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Veröffentlicht am 08.01.2017

macht Appetit auf mehr!

Shaking Salad Low Carb
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Das Buch "Shaking Salad - low Carb" besticht durch großformatige, farbenprächtige und aussgekräftige Fotos, eine übersichtliche Zutatenliste für jeden Salat und eine kurze, aber dennoch sehr gut erklärende ...

Das Buch "Shaking Salad - low Carb" besticht durch großformatige, farbenprächtige und aussgekräftige Fotos, eine übersichtliche Zutatenliste für jeden Salat und eine kurze, aber dennoch sehr gut erklärende Zubereitungsdarstellung.

Das Buch ist untergliedert in die Bereiche
-vegetarisch
-Fisch
-Vegan
-Fleisch
-süss
-Cheat Meals (also die, die viele Kohlenhydrate haben)

Am Anfang des Buches gibt es von der Autorin noch ein Erklärung, wie es zu diesem Buch (und dem Vorgänger) kam, eine Dressing-Erklärung und ein Beschreibung ihrer Vorgehensweise.

Schon die Fotos machen Appetit auf die Zubereitung und dank der kleinen Zutatenliste ist auch vieles ohne weiteres selbst herzustellen.
Dennoch braucht man für einige Zeit. Daher ist eine Zubereitung am Vorabend empfehlenswert, denn schnell mal eben am Morgen für den Mittag einen To-Go-Salat herzustellen, ist oft nicht machbar.

Aber ich finde es eine sehr gute und vor allem gesunde Idee, denn die hier vorgestellten Salate sind alle (bis auf den letzten Abschnitt) kohlenhydratarm. Allerdings fehlen hier die Nährwertangaben für genauere Aufschlüsselung. Brauche ich allerdings auch nicht, denn ich verstehe viele Rezepte auch als Anstoß für Variationen und eigene Kreationen.

Gefallen hat mir schon die Art, wie der Salat hier richtig gehend lecker arrangiert wird. Nicht einfach in eine Schüssel, sondern - gemäß dem Motto - das Auge isst mit ! - wird der Salat richtig gehend im Glas präsentiert. Und so sehen die Kreationen im Glas geschichtet auch sehr viel ansprechender aus als in einer Schüssel vermischt.

Fazit:
Gelungene Optik des Buches, geniale Idee des Arrangierens im Glas als Salat-to-go, leckere Rezepte, die manchmal nur schon am Vortag zuzubereiten sind, damit man es als angepriesenen Mittags-Snack einnehmen kann.

Veröffentlicht am 08.01.2017

Spannender Ausflug ins 17. Jahrhundert

Die Tochter des Fechtmeisters
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Clarissa darf ihren Vater Fritjoff, seines Zeichens Fechtmeister und Fechtlehrer, mit seinen Schülern Marius und Alexander von Rostock nach Frankfurt begleiten. Dort will sie ihn unterstützen einen Buchdrucker ...

Clarissa darf ihren Vater Fritjoff, seines Zeichens Fechtmeister und Fechtlehrer, mit seinen Schülern Marius und Alexander von Rostock nach Frankfurt begleiten. Dort will sie ihn unterstützen einen Buchdrucker zu finden. In Frankfurt angekommen, hat ihr Vater aber kaum Zeit für sein Buch. Was beschäftigt ihn so sehr, außer die Zusammenkunft der Schwertkämpfer? Auf der Rückreise geraten sie in einen heimtückischen Überfall, bei der ihr Vater getötet wird und sie wenig später in Gefangenschaft gerät.

Die Tochter des Fechtmeisters vermittelt nicht nur historisches Wissen, ganz nebenbei, es erklärt dem Leser auch die Fechtkunst. Und dies sehr spielerisch, sehr verwoben in die Geschichte, so dass man auch als Laie in diesem Gebiet keine Schwierigkeiten hat, dem zu folgen. Vor allem aber, wird auch das damalige Leben in seinen vielen Facetten dargestellt. So u.a. am Kaiserhof in Prag, als Fechtmeister in Rostock, als Pater in Passau oder als Gaukler in Frankfurt. Es sind anfangs viele Handlungsstränge, viele Personen, dennoch hatte ich keine Schwierigkeiten mich in dieses Buch hinein zu finden. Nach und nach klärt sich alles auf und wird von der Autorin bis zum Ende hin zusammengeführt.

