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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2018

Leseempfehlung!

Träume, die ich uns stehle
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Lara befindet sich nach einem Unfall in einer psychiatrischen Klinik. Sie hat ihre Erinnerungen an die letzen zwei Jahre komplett verloren, dazu kommt, dass sie schon seit Kindheit an dem Zwang leidet ...

Lara befindet sich nach einem Unfall in einer psychiatrischen Klinik. Sie hat ihre Erinnerungen an die letzen zwei Jahre komplett verloren, dazu kommt, dass sie schon seit Kindheit an dem Zwang leidet ständig reden zu müssen. Durch Zufall landet sie eines Tages auf der Intensivstation der angeschlossenen Klinik und die Stille, die den Komapatienten Thomas umgibt, zieht sie magisch an. Ihre Stimme dringt bis in sein tiefstes Inneres vor und sie schafft es, dass seine Herztöne ansteigen, etwas was sonst keiner vor ihr geschafft hat. Eine seltsame Verbindung entsteht zwischen den beiden - bei der Lara erzählt und zu ihm durchdringt, bei der Thomas aber nicht reagiern oder gar agieren kann. Nur seine Gedanken werden berührt, seine Ängste beruhigt, seine Hoffnung gestärkt.

Die Autorin Lily Oliver, das Pseudonym von Alana Falk, schildert abwechselnd aus Sicht von Lara und Thomas. Der Roman ist tragisch-schön, so gefühlvoll, es steckt voller wunderbarer Zeilen. Es beschreibt zeitgleich Glaube, Liebe und Hoffnung für eine Zukunft, aber auch voller erschreckender Tatsachen, die langsam, aber stetig, über die Vergangenheiten der beiden ans Tageslicht kommen.
Dabei hat mich vor allem der gefühlvolle Erzählstil der Autorin, die so authentisch die menschliche Seite und die medizinischen Probleme der Protagonisten beschreibt, berühren können. Überzeugend war die Entwicklung dargestellt, sie es die Handlung oder die der Protagonisten.
Lara und Thomas sind mir ans Herz gewachsen und am Ende des Romans habe ich sie nur ungern ziehen lassen.

"Träume, die ich uns stehle", ist ein Roman fürs Herz, er spricht eine große Gefühlspalette an beim Lesen, man fühlt mit, man ist berührt. Aber auch überraschende Wendungen haben dazu geführt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte, weil ich wissen musste, wie es ausgeht.

Von mir vollste Leseempfehlung für eine fesselnde Geschichte!

Veröffentlicht am 08.07.2018

Wer hier durchhält wird belohnt

Die Frauen am Fluss
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England 1922,die junge Irene zieht als frisch Verheiratete zu ihrem Mann Alistair Hadleigh auf die Manor Farm. Es war ihrerseits keine Liebesheirat, mehr eine Flucht aus London vor einem Skandal. Sie ...

England 1922,die junge Irene zieht als frisch Verheiratete zu ihrem Mann Alistair Hadleigh auf die Manor Farm. Es war ihrerseits keine Liebesheirat, mehr eine Flucht aus London vor einem Skandal. Sie tut sich schwer mit dem Landleben und ihrem Ehemann und seiner Tante Nancy, die viel an ihr auszusetzen hat.
Dann geschieht das Unfassbare: Alistair, der bei allen beliebte wichtigste Arbeitgeber des Dorfes, wird in seiner Mühle ermordet. Schnell scheint mit dem kriegsverletztem und verwirrten Danny ein Täter gefunden worden zu sein, doch seine Familie und auch Irene können nicht an seine Schuld glauben. Dannys Schwester mit dem ungewöhnlichen Spitznamen Pudding, die als Stallgehilfin auf der Manor Farm arbeitet versucht den wahren Täter zu finden und beginnt mit Nachforschungen. Sie findet dabei Untertützung bei Irene.

Ein zweiter Erzählstrang erzählt von Clemmie, einem stummen Mädchen, dass sich in den jungen Arbeiter Eli verliebt. Doch darf es diese Liebe geben ? Ist doch Eli der Sohn des gefürchteten Isaac Tanners, wird doch dessen gesamte Familie vom Dorf gefürchtet und gehasst.

