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Veröffentlicht am 30.04.2017

Kurze Geschichten, die Mut machen und den Glauben bestärken

Hey Gott, du bist echt spitze!
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Das Buch beinhaltet 77 kurze Geschichten, die sich wunderbar zum Vorlesen eignen. Nach jeder Geschichte zitiert die Autorin einen passenden Bibelspruch und eine anregende Frage, die zum gemeinsamen Gespräch ...

Das Buch beinhaltet 77 kurze Geschichten, die sich wunderbar zum Vorlesen eignen. Nach jeder Geschichte zitiert die Autorin einen passenden Bibelspruch und eine anregende Frage, die zum gemeinsamen Gespräch zwischen Vorleser und Zuhörer einläd.

Das Buch eignet sich zum Gute-Nacht-Geschichten vorlesen für Kinder ab ca. 6 Jahren, aber auch für den Kindergottesdienst, Religionsunterricht oder andere Gruppenstunden.

Verschiedene Kinder stehen in den Erzählungen im Vordergrund.
1. Teil Marilena und Ivan
Hier geht es um Pferde und andere Tiere, um Mathearbeiten, um die Angst vor einer Spritze, um Besuche im Krankenhaus und im Planetarium, aber auch um Mobbing und andere Sorgen und Probleme.
2. Teil Elias
Elias ist umgezogen, eine neue Umgebung, neue Freunde, die gefunden werden wollen.
3. Teil Leon und Hannah
Hier geht es um ein abenteuerlichen Ausflug, Lügen, aber auch um eine herausfordernde Krankheit, denn Leons Nieren versagen und er muss dauerhaft an die Dialyse.
4. Teil Josephine
Ihr Bruder kommt krank zur Welt und Josephine fühlt sich einsam und traurig. Aber auch in ihrer Schule und mit ihrer Freundin kommt es zu Problemen.

Kindgerecht werden die Geschichten erzählt. Schön ist, dass wir nicht nur eine Episode von einem Kind haben, sondern viele zusammenhängende. So erleben wir, dass es bei jedem Kind schöne und nicht so schöne Tage und Erlebnisse gibt. Aber auch, dass es Hoffnung und Bestärkung gibt.

Die Geschichten machen Mut und bieten Lösungen oder Erklärungen. Wichtig, finde ich, denn auch die, die zuhören, können davon profitieren, es vielleicht auf ihre Sorgen anwenden oder erfahren, dass auch andere Kinder Sorgen haben. Vor allem zeigt es, dass man niemals alleine dasteht, dass man sich an Gott wenden kann.
Die Autorin arbeitet die Hoffnung und den Trost, den uns Gott und der christliche Glaube gibt, in jede Geschichte mit ein. Sie stärkt damit die Kinder und gibt ihnen Kraft. Sie zeigt, dass es immer wieder Probleme, Krankheiten, Streit und Sorgen gibt.
Aber es sind immer Eltern, Großeltern, Nachbarn, Freunde, Pfadfinderlehrer, Religionslehrer und andere da, die unterstützen und vor allem erklären und so die Probleme lösen helfen.


Ein Buch, dass auf wunderbare Art den Glauben stärkt und Kraft gibt und dabei auch noch kindgerecht erzählt wird.
Ich habe das Buch meinem 8jährigen Sohn vorgelesen und uns hat es sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Eine Geschichte, die wirklich unter die Haut geht

Geständnisse
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Die 4jährige Tochter der Lehrerin Yuko Moriguchi ertrinkt im Schwimmbecken der Schule. Warum ? Wie ist das passiert ? Wie kam die Kleine in den abgesperrten Bereich ? Schnell wird auch dem Leser klar, ...

Die 4jährige Tochter der Lehrerin Yuko Moriguchi ertrinkt im Schwimmbecken der Schule. Warum ? Wie ist das passiert ? Wie kam die Kleine in den abgesperrten Bereich ? Schnell wird auch dem Leser klar, anscheinend steckt da mehr dahinter, viel mehr.

"Geständnisse" wird aus Sicht von mehreren involvierten Personen erzählt. Anfang hat mich der Stil, in dem die Lehrerin und Mutter mit ihrer Klasse spricht etwas irritiert, da es ein seitenlanger Monolog ist, der mir fast zu emotionslos, zu gefühllos erschien. Doch dieser Monolog ist nur der Anfang von der erschütternden Geschichte. Moriguchis Rede vor der Klasse, ist, wenn auch die Form, der Stil hier ungewöhnlich ist, trotz allem aufwühlend. Zudem wird der Leser schon von Beginn an gewzungen über Schuld, Sühne, Rache, Liebe und viele andere Empfindungen nachzudenken.

