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Veröffentlicht am 28.03.2018

Fantastischer Auftakt

Palace of Glass - Die Wächterin
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London in naher Zukunft. Ein neuer Zweig der Tudors sitzt auf dem Thron und der regierende König hat in England Hautkontakt verboten. Zu groß wäre die Gefahr, dass Magdalenen, die Kontrolle übernehmen ...

London in naher Zukunft. Ein neuer Zweig der Tudors sitzt auf dem Thron und der regierende König hat in England Hautkontakt verboten. Zu groß wäre die Gefahr, dass Magdalenen, die Kontrolle übernehmen würden, so sein Credo. Magdalenen sind Menschen, die eine besondere Gabe haben und schon im Mittelalter von den "normalen" Menschen gefürchtet worden sind. Damals wurden sie als Hexen verschrieen und verbrannt. Sie können durch Hand auflegen Gedanken lesen und manche von ihnen können die Erinnerungen veändern. Magdalenen setzten dies meist ein, wenn Menschen traumatische Erfahrungen gemacht haben, um ihnen zu helfen und nicht zu schaden. Jetzt müssen sie im Verborgenen leben und müssen aufpassen, dass sie sich nicht verraten.
Rea ist eine von ihnen. Doch der fehlende Hautkontakt setzt ihr zu, denn sie braucht die Wärme und die Gedankenflut anderer um Kraft zu sammeln. So riskiert sie u.a. bei heimlichen Wettkämpfen im Verborgenen ihr Leben um zu Überleben.
Als sie dadurch einem Vertreter des königlichen Geheimdienstes auffällt, und der sie daraufhin engagiert um das Leben des Kronprinzen zu schützen, gerät sie in einen Zwiespalt. Einerseits darf auf keinen Fall heraus kommen, wer sie wirklich ist, und anderseits soll sie ausgerechnet einen Vertreter des Hauses schützen, das ganz offen auch Jagd auf Magdalenen macht und diese rigide bestraft. Doch kann sie sich dem Auftrag entziehen ohne sich selbst oder das Leben ihres Bruders zu gefährden ? Wohl oder über nimmt Rea den Auftrag an und im Königshaus beginnt nicht nur eine harte Ausbildung für sie, sondern auch zahlreiche Gefahren lauern dort. Doch wer ist der Feind ?

Christine E. Bernard, aufgewachsen im Ruhrgebiet, hat durch längere Auslandsaufenthalte ein Faible für die englische Sprache entwickelt und ihr fällt es inzwischen leichter die Geschichten, die sie sich erdacht hat, in Englisch niederzuschreiben. Daher kommt es, dass Palace of Glass zuerst in Englisch von ihr geschrieben wurde und von der Übersetzerin Charlotte Lungstrass-Kapfer ins Deutsche quasi "zurück" übersetzt worden ist.
Die Wächterin ist der Auftakt einer Trilogie und ein kleiner Cliffhanger am Ende des Romanes macht ziemlich neugierig auf die folgenden Bände, die zum Glück schon im Mai und Juli 2018 erscheinen werden.

Es ist eine zuküntige Welt, die allerdings nicht zu futuristisch und unrealistisch erscheint, es ist die nähere Zukunft. Eine Welt, in der es in Frankreich und England wieder regierende Königshäuser gibt, in der es Verbote und Einschränkungen gibt, eine Schattenwelt, in der die leben, die im Verborgenen leben müssen. Diese Magdalenen, die andere Menschen manipulieren können, alleine durch ihre Gedanken und ihre Berührung. Die Autorin hat diese Zeit, diese Bedingungen, als eine sehr reglementierte Welt, aber auch als eine in der es brodelt beschrieben und in der es Menschen gibt, die überraschen, die anders handeln als man anfangs gedacht hätte.
Ich bin kein typischer Fantasy oder Dystopie Leser, aber hier hat mir diese Mischung sehr gefallen. Es ist einerseits realitätsnah, anderseits sind es fantastische Elemente, die so mit hinein verarbeitet worden sind, dass man fast an sie glauben könnte.
Man kann sich beim Lesen in Rea hinein fühlen, aus ihrer Sicht wird der Roman beschrieben, wir als Leser wissen nur das, was sie sieht und erlebt. Mit ihr begeben wir uns in die Gefahren und auch auf die Suche. Mit ihr erleben wir die aufkeimenden Gefühle für Prinz Robin und durch ihre Gedanken spüren wir ihre Ängste, aber auch ihre Leidenschaft und ihren Mut.