Gefallen haben mir die Hauptprotagonisten. Da ist zum einen Clarissa, die von ihrem Vater von Kindesbeinen an auch im Fechten unterrichtet worden ist und die dadurch so manche schwierige Situation in ihrem Leben meistern kann.
Leander, der Gaukler, der durch eine Tat seines Vaters keine Bürgerrechte mehr besitzt und mit ihm und einigen anderen als fahrendes Volk durch die Lande zieht. Dennoch bleibt er seinem Gewissen treu und lässt sich trotz Hunger und Not nicht zu allem hinreissen.
Aber auch weitere Protagonisten, die in diesem Buch wichtig sind, wachsen einen beim Lesen ans Herz und in mach einer spannenden Situation bangt man als Leser um sie.

Sabine Weiß hat es geschafft, mich durch die vielen Seiten (fast 700), die dieses Buch hat, hindurch an die Handlung zu binden. Immer wieder neue Aktionen, spannnende Szenen, Hintergrundwissen, aber auch die Liebe fehlt in diesem Buch nicht. Es ist ein Buch, dass vieles an Wissen vermitteln möchte, ein detaillgetreues Bild der damaligen Zeit aufwerfen möchte und dabei dennoch die handelnden Protagonisten nicht aus dem Blick verliert. Die 700 Seiten sind schon eine Herausforderung, dennoch hat es mir die Autorin mit ihrem flüssigen Schreibstil damit leicht gemacht. Hilfreich ist auch das Personenregister am Anfang des Buches (das ich mir aber eigentlich nur vor dem Lesen angeschaut haben, das andere erklärt sich auch beim Lesen) . Interessant ist allerdings auch das Nachwort der Autorin (das bitte aber erst am Ende lesen, damit man nicht zufällig auf die letzte Seite des Buches blättert und sich einiges an Spannung nimmt).

Fazit:

Detaillreicher und sehr gut geschriebener Roman, in dem Liebe, (Fecht)Kampf, und Historie fein verwerbt worden sind.
Für alle Fans von historischen Büchern eine Empfehlung von mir.

Veröffentlicht am 29.12.2016

Eine Geschichte, die unter die Haut geht. Beklemmend und real

Rouge
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Das Buch ist unter dem Titel "Zeilengötter- Bis dass der Tod uns scheidet" erschienen. Auch das Cover wurde vor dem Erscheinen noch geändert.

Adrian ist bereits Mitte 30 als er Malin "entdeckt". Er spioniert ...

Das Buch ist unter dem Titel "Zeilengötter- Bis dass der Tod uns scheidet" erschienen. Auch das Cover wurde vor dem Erscheinen noch geändert.

Adrian ist bereits Mitte 30 als er Malin "entdeckt". Er spioniert ihr nach, beobachtet sie. Dann nutzt er eine Chance. Er enführt Malins Hund und bringt ihn ihr Stunden später als "Findling" zurück. Malins Herz öffnet sich für ihn, sie lernen sich kennen und die 21jährige verliebt sich in den bekannten Schriftsteller. Eine ungleiche Beziehung. Adrian ist dominant, psychisch labil, fordernd, pedantisch und neidisch. Nach der Heirat schottet er sie ab. Beherrscht sie. Quält sie. Malin fängt selbst an zu schreiben, sie hat Erfolg. Sie fängt an aus der Ehe auszubrechen. Doch erst nach einem Martyrium, bei dem sie fast zu Tode kam, kann sie ausbrechen.
Neun Jahre später, Malin und Adrian sind längst geschieden, beide haben inzwischen jemand anderen geheiratet, treffen sie sich wieder. In einer Lesung, bei der Malin aus ihrem autobiographischen Roman "Ehe" lesen wird. Der Auftakt zu dramatischen Ereignissen...

Beklemmend, realistisch, psychologisch ausgefeilt, fesselnd und dramatisch. Eine Geschichte, die mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird. Ein Roman, der nicht nur dem Kopf der Autorin Astrid Korten entsprungen ist, sondern der reale Vorbilder hat.

Abwechselnd lässt uns die Autorin in die Gedanken und Aktionen der Hauptprotagonisten Malin und Adrian blicken. Sie zeichnet die Beziehung der Beiden nach, lässt uns in die krankhaften Züge von Adrian und die zerstörte Seele von Malin blicken.
Am Anfang schon ein Einblick in den Anfang vom Ende. Spannend und beklemmend, doch dann erst ein Cliffhanger. Denn es kommt der Sprung zurück. Wie alles begann. Die Abhängigkeit, der Ausbruch. Dabei ist der Leser mittendrin im Geschehen, verfolgt entsetzt, wie sich alles immer mehr und mehr zuspitzt. Opfer und Täter. Doch nichts ist nur schwarz und weiß, nicht alles ist so, wie es scheint. Es bleibt spannend und es gibt noch einige Überraschungen.

