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Veröffentlicht am 09.06.2025

Abschied

Little Germany - Der Duft der Neuen Welt
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Über Pfingsten habe ich die neue berührende Familiensaga „Little Germany – Der Duft der neuen Welt“ von Maria Nikolai begeistert „lesetechnisch verschlungen“. Und was soll ich sagen , mein Roman-Highlight ...

Über Pfingsten habe ich die neue berührende Familiensaga „Little Germany – Der Duft der neuen Welt“ von Maria Nikolai begeistert „lesetechnisch verschlungen“. Und was soll ich sagen , mein Roman-Highlight 2025! Dieses Buch besitzt alles, was für mich einen Lieblingsschmöker ausmacht. Dienstmädchen, Affären, ungewollte Schwangerschaften, Liebe, Leidenschaft, Freundschaft, Freiheitsdrang, Neuanfang und Selbstbestimmtheit. Zwei sympathische und durchaus unterschiedliche Haupt-Protagonistinnen: das „arme“ Dienstmädchen Lissi sowie die „reiche“ Julia von Varrell. Sie kommen aus verschiedenen Schichten/Ständen, müssen sich aber beide flott entscheiden, wie ihr bisheriges Leben weitergehen soll. Zwischen den Frauen entwickelt sich eine herzliche Freundschaft. Daneben gibt es noch ein paar weitere Romanfiguren, wie zum Beispiel Industriellenfamilie Wagner und deren „fiesen Sohn“ Isidor, Julias Ehemann Frederick von Varell, Schiffsarzt Tobias Frey, Lissis Baby Aurelia, Nonna Antonella, Giovanni und sein spanischer Freund Bernardo. Der Roman startet mit einem packenden Prolog, am 15. Juni 1904 (Little Germany, Manhattan, New York). Im Weiteren wird wortgewaltig der Neuanfang in „Little Germany“ mit all seinen Irrungen & Wirrungen sowie einem dramatischen Unglück, dass am Ende passiert, geschildert. Mega spannend und unter die Haut gehend, wird man so als Leser tief in die Geschichte hineingezogen. Der Plot spielt u.a. in Stuttgart, Hannover, Bremen, Bremerhaven, Ärmelkanal, Atlantischer Ozean, „Little Germany“, Manhattan, New York sowie „Little Italy“.

Buchrücken:
Zwei Frauen, zwei Welten. Zwei Leben am Scheideweg.

Das Cover ist wunderschön und macht durch seine geglückte Motivwahl den Eindruck als wäre es tatsächlich aus der damaligen Zeit. Als Betrachter sieht man in Sepia-Tönen und teilendsättigt ein Paar am rechten Bildrand, darunter ist die Skyline von New York mit Wolkenkratzern und der Freiheitsstatur zu sehen. Der Titel „Little Germany“ ist in Glanzgold-Druck und wirkt sehr edel. Im broschierten Buchumschlag ist ein Kartenausschnitt von New York City um 1900, So etwas mag ich immer besonders, da es einen zusätzlichen optischen Einblick in die Gegebenheiten zum Buch gibt.

Der Roman startet mit einem Lied-Text der steirischen Mundartdichterin Brigitte Hubmann.

Trage mich,
trage mich Wind,
trage mich übers Land.
Trage mich,
trage mich Wind,
übers Land, übers Meer.


Das passt doch fantastisch und beschreibt tiefgründig die Sehnsüchte und Ängste der „Ozean“ Überquerung und des Neuanfangs in Amerika.
Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin, hochatmosphärisch, realistisch wirkende und bildhafte Beschreibungen machen das Buch, für mich, zum neuen Lieblingsbuch. Der Plot ist genial, der Spannungsbogen perfekt und die vielen Einschübe aus „fiktiv/historisch“ bilden für mich das i-Tüpfelchen.

Die Autorin:
Maria Nikolai liebt historische Stoffe und zarte Liebesgeschichten und war mir schon durch die Romane der Schokoladenvilla bekannt, die ich ebenfalls besitze.