Der Roman beginnt langsam mit der Einführung in dieses dystopische Setting um sich dann langsam aber immer schneller in eine spannendes Szenario zu verwandeln und am Ende mit überraschenden Wendungen zu einem furiosem Schluß zu führen.
Ich bin jedenfalls gespannt auf die nächsten Bände, denn alles wurde noch nicht aufgelöst und weitere Abenteuer und Gefahren lauern auf die Protagonisten.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Immer wieder überraschende Wendungen

Sanfte Rache
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Die Kinderärztin Emory möchte auf einem einsamen Berggelände eigentlich nur für ihren bevorstehenden Marathonlauf trainieren, als sie hinterrücks überfallen und niedergeschlagen wird. Als sie wieder zu ...

Die Kinderärztin Emory möchte auf einem einsamen Berggelände eigentlich nur für ihren bevorstehenden Marathonlauf trainieren, als sie hinterrücks überfallen und niedergeschlagen wird. Als sie wieder zu sich kommt, liegt sie in einer Hütte mit einer Gehirnerschütterung, mit Übelkeit und Schmerzen. Ein hühnenhafter Mann, der seinen Namen nicht verraten will, ist bei ihr. Wer ist er ? Warum hat er sie hierher verschleppt ? Emory stellt viele Fragen und bekommt wenige Antworten. Doch schnell stellt sich heraus, die größere Gefahr geht nicht von dem schweigsamen Unbekannten aus, es lauern noch mehr Gefahren auf sie.
Nachdem Emory spurlos verschwunden ist, meldet ihr Mann Jeff sie als vermisst. Eine fieberhafte Suche nach ihr beginnt, doch die örtliche Polizei findet kaum Spuren. Doch je mehr Tage vergehen, desto weniger Hoffnung gibt es sie lebend zu finden. Mittlerweile geht es Emory körperlich immer besser, aber ihre Gefühle zu dem Unbekannten fahren mittlerweile Achterbahn.

Mir gefällt der Schreibstil von Sandra Brown unheimlich gut. Es ist einerseits die Erzählung mit verschiedenen Erzählsträngen, so dass der Leser einerseits weiß, dass Emory überlebt hat, aber er tappt genauso im Dunkeln wie die Polizei und die anderen Menschen, die Emory suchen. Auch die Identiät und die Hintergründe des geheimnsivollen Unbekannten entwirren sich erst Stück für Stück und die Spannungskurve ist bei diesem Thriller immens hoch.
Hinzu kommen immer wieder - gerade gegen Ende - neue überraschende Wendungen hinzu. Obwohl das Buch über 500 Seiten hat, kann man, wenn man einmal angefangen und das Geschehen auf sich wirken hat lassen, kaum noch aufhören, denn man möchte wissen, was ist passiert, was sind die Hintergründe des Unbekannten und vor allem, was passiert noch alles ? Denn die Gefahr ist mit dem erstmaligen Niederschlagen für Emory noch nicht vorbei.
Zu dem packenden Thrillergeschehen gesellt sich auch noch eine romantische/erotische Beziehung, die in dieses Gefüge gut hinein gearbeitet worden ist.

Dialoge, die passen, eine schlüssige Handlung, überraschende Wendungen, Liebe und Gefahr, Action und dazu eine Auflösung, die es erst am Schluß gibt, das alles zusammen ergibt einen hochkarätigen Thriller.

Es knistert gewaltig in dieser Geschichte - man kann nur sagen: Achtung Hochspannung!

Veröffentlicht am 27.03.2018

Tolles Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren

Der kleine Igel und das verlorene Entchen
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Das Buch aus dem Brunnen-Verlag ist ein hochwertiges Vorlesebuch mit tollen Fühlelementen, denn auf jeder Seite ist die Mütze des kleinen Igels samtweich nachzufühlen.
Die Geschichte handelt von dem kleinen ...