Vor allem die Psychologie des Geschehens hat mich einerseits fasziniert, anderseits entsetzt. Es ist eine hoch dramatsiche Geschichte, die umso mehr unter die Haut geht, wenn man bedenkt, dass es reale Personen gibt, die so gehandelt haben bwz. so leiden mussten.

"Zeilengötter" ist ein Roman um Abhängigkeiten, aber es geht auch um Gewalt, Neid, Eifersucht, Missgunst und ja, auch die Liebe spielt eine Rolle.

Fazit:
Ein Psychothriller, der unter die Haut geht ! Dass dem Buch eine wahre Geschichte zugrunde liegt, macht das Gelesene noch beklemmender. Einmal angefangen, kann man den Roman kaum aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 21.12.2016

Streiflichter - Einblicke in das Leben von Mata Hari

Die Spionin
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Paulo Coehlo fängt mit dem Prolog gleich mit dem Ende von Mata Hari an. Es ist der 15. Oktober 1917 und es wird ihr Todesdatum werden. Hingerichtet von einem Erschiessungskommando in Vincennes, Frankreich. ...

Paulo Coehlo fängt mit dem Prolog gleich mit dem Ende von Mata Hari an. Es ist der 15. Oktober 1917 und es wird ihr Todesdatum werden. Hingerichtet von einem Erschiessungskommando in Vincennes, Frankreich. Nüchtern und gleichzeitig doch emotional werden ihre letzten Schritte beschrieben.

Der nachfolgende Roman gliedert sich in drei Abschnitte. Die ersten beiden stellt der Autor als Abschiedsbrief und Rekapitulation aus der Sicht von Mata Hari, die als Margaretha Zelle in 1876 in Leeuwarden geboren wurde, dar. Darin schildert sie, warum sie bereits in jungen Jahren die Niederlanden verlassen wollte und wie es kam, dass sie von der Liebe nichts hielt. Relativ nüchtern lässt Coehlo sie in diesem fiktiven Brief von ihrer Ehe, in der sie viel Gewalt ertragen musste, und ihren Kindern berichten. Eine Schlüsselszene ist ein miterlebter Selbstmord. Von da an will Margaretha sich und vor allem ihr Leben ändern. Liebe war bei ihr immer nur Mittel zum Zweck. Sie wollte hoch hinaus, berühmt werden und vor allem unabhängig. Sie wollte das Leben, dass sich ihr bot, geniesen.
Bis zum Schluß konnte (und wollte) sie nicht daran glauben, dass sie hingerichtet werden würde. Sie hatte bis zum Schluß gehofft.

Manchmal sind im Brief Fakten eingewoben (so z.B. eine Liste von Gegenständen, die sie hinterlassen hat). Dennoch sind es nur Streiflichter, vielleicht wichtige Wendepunkte, daher bleiben nach dem Lesen bei mir Lücken, was sie alles erlebt hat. Vor allem die Figur der Mata Hari wird hier sehr egozentrisch, naiv und prunksüchtig dargestellt. Es fehlen Gefühle. Am Ende soll sie sich trotzallem verliebt haben, doch diese Gefühle werden hier nur am Rande, unvollständig und wenig nachvollziehbar dargestellt, so dass man den Wandel nicht richtig nachvollziehen kann.

Im dritten Teil kommt dann ein Perspektivwechsel. Der Anwalt berichtet und rechtfertigt sich. Er stellt die größerern Zusammenhänge dar, die, die Mata Hari (angeblich) nicht überblicken konnte. War sie nun Spionin oder nicht ? War sie ein Bauernopfer des anklagenden Anwaltes ? Helfen konnten bzw. wollten ihr auch ihre früheren zahlreichen Verehrer ihr nicht mehr. Sie war ein sinkender Stern und keiner wollte mit ihr herab gezogen werden.
In einem Zeitalter, in der die Männer das sagen hatten, haben Männer über sie, die so völlig anders war, gerichtet. Und am Ende ist es ein Mann, der sie betrauert.