Im Buch kommen mehrere zu Wort, Mitschüler, Schuldige, Angehörige. Immer wieder wird die selbe kurze Zeitschiene von drei Monaten aufgerollt. Aber wer denkt, dies wäre langweilig dargestellt, der irrt. Denn je mehr Facetten die Ereignisse bekommen, desto klarer kristalliert sich nach und nach die ganze Wahrheit heraus. Und gibt es nur eine Wahrheit ? Die Autorin hat mich immer wieder überrascht, immer wieder stellen sich neue Sichten, neue Empfindungen, neue Wahrheiten heraus. Die Wendungen sind für den Leser nicht vorhersehbar, überraschen und sind sehr dramatisch. Minato spielt mit den Gefühlen der Leser, auch meine Haltung zu manch einem Protagonisten musste das ein oder andere Mal revidiert werden.
Das Buch liest sich wie eine Achterbahn der Gefühle.

Erschreckend, verstörend, tiefgründig und eine ganz und gar nicht leichte Kost bietet uns die japanische Autorin Minato.
Mich hat einerseits die wechselnden Perspektiven gefesselt, anderseit die verschiedenen Motivationen. Aber auch der von der Autorin gekonnte verwebte Wechsel der Erzählenden, meines Erachtens ist ihr hier eine groß angelegte schriftstellerische Kompostion gelungen.

Die Geschichte lässt einem beim Lesen nicht kalt. Sie hat mich herausgefordert, sie hat mich nachdenken lassen über Gut und Böse, über Schuld und Sühne, über Dinge, die beeinflussbar sind oder nicht. Über Erziehung, Moral und Strafen. Ein Buch, dass wahrlich unter die Haut geht.

Das Buch erschien in Japan schon im Jahre 2008 und wurde bereits erfolgreich verfilmt.
Die deutsche Ausgabe erschien nun 2017 im Bertelsmann Verlag und ich empfehle jedem, vor dem Film erst einmal das Buch zu lesen, denn ich glaube, diese subtile Geschichte ist beim Lesen viel intensiver als beim Zuschauen zu vermitteln.

Fazit:
Bitter, tiefgründig, ausgefeilt, harte Kost - ein Roman, der mit einer groß angelegten schriftstellerischen Komposition beeindruckt und einen nicht kalt lässt.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Ein fein verwebter Roman

Die Geschichte der Bienen
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Drei Zeitebenen, drei Geschichten - doch die Bienen verbindet sie, aber nicht nur sie.

Abwechselnd erzählt uns die Autorin von William (1852, Großbritannien), einem Forscher, der nach seiner Heirat viele ...

Drei Zeitebenen, drei Geschichten - doch die Bienen verbindet sie, aber nicht nur sie.

Abwechselnd erzählt uns die Autorin von William (1852, Großbritannien), einem Forscher, der nach seiner Heirat viele Kinder bekommen hat, die es zu ernähren gilt. Seine Forschungsarbeit leidet darunter und er verfällt in eine tiefe Depression.
George lebt 2007 als Imker in den USA. Er betreibt den seit Generationen betriebenen eigenen Hof und hadert damit, dass sein Sohn Tom nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten will.
Tao lebt im Jahre 2098 in China. Die Bienen sind auf dieser Welt ausgestorben, die Blüten der Bäume müssen durch viele Arbeiter per Hand bestäubt werden. Eine anstrengende Arbeit. Kinder müssen schon früh mitarbeiten. Tao will das bei ihrem 3jährigen Sohn verhindern und versucht mit aller Macht ihm Wissen zu vermitteln, damit er ein besseres Leben führen kann.

In allen drei Geschichten geht es um Bienen. Doch in verschiedenen Stadien. Bei William tauchen sie erst später auf, bei George erfahren wir eindrucksvoll von der Arbeit mit den Bienen und viel über sie. In Taos Welt sind sie verschwunden und die Menschheit kämpft um ihr eigenes Überleben.
Es geht aber in allen Geschichten auch um Eltern-Kind-Beziehungen.
Alle drei Fäden hat die Autorin anfangs lose miteinander verwoben, erst nach und nach stellen sich die Zusammenhänge heraus.

Mich hat dieses Buch gefesselt. Die drei so verschiedenenen Hauptprotagonisten haben alle ihren Kampf mit dem Leben auszufechten. Die Autorin Lunde hat es geschafft, dass ich mir alle drei sehr gut vorstellen konnte und auch ihre Probleme, ihre Eigenarten, ihre jeweilige Welt. Denn wir sprechen hier von drei verschiedenen Jahrhunderten. Immer wieder wird die eine Geschichte unterbrochen um die andere weiter zu erzählen, dadurch kommt Dynamik und Spannung auf. Auch wenn es kein "Action-Roman" ist, findet doch Entwicklung statt. Es geht jedem der Protagonisten um die Zukunft, vor allem um die Zukunft der eigenen Kinder. Was will man weitergeben ? Es geht um Hoffnungen, Wünsche, die eigenen Vorstellungen, die meist nicht die selben sind wie bei den Kindern. Konflikte sind daher vorprogrammiert.

