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Veröffentlicht am 13.08.2020

Zu viel....

Nur noch ein bisschen Glück
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Stella trennt sich von ihrem Freund, nachdem sie von ihm betrogen wurde. Gleichzeitig verlässt sie sien Wohnung, aber ihren Job ist sie leider auch los. Was nun? Völlig planlos, unorganisiert und auch ...

Stella trennt sich von ihrem Freund, nachdem sie von ihm betrogen wurde. Gleichzeitig verlässt sie sien Wohnung, aber ihren Job ist sie leider auch los. Was nun? Völlig planlos, unorganisiert und auch völlig falsch gekleidet flüchtet sie aufs Land, dort gehört ihr ein kleines Häuschen (eher eine Hütte), das aber schon seit ewigen Zeiten leer steht und absolut keinen Komfort bietet. Sie hat auch nicht vor hier lange zu bleiben, es gibt einen Kaufinteressen, den sie treffen möchte. Und nach dem Verkauf möchte sie ihren langgehegten Wunschtraum von der Modeschule in New York unbedingt erfüllen. Doch dann kommt alles erst mal ganz anders als gedacht, denn sie trifft auf ihren attraktiven NachbarnThor und zwischen den beiden knistert es schon zu Beginn ganz gewaltig.


Leider konnte mich dieser Liebesroman nicht überzeugen. Es war mir zu viel....zuviel wurde in die Handlung mit hineingepackt, vor allem mächtig viele Bettszenen (....naja, sie landeten allerdings auch selten im Bett, eher auf Treppen, Tischen oder sonst wo, sehr detaillierte Sexszenen gibt es zuhauf), aber auch allgemein hatte ich das Gefühl, es musste alles reingepackt werden, was aktuell ist, sei es Biobacher, Feminismus, Vegetarier, Mobbing, Diskriminierung, Krebstod, uneheliche Geburt und suche nach einem unbekannten Vater, Selbstverwirklichung, Spiritualität, Egomanen, Homosexualität, alleinerziehender Vater, Teenie-Probleme, Stadt-Land-Differenzen, sexuelle Übergriffe, Familien- und Generationenkonflikte, Schwangerschaft und Geburt, Sex, und Liebe. Mit dieser geballten Mischung konnte es mich nicht überzeugen. Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich nicht so richtig fesseln. Die Spannung war mal mehr, mal weniger da.

Viele sind anscheind aber begeistert von dem Roman, wenn ich die anderen Bewertungen so lese, zum Glück sind Geschmäcker ja veschieden. Mich hat es jedenfalls nicht richtig gepackt.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Berliner Milieu der 1930er Jahre

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Die 1930er Jahre in Berlin. Alice reist zu ihrer Großmutter, die sie nie kennengelernt hat, nach Berlin, um nach dem Tod der Mutter diese zur Rede zu stellen, doch diese reagiert hartherzig und abweisend. ...

Die 1930er Jahre in Berlin. Alice reist zu ihrer Großmutter, die sie nie kennengelernt hat, nach Berlin, um nach dem Tod der Mutter diese zur Rede zu stellen, doch diese reagiert hartherzig und abweisend. Die Brüder ihrer Mutter hingegen, Ludwig und Johann, nehmen sie mit offenen Armen auf. Alice bleibt in Berlin und enteckt nicht nur das pulsierende Leben der Stadt, sondern lernt auch noch den Halb-Iren John kennen und lieben. Durch eine geschenkte Fotokamera und die geplante Wiedereröffnung der familären Kunstgalerie findet sie eine Aufgabe. Neben den familären Auseinandersetzungen treten mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten weitere Spannungen auf.

Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Ich habe mich allerdings mit der kettenrauchenden Alice am Anfang schwer getan, auch keine der anderen Protagonisten ist mir irgendwie ans Herz gewachsen, zudem plätschert die Geschichte lange Zeit dahin.

Das Geheimnis, warum Alice Mutter Berlin verlassen hat, kann man erahnen, die Auflösung überrascht zwar, allerdings hat sie mich auch nicht ganz überzeugen können. Der Spannungsbogen bleibt niedrig, das Bild der 30erJahre wird allerdings gut wiedergegeben und man bekommt einen guten Eindruck beim Lesen von der Kunstszene und wie die Famile in diesen Zeiten gelebt und gearbeitet hat.

