zum Essen. Die Rezepte sind jahreszeitlich sortiert, nach Frühling-, Sommer-, Herbst- und Winterrezepten. Es geht um Anregungen auch mal Neues auszuprobieren, es sind ganz unterschiedliche Gerichte, manche aufwendig, manche schnell zuzubereiten. Gemüse, Suppen , Fleisch, Fisch ,Desserts, Getränke... wie z.B. Pistazienkuchen, Blutorangenkuchen, Wan-Tan-Suppe, Weiße Sangria, Rote-Beete -Suppe, aber auch Brokkoli-Salat, Omelette, Risotto mit Spargel, walisische Küchlein, Apfel-Birnen-Chutney etc.

Nicht alles, was hier als Rezptvorschläge angegeben ist, möchte ich nachkochen, doch so einiges (Un)bekanntes klingt sehr lecker. Oft werden ganze Menüs zusammengestellt, sei es für ein Picknick oder eine Gästeeinladung oder einfach für ein Mehr-Gänge-Menü. Die Rezpte sind sehr abwechslungsreich und dadurch ist für jeden etwas dabei. Bei den meisten Rezepten sind die Zutatenauswahl kein Problem beim Einkauf.


Was mir vor allem bei diesem mal so ganz anderem Kochbuch gefallen hat, ist die Liebe zu Büchern und zum Kochen, diese Wärme, die die ganzen Texte, die immer wieder den aufgeführten Rezepten voran gestellt wurden ,ausstrahlen. Kate Young zelebriert das Essen, sie schildert eigene Erlebnisse oder Erinnerungen, sie weckt dadurch den Appetit beim Lesen ihrer vorangestellten Einleitungen, zudem gibt es immer wieder Zitate und Beschreibungen von literarischen Werken mit der Überleitung, warum gerade diese Gerichte dazu passen.

Das Buch aus dem Wunderraumverlag hat eine sehr hochwertige Aufmachung, fester Einband, Leinenrücken, Lesebändchen, sehr viele Bilder zu den Rezepten, die benötigten Zutaten sind übersichtlich am Rand aufgeführt und die Zubereitung der Rezepte ist sehr verständlich erklärt.

Ein Buch nicht nur zum Nachkochen von Rezepten, sondern auch zum Schmökern. Manch eines der von der Autorin zitierten Bücher habe ich nachgeschlagen und mir somit nicht nur Appetit aufs Essen gemacht, sondern auch auf neue Leküren.

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