Weitere Bücher:
„Die Schokoladenvilla“, „Die Schokoladenvilla. Goldene Jahre“, „Die Schokoladenvilla. Zeit des Schicksals“, „Töchter der Hoffnung. Die Bodensee-Saga“, „Töchter des Glücks. Die Bodensee-Saga“, „Töchter eines neuen Morgens. Die Bodensee-Saga“,
Fazit: ***** Der Roman „Little Germany – Der Duft der Neuen Welt“ von Maria Nikolai ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 636 Seiten und ist ganz fantastisch geschrieben. Hier wurde an alles gedacht, neben einem Personenverzeichnis, historischen Romanhintergründen, einem Glossar und einer Leseprobe zu einem anderen Buch der Autorin, gibt es zu meiner großen Freude „REZEPTE“, die auch im Roman verwendet wurden. Irgendwie muss ich die Wartezeit, bis zur Fortsetzung ja überbrücken, versteht ihr doch???? Die Tage ziehe ich mal zum Einkaufen los, um die „Klassische Schwäbische Laugenbrezel“ nach zu backen. Ich glaube, dass wird genial!

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Der perfekte Zufluchts-Ort

Die Frauen vom Rosenhag. Traum vom Neubeginn
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In ihrer neue Buch-Reihe »Die Frauen vom Rosenhag« entführt die Autorin Corina Bomann ihre Leserinnen und Leser ins historische Schweden, wo zwei mutige fiktive Protagonistinnen für ihre Freiheit und die ...

In ihrer neue Buch-Reihe »Die Frauen vom Rosenhag« entführt die Autorin Corina Bomann ihre Leserinnen und Leser ins historische Schweden, wo zwei mutige fiktive Protagonistinnen für ihre Freiheit und die Liebe kämpfen. Das Cover ist wunderschön. Als Betrachter sieht man am linken Bildrand eine junge Frau mit Flechtzopf, sie hat ihr Gesicht nach rechts gedreht. Im Hintergrund sieht man ein von Rosen umranktes „Wildhüterhaus“ und einen Weg mit Vegetation. Am rechten oberen Bildrand ist eine blühende und üppige Rosenranke zu sehen. Der Name der Autorin ist in leuchtendem zarten rot gedruckt. Der Romantitel „Die Frauen vom Rosenhag- Traum vom Neubeginn“ in weiss und haptisch sehr gut fühlbar. Im Innenteil des Buchumschlags ist ein aufgeklapptes Medaillion mit zwei Bildern zu sehen.
Das Buch startet in Karlskrona, 2. März 1907. Als Protagonisten lernt man Arbeiterfrau und Witwe Marlene, die unglücklich, verheiratete Liv, deren Mann Reeder Sten sowie Redakteur Oskar kennen, die den Plot auch aus ihrer Sicht beschreiben, was so nicht so dröge daherkommt. Sie kommen aus unterschiedlichen Schichten und Lebensbereichen, was das Buch, für mich, authentisch macht. Ich finde mich lesetechnisch schnell in die faszinierende Geschichte ein, da der Schreibstil von Corina Bomann sehr bildhaft und anschaulich ist. Der Spannungsaufbau ist durchgängig und der Roman punktet mit superguter Recherche zur Petroleum-Nachtischlampe, der Lampenfabrik Karlskrona sowie dem spannenden und aufregendem Leben von Frauen in vergangenen Zeiten, die hier mit „Marlene und Liv“ aufgegriffen werden. Mich schaudert es beim Lesen manchmal ganz schön, denn die Zeiten sind für Frauen damals keineswegs sicher oder gar einfach. Man stelle sich mal vor „kein Recht auf eigenen Besitz“ und immerzu auf das Wohlwollen vom Ehemann angewiesen zu sein. Ich leide, wie immer kräftig mit meinen Romanfiguren mit. Besonders berührt mich die „Gewalt in der Ehe“ und die „Machtlosigkeit“ die das bereitet. Aber auch der Freiheitsgeist der beiden so unterschiedlichen Frauen, dass „Wildhüterhaus“ zu einem Rückzugsort für Frauen zu machen, mag ich sehr. Ich finde die beiden sind ein „starkes Team“. Das die Geschichte mit vielen Geheimnissen, Gefahren und Widrigkeiten versehen ist, macht sie zu einem gut lesbaren Mix, für mich. Und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es meinen beiden Frauen weiterergeht. Bis dahin, lasst euch dieses Buch nicht entgehen!!!!

