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Veröffentlicht am 11.06.2023

Eine märchenhafte Geschichte

Ein seltsamer Ort
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Ein modernes Märchen, Fantasie gepaart mit Science Fiction, fernöstliche Kultur gepaart mit teils ungewöhnlichen Figuren, wie Abziehbilder aus Anime-Serien oder teilweise auch aus Horrorfilmen. Figuren, ...

Ein modernes Märchen, Fantasie gepaart mit Science Fiction, fernöstliche Kultur gepaart mit teils ungewöhnlichen Figuren, wie Abziehbilder aus Anime-Serien oder teilweise auch aus Horrorfilmen. Figuren, wie z.b. ein ungewöhnliches Wahrsagerpaar, gefährliche Roboterhunde oder ein riesiger, behaarter, aber sympathischer Nachfahre von Außerirdischen. Eine Geschichte, die, so beschreibt sie die Autorin in ihrem Nachwort, ohne besondere Höhepunkte und ohne Spannungsbogen auskommt und trotzdem ist man irgendwie fasziniert und gefesselt. Ich habe die Ich-Erzählerin Mimi gerne auf ihrer Suche nach ihrer verschwundenen Zwillingsschwester begleitet. Yoshimoto hat viele Querverweise zu japanischen Animes oder Mangas mit in die Geschichte eingebaut, die die Übersetzeein dankenswerter Weise in Fußnoten erklärt hat.

Und was passiert eigentlich?
Mimi kehrt zurück in ihre Heimatstadt in die Berge zurück, in der seit etlichen Jahren ihre Mutter in einem Schlafzustand im Krankenhaus liegt und in der ihre Schwester verschwunden ist. Auf der Suche nach ihr entdeckt Mimi die Stadt wieder neu, lernt außergewöhnliche Mitbewohner kennen und macht sich Gedanken über Vergangenheit und Zukunft, über das, was man vom Leben erwartet und über das, was das Leben ausmacht und erlebt ungewöhnliche Situationen. Daher passt auch der Begriff der Autorin von einem Buch über "philosophischen Horror". Dabei empfand ich den Horror aber weniger als gruselig, eher wie bereits anfangs beschrieben, wie ein fernöstliches Märchen. Die Geschichte hat trotz der auch tragischen Ereignisse eine positive Grundstimmung, die irgendwie bezaubert.

Es war für mich mal ein ganz anderes Genre, dass zwar nicht zu meinen Highlights gehört, aber interessant und zumeist auch sehr kurzweilig zu lesen war.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Die Geschichte der Leica und der Familie Leitz

Das Licht im Rücken
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Die Geschichte über die Erfindung der Kleinbildkamera und die der Familie Leitz aus Wetzlar zwischen 1914 und 1945.

Autorin Sandra Lüpkes hat mir mit diesem Roman nicht nur fesselnde Lesemomente geschenkt, ...


Die Geschichte über die Erfindung der Kleinbildkamera und die der Familie Leitz aus Wetzlar zwischen 1914 und 1945.

Autorin Sandra Lüpkes hat mir mit diesem Roman nicht nur fesselnde Lesemomente geschenkt, sondern vielmehr auch mein Wissen über die Erfindung und Entstehung der weltberühmten Kamera Leica in Verbindung mit dem Erfinder Otto Barnack und der dahinterstehenden Unternehmensfamilie Leitz auf sehr interessante Art und Weise ausgeweitet.

Der fiktionale Roman besticht durch die gründliche Recherchearbeit der Autorin und spiegelt daher ein sehr gutes Bild dieser Zeit wieder. Im Anhang hat die Autorin historische und fiktionale Figuren des Romans noch Mal mit ausführlichen Informationen dargestellt. Die meisten dargestellten Ereignisse haben so oder so ähnlich stattgefunden.

Sandra Lüpkes hat einen besonderen Schreibstil, der für mich zu dieser Zeit und zu den Figuren sehr gut gepasst hat. Die verschiedenen Erzählstränge vermitteln zudem Einblicke in die verschiedenen Familien, die alle in der Stadt Wetzlar lebten und auf irgendeine Weise mit der Familie Leitz und untereinander in Verbindung standen.