Ein Buch, das mir, die ich über Mata Hari bisher wenig wußte, vieles über ihr Leben und Sterben näher gebracht hat. Mir einige Informationen geliefert hat. Dennoch blieb mir ihre Geschichte zu streiflichtartig erzählt. Es ist keine Biografie - die Segmente, die Coelho hier mit dem fiktiven Roman liefert, haben zwar meine Neugier geweckt, aber mich am Ende etwas ratlos zurück gelassen. Hat er Mata Hari, die als notorische Lügnerin galt, in ihrem (fiktiven) Brief naiv wirken lassen oder war sie es wirklich? Vor allem passt dann ihre zietierte Lyrik nicht dazu. Genauso widersprüchlich sehe ich ihre Liebe am Ende, die ihr (angeblich) zum letzten Verhängnis wurde.
Vieles fehlte mir in diesem Roman, aber es war ein Anstoß mich einmal näher mit ihrer interessanten Figur zu beschäftigen.

Der Diogenes Verlag hat ein sehr schönen Rahmen für das Buch geschaffen. Das Cover und die Buchgröße passen in das Gesamtkonzept des Verlages. Das Cover ziert ein Bild von Mata Hari, es erweckt beim Leser gleich Interesse an dem Roman. Auch die im Buch vorhandenen Bilder von Mata Hari haben mir sehr gut gefallen.

Fazit:

Interessante Perspektive auf die schillernde Persönlichkeit Mata Hari. Konnte mich allerdings nicht vollständig überzeugen, da der Roman nur streiflichtartig Einblicke in ihr Leben gab .

Veröffentlicht am 10.12.2016

Wie die Euphorie der Wirklichkeit weicht

Die Stunde des Schmetterlings
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1915, mitten im 1. Weltkrieg. Julius steht in einer französischen Kirche, der Rest des Dorfes liegt in Schutt und Asche. Seine Pistole hat er sich schon an den Kopf gehalten, als ihn im letzten Moment ...

1915, mitten im 1. Weltkrieg. Julius steht in einer französischen Kirche, der Rest des Dorfes liegt in Schutt und Asche. Seine Pistole hat er sich schon an den Kopf gehalten, als ihn im letzten Moment ein Priester vom Schuß abhält. Die beiden kommen ins Gespräch und Julius fängt an seine Lebensgeschichte zu erzählen.

Pieter Webeling erzählt in zwei Erzählsträngen. Einerseits die Unterhaltung zwischen dem Priester und Julius, bei dem es unter anderem auch um Schmetterlinge geht, lt. dem Priester, die schönsten Geschöpfe auf Gottes Erden. Dennoch haben diese mit nur wenigen Tagen nur eine sehr kurze Lebenszeit, die sie aber intensiv nutzen. Es geht in den Unterhaltungen der ungleichen Menschen um die Intensität des Lebens, um das Glück, aber auch die Schuld.


Im zweiten Erzählstrang berichtet Julius über sein Leben. Wie er als einziges lebend geborenes Kind in einem Krämerhaushalt augewachsen ist. Von seinen Freunden Erich, Claus und Theo. Von seiner großen Liebe Elfriede, dem schönsten Mädchen im Dorf.
Von all den Problemen und großen Wünschen und Zukunftsplänen der Freunde. Dann kommt 1914. Krieg. Euphorie. Die Freunde lassen sich mitziehen von dieser Euphorie, wollen sich beweisen. Sie melden sich freiwillig und ziehen in den Krieg, nichts ahnend, was das wirklich für sie bedeuten wird. Sie werden auseinander gerissen, an verschiedenen Fronten eingesetzt. Wir erleben durch Julius Augen seine Erfahrungen, steigen mit ihm in den Schützengraben, in dem es nur noch um Tod oder Überleben geht. Es ist blutig und grausam. Doch es gibt auch einen Lichtpunkt. Heiligabend 1914, als es zu einem spontanen Waffenstillstand zwischen Franzosen udn Deutschen kommt, die zusammen einem Gottesdienst lauschen und sogar gemeinsam Fußball spielen bevor sie wieder in ihre Schützengräben zurück kehren.
Julius erzählt von Schuld und Schuldgefühlen, von Tod und Trauer. von Leid, aber auch von Hoffnung.



Pieter Webeling erzählt mit großer Authentizität vom Kriegsgeschehen. Er hat einen sehr flüssigen Schreibstil und die Geschichte, die er ersonnen hat, hat mich gefesselt und berührt, zum Nachdenken und Mitfühlen gebracht und mich auch am Ende nicht sofort losgelassen.

Fazit:

Vier Freunde und der Krieg. Eine Geschichte voller Hoffnung und Liebe, aber auch Schuld und Verrat. Berührend erzählt, beklemmend und doch so authentisch.