Buchrücken:
Sie kämpfen für ihre Freiheit. Und für die Liebe ...


Die Autorin:
Corina Bomanns schreibt historische Sagas die verzaubern und sie begeistert ihre Leserschaft mit mutigen Heldinnen, großen Gefühlen und bewegenden Schicksalen.

Weitere Bücher:
Die Farben der Schönheit, Die Frauen vom Löwenhof, Die Schwestern vom Waldfrieden, Die Schmetterlingsinsel, u.v.m.


Fazit: *****Der Roman „Die Frauen vom Rosenhag- Traum vom Neubeginn“ ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat mit Nachwort 586 Seiten, die mir supergut gefallen haben und mich „froh und dankbar machen“, als Frau in der heutigen Zeit zu leben.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Sommersonnenwende ….

Mittsommer
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Mein neuester Thriller „Mittsommer“ von Lucy Foley hat ein traumhaft passendes Cover mit neongelbem Farbschnitt. Es ist auf den ersten Blick ein echter Eyecatcher. Als Betrachter sieht man einen rabenschwarzen ...

Mein neuester Thriller „Mittsommer“ von Lucy Foley hat ein traumhaft passendes Cover mit neongelbem Farbschnitt. Es ist auf den ersten Blick ein echter Eyecatcher. Als Betrachter sieht man einen rabenschwarzen Untergrund, eine ölig brennende Feder und in Glanzdruck/Neongelb den Titel: Mittsommer. Schwarz und Neongelb wirken auf mich besonders, denn sie stehen für Dunkelheit, Geheimnisse, Trauer aber auch für Energie und Aufregung.
Das Buch startet mit einer kryptischen Botschaft:

Der Wald
Ein laufender Motor am Waldesrand bei Nacht. Eine Botschaft in einem ausgehöhlten Baumstamm. Eine Beschwörung.

Darunter ist das Symbol eines dunklen, schwingenden Vogels.

Der Thriller ist in mehrere Zeitebenen unterteilt, spielt an der Küste von Dorset und wird von Bella, Eddie, Francesca, Owen und Detective Inspector Walker wiedergegeben. Als Leser erhält man so Einblicke in zirka fünf unterschiedliche Perspektiven, ich mag dass, denn es sorgt beim Lesen für Abwechslung und Spannung. Begonnen wird im Juni 2025, dem Abend der Eröffnung, des Luxushotels „THE MANOR. Der Spannungsbogen ist gigantisch und sorgt zeitig für ein Unwohlsein, drohende Gefahr und ein mulmiges Gefühl. Die beschriebene Sommersonnenwende, die unheimlichen Funde (Tote) und verschiedenen Spuren lassen einen als Leser rätseln, was hinter allen steckt und wie es wohl zusammenhängen mag. Lucey Foley überzeugt dabei mit bildhafter Sprache und toller Wortwahl. Es gibt viele unvorhergesehene Wendungen, so dass man als Thriller begeisterter Fan im Dunkeln tappt.
Das Buch ist in ein „davor“, „danach“ und die “Gegenwart“ eingeteilt, was mir super gefällt. Ebenso die magischen Rituale der Sommersonnenwende, die Bräuche und magischen Inszenierungen oder der Aberglaube.
Es wird viel Aktuelles aus Film- oder Literatur aufgegriffen und im Buch mitverarbeitet, wie die „rabenschwarzen Vögel“. Selbst das „Blair Witch“ Phäno wird geschickt mit übernommen, was dem ganzen Thriller noch spookiger erscheinen lässt. Mehr möchte ich euch nicht verraten, denn es lohnt sich dieses Buch zu lesen.

Buchrücken:
Eine luxuriöse Hoteleröffnung, die aus dem Ruder läuft. Alte Freunde, die zu Feinden werden. Eine Sonnenwendfeier, die niemand vergessen wird. Es ist Mittsommer an der Küste von England.
Die Autorin:
Lucy Foley hat in der Verlagsbranche gearbeitet, bevor sie ihren großen Traum wahr machte und sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt in London!
Weitere Bücher:
Neuschnee
Abendrot
Sommernacht
Fazit: ***** Der Thriller „Mittsommer“ von Lucy Foley ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat mit Danksagung 480 Seiten. Es ist ein gruseliger, schaurig-schöner Lese-Spaß, der mir supergut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Augenblicke die entscheiden …

15 Sekunden
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Mein neuester Thriller „15 Sekunden“ von Chris Warnat ist der erste Band, der Wase-Rahimi-Ermittler-Reihe die ich jetzt begeistert gelesen habe. Das Buchcover kommt dramatisch und dunkel daher, als Betrachter ...

