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Veröffentlicht am 05.09.2019

Gefühle und Emotionen einer ganzen Stadt

Wir gegen euch
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Was soll man über ein Buch von Backman schreiben ? Ich liebe seine Bücher. Backman hat einen unverwechselbaren und sehr gefühlvollen Schreibstil. Er kann nicht nur einen Hauptprotagonisten beschreiben, ...

Was soll man über ein Buch von Backman schreiben ? Ich liebe seine Bücher. Backman hat einen unverwechselbaren und sehr gefühlvollen Schreibstil. Er kann nicht nur einen Hauptprotagonisten beschreiben, sondern eine ganze Stadt zum Leben erwecken. Ein großartiges Geflecht an Beziehungen, Gefühlen und Lebenswegen. Man fühlt und leidet und hofft mit allen mit. Seine Figuren sind vielschichtig, sie sind nie nur böse oder nur gut, sie sind eine Mischung aus allem . Jeder macht Fehler, jeder hat seine gute Seiten (na ja, fast jeder), handelt richtig und auch mal falsch (oder umgekehrt).

"Wir gegen Euch" ist die Fortsetzung von "Die kleine Stadt der großen Träume". Björnstadt, der Eishockeyclub und die Menschen, die wir schon aus dem ersten Band kennen, spielen auch hier eine große Rolle. Wie geht es weiter ? Auch wenn ich den ersten Band vor 1,5 Jahren gelesen hatte, ich war so schnell wieder im Geschehen, habe die Figuren wieder sehr schnell parat gehabt. Backman fesselt, weil er immer wieder Anspielungen, Andeutungen macht, die auf das tragische Ende hinweisen, man aber bis zum Schluß nicht weiß, wie es ausgeht, was passieren wird.

Diese Geschichte bewegt, weill man von der ersten Seite an mitfühlen kann, man ist Teil dieser Stadt, sieht die Fehler und das Scheitern der Menschen, aber auch ihre Wünsche, ihre Hoffnungen, ihre Liebe und ihr Streben nach Glück. Es geht ums Vergessen, um einen Neuanfang und all seinen Schwierigkeiten. Es geht um Macht und Intrigen. Um gute und schlechte Tage, um gute und schlechte Taten. Und alles ist vermischt, verwebt, verbunden. Die Menschen und ihre Taten. Eins löst das andere aus. Agieren und reagieren.
"Wir gegen Euch" erzählt von einer ganzen Stadt, von einem Zusammenspiel von Ereignissen, die zu einem emotionalen Ende führen. Backman kann grandios erzählen.
Er versteht es einfach zu fesseln und daher gibt es auch von mir volle Punktzahl für dieses Buch und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Paulus für heute

Paulus für heute – die Gefangenschaftsbriefe
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Epheser, Philipper, Kolosser, Philemon - die Paulusbriefe. Nicht für alle ist es leicht die Bibel zu lesen und auch zu verstehen, so ganz ohne Hilfe. Manchmal hilft es, wenn man sich Bibellesekreisen anschließt, ...

Epheser, Philipper, Kolosser, Philemon - die Paulusbriefe. Nicht für alle ist es leicht die Bibel zu lesen und auch zu verstehen, so ganz ohne Hilfe. Manchmal hilft es, wenn man sich Bibellesekreisen anschließt, an einem Hauskreis teilnimmt, eben mit anderen darüber redet, was man gelesen hat und was es im Einzelnen und in der Gesamtheit bedeutet. Doch nicht jeder hat diese Möglichkeit oder hat gefallen an solchen Kreisen. Oft fehlt die Zeit und - ja- auch der Wille. Im Brunnenverlag ist eine Reihe von dem Autor N.T. Wright erschienen. Wright, bis 2010 anglikanischer Bischof in Durham und seitdem Research-Professor an der Universität von St. Andrews ist einer der führenden neutestamentlichen Theologen im englischen Sprachraum (Quelle Klappentext).

Die einzelnen Kapitel sind meistens 4-6 Seiten lang und jedesmal werden ein paar Verse aus der Bibel voran gestellt. Der Autor zieht meist erst einmal persönliche Bezüge aus der Bibelstelle, gibt Beispiele aus seinen Erfahrungen, Erlebnissen oder erzählt ein Gleichnis. Dann deutet er die Bibelstelle, stellt Zusammenhänge dar, zeigt den Kontext, zum Beispiel auch zu anderen Bibelstellen. Dadurch werden die zitierten Bibelstellen verständlicher.
Wright kann sehr anschaulich erzählen, ebenso sind seine Beispiele sehr aus dem allgemeinen Leben gezogen.

Es ist ein Sachbuch, es sind Kapitel, die man aufmerksam lesen muss, gerade wenn man es nicht in einer Gemeinschaft tut, sondern für sich alleine liest. Meine Empfehlung ist da auf alle Fälle, für alle, die die Bibel kennenlernen möchten, bzw. ganz bestimmte Bibelabschnitte, dies in Ruhe zu tun und sich Zeit zu nehmen, z.B. jeden Tag einen Abschnitt.