Das Buch aus dem Brunnen-Verlag ist ein hochwertiges Vorlesebuch mit tollen Fühlelementen, denn auf jeder Seite ist die Mütze des kleinen Igels samtweich nachzufühlen.
Die Geschichte handelt von dem kleinen Igel, der mit seinen Freunden Dachs, Fuchs, Hase und der Mäusefamilie einen Ausflug machen möchte. Unterwegs suchen sie nach Ostereiern, bevor sie auf Mama Ente treffen, die ihre liebe Mühe hat ihre fünf Entenküken beisammen zu halten. Als dann zwei davon verschwinden sind die Freunde zur Stelle und helfen suchen.

Ein Kinderbuch mit einer kurzen Geschichte, bei der es um Freundschaft und gegenseitige Hilfe geht, die zudem mit tollen Illustrationen besticht. Es sind nicht nur die Fühlelemente, sondern die farbenfrohe Gestaltung und die liebevoll gezeichneten Tiere, die sehr gut gefallen. Die Ostereiersuche ist dezent mit integriert, so dass das Buch zwar zu Ostern passt, aber auch im gesamten Jahresverlauf zum Vorlesen geeignet ist.
Das Buch hat einen Hardcover- Umschlag, die 32 farbigen Seiten sind etwas breiter als DIN A4 auf dickerem, hochwertigen Papier gedruckt.


Fazit;
Ein Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren, liebevoll und bunt gezeichnet mit einer ansprechenden kleinen Geschichte rund um Freundschaft.

Veröffentlicht am 26.03.2018

spannend, lustiger, toller Logbuch-Tagebuch-Stil !

Akte Ahhh...! (1). Nachbarn des Grauens
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Geheimnisvolle neue Nachbarn, ein Krater im Garten, verschwundene Katzen in der ganzen Stadt - klaro, Kimi Kaballo ist sich sicher: mit den Nachbarn stimmt was nicht, vor allem mit ihrem Sohn - er muss ...

Geheimnisvolle neue Nachbarn, ein Krater im Garten, verschwundene Katzen in der ganzen Stadt - klaro, Kimi Kaballo ist sich sicher: mit den Nachbarn stimmt was nicht, vor allem mit ihrem Sohn - er muss eine Außerirdischer sein, der von Kimi schnell als E. S. bezeichnet wird: eine extraterrestrische Spezies -was anderes kommt gar nicht in Betracht, denn Kimi und seine Freundin M haben E.S. nun schon mehrmals beobachtet und sind dabei unglaubliches beobachtet.

Das Buch besticht durch einen lockere Erzählweise. Der Autor lässt seine Hauptfigur durch Tagebucheinträge, die als Logbucheinträge deklariert werden, erzählen. So kann der Leser aus Kimis Sicht der Geschichte folgen, seinen Gedanken, seine Ideen, seinen Vorstellungen, Plänen und Schlussfolgerungen.
Unterstrichen wird alles durch lustige Zeichnungen, die das ganze begleiten und die Sicht aus Kimis Augen darstellen.

Die Geschichte ist eine tolle Mischung aus Spannung, Abenteuer, sehr vielen sehr witzigen Szenen, sie besticht durch kreative Ideen des Hauptprotagonisten Kimi Kaballo, der mutig und entschlossen ist. Begleitet wird er bei seinem Abenteuer von seiner Freundin M (eigentlich Emily), die anders als er eher ein pragmatischer Typ ist und Kimi öfters auf den Boden der Realität holt - sich aber dennoch von seinem Abenteuerfieber anstecken lässt.

Das Buch habe ich mit meinem 9jährigen Sohn gelesen und es hat uns beide begeistert. Wenn man einmal angefangen hat, ist es schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Wir können es daher beide mit Überzeugung weiterempfehlen ! Wir sind gespannt auf weitere Bände aus Akte Ahhh...!
Lesealter ab 8/9+ Jahren !

Veröffentlicht am 22.03.2018

Ausdrucksstarkes Debütbuch

Leinsee
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Anne Reineckes Debütroman glänzt mit einer wunderbaren Sprache, die direkt, fantasievoll, ungewöhnlich, ausdrucksstark, lebendig und bildgewaltig ist. Es sind Sätze, die man immer wieder lesen möchte, ...