Egal, ob es über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg, die Zeit während der Weltwirtschaftskrise (in der Ernst Leitz II. es gewagt hat mit der Kleinbildkamera Leica ein neues und teures Produkt zu produzieren) oder insbesondere die Zeit der Machtergreifung und des zweiten Weltkrieges ging, man konnte mitfühlen, mitleiden und die Zeit wie hautnah miterleben.

Ein toller Roman, der ganz nebenbei Geschichte wieder lebendig macht.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Ausflug in das Wien der 1960/1970er Jahre

Das Café ohne Namen
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𝗗𝗮𝘀 𝗖𝗮𝗳é 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝗡𝗮𝗺𝗲𝗻 ist ein Ausflug in den Wiener Bezirk Leopoldstadt der 60-70er Jahre. Robert Simon, bislang Gelegenheitsarbeiter, wagt einen Neuanfang: er pachtet eine leerstehende Gastwirtschaft und ...

𝗗𝗮𝘀 𝗖𝗮𝗳é 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝗡𝗮𝗺𝗲𝗻 ist ein Ausflug in den Wiener Bezirk Leopoldstadt der 60-70er Jahre. Robert Simon, bislang Gelegenheitsarbeiter, wagt einen Neuanfang: er pachtet eine leerstehende Gastwirtschaft und eröffnet ein Café. Dort treffen sich die verschiedensten Menschen und sie alle haben ihre ganz eigene Geschichte. Autor Robert Seethaler lässt den Leser mit kleinen Einblicken eintauchen in das Leben in Wien zu dieser Zeit, diese reihen sich aneinander, sind miteinander verwoben, sie versprühen Charme, zeigen dunkle und helle Seiten des Lebens, erzählen vom Aufbruch und Niedergang, vom Glück und Leid, von Sehnsüchten und Hoffnungen, von Liebe und Eifersucht, von kleinen und großen Begebenheiten.

𝘚𝘪𝘮𝘰𝘯 𝘥𝘢𝘤𝘩𝘵𝘦 𝘢𝘯 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘎ä𝘴𝘵𝘦. 𝘌𝘴 𝘸𝘢𝘳 𝘮𝘦𝘳𝘬𝘸ü𝘳𝘥𝘪𝘨, 𝘸𝘪𝘦 𝘸𝘦𝘯𝘪𝘨 𝘦𝘳 𝘷𝘰𝘯 𝘪𝘩𝘯𝘦𝘯 𝘸𝘶𝘴𝘴𝘵𝘦 𝘶𝘯𝘥 𝘸𝘪𝘦 𝘨𝘶𝘵 𝘦𝘳 𝘴𝘪𝘦 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘬𝘢𝘯𝘯𝘵𝘦.(Seite 92)

Dies war mein erster Roman des Autors, ich bin eingetaucht in diese stimmungsvolle Erzählung, habe das Viertel und die Menschen vor Augen gehabt, habe dem bunten Treiben aufmerksam und mit großem Interesse gefolgt und habe die Akteure am Ende mit Wehmut wieder losgelassen, sie sind mir ans Herz gewachsen. Besonders der Sprach- und Schreibstil Seethalers hat mir gefallen. Er hat es verstanden die verschiedenen Blickwinkel, die Figuren, aber auch die Geschichte des Cafés ohne Namen zu einem wunderbaren Zusammenspiel mit Tiefgang zu verknüpfen. Es ist wie ein kleines, sehr interessantes Zeitzeugnis dieser Zeit, wenn auch ein rein fiktives.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Italienischer Traum

Das Mädchen im Zitronenhain
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Ein historischer Roman, dessen Hauptteil von 1955 bis 1967 spielt und die fesselnde Geschichte einer jungen Münchnerin erzählt, die, nachdem sie eine Reise an den Gardasee ins Grandhotel Fasano gewonnen ...

