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Veröffentlicht am 15.10.2016

Tolle Rezepte mit vielen anschaulichen Fotos

Brot backen in Perfektion mit Hefe
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Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig. Großformatige Fotos, zwei Lesebändchen zur Markierung der Rezepte, eine sehr klare Strukturierung und eine verständliche Einleitung.

Das Plötz-Prinzip bassiert ...

Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig. Großformatige Fotos, zwei Lesebändchen zur Markierung der Rezepte, eine sehr klare Strukturierung und eine verständliche Einleitung.

Das Plötz-Prinzip bassiert auf Brote mit einer (variablen) Hefemischung - je nach Brot/Brötchen-Sorte. Es wird mit wenig Hefe gearbeitet (ca. 12g Frischhefe für 600g Mehl, bzw. 1kg Brot). Die Zutaten sind ansonsten auch sehr übersichtlich. Für den normalen Teig benötigt man außer Mehl und Hefe nur noch Salz und Wasser. Varianten sind dann u.a. mit Joghurt, Kartoffeln, Kreuzkümmel, verschiedenen Mehlsorten oder Milch, Butter und Zucker.

Jeder Arbeitsschritt ist mit anschaulichen Fotos dargestellt. Gerade bei der Teigzubereitung. Der Teig muss vor dem Backen 24 Stunden reifen und in dieser Zeit mehrmals ausgezogen werden. Nach der Ruhezeit wird er gefaltet und im vorgeheizten Backofen gebacken.

Zum Backen benötigt man allerdings am Besten einen gusseisernen Topf - oder man verwendet (z.B. bei den Brötchen) zwei Backbleche (eines oben verkehrt herum als Deckel). Ansonsten werden noch alltägliche Dinge aufgeführt, die benötitgt werden, wie Messer, Teigschaber, Backpapier, Ofenhandschuhe, Schüsseln, Leinentücher, Waage. Nützlich ist auch ein Gärkorb.

Im Anhang ist noch einmal eine Rezepttabelle mit allen Brot/Brötchensorten aufgeführt, die man sich am Besten kopiert, damit das Buch nicht Mehlflecken oder sonstige Beschädigungen bekommt, wenn man das Buch beim Backen neben sich liegen hat.

Fazit:
Sehr hochwertige Aufmachung, klare Strukturierung, zum Backen braucht man etwas Geduld und die richtige Ausrüstung (allerdings werde hier keine hohen Ansprüche gestellt).

Veröffentlicht am 12.10.2016

Düster und beklemmend, aber fesselnd erzählt

Birk
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Birk ist keine einfache Geschichte. Jaap Robben erzählt uns die Geschichte aus Sicht des anfangs 9jährigen Mikael, der mit Mutter und Vater und dem Nachbarn Karl auf einer einsam gelegenen und rauen Insel ...

Birk ist keine einfache Geschichte. Jaap Robben erzählt uns die Geschichte aus Sicht des anfangs 9jährigen Mikael, der mit Mutter und Vater und dem Nachbarn Karl auf einer einsam gelegenen und rauen Insel zwischen Norwegen und Schottland wohnt. Als sein Vater eines Tages, als er mit Mikael unterwegs ist, im Meer verschwindet, schweigt Mikael anfangs. Erst nach und nach rückt er mit der Wahrheit heraus. Fortan wird die Beziehung im Laufe der Jahre zwischen den beiden durch Schuld und Verlust immer weiter strapaziert. HInzu kommt die Isolation, die kaum nennenswerten Kontakte, in den nächsten Jahren. Schließlich spitzt sich die Situation zu.

Es ist kein dickes Buch, Es sind knapp 240 Seiten, noch nicht mal immer jede Seite voll bedruckt. Viele kurze Kapitel. Dennoch wird soviel gesagt, soviel beschrieben, dass es unter die Haut geht. So viel Stoff, den der Leser gedanklich und vor allem aber auch auf der Gefühlsebene verarbeiten muss. Der Autor Jaap Robben hat es gekonnt geschafft, diese Geschichte aus Sicht des Heranwachsenden zu schreiben. Es ist eine verstörende, düstere, beklemmende Geschichte, dennoch aber auch fesselnd in seiner Entwicklung der Charaktere, es ist wie ein Sog, der den Leser beim Lesen nicht mehr loslässt. Spannend geschrieben mit manchmal knappen Sätzen kann der Autor soviel ausdrücken, mit diesen wenigen Seiten so viel Geschichte erzählen, so viel Kopfkino erschaffen. Wahnsinn. Beeindruckend.