Im letzten Drittel des Romanes steigert sich auch die Spannung, so dass ich ab da schon gefesselt weiter gelesen habe. Ich bin durch den Schluss neugierig geworden auf eine Fortsetzung und denke, dass ich dieser eine Chance geben werde.

Von mir eine 3,5 Sterne Bewertung, die ich allerdings nicht auf vier Sterne aufrunden kann.

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Veröffentlicht am 21.04.2018

Nicht so stark wie "Die Geschichte der Bienen"

Die Geschichte des Wassers
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David (26) ist mit seiner Tochter Lou (6) auf der Flucht. Es ist das Jahr 2041, Frankreich ist, wie der Rest Südeuropas, ausgetrocknet, das fünfte Dürrejahr hintereinander - die Menschen versuchen in den ...

David (26) ist mit seiner Tochter Lou (6) auf der Flucht. Es ist das Jahr 2041, Frankreich ist, wie der Rest Südeuropas, ausgetrocknet, das fünfte Dürrejahr hintereinander - die Menschen versuchen in den Norden zu flüchten. David hat seine Frau Anna und seinen Sohn August auf der Flucht verloren, in einem Flüchtlingslager angekommen, warten sie verzweifelt auf die beiden. Unterdessen fnden sie in einem entlegenen Haus außerhalb des Lagers ein altes Boot.

Die Umweltaktivistin Signe (67) greift in Norwegen 2017 wieder ein. In ihrem Heimatort wird Gletschereis abgebaut um damit Multimillionären in fernen Städten ihre Longdrinks aufzupeppen. Heimlich stiehlt sie die Kästen mit dem Eis, wirft das meiste ins Meer und nimmt den Rest mit auf ihr Segelboot Blue um damit nach Südfrankreich zu Magnus zu segeln, ihrem Jugendfreund und dem Verantwortlichen für den Raubbau an der Natur. Immer wieder erinnert sie sich auf dieser Fahrt an ihre Kindheit, ihre Jugend, die immer verheerernderen Eingriffe in die Natur und deren Folgen.

Anscheinden haben diese beiden Erzählstränge nichts miteinander zu tun - was sie verbindet ist das Wasser - bei den einen ist es inzwischen etwas was fehlt - was rationiert wird, zu einem Luxus geworden ist. Bei Signe ist es noch vorhanden, doch klar ist, der Mensch greift ein und die Natur leidet und verändert sich. Und natürlich ist da auch noch das Boot - Signes Boot, dass David mit siener Tochter findet.
Erst am Schluß gibt es eine Wendung, die überrascht, und bei der sich die Erzählstränge noch mehr verbinden.

Auch in diesem Buch geht es um die Folgen der Handlungsweisen des Menschen an der Natur. Genauso wie die Bienen, dem ersten - genialen Buch - der Autorin, ist auch das Wasser und dessen Vorhandensein überlebenswichtig für den Menschen. Die Auswirkungen des Fehlens werden drastisch beschrieben.
Doch anders als beim ersten Buch konnte mich die Autorin mit ihrem Werk diesmal nicht überzeugen. Die Handlungsstränge blieben oft zu flach und haben mich nicht ausreichend fesseln können. Es fehlte mir die Dynamik und damit auch eine Spannung. Die Protagonisten waren mir nicht sonderlich symphatisch, sie blieben zu blass, auch wenn viele ihre Aktionen - gerade be Signe - gut beschrieben worden sind. Irgendwie konnte ich diesmal keine Emphatie für sie entwickeln, mir fehlten hier eindeutig die emotionale Bindung.

Fazit:
Interessante Ansätze und wichtige Aussagen zum Raubbau an der Natur und deren Folgen werden angerissen, bleiben aber zu oberflächlich. Die Protagonisten und die Erzählstränge konnten mich zudem nicht ausreichend fesseln.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Abwechslungsreiche Kurzgeschichten

Die Modernisierung meiner Mutter
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Anektoten, humorvolle Kurzgeschichten, Randnotizen - eine kleine, aber abwechslungsreiche Sammlung.

Bov Bjerg kann launig unterhalten und gut erzählen. Die einzelnen Episoden sind Streiflichter aus dem ...

Anektoten, humorvolle Kurzgeschichten, Randnotizen - eine kleine, aber abwechslungsreiche Sammlung.

Bov Bjerg kann launig unterhalten und gut erzählen. Die einzelnen Episoden sind Streiflichter aus dem Leben, aus verschiedenen Situationen erzählt.