Es geht aber vor allem auch um die Bienen, die in jeder der Geschichten eine ganz besondere Rolle spielen. Wir als Leser erfahren so mehr von den Anfängen der Imkerei, der Arbeit, die damit verbunden ist, aber auch um die Wichtigkeit der Bienen und was für Auswirkungen ihr Verschwinden haben wird. Was heute schon beginnt kann für unsere Zukunft bedeutungsvoll und verheerend sein. Daher ist dies auch ein Roman, der nachdenklich stimmt und dem man Beachtung wünscht.

Fazit:
Die Autorin hat es verstanden mich zu fesseln und zu beeindrucken und auch mich immer wieder mal zu überraschen bei den Wendungen, die sie mit eingebaut hat.
Eine Geschichte, die nachdenklich macht was unsere Zukunft betrifft und erwartet.

Veröffentlicht am 16.04.2017

eindrucksvoller Einblick

Die Zeit der Ruhelosen
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Im Roman von Karine Tuil stehen vier Menschen im Vordergrund. Romain Roller, Soldat der französischen Armee und traumatisierter Afghanistan-Heimkehrer. Francoise Vely, reicher Unternehmer, mit einem außergewöhnlichen ...

Im Roman von Karine Tuil stehen vier Menschen im Vordergrund. Romain Roller, Soldat der französischen Armee und traumatisierter Afghanistan-Heimkehrer. Francoise Vely, reicher Unternehmer, mit einem außergewöhnlichen Kunstinteresse und jüdischen Wurzeln,und seine zweite Frau Marion. Die Beziehung der beiden fing durch den Selbstmord von Francoise erster Frau kurz vor der Heirat an zu bröckeln.
Der Vierte, der hier im Blickpunkt steht, ist der farbige Mitarbeiter im Elysee-Palast, Osman Diboula. Aufgewachsen im sozialen Brennpunkt, im Banlieue, den Vororten Paris, hat Osman als Streetworker, Vermittler und Schlichter auf sich aufmerksam gemacht und danach eine steile Karriere im politischen Geschäft begonnen.

Anfangs erzählt die Autorin abwechselnd in öfters kurzen Abschnitten von den vier Hauptprotagonisten, die sich anfangs weder kennen noch sonstige Berührungspunkte haben. Doch sie haben eines gemein: richtig glücklich und zufrieden mit sich und seinem Leben ist keiner.
Es geht um die Suche nach Macht, weil manche der Protagonisten das Gefühl haben, nur dann glücklich/anerkannt/zufrieden zu sein. Es geht um die eigenen Wurzeln (bei Osman Diboula, aber auch bei Francoise Vely), die man abschütteln möchte, weil man dazu gehören möchte, nicht anders sein will.
Es geht auch um das eigene Gewissen. Um das Abschütteln der Vergangenheit, nur mit dem Blick nach vorne zu leben. Ist das möglich ?
Es geht um Beziehungen, Liebe und Ehen. Ehen, die aufgrund der Verschiedenheit der Ehepartner oder auch durch die Selbstsucht der Protagonisten zum Scheitern verurteilt sind.
Es geht aber auch um die sozialen Netzwerke, Meinungsmache, Medien. Und um ihre Macht, die das Leben eines Einzelnen nicht nur verändern können.
Und es ist eine Suche nach einem glücklichen Leben, das eigentlich jeder der Protagonisten sich wünscht.
Als Leser verfolgt man gespannt ihre Anstrengungen, ihre Fehltritte, ihre Entscheidungen. Manchmal kann man als Leser Symphatiepunkte verteilen um diese im nächsten Augenblick wieder zu streichen. Es gibt bei den Protagonisten keine eindeutigen Helden oder Antihelden - irgendwie steckt in jedem beides.

Anfangs sind es vier Erzählstränge, die aber nach und nach sich immer mehr verwickeln, nach und nach berühren sich die Leben der vier Protagonisten, am Ende kennen sich alle Protagonisten und sind in unterschiedlichen Konstellationen auch voneinander abhängig.
Am Ende muss man tief durchatmen und das Ganze Geschehen, die ganze Geschichte erst einmal sacken lassen.


Der Schreibstil ist sehr flüssig, wenn man sich mit den Protagonisten vertraut gemacht hat, ist man gespannt auf den Fortgang. Auch wenn alles aus der Erzählwarte eher kühl, diagnostisch, seziert erzählt wird, verfolgt man als Leser gespannt das Auf und Ab der Protagonisten mit. Irgendwie herrscht in ihrem Leben auch nie Ruhe, es ist immer Entwicklung, immer Bewegung - egal in welche Richtung - vorhanden. "Die Zeit der Ruhelosen" - ein Roman aus unserer heutigen Zeit, den ich empfehle kann.