Es ist keine leichte Lektüre. Die Verlauf der sich verändernden Mutter-Sohn-Beziehung über ca. 6 Jahren beschrieben. Tiefgründig, erschreckend, entsetzt gefesselt, so empfinde ich es. Und doch - es ist nichts abgedrehtes, nichts, was nicht genauso hätte passieren können.
Eingebettet in Mikaels Geschichte ist eine Parabel-Geschichte über ein Möwenjunges, dass Mikael aufzuziehen versucht, eingesperrt in dem leeren Haus einer verstorbenen Nachbarin.
Auch Mikael lebt wie eingesperrt, er lebt von der normalen Zivilisation isoliert. Nur er und seine Mutter und der brummige, auch nicht alltägliche Nachbar Karl. Die Folgen dieser Isolation werden hier eindrucksvoll geschildert.

Fazit:
Was Einsamkeit, Schuld und Trauer auslösen können.
Jaap Robben hat eindrucksvoll eine zutiefst verstörende, dennoch sehr gut erzählte Geschichte geschrieben, die einen lange nicht loslässt.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Licht und Schatten und am Ende die Frage: Was bleibt ?

Die unsterbliche Familie Salz
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Die Protagonistin Lola Salz lebte von 1905 bis 2015 - ein langes Leben. In dem Roman "Die unsterbliche Familie Salz" dreht sich alles um das Leben der Familie Salz, angefangen von Lolas Eltern bis hin ...

Die Protagonistin Lola Salz lebte von 1905 bis 2015 - ein langes Leben. In dem Roman "Die unsterbliche Familie Salz" dreht sich alles um das Leben der Familie Salz, angefangen von Lolas Eltern bis hin zu ihrer Urenkelin. Lola spielt dabei die Hauptrolle. Nicht immer, aber immer wieder geht es um ihr Leben. Dabei gibt es verschiedene Sichtweisen. Die Abschnitte werden von verschiedenen Progonisten erzählt, dabei wechselt auch der Sprachmodus, das macht es sehr authentisch.
So ist es Lola selbst, ihr Ehemann, ihre Tochter, ihre Enkelin und die Urenkelin, die hier zu "Wort" kommen.

Faszinierend dabei ist, dass es die Erlebnisse in jeder Generation anders interpretiert werden. Die Familie Salz hat von Anfang ein Problem: Die Familie. Es gibt viele Animositäten untereinander, die Familie ist - fast in jeder Generation - zerstritten. Es wird wenig miteinader gesprochen, jeder lebt sein Leben und gerade Lola ist es, die durch ihre schwere Kindheit und einschneidende Erlebnisse am Ende des Krieges, es auch nicht schafft ihren Kindern eine gute Mutter zu sein. Warum Lola so war, wie sie war, dass wird in den nachfolgenden Generationen nicht verstanden, weil Lola ihnen nichts erzählt und es ihnen auch nicht einfach macht. So wird vieles falsch interpretiert.

Es ist eine Geschichte voller Schatten - voller dunkler Ereignisse, die ihre Schatten werfen auf die nachfolgende Generation. Aber es geht auch um die Schattenbilder der Proganisten, angefangen mit den Scherenschnitten und den Erzählungen von Lolas Mutter, ziehen sich die Schatten durch diese Geschichte wie ein roter Faden.

Zitat S. 170: " Es ist vorbei....wir beide wissen: Nichts dergleichen geht je vorbei...Mann kann solche Dinge weder vergessen noch gänzlich überwinden.....Meine Methode ist eine andere: Ich schreibe. Auf Papier lässt sich Furchteinflössendes leichter bannen. Selbst Schatten werden bloß zu einem Acht-Buchstaben-Wort".

Der Anfang der Geschichte zieht sich ein wenig, doch ich hatte das Gefühl, dass es wie in einem Strudel, mich - je mehr ich gelesen hatte - immer mehr in diese Geschichte hinein gezogen hat.

Es geht auch um Ängste und hier darf ich mal den Satz auf Seite 257 zitieren:
" Angst ist etwas, das man hat oder nicht hat. Jeder trägt sie in sich. Man muss einfach aufpassen, dass sie nicht zu groß wird. "

Die meisten der Protagonisten hatben mit Angst zu kämpfen, die Ängste geben sie weiter, ertränken sie im Alkohol, sie zerbrechen daran. Am Ende jedoch gibt es einen Hoffnungsschimmer in einer neuen Generation.