Mein neuester Thriller „15 Sekunden“ von Chris Warnat ist der erste Band, der Wase-Rahimi-Ermittler-Reihe die ich jetzt begeistert gelesen habe. Das Buchcover kommt dramatisch und dunkel daher, als Betrachter kann man die drohende Gefahr förmlich spüren. Mir geht es zumindest sofort so! Ungemütliches „usseliges, norddeutsches Wetter“, enge Baumreihen, eine unheimliche, beleuchtete Hütte und in neon-pinker Schrift der Buchtitel. Vorsorglich stellen sich bei mir schon mal ein paar Nackenhaare auf, denn das steht für mich eindeutig für Aufruhr und Dominanz.
Das Buch startet mit einer Widmung: Für Gretchen. Kalte Hände, warmes Herz. Was das wohl zu bedeuten hat? Das Sprichwort sagt mir etwas, aber auf wen es sich hier wohl bezieht? Jetzt folgt ein Prolog, der mich sofort in den Bann zieht. Der Thriller unterteilt sich in 58 Kapitel mit einer dunklen Baumreihen-Banderole auf der beginnenden Seite, einem Epilog sowie einer Danksagung der Autorin. Als Leser lernt man die Rechtsmedizinerin Farah, deren Hund Noa, den Ermittler Wase sowie ihren gemeinsamen Freund Bär neben zahlreichen Nebenfiguren kennen. Mir gefällt der Lokal-Kolorit, denn Hamburg sowie das Klinikum in Eppendorf sind mir sehr gut vertraut. Kicher, ebenso das beschriebene Wetter! Ich lese gespannt und gebannt, Seite um Seite. Protagonistin Farah ist in einen Unfall mit einem Mann, im Wald, bei Nacht verwickelt und diese Sekunden verändern in ihrem bisherigen Leben alles. Das kann ich sehr gut nachvollziehen und möchte nicht in ihrer Haut stecken, die psychologischen Tiefen der Haupt-Charaktere werden durch die Autorin fein dargestellt, auch Sigmund Freuds Theorie der Todestriebe wird passend erwähnt und aufbereitet. Die Angst ist immens, greif- und spürbar und lässt mich das ein oder andere Mal schwer schlucken. Der Schreibstil und die Wortwahl, der mir vorher unbekannten Chris Warnat, gefallen mir. Die Story ist im Ich-Erzählstil von Farah. Trotz allem ist der Spannungsbogen nicht durchgängig und wie im wirklichen Leben gibt es auch ein paar Nebensächlichkeiten und Finten, die eher verwirren und meines Erachtens, dass ganze künstlich in die Länge ziehen. Ich rätsele ständig, wie wohl alles zusammenhängen mag. Aber zu viel möchte ich euch natürlich nicht verraten, denn ihr sollt den Thriller ja ebenfalls noch lesen. Der Folgeband wird von mir jedenfalls sehnsüchtig erwartet und vielleicht klären sich dann noch ein paar aufgeworfene Fragen meinerseits, denn auf alles habe ich leider keine Antwort bekommen.


Buchrücken:
Zwei Menschen flüchten aus dem Wald. Doch wer ist Opfer und wer ist Täter?

Nur wenige Sekunden dauert der Unfall, der Farahs Leben für immer verändert. Aus der nächtlichen Dunkelheit des Waldes stürzt ein Mann – direkt vor ihren Wagen. Als sein Körper die Windschutzscheibe zerschlägt, scheint auch Farahs Herz für einen Augenblick stillzustehen. Doch dann richtet sich das Opfer wieder auf … und läuft einfach weiter. Benommen und mutterseelenallein trifft Farah eine folgenschwere Entscheidung. Und ahnt dabei nicht, dass eine weitere Gestalt durch die Dunkelheit streift.