Für alle, die im Hauskreis oder Bibelkreis dieses (oder eines der anderen Bücher aus der Reihe) lesen möchten, gibt es begleitend dazu noch Studienführer als E-PDF, darin enthalten sind Fragen zu jedem Bibelabschnitt die helfen sich die biblischen Texte zu erarbeiten. Diese können natürlich auch für zum persönlichen Bibelstudium genutzt werden (allerdings kann ich sie nicht bewerten, da ich diese nur aus der Info im Buch kenne).

Abschließend empfinde ich dies Reihe als wichtig, denn sie helfen das Neue Testament besser zu verstehen.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Die Liebe zu Karten

Verrückt nach Karten
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"Verrückt nach Karten" ist ein Buch über Karten. Es geht hier nicht vorrangig um das Zeigen reiner Karten, sondern vor allem um die Geschichten dahinter.

Der Herausgeber Huw Lewis-Jones hat viele Autoren ...

"Verrückt nach Karten" ist ein Buch über Karten. Es geht hier nicht vorrangig um das Zeigen reiner Karten, sondern vor allem um die Geschichten dahinter.

Der Herausgeber Huw Lewis-Jones hat viele Autoren über ihre Liebe zu Karten berichten lassen und diese wurden zusammen mit fabelhaften, interessanten, großformatigen, bunten, vielseitigen und ganz unterschiedlichen Karten in diesem sehr interessanten Buch veröffentlicht.
Im Vordergrund stehen nicht Karten realer Landschaften, sondern vielmehr "Karten aus Klassikern der Geschichte, der Literatur oder beliebten Erzählungen....Karten von realen und imaginären Orten". Dazu zählt nicht nur die Karte des Rumtreibers aus Harry Potter, die Karte von Gallien aus Asterix und Obelix, die Schatzkarte aus der Schatzinsel, der Scheibenwelt von Terry Pratchett und und und....
So unterschiedlich die Autoren und ihre Geschichten sind, so unterschiedlich sind auch die Karten. Es sind einfache Skizzen zu Büchern und Geschichten, Karten, die auf Vorsatzblättern der Bücher gedruckt worden sind, Karten, die speziell für Bücher gezeichnet wurden oder erst viel später zu einem Buch entstanden.

Mit Hilfe der Karten und Geschichten werden so viele Bücher angesprochen, auch viele Geschichten, bei denen ganz bestimmte Karten andere Autoren wiederum für ihre Geschichten inspiriert haben, dass man beim Lesen neugierig auf so viele andere Bücher geworden ist. (Als kleine Randnotiz habe ich dabei auch das Wort "Transdoku" gelernt, ein japanisches Wort für jemanden, der mehr Bücher kauft als man lesen kann und diese dann in "kleinen" Stapeln hortet).

"Verrückt nach Karten " ist ein Buch, das von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt veröffentlicht wurde, es ist keines, dass man in einem Rutsch durchliest, vielmehr eines, zudem man immer wieder gerne greift, dass man durch die einzelnen Passagen der Autoren, die dazu beigetragen haben, genießen muss. Der Herausgeber Lewis-Jones hat das Buch in die Kapitel
-Täuschend echt
-Literarische Karten
-Karten erstellen und
-Karten lesen
eingeteilt. Insgesamt 21 Autoren steuern dazu ihre Geschichte bei.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Liebe, Leid, Vertrauen und Verantwortung

Wo die Hoffnung blüht
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Drei Frauen: Aveline, Viola und Ellie, drei Epochen: französische Revolution, Zweiter Weltkrieg und die heutige Zeit - gemeinsam eint sie ein Schloss im Tal der Loire in Frankreich.

Ich habe glaube ich ...

Drei Frauen: Aveline, Viola und Ellie, drei Epochen: französische Revolution, Zweiter Weltkrieg und die heutige Zeit - gemeinsam eint sie ein Schloss im Tal der Loire in Frankreich.

Ich habe glaube ich bisher noch nie einen Roman gelesen, bei dem drei Zeitebenen, drei Geschichten, ineinanderverwebt worden sind. Dies ist Kristy Cambon excellent gelungen. Abwechselnd erzählt sie die Geschichte von drei mutigen und starken Frauen, die jeweils in ihrer Zeit widrige, gefährliche oder geheimnisvolle Situationen meistern müssen.