Das war mein erstes Buch von Kahterine Webb. Im nachhinein finde ich den Titel nicht sehr passend, das Cover ist aber wunderschön.
Es hat auch ein bisschen gedauert, bis mich der Erzählstrang richtig gefesselt hat. Es lag nicht am Erzählstil, vielmehr an der anfangs etwas fehlenden Spannung. Gleichwohl wird gleich am Anfang die Reaktionen auf den Mord beschrieben, die Neugier gelegt.
Die Autorin hat ihre Protagonisten sehr detailliert angelegt, vieles sehr genau beschrieben, manchmal etwas verwirrend und zu ausschweifend. Die Geschichte liest sich wie ein Fluss, der anfangs erst einer Quelle entspringt, sich hierhin und dorthin dreht, Schleifen dreht, langsam aber stetig wächst, immer mehr Fahrt aufnimmt um dann am Ende zu einer überraschenden Größe anzuwachsen.

Fasziniert hat mich allerdings dabei der gerade sehr gut historisch beschriebene Alltag, die so ganz andere Welt und ihre Bedingungen.
Überrascht hat mich das Ende, hier kann ich nichts verraten um nicht zu spoilern, aber es hat plötzlich eine Wendung gegeben, die nicht vorhersehbar war, aber dann doch so eindeutig ist, hätte man die Spuren, die die Autorin anfangs gelegt hat, vielleicht richtig gedeutet. Diese Wendung war für mich ein absoluter Knaller, eine gelungene Finte, die einfach genial ist.

Fazit:
Anfangs hat es lange gedauert, bis ich richtig gefesselt war, aber
am Ende konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, die Figuren haben sich zu faszinierenden und fesselenden Protagonisten entwickelt, der Spannungsbogen hat sich erhöht. Und die Auflösung hat es wirklich in sich - ein ganz besonders gut gelungener Kniff ist aufgegangen.
Wer hier also durchhält, der wird am Ende auch belohnt.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Ein Lesehighlight !!!

Sommer in Atlantikblau
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Lottis Großtante Charlotte stirbt, ist Lotti tieftraurig. Dabei sollte es doch zur Zeit eine glückliche, unbeschwerte Zeit sein, denn sie heiratet in drei Wochen. Am Abend vor ihrem Ableben hat Charlotte ...

Lottis Großtante Charlotte stirbt, ist Lotti tieftraurig. Dabei sollte es doch zur Zeit eine glückliche, unbeschwerte Zeit sein, denn sie heiratet in drei Wochen. Am Abend vor ihrem Ableben hat Charlotte ihr noch Flugtickets für sie ihre zwei Schwestern und Mutter nach New York geschenkt, ein Wochenendtrip, den die vier nun mehr oder weniger widerwillig antreten. Doch diese Reise verändert das Leben aller Frauen. Auf der Rückreise müssen sie unfreiwillig in der kanadischen Provinz notlanden, als ein Vulkanausbruch in Island den nortatlantischen Flugverkehr lahm legt.
Sie kommen dank einer Zufallsbekanntschaft mit dem gutaussehenden Connor in einer kleinen Pension unter. Aus dem Kurztrip wird ein längerer Aufenthalt und nicht nur die blauen Augen von Connor verwirren Lotti, sondern auch die verstorbenen Großtante, die sie überall zu sehen glaubt.....

Die drei Schwestern sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, die Älteste ist ein Arbeitsjunkie, Lottis jüngere Schwester ist Hausfrau und Mutter und erwartet ihr drittes Kind. Lotti selbst ist trotz ihrer bevorstehenden Heirat nicht rundum glücklich. Selten haben die Frauen in der Familie in den letzten Jahren gemeinsam die Zeit verbracht - nun müssen sie es. Nicht immer einfach, doch die ruhige Atmosphäre, die Notwendigkeit einfach nur warten zu müssen und sich dabei die Zeit zu vertreiben, bewirkt so einige Erdrutsche im Verhalten und bei den Ansichten der vier Frauen.

"Sommer in Atlantikblau" ist ein Wohlfühloman, ein Buch, dass wenn man einmal angefangen hat, kaum aus der Hand legen kann. Der Schreibstil der Autorin ist abwechslungsreich, fesselnd, mit der richtigen Würze an Romantik, Humor, aber auch mit genügend Spannung. Auch die mit hinein gearbeiteten mystischen Elemente haben mich begeistert. Es ist ein Gute-Laune-Buch, eines, das Lust auf eine solche Reise nach Kanada macht, ich würde die Protagonisten am liebsten selbst kennen lernen, Urlaub in dieser bezaubenden Umgebung und in gerade dieser Pension machen.

Der Roman ist eines meiner Lesehighligts - eine Geschichte, die mich begeistern konnte, bei dem man mitfühlen konnte.
Einfach nur wunderbar ! Volle Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 30.06.2018

Eine Vorgeschichte, die begeistert

Der Gutshof im Alten Land
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Das ist ganz neu für mich:
Im Augsut 2018 erscheint der neue historische Roman von Micaela Jary : "Der Gutshof im Alten Land". Dazu gibt es nun bereits eine E-Book Vorgeschichte (im Reader angezeigt 99 ...