Die Autorin:
Chris Warnat, 1986 in Oldenburg geboren, studierte BWL mit juristischem Schwerpunkt und absolvierte ein Volontariat in Köln, wo sie anschließend als Redakteurin und zuletzt auch Gerichtsreporterin im Newsressort arbeitete – eine Inspirationsquelle für ihr Schreiben. Fünfzehn Sekunden ist ihr erster Thriller.


Fazit: **** Der Thriller „15 Sekunden“ von Chris Warnat ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat gut 445 Seiten, die vor Gänsehautmomenten, Spannung und einem unerwarteten Ende nur so strotzen.






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Veröffentlicht am 16.03.2025

Kunstgenuss

Was ich von ihr weiß
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Jean-Baptiste Andreas Roman "Was ich von ihr weiß", erschienen im Luchterhand Verlag, ist ein großartiges Buch, das auf 509 Seiten eine fesselnde und tiefgründige Geschichte in Italien erzählt, die sich ...

Jean-Baptiste Andreas Roman "Was ich von ihr weiß", erschienen im Luchterhand Verlag, ist ein großartiges Buch, das auf 509 Seiten eine fesselnde und tiefgründige Geschichte in Italien erzählt, die sich über einen langen Zeitraum zieht. Das Buchcover ist für sich schon ein wahres Kunstwerk, das mir durch seine ästhetische Gestaltung sofort ins Auge sticht. Die harmonische Farbwahl und das durchdachte Design spiegeln für mich, den Inhalt des Romans gut wider und schaffen eine stimmige Atmosphäre, die den Leser zum Eintauchen in die historisch/fiktive Geschichte einlädt. Ratzfatz tauche ich in die ungewöhnliche, bewegende Geschichte ein und lasse mich augenblicklich in den Bann ziehen.
Der Schreibstil von Jean-Baptiste Andrea ist ebenso poetisch wie präzise und sagt mir sehr zu. Mit einer beeindruckenden Intensität vermittelt er Emotionen und Stimmungen, die den Leser unweigerlich in die Erzählung hineinziehen und mitfiebern lässt. Andreas Stil ist sowohl malerisch als auch zugänglich, was das Lesen zu einem echten Genuss macht. Die Erzählung entfaltet sich in einem angenehmen Tempo, wobei subtile Hinweise und Andeutungen die Spannung aufrechterhalten und die Neugierde des Lesers wecken.
Mimo, oder Michelangelo Vitaliani (Bildhauer), ist ein tiefgründiger und vielschichtiger Charakter, der die Leser auf eine faszinierende Reise mitnimmt. Seine Entwicklung und sein innerer Konflikt sind zentrale Elemente der Handlung. Viola, die lebhafte und intelligente Tochter der adeligen Orsini-Familie, bietet durch ihre Persönlichkeit und ihren Hintergrund viel Raum für interessante Entwicklungen und Konflikte. Der Roman ist nicht nur eine „andere“ Liebesgeschichte, sondern bietet auch eine vielversprechende Mischung aus Romantik, Dramatik und sozialem Kommentar. Andrea greift brisante Themen auf, die zur damaligen Zeit aktuell waren: z.B. die Rolle von Frauen und Männern, gesellschaftliche Stände (Adel/Bauer), Berufswahl, Krankheiten (Achondroplasie/Kleinwuchs) und politische Themen wie die beiden Weltkriege, den Faschismus oder den Judenhass. Diese Themen werden geschickt in die Erzählung integriert und verleihen der Geschichte sowohl emotionale als auch gesellschaftliche Relevanz.
Fazit: ****
"Was ich von ihr weiß" ist eine inspirierende Erzählung über die Herausforderungen und Triumphe eines Paares, das gegen die Konventionen der Zeit kämpft. Mimo und Viola stehen für eine unerschütterliche Liebe, die stärker ist als jede gesellschaftliche Norm. Der Roman ist ein Muss für alle, die sich für tiefgründige Geschichten mit viel Herz und Verstand begeistern. Die Charaktere und der Spannungsaufbau machen neugierig auf die weitere Entwicklung der Handlung und lassen den Leser sehnsüchtig auf die nächste Seite blicken. Jean-Baptiste Andrea hat mit diesem Werk ein beeindruckendes literarisches Erlebnis geschaffen.

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