In der heutigen Zeit ist es Ellie, die aufgrund von geheimnisvollen Hinweisen ihrer Großmutter Viola, die unter Alzheimer leidet und immer mehr abbaut, sich auf eine scheinbar aussichtslose Recherchereise nach Frankreich begibt. Doch sie lässt nich locker, ist ihr ihre Großmutter, die einzig verbliebene Verwandte, doch zu wichtig um einfach die Flinte ins Korn zu werfen.
Avelina lebt zur Zeit der französischen Revolution, obwohl von adliger Herkunft, lässt sie sich entgegen aller Konventionen eigenständiges Denken nicht verbieten und findet immer Wege um etwas zu bewegen. Als am Vorabend ihrer Verlobung das Schloss von Revolutionären angezündet wird, kann sie zwar ihr Leben retten, doch sie wird verwundet und wird für immer von Narben gezeichnet sein. Doch Avelina schaut immer nach vorne.
Die Linguistin Viola wächst in England auf. Doch durch persönliche Schicksale beeinflusst, nimmt sie die Gefahr auf sich, um undercover für eine Spezialeinheit des englischen Nachrichtendienstes nach Frankreich zu gehen.

Kirsty Cambron erzählt gefühlvoll und abwechslungsreich diese Geschichte(n). Man braucht am Anfang etwas Geduld um die Zusammenhänge gänzlich zu erfassen und richtig in die Handlungen und Umstände hineinzukommen (auch wenn jedes Kapitel mit Zeit und Ort überschrieben wird), aber man wird mit spannenden Zeiten und Begebenheiten und einem überraschenden Ende belohnt. Bei allen drei Frauen steht das einsam gelegene Dornröschenschloss im Vordergrund, dass alle Schicksale miteinander vebindet.

Gerade die drei Frauen sind sehr vielschichtig und tief angelegt, die jeweiligen Männer an ihren Seiten wirken ein bisschen zu blass, aber das ist vielleicht nur mein persönliches Empfinden, oder es soll einfach gewollt noch stärker den Focus auf die Handelnden legen.

"Wo die Hoffnung blüht" ist eine sehr gute Schmökerlektüre der amerikanischen Autorin, die zudem studierte Historikerin ist. Ein Roman dem ich gerne 4,5 Sterne für abwechlsungsreiche Lesestunden gebe.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Lust auf mehr/Meer

Kalte See
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Als die Cafehausbesizerin Maja am Strand von Föhr erdrosselt wird, gibt es eine Zeugin. Doch die junge Kim kann sich an nichts erinnern, da der Täter auch sie überwältigt hatte, doch im Gegensatz zu Maja ...

Als die Cafehausbesizerin Maja am Strand von Föhr erdrosselt wird, gibt es eine Zeugin. Doch die junge Kim kann sich an nichts erinnern, da der Täter auch sie überwältigt hatte, doch im Gegensatz zu Maja hatte Kim noch Glück, denn bevor der Täter sein Werk vollenden konnte, musste er fliehen.

Kommissar Krumme und seine Kollegin Patricia ermitteln auf Föhr, zusammen mit der örtlichen Polizei. Obwohl diese schnell einen Verdächtigten präsentieren kann, ist Krumme nicht von dessen Schuld überzeugt. Pat und er glauben vielmehr, dass Majas Tod nicht der erste des Täters ist, sie haben eine Reihe von ungeklärten Kriminalfällen ausgegraben, die ins Schema des Täters passen. Wird der Täter auf der Insel noch einmal zuschlagen? Kann er vorher gefasst werden? Und was ist mit Kim? Ist sie auch in Gefahr?

Obwohl ich nicht alle Krimis der Reihe um Kommissar Krumme kenne, stellt dies kein Problem beim Verständnis dar. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen, allein Krummes Privatleben wird chronologisch erzählt, wenn man es in der richtigen Reihenfolge liest. Ein Einstieg ist aber jederzeit möglich, auch die privaten Angelegenheit bilden eigene Einheiten und man kommt gut hinein.

Mir gefällt vor allem der spannende und humorvolle Erzählstil Hendriks Berg, seine Hauptfigur mit allen Ecken und Kanten und dennoch mit dem Herz am richtigten Fleck. Aber auch das etwas Übersinnliche im Roman mit der Figur Harke, der weniger spricht, aber dennoch übernatürliche Ahnungen hat, gibt der Geschichte einen gewissen Pfiff.
Zudem sind die Ortsbeschreibungen so anschaulich, dass man sich direkt nach Föhr versetzt fühlt.

"Kalte See ist ein Nordsee-Krimi, den man einmal angefangen, schnell lesen kann. Der Spannungsbogen wird gut gehalten und wird auch durch Kapitel aus Sicht des Täters erhöht. Auch wenn man als Leser dadurch schnell weiß, wer er ist, aber man bekommt durch diese Kapitel einen Einblick in dessen Gedanken, sein Seelenleben und erlebt die Handlungen durch seine Augen mit.

Ein Wettlauf zwischen Täter und Kommissar in einer ansonsten ruhigen Ferienidylle, dies hat Hendrik Berg spannend, abwechslungsreich und lebensecht erzählt.
Da bekommt man Lust auf Meer/mehr!