Am Ende bleibt die Frage: Was bleibt von einem Menschenleben ?
Zitat S. 426: "Wir glauben Zusammenhänge zu erkennen, uns zu entwickeln, besser zu sein als jemals zuvor - und tappen damit in die gefährlichste aller Fallen: Wir verwechseln Glauben mit Wissen"
Am Ende ist alles Geschichte.


Fazit:
Eine Geschichte mit wenig Licht und voller Schattenseiten.
Eine Geschichte, die mich gefesselt hat.
Keine einfache Geschichte, aber eine, die mich gefesselt und fasziniert hat.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Spannung, Zauberei, Historie und fesselnd geschrieben - nicht nur für Jugendlich

Die Schwarzen Musketiere - Das Schwert der Macht
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1633 - mitten im 30jährigen Krieg. Lukas von Lohenstein und seine drei Freund Giovanni, Jerome und Paulus leben auf Burg Lohenstein in der Pfalz, sie gehören trotz ihrer jungen Jahren zu den schwarzen ...

1633 - mitten im 30jährigen Krieg. Lukas von Lohenstein und seine drei Freund Giovanni, Jerome und Paulus leben auf Burg Lohenstein in der Pfalz, sie gehören trotz ihrer jungen Jahren zu den schwarzen Musketieren. Auf der Burg lebt auch noch die elfjährige Halbschwester von Lukas, Elsa. Ihr Vater ist ein schwarzer Zauberer, Waldemar von Schönborn. Auch Elsa kann zaubern, sie entdeckt allerdings ihre neuen Kräfte erst.
Als die fünf zu Hilfe gerufen werden, weil die Reichsinsignien verschwunden sind, zögern sie nicht, durch einen Zauber von Elsa gelangen sie nach Prag und in ein großes Abenteuer, dass sie verändern wird und am Ende wird einiges ans Licht kommen, aber nicht nur Gutes.

Vorweg: Das ist eine Reihe und "Das Schwert der Macht" ist der zweite Teil. Den ersten habe ich allerdings auch noch nicht gelesen (muss ich unbedingt nachholen!), ich hatte aber auch gar keine Probleme in die Geschichte hineinzukommen oder die Protagonisten zu verstehen. Der Autor Oliver Pötzsch hat die Erklärungen sehr gut mit hinein gearbeitet - ohne dass die vollständige Geschichte des ersten Bandes nacherzählt worden ist oder es zu viele Erklärungen auf einmal gab.

Schon von Anfang an geht es spannend los, denn schon der Prolog ist spannend und ein bisschen gruselig. Gänzehautfeeling pur. Also nichts für schwache Nerven. Die Geschichte von Lukas und Elsa und den drei weiteren Freunden ist sehr spannend geschreiben. Immer wieder gibt es neue Abenteuer zu bestehen, neue Aufgaben, weitere Protagonisten. Gute wie böse. Immer wieder gibt es Kampfszenen, Momente, bei denen man den Atem anhalten muss und das Buch einfach nicht aus der Hand legen möchte. Und immer wieder Überraschungen - gerade am Ende gibt es neue Entwicklungen, neue Erkenntnisse und einen Cliffhanger am Schluß, so dass man sehnsüchtig auf den dritten Band wartet. Wer den ersten Band dann noch nicht gelesen hat, kann so die Wartezeit überbrücken - so wie ich.

Das Buch ist als Kinder- und Jugenbuch ab 12 Jahren gekennzeichnet. Meines Erachtens ist es für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geeignet, die durchaus mit gruseligen und überaus spannenden Kampfszenen klar kommen können und auch mit Kämpfen, bei denen es um Leben und Tod geht und auch das eine oder andere Opfer zu beklagen gibt. Wer damit nicht klar kommt, sollte lieber erst ein wenig älter sein.
Allerdings gehöre ich so gar nicht in diese Altersgruppe (40+, Elterngeneration) , aber auch mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Am Ende gibt es noch einen ausführlichen Anhang, indem einige Tipps für einen Besuch in Prag aufgeführt sind (sehr anschaulich geschrieben, macht Lust auf eine Reise nach Prag), desweiteren gibt es ein Wörterlexikon und eine Erkärung von Begriffen aus der Fechtkunde.