Das ist ganz neu für mich:
Im Augsut 2018 erscheint der neue historische Roman von Micaela Jary : "Der Gutshof im Alten Land". Dazu gibt es nun bereits eine E-Book Vorgeschichte (im Reader angezeigt 99 Seiten), die die Personen spannend einführt.

Es gibt hier zwei Erzählstränge: 1914 lernen sich Jenny, die Küchenhilfe im Schützenhaus, und der jüngste Sprößling und Gutshoferbe Lennart von Voss kennen. Schnell wird klar, Lennart ist ein Hallodri, ein Schürzenjäger, der nichts wirklich ernst nimmt. Sein älterer Bruder Gerrit hingegen, der ernsthaftere Sohn, muss sich entscheiden, welchen Weg er zukünftig einschlagen will.
Im zweiten Erzählstrang erleben wir als Leser mit, wie im Kriegsjahr 1918 Lennart von Voss einen Kameraden kennenlernt, der im veblüffend ähnlich sieht.

Die Seiten flogen beim Lesen nur so dahin und haben mich damit sehr neugierig auf den Roman gemacht. Die Autorin Micaela Jary hat mich gefesselt mit ihrem abwechslungsreichen Erzählstil, mit Spannungselementen, aber auch mit ihren Figuren, mit denen man mitfühlen kann. Die Vorgeschichte hat bewirkt, dass ich den Roman unbedingt lesen muss, denn sie ist mehr als nur ein Einstieg, sie ist ein Beginn, bei dem ich das Ende unbedingt erfahren möchte.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Ein Neuanfang und seine Widrigkeiten

Die Inselgärtnerin
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Sonjas Mann hat eine Neue, die Gärtnerei, in der sie schon Jahrzehnte gearbeitet hat, wird verkauft und ihr gekündigt. Was nun? Zeit für einen Neuanfang. Da Sonja in Florida ein Haus geerbt hat, dass ...

Sonjas Mann hat eine Neue, die Gärtnerei, in der sie schon Jahrzehnte gearbeitet hat, wird verkauft und ihr gekündigt. Was nun? Zeit für einen Neuanfang. Da Sonja in Florida ein Haus geerbt hat, dass sie eigentlich ungesehen verkaufen wollte, stimmen sie die drastischen Veränderung um. Sie fliegt in die Staaten um eine Auszeit zu nehmen und sich persönlich um den Verkauf zu kümmern. Doch dann kommt alles anders als geplant. Nette Nachbarn, eine Landschaft zum Verlieben, der Abstand zum (noch) Ehemann, bewegen Sonja erst einmal zu bleiben. Neue Aufgaben und ein attraktiver Auftraggeber tragen auch dazu bei. Doch so einfach wie es sich Sonja gedacht hat, wird es auch auf Dolphin Island nicht.

Sylvia Lott konnte mich mit den Landschaftsbeschreibungen bezaubern, es ist eine richtige Sommerlektüre, die mich mit nach Florida, auf diese fiktive Insel Dolphin Island genommen hat, das Meer, der Strand, die Dünen, das sommerliche Leben.....man kann es sich beim Lesen gut vorstellen.

Durch alte Briefe und Filme, die Sonja entdeckt, wird auch nach und nach das Leben der Tante aufgerollt, ihr Leben, ihre verpasste Liebe, die Tragik, die dahinter steckt. Sonja, die sich in Florida zu Sunny verändert, macht selbst eine Entwicklung durch. Sie muss sich finden, sich ihre eigenen Wünsche klar machen, dabei bekommt sie Unterstützung von neuen Freunden, aber da ist auch jemand, der ihr Steine in den Weg legt und ihren Neuanfang verhindern will.
Die Geschichte ist eine sonniger Frauenroman, bei dem die Figuren sich entwickeln, auf Landschaftsbeschreibungen großen Wert gelegt wird und bei dem es auch um Naturschutz geht , insbesondere Delphine spielen hier im Roman eine große Rolle.

Sonjas fast zu leichter Wechsel von Deutschalnd, der Sprachwechsel, der so unkompliziert zu klappen scheint, und manchmal leichte Längen im Buch, bei dem mir der Spannungsbogen etwas abgeflacht ist, sind die einzigen Kritikpunkte.

Eine federleichte Sommerlektüre, die einen mitnimmt an einen fernen Ort, in ein anderes Leben, mit all seinen sonnigen und schattigen Seiten.