Der Autor schafft es dabei, dass auch traurige und ernste Erlebnisse mit einem Augenzwinkern erzählte werden. Manchmal übertrieben, manchmal skuril anmutende Szenen, aus dem Leben gegriffen oder ganz banale Ereignisse - Bjerg schafft es bei allen, sie in Szene zu setzen.
Die ein oder andere Geschichte war mir zwar "to much" - die ersten waren weit besser als die letzten. Die waren für mich zu abgedreht oder auch überdreht.
Dennoch ein amüsantes Büchlein für zwischendurch.

Nach der gebundenen Ausgabe, nun auch als günstigeres Taschenbuch im aufbau-Verlag erschienen.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Wissenschaft und Weltreligionen und der gemeinsame Nenner

Das Einstein Enigma
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Tomás Noronha ist ein portugiesischer Kryptanalyst. Bei einem Auftag in Kairo wird er von einer anziehenden Iranerin angesprochen um einen Geheimaufgrag in Teheran zu übernehmen. Er soll ein geheimes Dokument, ...

Tomás Noronha ist ein portugiesischer Kryptanalyst. Bei einem Auftag in Kairo wird er von einer anziehenden Iranerin angesprochen um einen Geheimaufgrag in Teheran zu übernehmen. Er soll ein geheimes Dokument, dass von Albert Einstein dereinst selbst codiert worden ist, entschlüsseln. Doch nicht nur die iranische Regierung interessiert sich dafür, auch der CIA, der Noronha ebenfalls "unter Vetrag" nimmt, da die Amerikaner glauben, das Dokument enthält einen Leichtbauplan der Atombombe.

Tomás Noronha gerät zwischen die Fronten, in verwickelte und gefährliche Situationen. Mit der Iranerin Ariana macht er sich auf die Suche nach dem Geheimnis des Dokuments und ihre Wege bringen sie auch mit Wisschenschaftlern und einem Bodhishattva im Tibet ins Gespräch. Mit ihnen diskutiert Tomás und lässt sich erklären. Und damit wird auch dem Leser wissenschafltiche Thesen aus dem Bereich Physik und Mathematik, religiöse Themen der Weltreligionen und vieles andere erklärt. Gibt es Zusammenhänge ? Gibt es Unterschiede bei den Interpretierungen ? Im Gegenteil, viele wisschenschafltiche Erklärungen fundamentieren religiöse Weisheiten.

Das Buch ist über 600 Seiten stark. Das Schriftbild ist aber angenehm groß und daher sind die Seiten schnell gelesen. Allerdings gibt es eine Anhäufung von Gesprächen, die um Grundsätze gehen. Die eigentliche Handlung, das Suchen nach dem Dokument, das Entschlüsseln dessen und dem eigentlichen Inhalt gerät dabei etwas ins Abseits, obwohl gerade am Anfang noch viele Szenen Action und Handlung beeinhalten. Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto "inhaltlicher " wird sie. Einerseits fand ich es interessant, wie die Entwicklung z.B. Erkenntnisse sich gerade im letzten Jahrhundert im Bereich Physik rasant weiter entwickelt haben. Viele Begriffe aus diesem Bereich kannte ich zwar dem Namen nach, aber auch nicht mehr.
Vielleicht war ich für das Buch zu sehr Laie - ich weiß es nicht.

Der Schreibstil ist locker und es lässt sich gut lesen. Die Dialoge passen, auch die Handlung ist bis auf ein paar Ausnahmen gut beschrieben. An manchen Stellen wird - im Gegensatz zur sonst ruhiger verlaufenden Handlung - etwas zu stark auf Action gesetzt, so erscheinen diese Szenen fast wie aus einem Spionagethriller.

Insgesamt kann ich trotz meiner nur 3-Sterne-Bewertung das Buch an alle weiterempfehlen, die sich gerne mit Wissenschaft beschäftigen und speziell eine Interesse an der modernen Physik und Mathematik haben und sich gerne in diesem Bereich weiterbilden möchte oder auf den neuesesten Stand bringen möchten. Es ist gut verpacktes Unterrichtsmaterial, das vieles Interessant leicht erklärt.
Am Ende verbindet der Autor die gesponnen Fäden, allerdings hat er mich am Ende doch nicht mit seinem Weg und der Auflösung überzeugen können.