Anne Reineckes Debütroman glänzt mit einer wunderbaren Sprache, die direkt, fantasievoll, ungewöhnlich, ausdrucksstark, lebendig und bildgewaltig ist. Es sind Sätze, die man immer wieder lesen möchte, die eine Kraft haben, die man selten findet.

"Karl würgte und schluckte. In seinem Brustkorb brannte es. Und es stach als würde sich ein zusammengerolter Igel darin drehen." (Zitat, S. 110).

Es ist die Geschichte von Karl. Karl, der zurückkehrt nach Leinsee, dem Wohnort seiner Eltern. Der Vater tot, erhängt, die Mutter im Krankenhaus vor einer OP, die sie wahrscheinlich nicht überleben wird. Karl, das einzige Kind, wurde schon mit 10 Jahren in eine Internat abgeschoben, die Eltern, berühmt, lebten nur für ihre Kunst und ihre Zweisamkeit. Nun ist Karl 26, längst erwachsen, selber Künstler, er lebt in Berlin unter einem Pseudonym und hat schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern gehabt.
Ein Mann, der nun versucht anzuknüpfen, was war und was sein wird. Auf der Suche nach den Erinnerungen. Im Garten des Elternhauses trifft er auf ein 8jähriges Mädchen, Tanja. Sie fasziniert ihn, ihr offenes, lebensstrotzendes Wesen, ihre Unbekümmertheit, Ungezwungenheit und ihre Selbständigkeit, ihre Neugier, ihr Selbstbewußtsein und vor allem ihre Unbekümmertheit.
Er beobachtet sie. Gegenseitig legen sie sich Spuren, hinterlassen kleine Präsente.

Karl ist kein Protagonist, der einem ans Herz wächst. Die personale Erzählperspektive aus Sicht von Karl erlaubt dem Leser sein Handeln und seine Gedanken mitzuverfolgen. Seinen Blick zurück in seine Kindheit und Jugend, die kurz angerissen wird, seine Ängste und Gefühle bei seiner Rückkehr. Wir erleben, wie er Tanja beobachtet, seine Handlungen und Reaktionen. Dennoch muss sich der Leser selber fragen, was fasziniert ihn, den 26jährigen, an einem 8jährigen Mädchen ? Karl ist keiner, der überaus symphatisch erscheint, eher einer, der aufgrund seiner Kindheit versucht aus seiner gefühlsarmen Welt, seiner Verlorenheit, zu entkommen. Der erst lernen muss Gefühle zu entwickeln und sich dabei auf die Ebene des 8jährigen Kindes begibt und mit ihren Augen die Welt neu entdecken will.

Ein Buch, bei dem die Autorin auch mit den Gefühlen der Leser spielt. Die Handlung verändert sich mit seinen Protagonisten, es gibt im letzten Drittel einen Zeitsprung, die Protagonisten sind älter geworden und damit auch ihre Gefühle, ihre Handlungen, die nichts mehr vom Spielerischen haben. Jetzt sind es die großen Gefühle, die zugelassen und losgelassen werden.
Ich möchte hier aber nicht zu viel verraten.

Es ist ein Buch, über das man lange nachdenkt, dass nicht einfach in irgendwelche Schubladen passt, das aneckt, manchmal auch verstört, aber das auch berührt. Die Protagonisten im Buch haben viele Ecken und Kanten, sind nicht glattgeschliffen, sind ambivalent, sperrig.
Karl, der Erwachsene, in dem noch so viel Kind steckt, der sich selbst finden muss und doch immerzu den Spuren anderer folgt, ist für den Leser einerseits greifbar und vorstellbar, anderseits auch verstörend.
Tanja, das Mädchen, ihr Hintergrund bleibt blass, sie ist oft wie ein Frühlingshauch, mal hier und dann wieder weg.
Das Buch liest sich wie ein Tanz, mit schnellen Bewegungen, aber auch ausdrucksstarken Bildern.

Herrausragend bleibt diese gewaltige Sprache, die den Roman zu etwas ganz besonderem macht.