Ein historischer Roman, dessen Hauptteil von 1955 bis 1967 spielt und die fesselnde Geschichte einer jungen Münchnerin erzählt, die, nachdem sie eine Reise an den Gardasee ins Grandhotel Fasano gewonnen hat, sich nicht nur in den Sohn des Hoteldirektors verliebt, sondern auch viele Pläne schmiedet und es auch schafft, diese umzusetzen, um das in die Jahre gekommene Hotel wieder zu altem Glanz zu bringen. Die Geschichte einer starken Frau.

Besonders vor dem Hintergrund, dass es das @grandhotelfasano auch in Wirklichkeit gibt und Autorin #antoniabrauer als Idee für den Roman das Leben der jetzigen Inhaberfamilie als Vorlage genommen hat (wenn auch hier im Roman alles fiktiv dargestellt wurde, gibt es dennoch zahlreiche Parallelen) liest man den Roman gleich noch intensiver. Der Gardasee ist für viele ein Sehnsuchtsort, auch für mich, und dieses Jahr im August geht es für mich auch das erste Mal an den Gardasee.
Aber nicht nur dadurch habe ich die Geschichte von Vicky und Antonio geliebt und habe mich völlig mitreißen lassen. Der Autorin ist es auch gelungen diese Zeit des Aufbruchs und Aufbaus nach dem Krieg lebendig zu machen. Hierzu gehörte auch, dass es anfangs noch einige Rückblenden in die Kindheit von Vicky gab, die verdeutlichen, wie stark diese Zeit diese Generation auch geprägt hat.

Eine fesselnde und emotionale Geschichte, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Fesselnder historischer Roman

Wenn ein neuer Tag anbricht
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England, 1898: Bei einem Bootsunglück verliert die 17jährige Maggie ihre Eltern und ihre ältere Schwester. Nur ihre kleine Schwester Violet kann sie noch retten. Ihr Leben verändert sich grundsätzlich, ...

England, 1898: Bei einem Bootsunglück verliert die 17jährige Maggie ihre Eltern und ihre ältere Schwester. Nur ihre kleine Schwester Violet kann sie noch retten. Ihr Leben verändert sich grundsätzlich, sie ziehen von dem Landsitz, auf dem ihr Vater Landschaftsarchitekt war, weg in das nahegelegene Dorf zu ihrer Großmutter.
Vier Jahre später trifft sie Nate, den Sohn des Gutsbesitzers, mit dem sie seit ihrer Jugend bis zu dem Unglückstag befreundet war, das erste Mal wieder. Dass er sich nach dem Unglückstag nie mit ihr in Verbindung gesetzt hat, hatte sie zusätzlich getroffen. Die alten Wunden werden wieder aufgerissen und als sie nach all den Jahren das erste Mal im Tagebuch ihres Vaters liest, kommen bei ihr Zweifel auf, ob der Unfall wirklich nur ein Unglück war, oder ob mehr dahinter steckt.

𝗖𝗮𝗿𝗿𝗶𝗲 𝗧𝘂𝗿𝗮𝗻𝘀𝗸𝘆 hat ein fesselnden Roman geschrieben, der mich mit der Mischung aus Spannung, historischem Ambiente, romantischen Verwicklungen, abwechslungsreichen Entwicklungen und dem gut in die Geschichte integrierten christlichen Botschaften überzeugen konnte. Die über 400 Seiten waren schnell gelesen. Die Protagonisten entwickeln sich glaubhaft, es geht um Vertrauen, Verzeihen, Wahrheiten und Liebe. Maggie ist anfangs sehr eigenwillig, unversöhnlich und geht nicht immer den moralisch akkuraten Weg, um mehr über die Vergangenheit ans Licht zu bringen. Nate hingegen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem aufrichtigen, gläubigen und vor allem engagierten jungen Mann entwickelt, der sich für Maggie und auch für sein Erbe, dass er nun angetreten hat, mit aller Kraft einsetzt. Aber auch er muss seinen Stolz überwinden lernen.

Fazit: Eine bewegende christliche Geschichte mit Herz und Gefühl, die zudem im historischen Setting mit spannenden Elementen fesselt.

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