Fazit:
Spannend und toller Schreibstil - eine Reihe nicht nur für Jugendliche, Bände bauen aufeinander auf, sind aber unabhängig zu lesen.

Veröffentlicht am 21.09.2016

Die Gier nach Gold, Reichtum und dem ewigen jungen Leben

Teufelsgold
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Thriller steht vorne auf dem Buchdeckel - aber es ist kein Thriller, das vorweg. Es ist ein gelungener Genremix aus Teilen eines modernen Romans mit Fantasyanteilen, mit eingestreuten sagenhaften historischen ...

Thriller steht vorne auf dem Buchdeckel - aber es ist kein Thriller, das vorweg. Es ist ein gelungener Genremix aus Teilen eines modernen Romans mit Fantasyanteilen, mit eingestreuten sagenhaften historischen Geschichten, gespickt mit dem Thema Alchemie und der Suche nach dem Glück. Das Glück und wann und wo man es findet. Es geht um das Streben nach Gold, der Gier nach Gold, nach Reichtum und vor allem um eine ewigliches junges Leben. Es geht um Glück und wie man es definiert. Kann ich jemals glücklich sein, wenn ich mir ein so hohes Ziel gesetzt habe ?

Hauptperson ist Hendrik Busse. Ehemals Angestellter in einer Investmentfirma, der bei einem Vortrag, den er in Zürich halten muss, in einem Antiquariat ein altes Buch entdeckt. MIt einer sagenhaften Geschichte, die von John Scoro erzählt, der den Stein des Weisen gefunden hat und es dadurch geschafft hat Gold zu machen. Doch die Geschichte, die kein gutes Ende nimmt, ist keine Warnruf für Hendrik, sondern Anreiz. Er möchte auch mehr aus seinem Leben machen. Glück ist für ihn nicht seine Frau, seine Tochter, sondern er will mehr. Reich sein. Das bedeutet für ihn Glück. So setzt dieses Buch, diese Geschichte, bei ihm eine Lawine los, die ihn langsam, dann immer schneller verändern wird.....und nicht zu seinem besseren.

Immer wieder sind es die alten Geschichten um John Scoro ode seinem Gehilfen Mengedder, die im Leben von Hendrik auftauchen. Obwohl alle zeigen, dass Gold/Reichtum seinen Besitzern nicht glücklich machen, hat Hendrik Scheuklappen auf. die Gier ist geweckt und lässt ihm keine Ruhe.
Die (alten ) Geschichten im Buch lassen sich lesen wie alte Märchen der Gebrüder Grimm. Hier ist alle stimmig, der Ton, die Erzählart, die Faszination.

In der neueren Geschichte kann man gebannt verfolgen, wie Hendrik sich im Laufe der Geschichte immer mehr verändert, wie ihn die Gier packt, wie er - statt glücklich zu werden - immer mehr seinem Untergang entgegen rennt. Anfangs ein symphatischer Kerl, wird er dem Leser immer unsymphatischer, aber das macht auch den Reiz aus. Im Laufe der Geschichte fragt man sich selber, was bedeutet Glück für einen ? Ewig jung zu sein, hoffen auf neueste wissenschaftliche Entdeckungen wie Hendriks Bruder Adalbert oder die reiche Laureen Turner ? Einen Haufen Geld zu besitzen ? Im Schloß zu wohnen ?

Wie gewohnt von Andreas Eschbach, ließ sich das Buch sehr leicht lesen, es hat mich gepackt, dieses Buch, das kein Thriller ist, auch wenn es ein paar (kleine) Längen hatte und der fantastische Teil mich nicht ganz überzeugen konnte. Aber es war trotzdem sein sehr gutes Buch, spannend geschrieben, das mich noch lange beschäftigt hat und bei dem mich Hendriks Verhalten, seine Entwicklung, überzeugt hat. Die Gier verändert den Menschen. Wenn man nie zufrieden ist, ist man unglücklich. Es ist wie eine Spirale, die den Protagonisten immer tiefer hinab zieht. Bis an den Abgrund.....

Fazit:
Wenn die Gier größer und größer wird.....ein gelungenes Buch über die Abgründe der menschlichen Gier nach Gold, Geld und Reichtum.
Facettenreich durch den Mix aus moderner Geschichte mit historischen märchenhaften Elementen und überzeugend in der Entwicklung des Protagonisten.
Ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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